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Bikerack kommt von erster Tour leer zurück.
Bikerack kommt von erster Tour leer zurück.
Muss wohl hinten sitzen
Muss wohl hinten sitzen - Mike schnappt sich den vorderen Platz
Helikopterflug
Helikopterflug
Aussicht 0
Aussicht 0
Auf einen guten Start in den Tag
Auf einen guten Start in den Tag
Trailverlauf
Trailverlauf - Der Trail der sich hier am Bergrücken entlangwindet - ist unser erster Transfer am Day5
Warten auf Stage
Warten auf Stage
Höhenprofil
Höhenprofil - So einen Beginn einer Stage braucht man nun wirklich nicht. In Realtität warens fast mehr wie 115m Anstieg... Da wäre man ja halb tot in die Stage reingefahren - in der dann eh nochmal wieder 50-60HM dazukamen.
Lunch 0
Lunch 0 - echter Parmesan - kein Grana Padano und gute Meeresfrüchte Fingerfood
Nett dass da eine Extra Eloxierung angebracht wurde bei Rachel Walkers Hope Bremse
Nett dass da eine Extra Eloxierung angebracht wurde bei Rachel Walkers Hope Bremse
Bierübergabe im Ziel von Tag 5
Bierübergabe im Ziel von Tag 5
Man beachtet - nur 1 Bier offen - aber viel Cola wird getrunken
Man beachtet - nur 1 Bier offen - aber viel Cola wird getrunken
Results Day6
Results Day6
Results Final
Results Final - 16. von 20. - Das hab ich bei dem Teilnehmerfeld nun wirklich nicht erwartet. Vor Bex, Rachel, Simon und Sam. Wobei Simon und Bex halt einige Penalty Times inkludiert haben wegen Verletzung und Aussetzen.
Idyllisch hier
Idyllisch hier
Warum fahren wir hier nicht im Renntempo runter?
Warum fahren wir hier nicht im Renntempo runter?
Deutlich steiler als es ausschaut
Deutlich steiler als es ausschaut
Pro Women
Pro Women
Pro Men
Pro Men

Nach den letzen beiden Tagen, welche doch von den sehr knackigen Uphill-Passagen in den Stages geprägt waren, und unserer Kritik daran, hatte Clive gewaltig umgeplant.

An Tag 5 wurde der gut 20 km, +1000HM lange Transfer von Chiuro nach Aprica gestrichen und stattdessen mit Shuttlebussen organisiert. Dazu wurde die letzte Stage des Tages spontan auf eine anspruchsvollere Strecke quasi ohne Uphill verlegt.

Am Tag 6 wurde der elendslange und sicher sauharte +1800HM, -1200HM lange „Panoramaweg“ entlang dem Lago die Belviso via Passo de Venercolo und retour über Singletrail zum Magnolta Lift gestrichen. Diesen hätte nicht nur ich nie und nimmer in den 3h geschafft, dafür hätte man wohl den Speed des Mittelfelds eines Marathons á la Bike Transalp gebraucht – nur halt auf Endurorädern und dann noch fit werden für die letzte Stage.

Dazu wurde Stage 21 abgesagt, was einiges an Uphill erspart hat, stattdessen ging es mit der Magnolta Gondel rauf – um dann 1h via Singletrails von oben herab zur Stage 22 zu fahren. Tag 6 wurde deshalb so krass gekürzt, da einige heute noch ihr Auto aus dem Startort Santa Caterina holen mussten, für die frühe Abfahrt am Sonntag.

Rennbericht des 5. Tages

Begonnen haben wir mit gut 20 km Anfahrt von Grosio nach Tirano auf dem Fahrradweg. Leicht abfallend (-200HM) ging das mit gutem Tempo in 40 min und Clive als Zuglokomotive zum Helipad. Nachdem das Tempo doch recht ordentlich war, habe ich großteils versucht im Windschatten etwas Kraft zu sparen, um hier ja keine Körner zu vergeuden. Das Wetter war wieder prächtig und es hatte sicherlich an die 30° als wir gegen 9:00 Uhr in Tirano ankamen. Gut nassgeschwitzt war ich, also trotz Kraftsparen.

