Ein atemberaubendes Rennen liegt hinter uns – die Downhill-WM in Pietermaritzburg/Südafrika bot viele Überraschungen und einen alten und neuen Weltmeister: Lokalmatador Greg Minnaar krönt sich nach Leogang 2012 zum zweiten Mal in Folge zum DH-Weltmeister, Silber gewinnt ein stark fahrender Mick Hannah und Bronze geht überraschend an Multitalent Jared Graves auf seinem Enduro-Bike. Hier der Rennbericht.

Greg Minnaar lässt sich feiern
# Greg Minnaar lässt sich feiern

Viele der deutschen Fahrer starteten bei der WM recht früh – Grund dafür sind die sehr wenigen World Cup-Teilnahmen, die Startreihenfolge erfolgt anhand der Weltrangliste. Jasper Jauch legt direkt zu Anfang die Tagesbestzeit vor – mit sieben Sekunden Vorsprung vor der schnellsten Frau, Rachel Atherton, bringt der Liteville-Fahrer eine gute Zeit ins Ziel. Tommy Herrmann erreicht mit seinem Bulls DH-Bike keine gute Zeit, streut aber sehenswerte Whips mit in seinen Run ein. Andi Sieber fährt die bis dahin beste deutsche Zeit – Lokalmatador Johann Potgieter ist es aber, der anschließend die neue Bestzeit vorlegt.

Dann das erste große Highlight der WM: Jared Graves ist auf seinem Enduro-Bike unterwegs, um die tret- und sprunglastige, aber wenig bockige Strecke effektiver bewältigen zu können. Es zahlt sich aus: Der Australier schnappt sich mit 4:01,39min souverän die Führung und platziert sich entspannt im Hot Seat. Pumptrack-Rakete Mitch Ropelato geht zum wiederholten Male mit einem 29er Enduro an den Start, stürzt aber gleich in der ersten Kurve – die Zeit ist trotz des Sturzes erstaunlich gut.

DH-Podium mit einem Enduro-Bike? Graves kann es.
# DH-Podium mit einem Enduro-Bike? Graves kann es.

Dann ist der schnellste Deutsche dran: Johannes Fischbach fährt entfesselt und hängt sich mit der bis dahin zweitschnellsten Zeit direkt hinter Graves! Der Schweizer Nick Beer folgt auf Fischi und schlägt diesen um wenige Zehntel – temporärer Bronze-Rang für den Deutschen. Schon bis hierhin ist das Rennen äußerst spannend – und die schnellsten Herren kommen erst noch! Viele der folgenden Top-Fahrer schaffen es nicht, Graves´ Zeit zu knacken – auch Fischi kann sich lange in den Top 5 halten, schon jetzt ein grandioses Ergebnis für den Ghost-Fahrer.

Jared Graves sitzt eine ganze Weile auf dem Hot Seat
# Jared Graves sitzt eine ganze Weile auf dem Hot Seat

Auch unser Blogger Markus Pekoll kommt nicht an Fischbachs Zeit ran, der schnelle Österreicher findet sich auf Rang 6 ein. Sam Blenkinsop ist enorm schnell und fährt mit viel Style auf Rang 2, während Fahrer wie Marc Beaumont, Rémi Thirion und weitere Top-Athleten nur Top 20-Ergebnisse erreichen.

Dann geht es los: Mick Hannah fährt wie von Sinnen und nimmt Graves gleich mal 3 Sekunden ab; das bedeutet die Führung für den Australier.

Mick Hannah pulverisiert die Zeit von Graves anschließend
# Mick Hannah pulverisiert die Zeit von Graves anschließend

Es folgt Sam Hill, der trotz tretlastiger Strecke mit Flatpedals unterwegs ist. Die Zeit ist nicht schlecht, wenige Kurven vor dem Ziel jedoch stürzt Hill schwer über den Lenker und schlägt hart ein – er kann zwar aufstehen, wirkt aber benommen und beendet das Rennen nicht. Wir hoffen, dass er nichts Schlimmeres abgekriegt hat!

Sam Hill ging hart zu Boden - wir hoffen, dass es nichts Schlimmeres ist
# Sam Hill ging hart zu Boden

Greg Minnaar steht nun unter Druck: Der Südafrikaner will zuhause selbstverständlich gewinnen, muss aber erstmal Mick Hannah schlagen – und im besten Fall eine respektable Zeit vorlegen, um den an letzter Stelle fahrenden Gee Atherton beeindrucken zu können. Minnaar tut, was er tun muss und brennt trotz zwischenzeitlichem Rückstand die Führungszeit in den Staub – die Menge tobt!

Noch hat Minnaar hier Rückstand...
# Noch hat Minnaar hier Rückstand…

Aber dann drückt er sein Bike mit 3 Zehnteln Vorsprung über die Linie - Weltmeister
# …aber dann drückt er sein Bike mit 4 Zehnteln Vorsprung über die Linie

Steve Smith beendet seine WM-Träume leider schnell – der bei den Crankworx-DH-Rennen unbesiegbare Kanadier stürzt wie Mitch Ropelato unglücklich in der ersten Kurve.

Hot Seat Minnaar, bange Blicke auf die Anzeigetafel. Es ist Atherton-Zeit und wir wissen, dass Gee in den entscheidenden Momenten oft genug die Nerven behalten konnte. Dieses Mal auch? Nein! Bereits zwischenzeitlich liegt Gee zurück, am Ende stehen 4,2 Sekunden Rückstand auf der Uhr, was nur Platz 7 bedeutet. Greg Minnaar ist Weltmeister! Der Südafrikaner wird auf Händen durch die Menge getragen. Wir gratulieren zum zweiten WM-Titel in Folge! Ein grandioses Ergebnis auch aus deutscher Sicht: Johannes Fischbach landet auf Rang 9!

Überglücklicher Weltmeister: Greg Minnaar
# Überglücklicher Weltmeister: Greg Minnaar

Final Results
# Final Results

Final Results
# Final Results

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Fotos: Red Bull TV

  1. benutzerbild

    Mo(n)arch

    dabei seit 09/2008

    Naja, in den letzten beiden Rennen war schon ein deutlicher Aufwärtstrend zu erkennen. Aber die Konkurrenz wird nicht kleiner, bzw. er nicht jünger. Wobei ich auch irgendwas von andauernden Knieproblemen gelesen habe.
    Dabei fährt er jetzt ohne Kneebrace...

    Naja, hoffentlich gibt er neben Smith, Hannah und Gee bei der Rampage für die Racer Gas smilie

  2. Der Brauch Männerstrecken der Mann

  3. benutzerbild

    ombre3000

    dabei seit 05/2012

    Klärt mich mal auf! Warum ist Minnaar WM Sieger? Es sind noch zwei Rennen und Gee führt nach Punkten!!!! Check ich gerade gar nicht smilie

  4. benutzerbild

    Airwave

    dabei seit 09/2008

    Klärt mich mal auf! Warum ist Minnaar WM Sieger? Es sind noch zwei Rennen und Gee führt nach Punkten!!!! Check ich gerade gar nicht smilie

    es gibt eine weltmeisterschaft und am ende der saison einen worldcup sieger. pietermaritzburg war die wm.
  5. benutzerbild

    ombre3000

    dabei seit 05/2012

    @Airwave...danke...wußte ich nicht!

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