Mondraker Summum im Test: Seit seinem Erscheinen auf der Eurobike vor 2 Jahren hat das Mondraker Summum für ordentlich Furore gesorgt – Fabien Barel gewann damit bei seinem Verletzungs-Comeback den Weltcup in Maribor, DIRT nannte es das beste DH-Bike 2010 und mit 15,5kg ist es außerdem das leichteste im Aftermarket erhältliche Downhill-Bike überhaupt. Doch die Frage bleibt: Macht eine solche Weltcup-Geometrie für den normalen Mountainbiker Sinn, oder bleibt es beim Versuch, sich mit dem Rad das Weltcup-Fahrkönnen zu kaufen?

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Um diese Fragen zu klären waren wir mit dem Summum im sprunglastigen Lenggries und auf den weltcup-tauglichen Strecken des Bikeparks in Leogang.

Ausstattung:

Wir fuhren die bezahlbare Version des Summums – sie wiegt zwar mehr als die Pro Team Variante und verfügt auch nicht über die austauschbaren Einsätze zur Geometrieanpassung, doch seine Komponenten müssen sich absolut nicht verstecken, dazu kommt ein attraktiverer Preis. Anders als im Vorjahr findet sich eine Marzocchi 888 RC-3 EVO Ti in der Front, eine sehr gute Wahl, am Heck findet sich ein ebenfalls funktioneller Fox RC2 Dämpfer. Die Bremsen kommen aus Italien, Formulas RX ist als robust, günstig und leicht bekannt. Bei den restlichen Parts wurde natürlich aufs Budget geachtet, viele Onoff und M-Decline Teile drücken den Preis, passen aber von ihren Maßen und ihrer Funktion ins Bild. Der Antrieb kommt aus dem Hause Sram, die Felgen von DT. Insgesamt für ein Komplettbike ein sinniger Aufbau. Beim Blick auf die Waage klappte mir zuerst der Kiefer runter: 16,15kg mit den Teilen? Irgendwo musste die Sache einen Haken haben, die Reifen beendeten schließlich die Zweifel an meiner Messfähigkeit. Sie sind nämlich mit einer Einfachkarkasse versehen und wiegen nur 750g pro Stück, mit klassischen Downhillreifen kommt man also auf etwa 16,9kg. Das ist bei Leibe kein schlechter Wert, damit darf man sogar in die „DH-Bikes unter 17kg“ Galerie.

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Teileliste:

Rahmen: Summum Stealth alloy Zero Suspension System 210mm
Größe: S / M / L
Dämpfer: Fox RC2 241x76mm
Gabel: Marzocchi 888 RC-3 EVO Titanium 200mm
Steuersatz: FSA IS-2 1-1/8”
Vorbau M-Decline Integrated 50mm
Lenker: Onoff Morph DH 31.8mm 780mm
Griffe: Onoff Diamond close end
Sattelstütze: M-Decline 31.6mm 350mm
Sattel: Fizik Gobi XM (Am Testbike WTB Pro-V)
Bremsen: Formula RX 203mm (vorne und hinten)
Felgen: DT F600
Speichen: Stahl 2.0 / 1.8 / 2.0
Vorderradnabe: Onoff Disc Pro DH 20mm
Hinterradnabe: Onoff Disc Pro DH 12x150mm
Reifen: Kenda Nevegal 2.35 stick-e (1-ply)
Kurbel: Truvativ Holzfeller 1.1 165mm 38T
Innenlager: Truvativ Howitzer XR
Kette: Sram PC-1031 10s
Kettenführung: E.13 LS1
Schaltwerk: Sram X9 Short cage 10s
Schalthebel: Sram Trigger X9
Kassette: Sram PG-1050 11-26t 10s
Gewicht: 16.15kg

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Weitere schöne Rahmendetails: Die Züge verlaufen im Inneren des Rahmens, zusammen mit dem optionalen Matschfänger und den innenliegenden Ausfräsungen ergibt sich damit eine aufgeräumte Optik.

