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(hier in HD: Framed)
Exklusiv für MTB-News.de erzählen die beiden Kreativköpfe über die Entstehung ihres neuen Bikevideos, das als Appetithäppchen für die kommenden Projekte daherkommt.
Hi Andi! Dein neues Webvideo nennt sich Framed und kommt sehr ambitioniert daher. Erzähl uns doch mal etwas zu den Eckdaten (Drehorte, Kameratechniken, etc.).
Also Locations gibt es drei verschiedene: Einmal natürlich die Wildkogel Arena im Salzburger Land. Die Neukirchener Locals und Rob-J haben es mir möglich gemacht, einen feinen Sprung auf dem Berg zu bauen mit super Panorama auf den Rettenstein und die hohen Tauern. Dann haben wir die Dirt Sequenzen an meinem Home Spot in Bad Aibling gedreht, der dank der Unterstützung des SC Bad Aiblings immer weiter wächst und wächst. Einige Fahraufnahmen sind im Tiroler Land entstanden – Harald Philipp hatte da einige Geheimtipps parat.
(Alle Fotos: Making of „Framed“)
Wie kamst du auf die Idee dein eigenes Bikevideo zu produzieren?
Schon lange habe ich Felix Projekte verfolgt und war immer wieder mega gestoked. Da war für mich klar, dass wir genau das im MTB Sport brauchen. Außerdem gibt es bis jetzt keine Produktion in Europa, die annähernd mit den großen Übersee Projekten mithalten kann – also ist es höchste Zeit zu zeigen, dass wir keinen Falls hinterherhinken, sondern voll mit dabei sind.
Welche Bikevideos waren für dich die größte Inspriation für dein eigenes Projekt?
Klar ist im Moment das Life Cycles Projekt das Maß aller Dinge. Aber eigentlich haben wir dann doch unser eigenes Ding gemacht und uns ist es auch wichtig, dass wir eigen sind und einen komplett neuen Videostil in die MTB-Welt bringen.
Die Szenerie passt und das technische Equipment ist einsatzbereit…
Wie kann man Bikevideos deiner Meinung nach gestalten, dass sie sich nicht immer wiederholen sondern stets spannend bleiben?
Durch viel Kreativität, die einerseits vom Fahrer, als natürlich auch vom Filmer und Editor gefragt ist. Der MTB-Sport ist so vielseitig, man kann immer und überall was interessantes mit dem Bike machen und genauso gibt es unzählig viele Möglichkeiten mit der Kamera zu spielen und natürlich kreativ zu schneiden.
Abgehoben: Aus dem Heli heraus sind unlaubliche Perpektiven möglich.
Hast du bezüglich zukünftiger Videoprojekte schon Pläne für 2011? Kannst du uns schon ein bisschen was verraten?
Die Planungen für 2011 laufen bereits und ich will noch nicht zu viel verraten. Ihr könnt aber auf jeden Fall gespannt sein und wir streben es an etwas größeres und besseres auf die Beine zu stellen, um zu zeigen, wo der Freeride Sport in Europa steht.
Nun zu dir Felix – seit wann drehst du Videos im Bike-Bereich und wie kamst du dazu?
„Framed“ ist mein erstes Video im Bike-Bereich, ich kam über die Freundin von Andi Wittmann,Caja Schöpf (Profi-Skifahrerin) dazu, als sie mir von ihrem Freund erzählte, der einen Filmer suchte, der seine Vision mit ihm umsetzen wollte.
Wie habt ihr das Konzept von Framed gestaltet, sodass der Film etwas besonderes wird?
Das Konzept war in dem Sinne kein wirkliches, es ging eigentlich erstmal nur darum die allerersten Erfahrungen zu sammeln, um zu sehen, ob sich ein europäischer Film denn überhaupt umsetzen ließe. „Framed“ ist also der allererste Testballon, um das Feedback einzuschätzen und dann, mit richtigem Budget und mehr Leuten, Vollgas zu geben.
Felix filmt normalerweise krasse Stunts im Schnee, „Framed“ ist sein Bike-Debüt.
Hardcore Action oder soulige Stimmungsbilder – für welche Machart habt ihr euch entschieden?
Ich würde sagen wir haben weder Hardcore Action noch soulige Stimmungsbilder, der Ansatz ist immer beides möglichst geschickt zu verbinden, sodass die Core-Kids nicht gelangweilt sind, weil sie primär wegen der Tricks zuschauen und nicht wegen der machart. Gleichzeitig soll ein mainstreamigeres Publikum nicht abgeschreckt werden, weil ihnen der technische Zugang fehlt – für die soll es dann eben doch bestmöglich gefilmt sein.
Was war die größte Schwierigkeit, die sich während des Drehs ergeben hat?
