Gardasee: Besonders für viele süddeutsche Biker die Urlaubsdestination schlechthin. So wundert es nicht, dass sich das BIKE Festival in Riva del Garda jedes Jahr aufs neue an unzähligen Besuchern erfreut. Erstmalig kombinierte man die oben genannten Faktoren dieses Jahr mit einem prestigeträchtigen Enduro-Rennen, dem zweiten Lauf zur Specialized-SRAM Enduro Series [hier zum Rennbericht]. Die Erwartungen an das Rennen am Gardasee waren dementsprechend hoch, auch aufgrund der international besetzten Teilnehmerliste. Wie sich Riva del Garda als Enduro-Schauplatz präsentierte, soll euch diese Foto-Story zeigen. 

Es war keine einfache Aufgabe, die Trailsolutions-Frontmann Georgy Grogger da zwei Wochen vor dem großen Rennen in Riva del Garda übergeben wurde. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem lokalen Streckenbeauftragten musste es der erfahrene Innsbrucker richten und innerhalb von zwei Wochen ein renntaugliches Streckennetz am Gardasee austüfteln [hier ein Statement zum Ablauf]. Aufgrund diverser Auflagen von Natur- und Denkmalschutzbehörden kristallisierte sich schnell heraus, dass sich das Rennen am Gardasee wohl nur auf die Abfahrten am Altissimo beschränken würde. Eine ausgedehnte Runde zu den zahlreichen Highlight-Trails rund um den Gardasee konnte somit nicht realisiert werden.

Schon im Vorfeld äußersten viele Teilnehmer und Teams Bedenken über die Streckenführung am Altissimo. Der Berg und seine Trails sind bekannt für die recht wenig technischen, dafür schnellen und steinigen Passagen, die im Gegensatz zum Fahrkönnen eher dem Material viel abverlangen. Das erste Training konnte jedoch viele anfängliche Zweifel kippen. Auch wenn die Streckenführung teils über einige der fragwürdigen Trails wie beispielsweise den 601 verlief, so wurde sie in ihrer Gesamtheit dennoch dem Enduro-Gedanken gerecht.

Specialized SRAM Enduro Series #2 – Riva del Garda from Lars Veenstra on Vimeo.

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#Der Gardasee ist immer eine Reise wert.

Freitag – Prolog:

Nach einem kräftezehrenden Training konnten sich die Teilnehmer am Freitagabend auf dem Test-Parcours im Herzen Rivas einfinden, um auf freiwilliger Basis am Prolog teilzunehmen. Während die kurze Runde für den spaßorientierten Teilnehmer eher weniger von Bedeutung war, bot sich vielen Teams sowie den zahlreichen namhaften Einzelstarter die perfekte Gelegenheit, sich der Zuschauermasse zu präsentieren. Wenngleich es Stimmen gab, die kritisierten, der Prolog hätten den Zuschauern ein falsches Bild vom Sport vermittelt, so war die Idee, den Sport zu den Zuschauern zu bringen, dennoch bestens umgesetzt. Den Sieg auf der tretlastigen Strecke sicherte sich der ehemalige 4X-Spezialist Dan Atherton aus Großbritannien.

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# Der Start des Prologs mitten in Riva.

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# Steffie Teltscher profitierte von ihren 4X-Qualitäten und doubelte alle drei Hinternisse zu Beginn des Kurses.

Steffie Teltscher [GER]:

Ich fand die Strecken recht DH-lastig, was mir persönlich jedoch recht viel Spaß gemacht hat. Aber für ein Jedermann-Rennen, so wie sich die Serie präsentiert, war es leider zu anspruchsvoll. Vor allem, dass man die rutschige und kraftraubende Stage 5 am Schluss bewältigen musste, wo man eh schon am Limit war, fand ich recht gefährlich. Der Aufstieg war knackig aber machbar. Für mich war das ganze Rennen super organisiert und die Veranstalter haben ihr Bestes gegeben. Sie konnten ja auch nichts dafür, dass man nur diesen Teil der Gardasee-Trails befahren durfte.