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Geometrie:

Wir hatten es bereits erwähnt: Die Geometrie des Summums ist absolut Weltcup inspiriert. Der Lenkwinkel liegt bei flachen 63°, die Kettenstreben messen 440mm und das Innenlager liegt im ausgefederten Zustand bei +10mm. Trotz 150mm Hinterradachsbreite misst das Innenlagergehäuse nur 73mm, was gut für Gewicht und Kurbeloptionen ist, wir sind aber gespannt, wie sich die Kettenlinie verhalten wird. Bei der Variante Pro-Team erhält der Käufer zusätzliche Einsätze für die Ausfallenden, dadurch lässt sich die Kettenstrebenlänge auf 435, 440, 445 und 450mm anpassen, der Lenkwinkel kann aus seiner 63° Position um +/- 1 und +/ – 2° angepasst werden. Mit diesen Optionen lässt sich also tatsächlich das im Weltcup gesehene 61°-Feeling erzeugen, allerdings zweifeln wir an der Zweckmäßigkeit im Alltag, doch für uns lagen die 63° ja ohnehin fest.

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Federung:

„When zero means everything“ – dieser wenig aussagekräftige Slogan beschreibt das „Zero“ genannte Hinterbaukonzept von Mondrakers Weltcup-Racer und leitenden Ingenieur Cesar Rojo. Dabei handelt es sich auf den ersten Blick um ein VPP oder DW-Link ähnliches System, denn auch hier ist der Hinterbau über zwei Wippen mit dem Hauptrahmen verbunden. Anders als beim VPP rotieren aber beide Hebel in die gleiche Richtung, anders als bei beiden oben genannten Systemen wird der Dämpfer von beiden Seiten angesteuert. Die Ausgangsstellung des unteren Hebels wirkt ähnlich der des VPP und damit anders als beim DW-Link, aber dazu später mehr. Die Namensgebung sei aber noch durch das Versprechen des Hinterbaus erklärt: Null Energie-Verlust – Null Pedalrückschlag – Null Bremsstempeln und Null Unebenheit bleibt übrig. Was an diesen Ansprüchen dran ist, klärt die Ausfahrt.

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Ausfahrt

Bevor es losgeht, wollen die Federelemente erst einmal eingestellt werden. Bei etwas über 70kg Fahrergewicht passte eine 300er Feder – sie führte zu den empfohlenen fast 40% Sag und erforderte wenig (0 – 4 Klicks) Druckstufendämpfung. In Größe M wird das Summum normalerweise mit einer 350er Feder ausgeliefert, sie sollte für Fahrer mit 75+kg perfekt sein. An den zahlreichen Einstellknöpfen der Gabel stellten wir folgendes ein, wobei wir beim Drehen an der Volume-Kammer keine Änderung feststellen konnten. Die anderen Einstellungen:

Zugstufe: 7 Klicks von ganz offen
Vorspannung: 23 Klicks rein
Druckstufe: 6 Klicks von ganz offen
Volume: –

Insgesamt ging das Setup schnell von der Hand, weil die Hinterbaukennlinie keine Abflachungen o. ä. aufweist kam es hier zu keinen Überraschungen durch Setup-Wechsel. Beim ersten Aufsitzen fühlt sich das Bike eher soft an, was aber tatsächlich nur auf die ersten Zentimeter des Federwegs zutrifft.

