1946: Roy Richter hat erneut einen Freund verloren – bei einem Motorsportunfall. Roy Richter ist Ex-Rennfahrer und konstruiert, baut und verkauft Rennautos und alles was dazugehört. Sein „Speed Shop“ befindet sich nahe von L.A. in einem kleinen Städtchen namens Bell. Roy möchte sich nicht mit der Gefahr abfinden, in die sich die Rennfahrer ständig begeben und fängt an, an Helmen herumzutüfteln, speziell für den Motorsport. 1954 gibt der erste Helm für Autorennen bei Bell Auto Parts sein Debüt bei einem Rennen.
Dieses Jahr hatten wir die Möglichkeit Bell Helmets einen Besuch abzustatten. Die Firmenzentrale befindet mittlerweile sich in der Nähe von Santa Cruz in Kalifornien in Scotts Valley (Scotts Valley kommt dir bekannt vor? Richtig gedacht – hier sitzt auch Fox). Bei Bell teilt man sich einen größeren Komplex mit den anderen Unternehmen der Easton-Bell Sports – Gruppe: neben Bell sind auch EASTON SPORTS (Schläger für diverse Sportarten), Giro (Fahrrad-Helme, Brillen), Blackburn (Fahrradzubehör), Riddell (u.a. Helme für die NFL) und Easton Cycling (Laufräder, Vorbauten, Lenker u.a.) hier untergebracht.
Die Unternehmen arbeiten getrennt, greifen aber dort, wo es Sinn macht auf gemeinsame Ressourcen zurück – beispielsweise im Helm-Crash Labor oder bei der Prototypenherstellung.
Azul Couzens, den wir bereits von der Eurobike kennen, nimmt uns in Empfang und übergibt uns an Kyle Ellison, einen der Produktdesigner bei Bell. Kyle hat uns für das Video auf den kompletten Entstehungsprozess eines Bell Helms mitgenommen. Wichtigster Punkt, der mir dabei im Kopf geblieben ist: bei Bell wird Wert auf die Herkunft aus dem Motorsport gelegt – an oberster Stelle steht daher bei der Helmentwicklung die Sicherheit des Fahrers, erst danach folgen andere Parameter wie z.B. Design oder Gewicht. Giro – obwohl im selben Gebäude untergebracht – hat andere Wurzeln und ist aus einem Designstudio entstanden – dort steht das Aussehen viel stärker im Vordergrund als bei Bell.
Viel Spass!