Bikerack kommt von erster Tour leer zurück.
# Bikerack kommt von erster Tour leer zurück.
Muss wohl hinten sitzen
# Muss wohl hinten sitzen - Mike schnappt sich den vorderen Platz
Helikopterflug
# Helikopterflug

Nun wurden wir von der Crew des Helikopterunternehmens eingewiesen wie der Flug abläuft und wie wir uns verhalten sollen. Gegen 9:30 Uhr traf der Heli ein und nahm die ersten vier Personen 1800HM rauf auf den Berg – Flugzeit gut sechs Minuten. Alle zwölf Minuten traf der Helikopter jetzt ein um entweder das Bikerack und zwei Personen oder vier Personen raufzutransportieren. Ein tolles Erlebnis die Wolkendecke zu durchstoßen, blitzschnell im Sonnenschein am Col D’Anzana rauszuhüpfen und die spektakuläre Aussicht übers Sondrio-Tal zu genießen. Man muss halt dazusagen: Wir flogen rauf weil wir es können. Den Umweltaspekt musste man hier etwas ausblenden. Für viele war es der erste Helikopterflug.

Aussicht 0
# Aussicht 0
Auf einen guten Start in den Tag
# Auf einen guten Start in den Tag

Über einen schönen Singletrail ging es mal bergauf, mal bergab (gut 300HM) von fast allen nun im gemütlichen Tempo 45 min zum Startpunkt der ersten Stage – kurz hinter dem Passo di Meden. Nur Simon Gegenheimer konnte es mal wieder nicht lassen und ist die teils echt steilen Rampen auf seinem 34er Blatt (1×11) raufgesprintet. Naja als XC Eliminator WM Silbermedaillengewinner 2016 hat er die Körner dazu. Ich würde nur „tot“ vom Rad kippen bei so Steigungen.

Trailverlauf
# Trailverlauf - Der Trail der sich hier am Bergrücken entlangwindet - ist unser erster Transfer am Day5
Warten auf Stage
# Warten auf Stage

Nach meinem blöden Absteiger über den Lenker gestern hab‘ ich heute Nacht nur mit Schmerzen geschlafen. Vor allem mein Handgelenk tut ordentlich weh – und mein Handballen ist recht stark angeschwollen – trotz 500 mg Proxen vor dem schlafengehen und einer Ibuprofen in der Früh. Eine Mineralwasserflasche öffnen geht nur noch so grade eben, aber Lenker festhalten geht so halbwegs – eher Zug als Druckrichtung gibt Schmerzen. Ich gebe also beim Start bekannt, dass ich evtl. nach ein paar 100 m aufgeben werde und falls ich im Ziel nicht wie erwartet auftauche meine Hand und kein Sturz verantwortlich sein wird. 5,6 km und 786 m bergab versprechen eine eher nicht zu steile Stage.

Der Text in der Beschreibung: „you will climb up 3 small ramps“ lässt uns ordentlich schaudern. Unter small verstehen wir meist etwas anderes als Clive. Diesmal ist es aber wirklich nicht zu schlimm. Die drei Rampen sind jeweils nur etwa 10-15HM hoch und dazwischen kann man auf flowigem Singletrail recht gut regenieren. Die ersten gut 2km, welche eher entlang dem Hang als bergab gehen, bringe ich also ganz gut hinter mich. Der darauf folgende sehr schnelle, aber technisch einfache Teil, wird dann eher zur Tortur. Meine Hand und mein Handgelenk schmerzen ganz ordentlich und so halte ich das Tempo durch konstantes schleifenlassen der Hinterradbremse gering. Nur vor Kurven reduziere ich zusätzlich mit der Vorderradbremse das Tempo. Auf dem Singletrail Richtung Ziel, auf dem Clive meint dass er gut 50 km/h draufbekommt, schleiche ich eher mit 15-20 km/h entlang.

Es folgt ein Transfer den Hang entlang auf Singletrails leicht bergauf zur Stage 18. Inzwischen fragen mich immer viele Teilnehmer wie lang die Strecke sein wird, außer mir haben alle Teilnehmer nur Garmin Edge GPS Geräte montiert, wo es schwer ist schnell einen guten Überblick zu bekommen, und die meisten haben keine Karten installiert. So bin ich die Person um die Streckenbeschreibungen zu objektivieren.