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# Anneke Beerten kommt kraftvoll aus dem Anlieger.

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# Auch Ines Thoma fühlte sich auf der Prolog-Strecke wohl und landete auf dem 2. Platz.

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# Dan Atherton fur im Prolog mit seinem GT Force zum Sieg.

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# Dan mit der Nr. 41. holte sich Platz 1 im Prolog.

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# Jerome Clementz galt bereits beim Prolog als einer der Top-Favoriten für das Rennen.

Fabian Scholz [GER]:

Die Strecken fand ich teilweise schon richtig heftig, gerade vor Stage 5 hatte ich ziemlichen Respekt, dort kann echt jeder Fehler böse ausgehen. War auf jeden Fall ein hartes Rennen das einem alles abverlangt hat, sowohl konditionell als auch an Fahrkönnen.

Die Organisation ist auch sehr gelungen, ich hätte mir nur den Start/Zielbereich am Festival-Gelände gewünscht. So waren leider nicht so viele Zuschauer vor Ort. Etwas schade fand ich die viele Shuttelei im Training, hier hat man als normaler Fahrer doch schon einen deutlichen Nachteil gegenüber den professionell organisierten Teams. Auch der Material-Support sollte während dem Rennen verboten sein, das passt einfach nicht zum Enduro-Sport!

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# André Wagenknecht vom Cube-Action-Team

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# Der Gewinner von Treuchtlingen, Nico Lau, ging in Riva ebenfalls erneut an den Start.

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# Das Canyon Team: Team-Manager Florian Goral, Fabien Barel und Maxi Dickerhoff. 

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# Cannondale-Marketinmann Jens Haug ließ sich wie auch viele andere Vertreter der MTB-Industrie die Teilnahme am Rennen nicht nehmen. 

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# „Umdreh’n wär jetzt auch blöd“ dieser Satz sollte am nächsten Tag noch mehr an Bedeutung gewinnen.

Tobias Reiser [GER]:

In meinen Augen war es vom Höhenprofil und der Rundenlänge ein richtiges Enduro-Rennen. Die einzelnen Stages fand ich sehr Downhill-lastig und anspruchsvoll – einen Sturz sollte man tunlichst vermeiden, was ich selbst schmerzhaft zu spüren bekam. Ansonsten war es ein sehr schönes und gut organisiertes Rennen.

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# Duncan Riffle [rechts in rot] noch ganz enspannt vor seinem Start in den Prolog.

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# Der ehemalige Cross Country-Profi Ludwig Döhl presste die Anstiege im Prolog druckvoll hinauf.

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# Tobias Woggon liess sich den Start in Riva ebenfalls nicht nehmen, meldete nach und ging spontan mit ins Rennen.

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# Norman Bielig, der rasende Reporter der „World of Mountainbike“, gab ordentliche Kette auf dem Rundkurs

Norman Bielig [GER]:

Als Jedermannveranstaltung sicherlich an der Grenze, was physische Belastung und Anspruch der Strecke anbelangt.Insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung auf anspruchsvollem Gardasee-Terrain. Als Jedermannveranstaltung sicherlich an der Grenze, was physische Belastung und Anspruch der Strecke anbelangt. Die Shuttleproblematik sehe ich für mich, für den eine Top 30 Platzierung eher illusorisch ist, nicht wirklich. Wobei der Teerstraßenaufstieg beim fünften Mal in drei Tagen schon an den Nerven gezehrt hat. Am Schluss bleiben kleinere Schönheitsfehler wie mangelnder Auslauf an einer Stage und die Anordnung der konditionell anspruchsvollen Stages zum Schluss. Die Organisation war hervorragend, Prolog im Ort eine wirklich gute Sache und die Teilnehmer offen und fair.

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# Max Schumann biss die Zähne zusammen.

