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Vier Frauen für ein Halleluja
Vier Frauen für ein Halleluja - Anita Gehrig, Ines Thoma, Caro Gehrig und Katrina Strand
Konzentriert kurz vor dem Start - mit einem Pieps geht´s los
Konzentriert kurz vor dem Start - mit einem Pieps geht´s los
Ines Thoma
Ines Thoma
Ines Thoma
Ines Thoma
Die Gehrigs mit Ines Thoma
Die Gehrigs mit Ines Thoma
Katrina Strand im Sonnenlicht der Provence
Katrina Strand im Sonnenlicht der Provence
Katrina Strand on stage
Katrina Strand on stage
Anita Gehrig in steinigem Terrain
Anita Gehrig in steinigem Terrain
Geröllpassage
Geröllpassage - Anita Gehrig
Schnell anhalten und die Zeit nehmen lassen!
Schnell anhalten und die Zeit nehmen lassen!
Caro Gehrig im Wald auf einer der flowigeren Passagen
Caro Gehrig im Wald auf einer der flowigeren Passagen
Entspanntes Sitzen am Strand
Entspanntes Sitzen am Strand
Und ab geht´s...
Und ab geht´s...
...im Bikini zum Strand!
...im Bikini zum Strand!
Die Strapazen sind vorbei: Endlich ein kühles Blondes und Pizza am Strand!
Die Strapazen sind vorbei: Endlich ein kühles Blondes und Pizza am Strand!

Vier Frauen, eins der härtesten Enduro-Etappenrennen der Welt und jede Menge Abenteuer: Das war die Trans Provence für die Gehrig-Twins Anita und Caro, die kanadische Racerin Katrina Strand und die beste deutsche Enduro-Fahrerin, Ines Thoma. Für uns haben die vier Fahrerinnen je eine Anekdote der Trans Provence ausgepackt, die ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist. 

Vier Frauen für ein Halleluja
# Vier Frauen für ein Halleluja - Anita Gehrig, Ines Thoma, Caro Gehrig und Katrina Strand

Die letzte Stage einer langen Woche ist absolviert und wir rollen die letzten Stufen der Altstadt von Menton hinunter. Das Mittelmeer liegt direkt vor uns. Die Blicke der Passanten haben wir auf unserer Seite. Haben die noch nie vier Mädels in Bikini und Fullface Helm gesehen? Schon taucht das gelbe Mavic Zelt an der Promenade auf und wir sehen bereits einige unserer gutgelaunten Mitstreiter, die meisten bereits mit einer wohl verdienten Dose Bier in der Hand.

Räder abstellen, Helm, Rucksack und Schuhe aus und dann endlich der langersehnte Sprung ins Meer – geschafft. Die Trans Provence hat sich im nun sechsten Jahr den Ruf eines der härtesten Enduro Etappenrennen erobert. In sechs Tagen werden die französischen Seealpen von Clamensane (südlich von Gap) bis nach Menton, an der wunderschönen Côte d’Azur, durchquert. Knapp 8.500 Höhen- und 15.000 Tiefenmeter erwarten das bunt gemischte Feld aus Pro-Ridern, ambitionierten Amateuren, Media Vertretern und genussorientierten Hobbyfahrern aus Europa, USA, Afrika, Australien und Neuseeland.

Trans Provence: 6 Tage mal 75 Starter. Das ergibt über 450 individuell verrückte Abenteuer, die wir, Anita und Caro Gehrig, Katrina Strand und Ines Thoma, tagtäglich auf unserem Weg zum Meer erleben durften.

Ines Thoma

Der Schweiß tropft mir von der Stirn. Über 1100hm steiler Wanderpfade liegen bereits hinter uns, auf denen wir unsere Bikes auf den Schultern balancieren und einen Fuß vor den anderen setzen. Die erste Transferetappe des zweiten Tages ist fast geschafft. Noch ein technisches und steiles Steinfeld wird überquert und der letzte 150hm lange Steilhang durchschritten, dann stehen wir schwer atmend am Gipfel. Ohne gegenseitige Hilfe, Mutmachen und die super Stimmung in unserer Gruppen hätten wir es wohl nicht geschafft.

Konzentriert kurz vor dem Start - mit einem Pieps geht´s los
# Konzentriert kurz vor dem Start - mit einem Pieps geht´s los

Der zweite Renntag hat sich absolut in meinem Gedächtnis verankert, ein wahrer Abenteuertag. Mit müden Beinen von gestern hieß es bereits um 6 Uhr morgens raus aus den Federn. Nie zuvor habe ich mein Rad 1400 Höhenmeter auf einen Berg getragen, über Felsen, Klettersteigpassagen und weite Felder. Doch mit der atemberaubenden Aussicht unter azurblauem Himmel ist die Anstrengung akzeptabel und das Gefühl am Gipfel zu stehen einfach unglaublich. Auch die Rennstrecken sind der absolute Knaller. Ich fühle ich mich auf den flowig schnellen und physischen Trails in den Tälern um Val d’Allos super und kann meine Führung vom Vortag um fast eine Minute ausbauen.