Nach der Hälfte des Transfers sehe ich dann das Teilnehmerfeld bei einer kleinen Hütte sitzen. Tempo rausnehmen war wohl die Devise und die Landschaft genießen sowie Wasser auffüllen. Generell ist Wasser hier in der Valtellina Gegend en Masse vorhanden. Wenn man gut auffüllt kann man unsere ganze Tour problemlos mit 700 ml Flasche bewältigen. Ich hab nie mehr als 2l in meine 3.5l Trinkblase gefüllt, meist nur so 1.5l.

Kurz später sehen wir Charlie (den Starter) am Trail stehen. Einige Rider gehen zu Fuß ein paar Meter in die Stage rein und kehren entgeistert zurück. Es geht ein paar Meter hinter dem Start gleich mal krass bergauf. Ich werde wie immer gefragt wie viel Uphill hier zu erwarten ist und erkläre mit Blick auf die Karte: mindestens 90HM und 1-2 km. Kurzerhand beschließen wir zusammen, dass das so nicht geht. Ich suche den besten Startpunkt auf der Karte raus, um einen Großteil des Uphills einzusparen und fahre gut 1.5km vorneweg, um dann an einer guten Stelle stehenzubleiben und den Start dorthin zu verlegen. T-MO und Nathalie meinen dann am neuen Start zu mir, sie hätten die Stage boykottiert und wären stehengeblieben. So ein langer Uphill hat hier einfach nichts zu suchen. Gut 120HM und sausteile Teilstücke haben wir so eingespart. Alle sind froh über die Verlegung. Ja, das war ein netter Singletrail auf dem eingesparten Stück, aber zu viel bergauf für ein Rennen.

Höhenprofil
# Höhenprofil - So einen Beginn einer Stage braucht man nun wirklich nicht. In Realtität warens fast mehr wie 115m Anstieg... Da wäre man ja halb tot in die Stage reingefahren - in der dann eh nochmal wieder 50-60HM dazukamen.

Da meine Hand die vorherige Etappe ja so halbwegs überstanden hat, fahr‘ ich recht frohen Mutes los. Es folgt ein technisch doch immer wieder anspruchsvoller Trail mit nur noch sehr kurzen Bergaufstücken die allesamt fahrbar sind, 250HM runter zum Ziel. Kurz vor dem Ziel gilt es ein Geröllfeld leicht bergauf zu überfahren. Trotz 29er bleib ich dann doch knapp stecken – Puls voll am Anschlag. Danach soll es nur noch ganz kurz zum Ziel sein. Mein Anspannung ist weg und ich rolle langsam dem Ziel entgegen, Motivation nochmal reinzutreten ist mit meiner schmerzenden Hand nicht da. Und schon passiert’s: bei vielleicht 7-8 km/h flieg ich wieder über den Lenker ab. Ich versuche zwar nur auf der rechten Hand den Sturz zu nehmen, aber das klappt so nicht. Ich liege nun also am Boden, Bein mit Protektor zwischen Lenker und Sattel eingeklemmt und komme nicht weiter. Gute 30 sek (!) brauche ich um den Lenker gegen die Gabel so zu verdrehen,, dass mein Bein rauskommt, dann nochmal 10 sek den Lenker wieder zurechtdrehen. 10 m weiter direkt hinter der Kurve liegt das Ziel. Blöder geht’s nicht. Nathalie ist nach dem Geröllfeld gar nicht mehr aufgestiegen und meint, dass war das erste Mal, dass sie zu Fuß durchs Ziel gerannt ist. Durch das Verkürzen der Stage entsprach diese durchaus einem Endurorennen.

Vom Ziel weg rollen wir dann 673HM über Forststraßen und Asphaltstraßen nach Chiuro. Hier gibt es dann Mittagessen, von einem excellenten Buffet mit viel viel Auswahl als Fingerfood präsentiert. Eigentlich hasse ich ja so Mini-Portionen, da man da meist nicht von satt wird. Aber es wird dauernd nachgelegt und so essen wir alle mal wieder eher zu viel als zu wenig. Zum Abschluss gibt’s natürlich wieder Cappuccino.