Samstag – Renntag:

In den Samstag starteten viele Teilnehmer mit Skepsis. Nachdem sich die Strecken bereits bei trockenen Verhältnissen als äußerst anspruchsvoll erwiesen hatte, sollte diese der nächtliche Regen von Freitag auf Samstag nicht einfacher machen. Auch die Organisatoren spielten mit dem Gedanken, die eine oder andere Stelle zu entschärfen. Letzten Endes präsentierte sich der frühe Samstagmorgen jedoch schon so warm, dass alle Befürchtungen einer nassen Strecke schnell schwanden.

Mit einer schönen Startzeremonie schickte Moderator Uwe Buchholz alle Teilnehmer ins Rennen und in einen anstrengenden Tag. Allen Zweifeln zum Trotz ging das gesamte Rennen ohne größere Verletzungen oder gar Einsätze von Bergungskräften vonstatten. Dieser mehr als wichtige Punkt zeigt, dass alle Teilnehmer mit Vernuft und Bedacht die teils nicht ganz ungefährlichen Strecken am Altissimo unter die Stollen nahmen.

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# Wunderschön gelegen: Der Start- und Zielbereich des Rennens

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# Die Morgensonne lacht.

Markus Reiser [GER]:

Also ich fand die Strecken cool: Es war nun endlich einmal fordernd, mit genug Höhenmetern und mal richtig was zum Ballern. Auch der Prolog in der Stadt mit den ganzen Zuschauern war eine schöne Abwechslung zu den sonst so einsamen Waldkursen.

Im Allgemeinem kann ich sagen, dass es bis auf meine Kettenprobleme ein wirklich schönes Wochenende und ein cooler Event war. Bis zum nächsten Jahr.

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# Georgy Grogger war der Mann hinter den Kulissen in Riva.

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# Eine der Startgruppen macht sich auf den Weg zu Stage 1, hier galt es erst einmal 800hm Uphill bewältigen.

Ludwig Döhl [GER]:

Ich würde mir für jedes Event genau einen Tag zum Trainieren wünschen, um die Chancengleichheit wieder herzustellen.Für mich war die Strecke am Limit für ein Enduro Rennen. Es gab definitiv ein paar „no fall Zonen“, aber das ist typisch Gardasee. Die Veranstallter haben die schnellen Streckenabschnitte so gut es ging mit Schikanen entschärft und ich entschied mich zusätzlich, nicht komplett an mein Limit zu gehen, sondern die Sache sicher runter zu bringen.
Am besten fand ich aber Fabien Barels „Fair Play“-Statement bei der Siegerehrung, er hat es auf den Punkt gebracht. Wenn Enduro so cool bleiben soll wie es ist, muss man auch auf das Fairplay der Fahrer zählen!
Darüber hinaus würd ich mir für jedes Event genau einen Tag zum Trainieren wünschen, um die Chancengleichheit wieder herzustellen.

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# Das Rescue-Team aus dem Allgäu war am Gardasee, um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten.

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# Petrik nimmt auf Stage 1 eine besonders enge Linie.

Petrik Brückner [GER]:

Dank Racement war die Organisation wieder mal super. Der Cup kann sich wirklich international sehen lassen. Das Shutteln am Trainingstag ist so eine Sache, da nicht jeder dazu die Möglichkeit hatte, weil es schlichtweg nicht für jedermann erschwinglich war. Ich persönlich fand die Strecken super. Klar waren sie sehr downhill-lastig, aber sie verlangten den Fahrern alles ab, auch konditionell. Im Großen und Ganzen bin ich froh, endlich mal gezeigt zu haben was ich kann und konnte ohne Plattfuß und technischen Defekt die Ziellinie überqueren.

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# Jérôme auf seinem Cannondale Jekyll entschied sich in Riva erneut für die brandneue Rock Shox Pike

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# Fabian Barel kam auf der anspruchsvollen Strecke all seine Erfahrung zu gute.

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# Dan Atherton auf Stage 1.

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# Joe Barnes hatte leider kein Glück und wurde im Rennen durch einen Defekt ausgebremst.