Wie auch schon beim Fahrbericht zum Specialized Demo 8 möchten wir den Fahrtest in folgende Abschnitte untergliedern:

Step 1- Bikepark-Spaß = wie schlägt sich das Bike in Hinblick auf die Nutzung von einem Otto-normal-Bikepark-Besucher? / Spaß steht im Vordergrund / Leichte bis mittel-schwere Strecken / Vielseitigkeit
Step 2 – in der Luft = wie lässt sich das Bike springen und wie lässt es sich in der Luft handhaben? / Air-Time ist alles / sprungorientierte Strecken
Step 3 – Hometrail = wie schlägt sich das Bike außerhalb des Bikeparks? / alles, nur keine Rennstrecke – die Hometrails / ob alpin und Mittelgebirge – Hauptsache Trails
Step 4 – Downhill = was kann das Bike, wenn die Uhr der Gegner ist? / Pokal oder Spital – nur die schnellste Zeit zählt / Anspruchsvolle bis schwere Strecken und das auf Zeit

Step 1 – Bikepark-Spaß

Was braucht es, damit der durchschnittliche Bikepark-Besucher mit seinem Rad zufrieden ist? Er sollte sich auf dem Fahrrad in erster Linie wohl fühlen, gut damit zurecht kommen. Beim ersten Aufsitzen auf das Summum dürften vermutlich der sehr tiefe Lenker (kurzes Steuerrohr, 0 Rise), der flache Lenkwinkel und das niedrige Innenlager auffallen. Das fühlt sich im Stand nicht unangenehm an, bringt den Fahrer jedoch sofort in eine aggressive Haltung. In der Ebene fällt auf, dass sich der Wiegetritt mit einem so flachen Lenkwinkel ungewöhnlich anfühlt, die Gabel steht einfach unglaublich flach im Rahmen. Das ist aber nur so lange gewöhnungsbedürftig, wie es nicht bergab geht. Dann sorgt der flache Lenkwinkel eher dafür, dass man sich sicher fühlt, weil man weniger dazu neigt, nach vorn zu kippen, und doch sei gesagt: Mit einem so niedrigen Lenker (niedriger als z.B. an meinem Enduro mit 170er Gabel) steile Passagen „einfach nur runterzurollen“ ist kein Riesenspaß.

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Dafür wird eine Sorge nicht bestätigt: Das niedrige Tretlager führt nur selten zu Bodenkontakt, einfach weil das Summum mit seinem Federweg nicht verschwenderisch umgeht und eher etwas oben bleibt. Dieser Umstand macht aber auch schon deutlich: Wer ziellos durch Stein- und Wurzelfelder hoppeln möchte, der wird andere Rahmen – dank größerem Komfort – mehr schätzen. Trotz der eher langen Kettenstreben lässt es sich dank der kurzen Front und dem nicht zu hohen Tretlager ohne großen Einsatz aufs Hinterrad bewegen, weshalb man sich auch vor Drops nicht wirklich fürchten muss. Insgesamt ist das Mondraker Summum auch für gemäßigte Fahrten zu haben, seine Domäne ist kraftloses Fahren aber sicher nicht.

Step 2 – in der Luft

Der straffe mittlere Teil des Federwegs sorgt dafür, dass Absprünge nicht verschwinden, sondern ausgenutzt werden können: Ordentlich abspringen, ein kleine Welle nutzen um Wurzeln zu überfliegen, sich per Transfer in eine bessere Linie springen oder eine Bodenwelle prejumpen, all das wird durch das straffe Federverhalten unterstützt. In der Luft macht sich dann der zentrale, niedrige Schwerpunkt positiv bemerkbar, das Rad lässt sich leicht whippen, anstellen oder in die Falllinie ausrichten. Dank des niedrigen Gewichts sind auch Tabletops kein Ding der Unmöglichkeit.

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Bei der Landung nach größeren Sprüngen, bei Drops und schnellen Sprungeinlagen machen sich wiederum der flache Lenkwinkel und der lange Radstand bemerkbar, für Lufteinlagen ist das Mondraker Summum also definitiv zu haben. Beim Droppen schlägt sich das Rad wie schon erwähnt nicht schlecht, muss man jedoch wirklich langsam über eine Kante gehen, dann sind langer Radstand und 440er Kettenstreben nicht mehr ideal. Bei flachen Landungen äußerst positiv: Durchschlagen ist quasi nicht drin, die Endprogression vernünftig gewählt und braucht nicht viel Druckstufe um Durchschläge zu vermeiden. Straff, wie das Fahrwerk ist, hätte es uns aber auch überrascht, wenn der Dämpfer durchgeschlagen wäre .