Lunch 0
# Lunch 0 - echter Parmesan - kein Grana Padano und gute Meeresfrüchte Fingerfood
Nett dass da eine Extra Eloxierung angebracht wurde bei Rachel Walkers Hope Bremse
# Nett dass da eine Extra Eloxierung angebracht wurde bei Rachel Walkers Hope Bremse

Gegen 14:00 Uhr geht’s dann per Shuttle rauf nach Aprica zur Magnolta Gondel und mit dieser rauf bis kurz vor den Start der abschließenden Stage. Diese geht einen neu erbauten Trail für Mountainbiker (Palabione – Val Sorda) herunter. 780HM lang und mit vielen Stufen und Wurzeln versehen rasen die meisten so dem Tagesziel entgegen. Ich fahre mit meiner Hand kontrolliert dasselbe Tempo runter – quasi egal ob Kurve oder geradeaus. Mein Hinterradbremse immer fest angezogen um meine linke Hand möglichst viel zu entlasten. Lasse also wieder einiges an Zeit liegen, aber komme sicher ins Ziel.

Hier begrüßen uns die Organisatoren mit Cola und Bier, ach wie kann das Leben schön sein. Der Großteil der Teilnehmer ist aber mal wieder zu sportlich für Alkohol, ich kann mir ein kleines Bier nach dem Tag aber nicht verkneifen – gewinnen werde ich ja eh nicht mehr.

Bierübergabe im Ziel von Tag 5
# Bierübergabe im Ziel von Tag 5
Man beachtet - nur 1 Bier offen - aber viel Cola wird getrunken
# Man beachtet - nur 1 Bier offen - aber viel Cola wird getrunken

Zurück im Hotel hab ich jetzt endlich mal Zeit den Bontrager SE4, der mir hinten zu wenig Bremsgrip bietet, wieder runterzunehmen. Die Trails heute waren doch ziemlich anspruchsvoll und mit mehr Bremsgrip wähne ich mich deutlich schneller. Gerade als mein DHR 2.4 drauf ist taucht Clive mit einem Bontrager SE5 2.3 auf – Mist, den wollte ich unbedingt probieren. Aber jetzt wieder Reifen rauf, runter und das mit ProCore ist mir zu viel Arbeit. Es ist eh schon 19:15 Uhr und ich hab‘ noch nicht geduscht und will Whirlpool und Sauna noch einen kurzen Besuch geben vor dem Essen um 20:00 Uhr. Den SE5 darf ich trotzdem mitnehmen und zu Hause dann mal ausprobieren. Vielen Dank hierfür an Sam Foos von Bontrager.

Tag 6

Es geht rauf mit der Magnolta Gondel und dann einen echt super Singletrail mal leicht bergab, mal leicht bergauf gut eine Stunde zum Start der ersten Stage. Meiner Hand geht es heute dann doch viel besser. Tut zwar noch etwas weh, aber gerade im Handgelenk merke ich kaum mehr Schmerzen. Gestern hatte ich ja schon fast damit gerechnet, mir was gebrochen zu haben. Von der Schwellung her war mir sogar zu einem Röntgen geraten worden. Dazu habe ich erstmals Nachts über 8h geschlafen und fühle mich top ausgeruht.

Wir gehen in die Stage rein und ich diskutiere u.a. mit Chris Killmurray die perfekte Linie. Puh, da ist man ja mehr in der Luft als am Boden. Also mit meinem Speed sehe ich nicht wie die so fahrbar ist. Schon imposant.

Die Stage ist dann echt super: kaum treten, technisch bergab und viele recht enge Kurven. Anfangs versetze ich oft das Hinterrad, dann beschließe ich per Drift geht’s schneller und spart Kraft. Absolut geile Stage und mit 305HM und 1,2km genau so lang wie ich es problemlos ohne große Ermüdung meiner Hände bergab schaffe.

Auf dem folgenden Transfer gut 150HM rauf zurück zur Gondel überhole ich dann sogar recht viele. Heute fühle ich mich echt fit und hatte die Falschinfo am Abendessen gehört, dass die Gondel um 11:30 Mittagspause macht – also hieß es beeilen. Ist zwar 11:40 geworden, aber die Gondel fuhr eh bis 12:10 Uhr. Nach einer kurzen Pause im Schatten auf Liegestühlen bei der Gondel geht’s die gut 30HM rauf zur Abschluss-Stage von gestern. Heute fliege ich gefühlt die obere Hälfte der Stage nur so runter. Es läuft super. Aber dann, meine Handkraft geht voll zur Neige – so schleiche ich die untere Hälfte der Stage einfach nur noch runter. Kraft falsch eingeteilt. Trotz kaum mehr schmerzender Hand nur ein paar Sekunden schneller als gestern, aber egal.

