In den zwei Wochen zwischen Eurobike und Interbike wird wohl kaum mehr das Rad neuerfunden worden sein, und die 2013er Kollektion will man dann doch noch nicht zeigen – dennoch präsentierten vor allem nordamerikanische Hersteller noch Neuheiten, die sie in Friedrichshafen noch zurück gehalten hatten.

Devinci

Steve Smith war diese Saison oft der einzige Fahrer, der in der Qualifikation irgendwie an Dauersieger Aaron Gwin heran kam. Auch seine Rennen waren alles andere als unerfolgreich, aber der letzte Durchbruch hat noch gefehlt. Um sein Fahrrad näher an das vom Gwinner heran zu bringen stattet Devinci ab 2012 das Wilson Rahmenset und das neue Komplettbike „Wilson SL“ mit Carbon-Sitzstreben aus. Ob der Rahmen dann eines Tages auch komplett aus Carbon kommt? Kein Kommentar dazu auf der Interbike, in Anbetracht der Carbon-Erfahrung aus dem Rennrad-Bereich dürfte es aber nur eine Frage der Zeit sein.

Wer sein 2011er Wilson gewichtsmäßig etwas verschlanken will, der kann die neuen Sitzstreben auch daran montieren. Sie passen mit der gleichen Hardware und bringen das Teil damit auf den neuesten Stand.

Außer beim Downhiller gab es von Devinci auch noch Neuheiten auf dem 29er Sektor – wer hätte das gedacht?

Das Atlas

Devinci Atlas details:
• 110mm Federweg
• Split Pivot Federung
• 43cm Kettenstreben
• Tapered Steuerrohr
• 142x12mm Ausfallenden
• Post mount Aufnahme
• BB99 Innenlager

Canfield Brothers

SRAM hält sich in letzter Zeit beim Thema 9er Ritzel vornehm zurück und auch DT Swiss zeigte bisher keine Serienversion der Prototypen-Nabe mit Stufe – neben Hope bereichert jetzt aber noch eine weitere Lösung den Markt der speziellen Freiläufe. Anders als bei Hope, wo der Kassetten-Körper gleichzeitig den Freilauf mi-tersetzt, und nur manche Ritzel einzeln getauscht werden können, handelt es sich bei Canfield Brothers um einen klassischen Freilauf, welcher jedoch nach 7 Ritzeln eine Verjüngung und am Ende ein Außengewinde aufweist.

Das 11er Ritzel ist dann das letzte, welches nach bekannter Methode auf der Verzahnung steckt, es ist gleichzeitig auch noch das 10er und das 9er Ritzel, das ganze wird dann von außen fixiert. Wann und zu welchen Konditionen die kleinen Teile in den Handel kommen, ist uns leider noch nicht bekannt.

MRP/SRAM

Um das volle Potential der 9er Ritzel ausnutzen zu können, bräuchte es aber noch zweierlei Dingen:
1.) Kurbeln, die Kettenblätter kleiner als 32 Zähne bei einer vernünftigen Kettenlinie vertragen.
2.) Kettenführungen für solche Kettenblätter

Auf der Interbike wurden für beide Probleme schon Lösungen gezeigt: Sram stattet seine Kurbeln inzwischen standardmäßig mit einem demontierbaren Spinner aus – an seiner Stelle lässt sich auch ein einzelnes Blatt montieren. Darauf wird die Kette dann von MRPs Lopes SL 28-32t Kettenführungs-Prototypen gehalten. Das ganze wirkt schon ziemlich sauber und könnte meinetwegen exakt so in Serie gehen.

Reifen

Maxxis zeigte neben den auf der Eurobike schon präsentierten Minion 29er und Highroller II Reifen in Vegas ein weiteres Highlight: Der bisher von vielen Fahrern verschmähte Minion DHR wird durch den Minion DHR 2 abgelöst. Der Reifen soll mit Seitenstollen ähnlich denen des DHF und komplett überarbeiteten Mittelstollen allen, die es bisher nicht wissen wollten, zeigen, wie gut ein spezifischer Hinterreifen sein kann.

