Nach einer wohl bedachten Zugführung wollen wir auch an den Kettenstreben zeigen, dass sich die Community bei ihrem Bike etwas gedacht hat.


Schutz und Führunng am Stumpjumper in Action – Foto Christoph Bayer

Zunächst einmal mag die Kettenstrebe nicht nach einem Bauteil aussehen, in das man übermäßig viel Gehirnschmalz stecken kann, doch der Eindruck trügt. Abgesehen davon, dass sie ein in vielen verschiedenen Richtungen hochbelastetes Bauteil ist, lassen sich hier Details einbringen, die für Lust oder Frust entscheidend sind.

Hier wollen wir ganz offen eure Ideen und Anregungen sammeln und auf Machbarkeit überprüfen. Als Anregung gibt es schon mal ein paar Ideen aus dem Carver-ICB-Team – sagt uns, was ihr davon haltet:

1. Integrierte Kettenführung

Die Kettenführung direkt an der Kettenstrebe zu montieren macht aus einigen Gründen Sinn: Die Kette wird, anders als bei am Hauptrahmen montierten Modellen, nicht entlastet, die Bodenfreiheit nicht verringert – stattdessen werden diese Werte sogar noch vergrößert, was beim Einfedern definitiv Sinn ergibt. Außerdem scheint der kurze Abstand die Lage weiter zu prädestinieren.


Syntace schraubt die SCS direkt ans Yoke – das ist leicht und funktioniert in der Praxis ziemlich gut.

Zur Realisierung gibt es verschiedene Möglichkeiten: Die Entwicklung einer eigenen Führung ist ebenso denkbar wie die geschickte Vorbereitung zur Montage bestehender Produkte, beispielsweise der Bionicon C-Guide.

2. Integrierter Kettenstrebenschutz

Kein Schaltwerk – nicht einmal die neuen, gedämpften Modelle – wird Kettenkontakt mit der Strebe ganz ausschließen können. Wer seinen Lack oder seine Eloxalschicht nicht zerstören, und außerdem lautes klappern unterbinden will, montiert hier einen Schutz. Doch warum sollte man sich mit einem universell passenden Nachrüstteil zufrieden geben, wenn man so etwas bei der Konstruktion mit berücksichtigen kann?


Trek Session Kettenstrebenschutz – Foto von Surte

3. Integrierte Zugführung

Die Zugführung am Hauptrahmen haben wir entschieden, doch um ans Schaltwerk zu gelangen muss der Zug über den Hinterbau ans Ausfallende. Wie lässt er sich unauffällig und sicher führen? Passt das vielleicht sogar mit dem Strebenschutz zusammen?


Schaltzugfuehrung und Kettenstrebenschutz bei Nicolai – Foto von Some.Body

4. Integrierte Umwerferaufnahme

Den Umwerfer vorne am Yoke auf die Kettenstrebe zu schrauben, ist bereits gesetzt, gleiches gilt für den dafür nötigen Zuganschlag. Sinn der Sache: Verbesserte Schaltperformance, weniger Platzprobleme.

5. Kettenführung zur Montage an der DirectMount Umwerferaufnahme

Für alle, die keinen Umwerfer fahren wollen, weil Kassetten eine immer weitere Spreizung zur Verfügung stellen, wäre das sicher sich eine sehr saubere Lösung.

6. Chainsuck-Protection

Auch sie könnte direkt mit in den Strebenschutz integriert werden, bei manchen Herstellern wird das zumindest schon ansatzweise gemacht:Auch den Bereich, in dem die Kette gerne von unten mit hoch gezogen wird, vor direktem Kontakt schützen.

7. Lage der Kettenstrebe und des Ausfallendes

Um mit den kleinen 10er Ritzeln neuester Kassetten kompatibel zu sein, darf die Kettenstrebe nicht zu hoch verlaufen, da hier sonst Kettenklappern vorprogrammiert ist. Wir haben die Drehpunkte so gewählt, dass hier kein Problem besteht.


Fatmodul hat am Ant die Drehpunkte 10mm nach innen gezogen – mehr Platz für lange Füße resultiert.

Dennoch besteht auch hier Raum für Variationen: Bewegt man die Drehpunkte weiter nach innen, resultiert mehr Freiheit für die Fersen großer Füße, allerdings wird auch der Kettenkontakt wahrscheinlicher.

8. Kettenstrebenschutz, seitlich

Abhängig vom Fahrstil passiert es mehr oder weniger häufig: Volles Rohr durch eine Rinne geheizt und einen Fels etwas eng geschnitten, ein unschönes Geräusch und der Hinterbau ist verkratzt oder beschädigt. Beim gleichen Manöver reißen auch Schaltwerke gerne ab, auch hierfür will mancher Fahrer vorsorgen. Nur Bremsscheibenschützer konnten sich – auch wegen der Temperaturproblematik – bisher kaum durchsetzen.