Ines Thoma
# Ines Thoma

Der Tag kann nicht schöner werden, oder? Auf der letzten Stage des Tages, die uns hinunter in das pittoreske Colmars führt, tauchen plötzlich drei große weiße Kühe vor mir auf dem Trail auf. Und wie es Kühe eben machen, laufen die natürlich nicht runter vom Weg, sondern rennen panisch vor mir den Trail entlang. Nur ihr „Rennen“ ist leider so langsam, dass ich mich fühle wie in Manhattan in der Rush Hour auf dem Weg in den Kreissaal. Ich würde gerne schneller, kann aber nicht. Die Sekunden ticken und es gelingt mir erst nach einer gefühlten Ewigkeit (wahrscheinlich waren es nur 20-30 Sekunden) die weißen Riesen zu überholen.

Ines Thoma
# Ines Thoma
Die Gehrigs mit Ines Thoma
# Die Gehrigs mit Ines Thoma

In dieser Stage habe ich eines gelernt. Die TP ist ein Abenteuer und nicht bis ins Detail planbar. Es ist nicht immer leicht den richtigen Weg zu finden, es ist nicht immer leicht ohne Sturz und Defekt durch den Tag zu kommen und anscheinend muss hier auch mit Wildwechsel gerechnet werden. Alles ist möglich auf dem Weg ans Meer.

Katrina Strand

Der Trail war schnell, flowig und unglaublich spassig zu fahren, ich bin mir sicher, ich habe sogar laut gelacht vor Freude. Ich drücke mein Bike mit offenen Bremsen durch Anlieger und liege aerodynamisch tief. Ist es wirklich möglich, dass der erste Trail schon der Beste der Woche ist? Nein! Denn plötzlich höre ich jemanden neben dem Trail rufen: „Ich glaube das ist nicht der richtige Weg!“- „Bist du sicher?“- rufe ich zurück. „Nein“, war die Antwort. So liess ich die Bremsen wieder los und fuhr Vollgas weiter.

Katrina Strand im Sonnenlicht der Provence
# Katrina Strand im Sonnenlicht der Provence

Jedoch nur bis zur der Strassenkreuzung wo ich auf ein „NO TP-Schild“ traf und ich mir sicher war, dass ich mich offensichtlich verfahren hatte. Der erste Tag war schon ein sehr langer Tag, gestartet wurde in Clamensane und führte weit hoch nach Digne les Bains, sechs Tage vom Strand entfernt. Es wurde aber schnell klar, dass jeder Tag am Transprovence ein langer harter Tag ist, Tag 1 jedoch war der Längste und mit meinem Umweg noch etwas länger. Nach 45 Minuten „Hike a Bike“ zurück zur Stage wusste ich, wo die Misere begann. Weitere Fahrer, die ich glücklicherweise stoppen konnte, machten denn selben Fehler wie ich.

Katrina Strand on stage
# Katrina Strand on stage

Diese TP-Schilder sind wie Gold! Ich habe gelernt mit offenen Augen zu fahren (nicht ganz, ich habe mich noch ein zweites Mal verfahren… ooops!) und auch zu akzeptieren, dass das Verfahren irgendwie zum Spirit des Transprovence gehört. Meine Umwege sehe ich als Beitrag zu einem noch epischeren Abenteuer und es hat mich den Sprung ins Mittelmeer noch viel mehr geniessen lassen.

Anita Gehrig

Tag 4- Der Himmel ist bedeckt und ebenso meine Laune. Ich bin müde und ausgelaugt von drei langen Tagen auf dem Bike. Zum Aufwachen hatten wir keine 30min auf dem Bike, denn wir wurden über 1000 Höhenmeter hochgeshuttelt. Mitten in der morgendlichen Ruhe stört mich plötzlich ein unbeliebtes Geräusch- pfffffffffff Plattfuss. Ich nehme es hin und flicke die Sauerei aus Tubeless-Milch, meine #thefüstlicrew Kameradinnen stehen mir zur Seite. Auf der Stage fühle ich mich frei von jeglicher Spritzigkeit und kurz vor dem Ziel fällt mir die Kette runter. Heute scheint es zu laufen!

Anita Gehrig in steinigem Terrain
# Anita Gehrig in steinigem Terrain

Mit Caro fahre ich den nächsten langen Anstieg hoch und sie sticht vor mir in den Singletrail-Transfer, von dem alle geschwärmt hatten. Ein Traumtrail, doch wieder höre ich es -pffffffffff- meine Versuche Caro zu rufen, bleiben ungehört und ich hocke allein im Wald und flicke schon wieder einen Plattfuss… „Eigentlich kann ich ja froh sein, passiert mir dies nicht in einer Stage!“- Dennoch, ich befinde mich in einem emotionalen Tief. Auch am Trailende treffe ich nicht auf meine Begleiter.