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# „Pedal hard, Bitch!“

Julia Hofmann [GER]:

Das Rennen in Riva war sehr hart – ein andauerndes Gerüttel, gekoppelt mit losem Gestein, steilen Kurven und Absätzen.Nachdem ich beim letzten Rennen in Treuchtlingen mit dem sechsten Platz schon etwas geknickt nach Hause fuhr, bin ich jetzt um so glücklicher, hier auf den sehr anspruchsvollen Strecken am Gardasee besser klar gekommen zu sein. Das Rennen in Riva war sehr hart – ein andauerndes Gerüttel, gekoppelt mit losem Gestein, steilen Kurven und Absätzen. Die Runde forderte, mit ihren knapp 1700 Höhenmetern, eine gute Grundlage an Ausdauer und bei den Abfahrten genügend Muckies in den Armen und jede Menge Konzentration. Nach diesem Wochenende musste ich wieder mal feststellen, dass mir die längeren und technischen Strecken mehr liegen.

Von der Organisation fand ich dieses Event wirklich super. Der Prolog am Freitag Abend hat dem ganzen sehr gut getan, so konnten die Zuschauer auch einen Einblick in das Starterfeld bekommen. Was noch zu erwähnen ist, ist auch die Strecke für ebendiesen Prolog – hier muss ich dem Streckenbauer ein Lob aussprechen. Die Aufgabe, einen Parkplatz in einen Racetrack für ein Endurorennen zu verwandeln, hat er hervorragend gelöst! Auch die Verpflegung zwischen den Stages hat gut geklappt und ich bin nie in Wassernöte gekommen. Nun laufen die Vorbereitung für den ersten Stop der Enduro World Series in Punta Ala auf Hochtouren und ich bin gespannt wie das Gelände dort sein wird.

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# Laura Brethauer stürzte auf Stage 3 und konnte das Rennen leider nicht mehr beenden.

Laura Brethauer [GER]:

Ich frage mich ehrlich, wie ein Gebiet wie der Gardasee so zum „MTB-Mekka“ werden konnte.Ich frage mich ehrlich, wie ein Gebiet wie der Gardasee so zum „MTB-Mekka“ werden konnte, da im Vergleich zu so vielen anderen Regionen eigentlich nix so richtig cool ist an den Trails dort. Ich war die Tage zuvor mit Cube beim „Longest Day“ in Latsch und im Vergleich zu den geilen flowigen Trails dort – nunja.

Aber ich habe schon gesehn, dass Georgy aus dem vorhandenen „Streckenmaterial“ so ziemlich das beste fürs Rennen rausgeholt hat. Meiner Meinung nach ist das Gebiet aber nicht wirklich gut geeignet für Enduro-Rennen. Ich persönlich komme mit so völlig unflowigen und ruppigen Strecken sowieso nicht so gut klar, da ich eine ziemlich stark auf Sicherheit bedachte Fahrerin bin. Aber wenn schon die Jungs anfangen zu sagen dass sie Angst haben überhaupt mal richtig laufen zu lassen, dann ist das einfach zu krass. Zudem sind die Strecken dort meiner Meinung nach nicht unbedingt „technisch anspruchsvoll“, da man hier nicht zwangsläufig mit guter Fahrtechnik, sondern nur mit „Kopf ausschalten“ und „laufen lassen“ schnell ist.

Von Georgy war der Event trotzdem einwandfrei organisiert. Gestört hat mich nur, dass ich bei manchen Stages sowohl im Training, aber auch im Rennen nicht so richtig wusste wo sie aufhörten, da dort nur einzelne Personen rumsaßen und es gar nicht erkennbar war, ob es sich um einen Streckenposten handelt oder es der Posten am Ende der Strecke ist. Leider wurde von manchen auch auf Nachfragen nicht reagiert.

Auf den ersten Stages hatte ich im Rennen den Eindruck, dass die Strecken gar nicht so schlimm waren wie im Training empfunden, da teilweise Spuren eingefahren waren – wie auch immer das auf Steinen eigentlich geht.