Bei Michelin gibt es einen komplett neuen Wild Grip’r Allroundreifen bei Pinkbike zu sehen, der den Spagat zwischen Performance bei trockenen und nassen Bedingungen durch sein offenes, aber leichtrollendes Profil schaffen soll. Dafür ist er mit verschiedenen Karkassen, in verschiedenen Breiten und unterschiedlichen Gummimischungen zu haben, bei deren Entwicklung besonderer Wert auf eine gute Dämpfung gelegt worden sein soll. Das Gewicht liegt zwischen 500 und 680g für die 26″ Varianten, die in 2.0″, 2.1″, 2.25″ und 2.35″ erhältlich sind. Auch in Neunundzwanzig Zoll gibt es die unteren drei Dimensionen – Tubeless sind beide zu haben, sowohl eine „Tubeless Ready“ als auch eine UST Tubeless Ausführung stehen zur Wahl.

Wesentlich revolutionärer mutet aber der neue Schlauch an. Der Protek Max Tube räumt ordentlich mit dem bisher bekannten Bild eines Schlauches auf. Auf dem Markt gab es so lange ich denken kann außer verschiedenen Wandstärken, Butyl-Anteilen und natürlich dem Eclipse-Schlauch keine Nennenswerten Neuerungen, das macht Michelin jetzt anders: Ein Schlauch, der nicht rund und nicht glatt ist? Fehlt nur noch, dass er nicht mehr schwarz wäre. Das ist er dann doch, dafür aber mit einem rechteckigen Querschnitt und Noppen versehen. Was das bringen soll? Bei normalen Schläuchen passiert beim Aufpumpen folgendes: Der Schlauch dehnt sich und passt sich Reifen und Felgenbett an – dabei vergrößert sich seine Oberfläche, die Materialmenge bleibt gleich, folglich muss er sich stark verdünnen, was bei einem Durchschlag gerne zum Snakebite führt. Zusätzlich soll sich das Form bei Durchstichen so weit verengen, dass möglichst keine Luft austritt, als letzte Schutzmaßnahme gegen Platte ist er standardmäßig mit Dichtmilch befüllt. Der Haken der Sache? Der Schlauch ist schwerer als gewöhnlich, die 2,1″ Variante wiegt 250g – wenn man dafür nie mehr Plattfüße hätte, wäre das ein akzeptabler Preis, zumal der angestrebte Verkaufspreis bei lediglich 10€ liegen soll, Presta und Schrader Ventile sind gleichfalls erhältlich.

IXS

Auf der Eurobike hatten wir schon Darren Berrecloths ultraleichte, sehr schlanke Knieschoner zu sehen bekommen; eine Serienversion des Helms, den wir auf dem Dirt Masters Festival als Prototypen erspäht hatten, vermissten wir aber. Jetzt wurde auf der Interbike der Metis vorgestellt: 1100g leicht, nach den gängigen Standards getestet und mit aggressivem, eckigeren Design geht er für wettbewerbsfähige 149€ über den Ladentisch. Verschlossen wird er per Doppel-D-Verschluss, das verstellbare Visier ist mit drei Schrauben arretiert. Satte 21 Lüftungsöffnungen sorgen auf bei Höchsttemperaturen für einen kühlen Kopf. Die Polster sind entnehm- und waschbar. Wer den Helm schon einmal gesehen zu haben glaubt: O’Neil labelt die Schale als Airtech.

  1. benutzerbild

    Chrisomie21

    dabei seit 08/2008

    ja, das fände ich ja auch geil. nur stimmt deine formel nicht wirklich. darum hast du bei der kassette ja auch sprünge von 11 auf 12 und von 12 auf 14. bei den kleinen gängen von 28 auf 32 und 32 auf 36.

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    Barthi

    dabei seit 10/2009

    soso, fährst also auf 32/9 den berg hoch... na das möchte ich sehen...

    ach stimmt, sorry Denkfehler meinerseits.
    Insofern ist es ja gut, dass man beim Bergabfahren (nicht dauerhaft) so fest in die Pedale tritt. Doch man wird den höchsten Gang natürlich auf der Ebene fahren, und da kommt halt der Verschleiß...
  3. benutzerbild

    Chrisomie21

    dabei seit 08/2008

    und bei jedem gangwechsel zieht die kette schräg übers ritzel

  4. benutzerbild

    Barthi

    dabei seit 10/2009

    stimmt auch, jedoch ist es beim größten/kleinsten Ritzel nur in jeweils eine Seite.

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    tobago77

    dabei seit 04/2011

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