Geröllpassage
# Geröllpassage - Anita Gehrig
Schnell anhalten und die Zeit nehmen lassen!
# Schnell anhalten und die Zeit nehmen lassen!

Frustriert passiere ich das wunderschöne Dorf Roubion und bin plötzlich tief beeindruckt. Unglaublich an welch schönen Ortschaften wir bei diesem Rennen vorbei kommen, wir haben es schon gut! Ich gebe mir einen Tritt in den Arsch und schaffe es endlich mein Hirn von Leiden auf Geniessen zu stellen. Die zweite Stage des Tages ist im Bikepark von Roubion, schon auf dem Lift lassen sich einige Trails erspähen und sie schauen nach sehr viel Spass aus. Die Stage lässt mir ein fettes Grinsen im Gesicht zurück und später erfuhr ich, dass ich sogar die Bestzeit hatte. Im Ziel der Stage angekommen erspähe ich endlich meine Freunde und wir machen uns auf in Richtung des nächsten Etappenorts und weiter in Richtung Küste.

Caro Gehrig

Der Wecker klingelt um 6.30 Uhr in der Früh. Auch wenn heute der letzte Tag dieses unglaublichen Abenteuers ist, ich komme kaum aus dem Bett. Die letzten fünf langen Tage auf dem Mountainbike haben an den Kräften gezehrt und wirklich alle Muskeln schmerzen und schreien nach Erholung. Die Vorfreude auf den Abschluss des Rennens am Strand von Menton überwiegt aber und ich schaffe es trotzdem mich rechtzeitig zum Frühstück zu bewegen. Noch kurz den Rucksack für den Tag gepackt, Regenjacke gegen Bikini getauscht und los geht’s. Heute gilt es nochmals alle Kräfte zusammenzunehmen, um auf den schwierigen Trails keine Stürze zu riskieren und das Rennen ohne technische Defekte fertig zu fahren.

Caro Gehrig im Wald auf einer der flowigeren Passagen
# Caro Gehrig im Wald auf einer der flowigeren Passagen

Der erste Trail des Tages bringt uns auf den neu angelegten, aber bereits berühmt berüchtigten „Ze holy Trail“. Spätestens nach diesem Trail war klar, dass uns doch noch einige Steine in den Weg gelegt werden, bis wir endlich in die Fluten springen können. Steil, verblockt und mit engen Switch Backs geht es weiter an diesem Tag. Obwohl ich versuche, flüssig und sauber zu fahren, stürze ich mehr als nur einmal. Ich bin mit meinen Kräften am Ende!

Entspanntes Sitzen am Strand
# Entspanntes Sitzen am Strand

Endlich kommen wir zur letzten Stage der Trans Provence 2014. Auf dem Trailbeschrieb, denn wir immer am Abend zuvor erhalten haben, steht nichts von potentiellen Gefahrenstellen. Dies lässt uns vermuten, dass uns ein schöner, vielleicht sogar flowiger Trail zum Abschluss bevorsteht. Fast schon wehmütig starten wir eine nach der anderen in die letzte Stage. Nur, von „Flow“ konnte keine Rede sein: unzählige, unglaublich verblockte Switch Backs später fallen wir uns im Ziel gegenseitig in die Arme. Froh, diesen Trail und das ganze Trans Provence überstanden zu haben und glücklich an so einem Abenteuer teilgenommen zu haben. Aber auch höchste Zeit um von den stinkigen Bikeklamotten in den Bikini zu wechseln! Der erlösende Sprung ins Meer war nicht mehr weit entfernt…

Und ab geht´s...
# Und ab geht´s...
...im Bikini zum Strand!
# ...im Bikini zum Strand!
Die Strapazen sind vorbei: Endlich ein kühles Blondes und Pizza am Strand!
# Die Strapazen sind vorbei: Endlich ein kühles Blondes und Pizza am Strand!
Fotos: Matt Wragg, Sam Needham, Sven Martin, Duncan Philpott
  1. benutzerbild

    dr.juggles

    dabei seit 03/2002

    die gehrig twins sind verdammt schnuckelig

  2. benutzerbild

    HiFi XS

    dabei seit 04/2007

    Finde ich doof.

  3. benutzerbild

    Enginejunk

    dabei seit 03/2010

    Finde ich doof.
    stimme ich dir zu... die haben ja noch schuhe an.....
  4. benutzerbild

    Deleted 173968

    dabei seit 12/2015

    die gehrig twins sind verdammt schnuckelig

    So langer der Fullface auf'm Kopf bleibt...
  5. benutzerbild

    2nd_astronaut

    dabei seit 06/2007

    puh, wollen wir hier *wirklich* oberweite oder "schnusigkeit" von den gehrigs diskutieren? also, in einer gepflegten herrenrunde ist das natürlich kein schlechtes gesprächsthema, aber das sind wir hier wohl nicht oder wollen es glaube ich nicht sein.

    aber gut, den twins wirds an den allerwertesten vorbeigehen, gerade bei zwillingen schlagen männergedanken doch sonst eh besondere purzelbäume ;-)

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