Nach meinem Sturz in Stage 3, fand ich die Strecken natürlich dann doch wieder ziemlich blöd.Aber nach meinem Sturz in Stage 3, als ich beim Überholen eines anderen Fahrers kurz ein bisschen zu viel Gas gegeben habe, fand ich die Strecken natürlich dann doch wieder ziemlich blöd. Sobald man dort eben laufen lässt und mal kurz irgendwie ins Trudeln kommt hat man auch kaum eine Chance, wieder die Kontrolle über das Rad zu bekommen. Stürzen tut auf jeden Fall weh. Mein Fazit jetzt hier mit Bauchmuskelzerrung, welche jeden Heuschnupfennieser ganz furchtbar macht: Event cool, Strecken nicht. Ich freu mich auf die nächsten Rennen, da die Strecken dort nur besser sein können.

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# Fabian Scholz überraschte bereits in Treuchtlingen mit Platz 6 und kam in Riva erneut in den Top 10 ins Ziel.

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# GoPro sei Dank, kann dieser Teilnehmer das Rennen zu Hause noch einmal gemütlich am Fernseher Revue passieren lassen.

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# Anita Gehrig im Steinmeer

Carolin Gehrig [SUI]:

Das Rennen am Gardasee war bisher auf jeden Fall das härteste der Serie! Die Strecken waren durchgehend sehr technisch und physisch anspruchsvoll, gepaart mit den langen und kräftezehrenden Anstiegen eine gelungene Generalprobe für das erste Rennen der Enduro World Series. Beim Bikefestival in Riva herrscht immer eine super Atmosphäre und ich freu mich schon, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein!

Beim Enduro-Fahren geht´s nicht nur um Resultate alleine, auch Freundschaft und das gemeinsame Erlebnis hat einen großen Stellenwert!Nachdem ich auf der ersten Stage mit dem Lenker/Bremse einen Baum touchiert hatte, verklemmte sich mein Bremshebel, welchen ich nicht richtig zurückstellen konnte. Ich dachte aber, dass es zum Fahren schon gehen sollte, aber auf der rauen zweiten Stage hat es mich dann sozusagen von der Vorderbremse geschüttelt und ich konnte den Hebel nicht mehr greifen, da der zu weit weg war – darum kam es zu einem schönen Abflug über den Lenker, wonach ich erstmal Sterne gesehen habe. Julia Hofmann verdient aber einen Preis – sie ist hinter mir losgefahren und hat mich liegen sehen. Sie hielt an, um zu schauen ob bei mir alles alles ok ist und wäre nicht weitergefahren, wenn ich sie nicht angebrüllt hätte, dass sie nun weiterfahren solle. Solche Kollegialität hat Respekt verdient, damit hat sie nämlich das Podium in Riva verpasst! Beim Enduro-Fahren gehts nicht nur um Resultate alleine, auch Freundschaft und das gemeinsame Erlebnis hat einen großen Stellenwert!

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# Tief und schnell auf dem Rad, das ist das Markenzeichen von Anneke Beerten

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# Jérôme Clementz auf Stage 4: voll fokussiert fuhr er auf Platz 2

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# Petrik Brückner landete als bester deutscher Fahrer auf einem sehr guten 5. Platz

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# Die kurzen Tretstücke auf den Stages verlangten den Fahrern alles ab – wie hier bei Enduro-Spezialist Max Schumann zu sehen.

Max Schumann [GER]:

Das SSES-Rennen am Gardasee war typisch Gardasee. Die Trails waren grob: Steil, schnell und steinig. Auf den ersten Blick recht gefährlich. Mein Ziel war es, heil durchzukommen, ohne Sturz und ohne Platten. Das Ziel habe ich erreicht und einen ordentlichen 17. Platz belegt. Trotzdem bin ich mit mir nicht ganz zufrieden. Da war definitiv noch mehr drin.
Insgesamt war das Rennen aber sehr gelungen – eine spaßige Veranstaltung. Die Kombination mit dem BIKE-Festival war geschickt, sodass viele (Top-)Fahrer am Start waren. Die Strecken gingen im Rennen besser als im Training gedacht. 1700 hm waren definitiv eine sportliche Herausforderung. Viele Fahrer haben geflucht und geschoben, mir hat es gefallen. Ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Events. Und für das nächste Rennen nehme ich mir vor, Maxi zu schlagen.