Die größten Schwierigkeiten während des Drehs waren die ungewohnte Umgebung, das sehr kleine Team von nur zwei Leuten, die die ganze Kameraausrüstung (Ein RED-Koffer wiegt 25 kilo…) die Trails hochtragen mussten, Seilkameras spannen, etc. – das alles eben ohne Helfer und feste Rollenverteilung, es musste viel improvisiert werden, damit wir das ohne viel Geld auszugeben alleine stemmen konnten.
Welcher Stunt bzw. Trick hat dir am besten gefallen?
Mein Lieblingstrick ist der 360er am Wildkogel, aus dem Heli gefilmt, in Super-Slow-Motion: Der Hintergrund, das Wetter und die Farben passen so gut zusamen, dass es so auch in Amerika gefilmt hätte worden sein.
Wie gehst du mit dem Sturzrisiko bei den Fahrern um, die für deine Kamera alles riskieren?
Das Sturzrisiko und die Rolle, die ein Kameramann dabei hat, ist mir natürlich bewusst, aber eigentlich setzt meine Rolle schon viel früher an, nicht erst wenn der Fahrer oben steht: Es ist zu allererst mal mein Job mir Leute auszusuchen, die Vertrauen in ihre Fähigkeiten haben, aber auch einen kritischen Blick für die Risiken und versuchen beides in Einklang zu bringen. Von daher mache ich mir diese Gedanken schon viel früher und versuche gleich mit einem Team zu arbeiten, das eigenverantwortlich handelt. Abgesehen davon habe ich als Kamermann meist nochmal einen besondern Blick auf das Ganze und wenn ich Risiken sehe, die vermeidbar sind, dann äussere ich die auch, bzw. versuche alles so sicher wie möglich werden zu lassen – natürlich ohne, dass es für die Kamera langweiliger wirkt.
Welche Personen haben dich und Andi unterstützt, sodass der Film überhaupt möglich geworden ist?
Giant (Oliver Hensche), Zimtstern (Reto Scheidegger) und Red Bull (Mini Karpf). Zweite Kamera: Oliver Würffell, Daniel Böck
Umgeben von solch großen Bergen müssen die Dirtjumps riesig sein, um überhaupt erkannt zu werden…
Mehr zu den beiden Machern:
Andi Wittmann hat sich über die letzten drei Jahre hinweg auf internationaler Ebene als einer der führenden, deutschen Freerider etablieren können. Felix Urbauer sieht auf eine zehnjährige Erfahrung im Snow- und Skateboardbereich zurück – Er war unter anderem federführend bei den letzten vier Isenseven-Filmen und ist jetzt erfolgreicher Filmer und Editor auf selbstständiger Basis. Weiterhin wird Felix häufig für Isenseven Produktionen gebraucht.
Initiiert wurde das gemeinsame Schaffen durch Andi: „Schon seit Jahren bin ich großer Fan von den Isenseven Movies. Ich habe mir jeden neuen Clip sofort angeschaut und war mega beeindruckt von den Aufnahmen wie auch dem Schnitt. Ich habe mir schon immer vorgenommen, Felix Urbauer einmal zu kontaktieren und zu fragen, ob er Lust hätte ein Mountainbikevideo zu machen. Sein Style ist einfach anders als das, was die Mountainbikewelt bis jetzt kennt und ich dachte mir, das könnte sehr gut ankommen.“
Im Wald muss man eine gute Linie durch die Bäume finden.
Die Kontaktaufnahme glückte und schnell war man sich einig, zusammen einen kleinen Pilotfilm auf die Beine zu stellen. Durch die Unterstützung von Giant, Zimtstern und Red Bull konnten die ersten Drehtage finanziert werden. Gefilmt wurde die gesamte Bandbreite des Freeridesports: Vom Dirtjump Spot bis hin zu alpinen Trails – Sprich von den legendären BA-Trails bis hin zu verschlungenen Singletrails am Wildkogel, Salzburger Land und in Tirol. Hierbei wurden keine Mühen gescheut, exemplarisch extra für das FRAMED Projekt ein großer Double auf einem Bergkamm am Wildkogel vor einem atemberaubenden Alpenpanorama der hohen Tauern gebaut. Um auf bildgestalterischer Ebene mitziehen zu können, kamen eine RED-Kamera, Heli-Kamerafahrten und Cable-Cams zum Einsatz.
Für den Filmer Felix Urbauer stellte das Projekt eine neue Herausforderung dar: „Es hat sehr viel Spaß gemacht, denn ich musste mein Können und meine bisherigen Erfahrungen sozusagen erst adaptieren, um mich auch in Schlamm und Staub künstlerisch so austoben zu können, wie ich es auf Rollen und im Schnee sonst tue.“ Mission erfüllt – Das Ergebnis kann sich wahrlich sehen lassen.
Weitere Informationen zu Andi Wittmann und Felix Urbauer wie auch ihren Projekten sind unter www.andiwittmann.com und www.felixurbauer.com zu finden.
Wie gefällt euch Andis neues Projekt? Wollt ihr noch mehr davon?
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