Step 3 – Hometrail

Wie sieht die Sache aus, wenn man das Summum selbst in Bewegung setzen muss, weil zuhause nicht in Champery ist?

Schnell steht fest: Dieses Fahrrad will mit Einsatz gefahren werden – kontrolliere es, sonst kontrolliert es Dich. Bei langsamer Kurvenfahrt in flacherem Terrain erfordert das Lenken Einsatz, aber wer will schon langsam Fahrrad fahren? Von Vorteil ist beim Pedalieren natürlich, dass man nicht zum Aufsetzen neigt, dank eher straffem mittleren Federweg fällt auch Pushtechnik auf fruchtbaren Boden.

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Pedalrückschlag, Energie-Verlust beim Treten – diese beiden Effekte werden hauptsächlich durch Kettenlängung hervorgerufen. Um viel Geschwindigkeit über Hindernisse mitnehmen zu können sollte der Hinterbau aber nach hinten ausweichen, ohne Kettenlängung ist das natürlich nicht möglich. Auf den ersten 40% des Federwegs, also bis zum Erreichen des Sags, längt sich die Kette auch tatsächlich. Pedalieren führt also zwangsläufig zu etwas wippen, jedoch nicht mehr oder weniger, als wir von einem Bike mit 21cm Federweg gewohnt sind. Die restlichen 60% des Federwegs führen zu keiner Kettenlängung mehr, was unseren Fahreindruck bestätigt: Kein spürbarer Pedalrückschlag. Zero Energie-Verlust sieht aber anders aus.

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Insgesamt lässt sich das leichte Mondraker vernünftig beschleunigen und über den Trail treten, Aufsetzer bleiben größtenteils aus, pushen erlaubt. Nur in langsamen Flachpassagen und auf engen, verwinkelten Trails darf man vom Summum keine Wendigkeitswunder erreichen.

Step 4 – Downhill

Die Disziplin, in der wir zweifellos das meiste erwartet haben – schließlich vermuten wir hier Weltcup-Gene. Kurz gesagt: Wir wurden nicht enttäuscht, denn sobald man Gas gibt, geht die Geometrie auf: Absolut ruhig liegt das Teil auch bei hohen Geschwindigkeiten auf der Strecke, schnelle Kurven mit großen Radien zieht man wie mit dem Zirkel. Insgesamt ist das Summum trotz viel Sag keine Citroen Luftfederung, sondern eher ein Porsche Sportfahrwerk: Es sackt nie weg und sitzt höher im Federweg, gibt dem Fahrer immer gut Feedback. Dadurch versinkt man nicht in Kurven und setzt trotz niedrigem Innenlager wenig auf, behält immer Reserven für Drops und große Schläge.

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Die Traktion ist dabei gut, insgesamt nimmt das Rad viel Geschwindigkeit über Hindernisse mit. Das liegt an der steilen Stellung des unteren Links der Zero Suspension: Beim Einfedern bewegt sich dieser so viel nach hinten wie nach oben, was zu einer Rotation des Hinterbaus führt. Dadurch kann das Hinterrad besser Steinen, Wurzeln und Kanten ausweichen, außerdem bleibt die Federung beim Bremsen aktiv. Auf der anspruchsvollen Strecke in Leogang blieb so die Federung trotz Passagen mit Dauerbremsung voll aktiv, damit wäre der Claim von Zero Brakeforce schon einmal erfüllt. Bremswellen verlieren auf dem Summum erheblich an Schrecken!