Hausbesuch: Bell Helmets von crossie – Mehr Mountainbike-Videos
# Willkommen bei Bell!
# Kyle Ellison, Produktdesigner bei Bell
# Bell Rogue – inspiriert von SciFi Filmen
# In der Powersportsabteilung finden sich viele Demo-Helme
# Weiter geht es in den „Dome“ – die Designabteilung
# Autos dienen oft als Inspirationsquelle
# Designskizzen
# Moodboard mit Autos
# Eggs im Bell-Museum – Eggs werden die kleinen eierförmigen Helmentwürfe aus Schaumstoff genannt
# Entwicklunsprozess vom Egg zum fertigen Helm
# Handgemacht: ein erstes grobes Claymodell
# Visualisierung der Belüftung
# Zeitsparendes Designmuster: Ein halber Helm vor einem Spiegel…
# … ergibt einen ganzen Helm.
# Gimme a hand…
# Ein „Egg“ wird in einer halben Stunde fertig.
# So geht es los: Helmrohling in der Werkstatt
# 3D Druck bildet für dieses Modell das Grundgerüst.
# Schwer ausgelastet bei Bell – der 3D Drucker
# 3D Druck schnell links – 3D Druck langsam rechts
# Helme sind nicht flach: das mehrteilige Decal fügt sich zu einem Ganzen zusammen
# Hier wird gezeigt wie sich die Einzelteile zusammensetzen
# Der Graphic-Designer malt freihand Flammen auf die Helmform
# Nicht nur der Kunststoff sondern auch das Design verzieht sich beim Tiefziehen. Ein Raster hilft bei der Orientierung. Mit Hilfe der Koordinaten wird die Grafik nachher eingescannt und für den Druck vorbereitet
# Designskizzen der etwas anderen Art
# Impact-Prüfstand
# Messköpfe warten auf ihren Einsatz
# Prüfstand für einen Penetrationstest
# Tut beim Zuschauen weh: Seitlicher Aufschlagprüfstand
Helmcrash Prüfstand Bell / Giro von Thomas – mehr Mountainbike-Videos
# Die Bell-Mitarbeiter sind Bikefreaks – die Garage für die Mitarbeiterbikes ist voll, zur Mittgaspause geht es auf die Trails oder auf die Strasse
# Auf Wiedersehen Easton Bell Sports!
Interessant? Hier findest du weitere Hausbesuche und Blicke hinter die Kulissen bei zahlreichen Unternehmen der Bikebranche.
18 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumOk,ok....du warst ja vor Ort...aber mal ehrlich:
wenn ich Tür an Tür im selben Gebäude Tag ein Tag aus dasselbe mache, dann geh ich doch mal mit diesen Kollegen auf`s Klo und in die Kantine, ich tausche mich aus.......liegt auf der Hand, die Chef`s wollen das ja auch so und nennen es Synergieeffekt......und dann treffe ich wieder diesselben Kollegen vor der Molding-Presse der Serienproduktion in China (ist nur ne Vermutung, du weis sicher mehr), .....da "unterhalte" ich mich doch untereinander, egal ob Tatoo oder nicht...
Also für mich im prinzip der selbe Laden zumindest im Bikebusiness, egal ob du Giro kaufst oder Bell, Bell ist halt wegen Motorsport noch breiter aufgestellt.....alles Marketing halt, uns Käufern wird suggeriert, dass das zwei Marken sind...ist auch ok, im Prinzip is es egal
ehrlich gesagt bin ich überrascht, dass thomas die trennung so als so stark beschreibt. rein aus unternehmerischer seite ist es doch extrem aufwändig zwei abteilungen zu haben, die das selbe machen. bis auf das design/marketing unterscheidet sich doch die arbeit nicht. mich hätte nicht gewundert, wenn die leute seite an seite sitzen.
ich finde es auch nicht verwerflich, wenn es zwei marken in einer firma gibt. so funktioniert unsere welt nunmal. Ich z.B. würde mit trotzdem kein Bell Helm kaufen, auch wenn ich weiß dass die mit Giro unter einem Dach sitzen, sogar wenn ich wüsste, dass ein und diesselbe Person für beide Helme verantwortlich sind. Ich finde Bell einfach uncool. Genau das hat was Sheldon Brown Nerd haftes an sich.
möchte ich für mich nicht, S.B. ja für sich sehr interessant ist und ich seine www oft frequentiere.
Interessanter Hausbeuch. Allerdings wirkte es auf mich so, als ob der Schwerpunkt auf der Optik liegt und weniger auf technischer Innovation. Vermutlich ist man ja auch schon an einem Punkt angekommen, an dem mit aktuell verwendeten Maschinen und Materialien keine großen Sprünge mehr machbar sind.

Die Entscheidung zwischen weniger Material und damit weniger Gewicht und besserer Durchlüftung, aber auch geschützter Oberfläche oder eben mehr Material wird immer bestehen, aber ein großer Sprung z.B. durch andere Materialien hat sich da gefühlt schon ewig nicht mehr getan.
Was ich mir wünschen würde: Ein paar Euro weniger in neue Designs investieren und auch mal Helme für Dickschädel (63+) entwickeln!
Bei den sehr wenigen Modellen die es in "Übergrößen" gibt - und die man nur nach Bestellung im Internet anprobieren kann, hab' ich irgendwie nur schlecht belüftete gefunden. Die Optik wäre mir inzwischen schon total egal - wenn's sein muss auch pink.
Dachte im ersten Moment die Eggs auf dem Foto seien Walnüsse ^^
Ist halt alles etwas größer in den USA
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