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# Unser rasender Reporter Maxi Dickerhoff zog sich bei einem Sturz auf einer Verbindungsetappe einige Blessuren zu, durfte sich im Ziel aber über Platz 12 freuen.

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# Fabian Barel und Wilfred van de Haterd gewannen ihre Wertungen.

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# Traumhafte Aussicht am Start von Stage 6: Wir bezweifeln, dass die Fahrer diese Aussicht noch genießen konnten. 

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# Direkt nach dem Start von Stage 6. war die schnelle Linie mit einem Drop von der Steinplatte verbunden.

Lukas Anrig [SUI]:

Die Vorbereitungen und Streckenbesichtigung am Freitag lief ziemlich hektisch und nicht ganz ideal ab bei mir. Leider hatte ich z.B. keine Zeit, vor dem Start der ersten Fahrer um 16 Uhr den Prolog zu besichtigen. Beim Prolog hatte ich dann auch gleich nach dem Start ein technisches Problem, wobei meine Hinterbremse versagte. Dadurch startete ich schon mit einem doch etwas größeren Zeitrückstand am Samstag ins Rennen. Einige Stages liefen ziemlich gut, trotzdem stürzte ich zweimal bei Stage 3 und 4. Der 19. Schlussrang ist für mich enttäuschend, doch ich konnte trotzdem an diesem Rennen viel lernen, was mir hoffentlich in den kommenden Rennen weiterhelfen wird.
Den Anlass selbst fand ich toll, auch der Prolog am Freitag Abend war schön gemacht. Die Aussicht beim Aufstieg war herrlich und das Wetter perfekt. Die Strecken waren klar ziemlich schwierig und teils auch an der Grenze des für eine Rennstrecke tragbaren Risikos. Fraglich fand ich jedoch, das gewisse Fahrer/Teams Helfer dabei hatten, die Ihnen Ersatzmaterial hinterher trugen und auch gleich Reparatur/Servicearbeiten an den Bikes der Fahrer vornahmen.

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# Markus Klausmann hat sich vorgenommen, alle Rennen der Serie zu absolvieren.

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# Tretlastig: Kurz vor dem Ende wurde den Teilnehmer die letzten Kräfte geraubt – bis zum Ziel ging es bergauf. 

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# Marco Bühler hatte gleich mehrfach Pech: erst ein Kettenriss und dann auch noch ein platter Vorderreifen bremsten den jungen Allgäuer aus.

Marco Bühler [GER]:

Der 2. Stop der Enduro Serie war wieder ein geniales Race und ein super Kontrast zum Rennen in Treuchtlingen. Die langen, anspruchsvollen Gardasee-Trails mit den knackigen Gegenanstiegen auf Stage 5 und 6 waren die perfekten Enduro-Strecken und verlangten uns Fahrern alles ab, was sich auch in zahlreichen Defekten widerspiegelte.
Nach einem guten Start in Stage 1 habe ich leider durch einen Kettenriss in Stage 3 und einen Platten in Stage 4 wertvolle Zeit verloren.

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# Petrik mit Team-Chef Joost: der junge Thüringer hatte als bester deutscher Teilnehmer gut lachen. 

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# Podium der Damen: Anneke Beerten vor Ines Thoma und Antje Kramer

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# Bei den Herren siegte Barel vor Clementz und Lau.

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# Nico Lau und Anneke Beerten konnten beide in Riva ihr Leader-Trikot behaupten.

Abschließend könnte das Fazit folgendermaßen ausfallen: Die Premiere eines großangelegten Enduro-Rennens am Gardasee war zu Teilen ein Erfolg, aber eben nur zu Teilen. Einerseits wurde das Potenzial, das die Region Gardasee für Mountainbiker im Generellen, aber auch für ein Enduro-Rennen im Speziellen bietet, kaum genutzt. Hinzu kommt, dass sich der Sport vielen Einsteigern wohl in einem falschen Licht präsentiert haben dürfte, da man teilweise das Gefühl hatte an einem DH-Etappenrennen teilzunehmen. Auf der anderen Seite haben die Veranstalter das Bestmögliche aus den vorgegebenen Bedingungen gemacht und aus organisatorischer Sicht ein erstklassiges Rennen präsentiert. Besonders den versierten Enduristen bot sich eine erstklassige Wettkampfstätte, die eine willkommene Abwechslung zu den sonst eher einfacher ausfallenden Rennschauplätzen bot.