Der Claim von Zero-Unebenheit ist natürlich vor allem Marketing wirksam – in der Realität kann keine Federung dieser Welt jeden Stoß so perfekt dämpfen, dass Unebenheiten völlig verschwinden. Schon gar kein eher straffes Fahrwerk. Dennoch muss man den Ingenieuren lassen, dass ihnen ein sehr guter Kompromiss aus Feedback, Federwegsnutzung und Komfort gelungen ist.

Durch den breiten, niedrigen Lenker wird wirklich jeder Fahrer in eine aggressive Haltung weit vorne über dem Vorderrad gebracht. Das erzeugt viel Reifengrip in Kurven, verlangt in Steilpassagen aber nach Selbstbewusstsein. So auf dem Rad sitzend kann man eigentlich nur sportlich Fahrrad fahren, gemütlich die Strecke runterfallen lassen ist gar keine Option, vielmehr legt sich im Kopf des Fahrers der Hebel mit der Aufschrift „Race“ um, sobald man das Bike bergab bewegt. Beim Downhill-Fahren hat dieses Rad mit Sicherheit das größte Potential, Geometrie, Federung, Gewicht, Schwerpunkt – hier kommt alles zusammen. Dazu passte auch die Gabel: Die Marzocchi 888 verrichtete ihre Arbeit „stets zu unserer höchsten Zufriedenheit“ – das absolut sensibelste Ansprechverhalten, was ich je erlebt habe, dazu eine sehr gute Highspeed-Dämpfung und viel Ruhe auf Wurzelfeldern blieben positiv in Erinnerung. Wer die Geometrie noch anpassen will, greift zur Pro Team Variante oder bestellt die Inserts einzeln, dann steht selbst ambitioniertem Renneinsatz nichts mehr im Weg.

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Wo Licht ist, ist auch Schatten, sagt man – beim Summum konnten wir nur folgende Kritikpunkte finden: Die an sich sehr schöne Zugführung machte am Übergang ins Steuerrohr Geräusche beim Lenken, mit etwas Gummi ließ sich das allerdings beheben. Die Leitung der Hinterradbremse sieht nicht ganz perfekt verlegt aus, der Bogen in die Kettenstrebe störte aber nur optisch. Etwas nervig beim Radausbau waren die nicht fixierten Adapter der Onoff Naben, sie fielen vorne und hinten gern raus und erschwerten die Montage. Zu guter Letzt seien die John Tomac Signature Kenda Nevegal Reifen erwähnt – in Sachen Grip und Dämpfung können sie zwar durchaus überzeugen, doch der benötigte Reifendruck macht sie für den ernsthaften DH Einsatz auf steinigen Strecken unattraktiv. In Sachen Lenkerhöhe würde ich sagen rangiert das Summum am Minium dessen, was im Alltag noch Spaß macht. Stichwort Kettenlinie: In den leichten Gängen sehr gut, im größten Gang grenzwertig. Die Kettenführung ist jedoch perfekt darauf ausgerichtet und große Gänge beim verwendeten 38t Kettenblatt eher ein seltener Gast. Insofern halte ich 73/150 für eine Wahl, die voll in Ordnung geht.