Diese Ideen schon einmal als Anregung, weitere Ideen und Umsetzungen sind nun zum kreativen Brainstorming freigegeben – los geht’s!

  1. benutzerbild

    mooose

    dabei seit 07/2006

    wir schauen mal, ob wir noch einen Lagerthread eröffnen.

    Ohh man, dann bitte aber im Rahmen des, von Stefan angesprochenen Technik-Threads
  2. benutzerbild

    mooose

    dabei seit 07/2006

    Trotzdem würde ich eine bezahlbare und zuverlässige Gleitlagerlösung vorziehen, wenn der Herr Ingenieur sagt, dass er es hinbekommt. Wenn es zu schwierig/teuer wird, dann lieber nicht.

    smilie
  3. benutzerbild

    othu

    dabei seit 05/2008

    hi
    Dann sag bitte auch gleich noch, bei welchem Rad das ist, und was für dich rau laufen bedeutet.

    Das ist relativ unabhängig vom Rahmen bisher: es trat bei meinem Niner WFO9 nach knappen 8Monaten auf, bei meinem Giant ReignX nach 4Monaten, beim Trek Scratch auch nach einige Monaten.
    Und mit rau meine ich nicht einen leichten Widerstand im ausgebauten Lager, sondern deutlicher Widerstand/Hackeln im Hinterbau wenn der Dämpfer ausgebaut ist.

    Es sind ja auch nicht alle Lager gleichzeitig kaputt, aber einzelne fallen halt aus. Und ich habe ausdrücklich geschrieben, dass ich nicht weiß, ob Gleitlager hier besser wären oder das einfach der Tribut an meine Wampe ist smilie

    Im Übrigen benutze ich nur SKF 2RS Lager die ich, wie oben geschrieben, öffne und komplett mit Fett fülle.
    Auch das Drehen um 90 oder 180° verlängert die Lebensdauer bei mir etwas, aber das ist alles weit weg von langlebig und wartungsarm.
    Daher würde ich mich über eine Alternative freuen, wenn es die nicht gibt, lebe ich halt damit.
  4. benutzerbild

    0rcus

    dabei seit 07/2007

    Das ist relativ unabhängig vom Rahmen bisher: es trat bei meinem Niner WFO9 nach knappen 8Monaten auf, bei meinem Giant ReignX nach 4Monaten, beim Trek Scratch auch nach einige Monaten.
    Und mit rau meine ich nicht einen leichten Widerstand im ausgebauten Lager, sondern deutlicher Widerstand/Hackeln im Hinterbau wenn der Dämpfer ausgebaut ist.

    Es sind ja auch nicht alle Lager gleichzeitig kaputt, aber einzelne fallen halt aus. Und ich habe ausdrücklich geschrieben, dass ich nicht weiß, ob Gleitlager hier besser wären oder das einfach der Tribut an meine Wampe ist smilie

    Im Übrigen benutze ich nur SKF 2RS Lager die ich, wie oben geschrieben, öffne und komplett mit Fett fülle.
    Auch das Drehen um 90 oder 180° verlängert die Lebensdauer bei mir etwas, aber das ist alles weit weg von langlebig und wartungsarm.
    Daher würde ich mich über eine Alternative freuen, wenn es die nicht gibt, lebe ich halt damit.


    Gleitlager halten definitiv länger. Die Gleitlager an meinem Kona fahre ich nun seit 5 Jahren. Alle anderen Lager in dem Hinterbau des Rades mussten schon gewechselt werden.

    An meinem zweiten Rad waren an zwei Stellen im Rahmen Nadelhülsen verbaut. Die waren schon nach zwei Monaten hinüber.

    ...

    Ich bin auch nicht komplett gegen Kugellager. Aber an den Stellen im Hinterbau, an denen kein ausreichender Bewegungsradius vorhanden ist, um die Schmierung der Lager zu gewährleisten haben Kugellager einfach nichts zu suchen.
  5. benutzerbild

    olsche

    dabei seit 12/2006

    Hi, um mal wieder meinen immer noch aktiven Oldtimer (MountainCycle-San Andreas) zu bemühen:
    Das Schwingenlager ist ein Gleitlager und aus der Achse ist eine Schneckenförmige Rille eingefräst. Einmal im Jahr baue ich das ganze aus um es komplett zu reinigen, ansonsten wird immer nur Fett nachgepresst. Und das ganze läuft ohne Spiel seit über 15 Jahren!!!

    Leider wird das beil den kleinen Hinterbaulagern wohl zu schwierig umzusetzen sein.

    Gruß,
    Olsche

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