Wer sich als Einsteiger am Gardasee vom Enduro-Sport abschrecken ließ, sollte nochmals bedenken, dass der Sport seinen Reiz gerade in seiner Vielseitigkeit hat. Waren die Strecken am Gardasee doch sehr Downhill-lastig, so wird es auch wieder Rennen geben, die andere Leistungen abverlangen. Enduro ist eben kein Einheitsbrei, sondern ein Sport mit viel Facetten, der genau deshalb so interessant ist.

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Redaktion: Maxi Dickerhoff & Christoph Bayer // Bilder: Christoph Bayer

  1. benutzerbild

    jan84

    dabei seit 08/2005

    [...]
    Statt mit iDreck zu werden wäre es sicher mehr im Sinne des Sport, die zu benennen, die wie Team Last, René Wildhaber, Duncan Riffle, ... aus eigener Kraft bewusst und freiwillig hochgefahren sind. Gesunder Sportsgeist.
    Wir sind gespannt, wie das Thema nach diesem WE in Punta Ala bei der EWS weiter diskutiert wird. Dort waren 4 Wochen lang die Strecken offen und die Proteams/lokale Anbieter shuttlen.
    Die Diskussion wird weitergehen, es geht jetzt darum, sie ergebnisorientiert zu führen. Das findet bereits statt. Bei der Specialized-SRAM Enduro Series werden wir weiterhin für jeden Ort die optimale, also am besten umsetzbare Lösung suchen. Der nächste Stopp ist Samerberg. Dort haben wir bereits die Erfahrung aus 2012. Obwohl zur ersten Stage der Lifttransport freigestellt war, zogen es einige vor, den Tag mit der Auffahrt aus eigener Kraft zu beginnen und damit warm ins Rennen zu gehen. Nachteil? Vorteil? Auf jeden Fall Gesprächsstoff. smilie

    smilie
  2. benutzerbild

    Deleted 8566

    dabei seit 12/2015

    Welches der Teams hat denn so ne fette Allradkarre? smilie

  3. benutzerbild

    mira_culix

    dabei seit 12/2015

    Welche Top-Pilotin fährt die ganze Strecke ohne Rucksack und ist trotzdem bestens versorgt?smilie

  4. benutzerbild

    isartrails

    dabei seit 01/2004

    Welches der Teams hat denn so ne fette Allradkarre? smilie

    Welche Top-Pilotin fährt die ganze Strecke ohne Rucksack und ist trotzdem bestens versorgt?smilie
    Durch Feigheit ist noch keiner groß raus gekommen.
    Wer sich nicht traut, Namen zu nennen, der sollte dann halt auch das Jammern lassen.
    Das hat nichts mit Dreck um sich werfen zu tun.
    Ich weiß sehr gut, wer die Karre hat und wer ohne Rucksack bestens versorgt ist.
    Nur Lesen kann man's hier nicht und trotzdem Beschweren sich einige drüber.
  5. benutzerbild

    jan84

    dabei seit 08/2005

    Solang es nicht ausdrücklich verboten ist sondern irgendwo in einem Interpretationssumpf des Regelwerks sollte man sich mim öffentl. "anprangern" zurückhalten finde ich.
    Und was bringt es wenn hier im Forum einzelne Personen angeprangert werden? Nichts außer böses Blut. Das kann man wie vorher schon gesagt wurde nach dem Rennen ganz offiziell im Rahmen der Regeln machen, dann wird dem auch nachgegangen.

    Grüße,
    Jan

    PS: Was man zum Shutteln in Riva definitiv nicht brauchte war ne "fette Allradkarre" smilie.

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