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In wirklich allen Fahrsituationen fiel das geringe Gesamtgewicht auf. Für den Test in Leogang hatten wir zwar schwerere Schwalbe Muddy Marys mit Doppelkarkasse montiert, doch 17kg bleiben gut beweglich und gut zu beschleunigen. Irgendwann im Lift stellte sich dann aber doch die Frage, warum die Kiste so leicht ist, an der Ausstattung, die zwar nicht übergewichtig, aber eben auch nicht magersüchtig ist, kann es nämlich nicht liegen. Die Antwort: Mit 3200g ist der Rahmen in Größe M extrem leicht. Trotzdem machte er keinen windigen Eindruck, eher sehr robust. Bei Mondraker spricht man von einer „Stealth-Technologie“, meint damit großvolumige, rechteckige Formen, konifizierte Rohrsätze, für jedes Bauteil angepasste Legierungen, Aluschrauben überall und aufwändig ausgefräste Bauteile. Tatsächlich habe ich selten Yokes und Bauteile mit so vielen Taschen gesehen, schön anzuschauen – es sei denn es ist matschig. Das Ergebnis des Aufwandes ist ein geringes Gewicht bei gleichzeitig hoher Belastbarkeit – dafür steht man mit einer „lebenslangen Garantie“. So etwas existiert in Deutschland nach Gesetz nicht (Wessen Leben wäre auch anzunehmen?), trotzdem darf man wohl mit verlängerter Kulanz rechnen, die Jungs vertrauen in jedem Fall auf ihren Rahmen. Obwohl die Lackqualität nicht schlecht ist, waren die Kettenstrebe und die Verbindung von Ketten- und Sitzstrebe blank geschlagen. Hier sollte man gleich vor der ersten Fahrt abpolstern, noch besser wäre natürlich, wenn Mondraker von Haus aus einen Schoner liefern würde, gleiches gilt für den Matschfänger – ohne ihn sitzt der Dämpfer genau in der Schussbahn des Hinterreifens.

Ausklang:

Mit dem Summum verkauft Mondraker ein erstklassiges DH-Racebike. Die Geometrie animiert dazu, schnell zu fahren und bietet dann viel Sicherheit, die Federung harmoniert gut, schluckt ordentlich und sackt nicht durch; Bremsperformance und Traktion sind erstklassig. Damit und seinem niedrigen Gewicht ist das Summum prädestiniert für alle, die im Bikepark auf der Suche nach Sekunden sind, an der funktionellen Ausstattung gibt es abgesehen von den leichten Reifen nichts zu bemängeln.

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Auch wenn Fabien Barel nach dieser Saison aus dem Weltcup aussteigt – dieses Bike ist ein weiterer Beweis für seine Rolle im Downhill Rennsport.

+ Perfekte Geometrie für Racer
+ Vollaktiver Hinterbau (Kein spürbares Bremsstempeln, gute Radhebungskurve)
+ Geringes Gewicht und zentraler Schwerpunkt
+ Bleibt eher hoch im Federweg (Vor- und Nachteil, Komfort für Runterhoppeln geht anders)
– Reifen mit 1fach Karkasse für heftige Tracks zu dünn
– Fummelige Nabenadapter
– Mudfender und Kettenstrebenschutz fehlen

Preis: 4640€
Zubehör: Carbon Mud-Fender (ca. 55€) und Geometrie-Kit (Lenkwinkel, Kettenstrebenlänge) für ca. 100€
Vertrieb in Deutschland und Österreich über Shock-Therapy
Im Einzelhandel und Online

  1. benutzerbild

    nuts

    dabei seit 11/2004

    @lister_yu: Nein, in Lenggries waren wir nur wegen einer anderen Geschichte. Wirklich gefordert wurde das Rad in Leogang, da hatten aber leider die Fotomenschen keine Zeit.

    Die Formula RX ist durchaus eine vernünftige Bremse, abgesehen von Gewicht und Einstellmöglichkeiten ist sie ja auch mit der The ONE sehr ähnlich. Wir sind alle keine 100kg Fahrer gewesen, aber für 75kg mit großen Scheiben absolut DH-tauglich.

  2. benutzerbild

    soulknot

    dabei seit 07/2004

    weiss jemand in welchen farben das summum 2012 erhältlich sein wird?
    Bisher kenne ich das schwarz/blaue Pro Team mit der Fox und das weiss/rote "normal" summum mit der <edith> boxxer </edith>.
    Gibts noch andere varianten?
    Und in welchen farben werden die frames geliefert?

    ich meine mal vor monaten ein vorab-pdf gesehen zu haben in dem die farbauswahl massiv gesteigert wurde...so in die richtung frames in 5 farben, das normalo in 3 farben und das pro team auch in 2 farben...

  3. benutzerbild

    fone

    dabei seit 09/2003

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