Results Day6
# Results Day6
Results Final
# Results Final - 16. von 20. - Das hab ich bei dem Teilnehmerfeld nun wirklich nicht erwartet. Vor Bex, Rachel, Simon und Sam. Wobei Simon und Bex halt einige Penalty Times inkludiert haben wegen Verletzung und Aussetzen.

Nach dem Lunch in einem Kaffee versuche ich noch weitere Rider zu motivieren die Stage 23 zu fahren, da diese als technischste und ausgesetzteste des Rennens beschrieben wurde. Tracey und Nathalie sagen mir zwar, dass sie diese ganz gerne fahren würden, aber nur wenn sie ihre Fotografen noch zum Mitkommen überreden können. Diese machen aber gerade einen Mittagsschlaf (verdient haben sie den eindeutig). Nach etwas Warten ob’s noch was wird breche ich also gegen 15:00 Uhr alleine auf. Alle anderen sind entweder am Auto zurückholen oder nicht mehr für die gut 260HM Uphill am Weg zurück von der Stage zu motivieren. Der heutige Tag war ja echt nicht so lang und ich bin gut ausgeruht. Zuerst fahre ich noch einen Singletrail entlang der Gondel hinab. Auch recht nett. Dann geht’s wieder mit der Gondel rauf und ab zu Stage 23.

Idyllisch hier
# Idyllisch hier
Warum fahren wir hier nicht im Renntempo runter?
# Warum fahren wir hier nicht im Renntempo runter?
Deutlich steiler als es ausschaut
# Deutlich steiler als es ausschaut

Die Stage 23 ist dann mein Lieblingstrail des Rennens. Oben zwei technische und ausgesetzte S4 Stellen, dann weiter über kaum befahrenen Singletrail auf Waldboden steil ins Tal herunter. Ohne GPS-Track hätte ich den Trail nie gefunden. Auf den Wiesenabschnitten war der Trail einfach unsichtbar. Die 260HM rauf lasse ich es dann langsam angehen und wähle die Auffahrt ohne steile Rampen.In der Auffahrt wäre man auf eine Steile Rampe getroffen, die gestern Teil des Transfers sein sollte. Puh, mal wieder unfahrbar Steil rauf, da ist mir eine Auffahrt über kleine Straßen und ein sehr kurzes Stück (keine 100 m) Strada Nationale lieber.

T-Mo und Nathalie sind samt Fotografen übrigens doch noch aufgebrochen, auch sie erzählen mir mit strahlenden Augen von dem Supertrail. Mir bleiben dann noch 90 min zum relaxten Besuch des Wellnessbereichs vor der Siegerehrung und dem Abschlussabend. Hier wurde dann doch von den meisten das eine oder andere Bier getrunken. Grad Denny Lupato wurde seinem Image wieder voll gerecht und musste wie mir zugetragen wurde vielen Locals wegrennen, da er es mal wieder etwas zu weit getrieben hat. Tja, die Lupato Brüder sind recht berüchtigt in Italien. Gut dass er einfach schneller rennen konnte als die Locals trotz vieler Bier.

Pro Women
# Pro Women
Pro Men
# Pro Men

Resümee

Es war insgesamt eine super Woche. Durch den kleinen Rahmen mit nur 20 Ridern hab ich viel lernen können und super Insight ins Rennleben bekommen.

Wie immer lernt man ja einiges was man besser machen könnte. Was ich definitiv nicht mehr machen werde: bis nach Mitternacht Berichte schreiben. Ohne 8h Schlaf geht bei mir einfach nichts weiter, erst recht wenn man schon etwas übertrainiert ins Rennen geht. Das war leider einfach nicht zu vermeiden, da ich erst 13 Tage vor dem Rennstart das okay meines Doktors bezüglich Enduro MTB Fahren bekommen hab‘ (Knie VKB OP) und unbedingt bergab Kilometer sammeln musste. So war es dann bergauf immer wieder eine gute Quälerei. Aber ich hab ja gewusst dass auch die Pros bergauf nicht so angasen wollen und ab Tag 4 waren die meisten anderen auch etwas erschöpft, so dass das Tempo in den Transfers deutlich langsamer wurde. Statt Puls 150 (das ist bei mir genau so der Bereich, den ich einige Stunden ohne Einbruch zu bekommen gut treten kann) konnte ich dann mit 130-140 locker die Transfers fahren ohne Angst zu haben die Zeitlimits zu verpassen.

Jerome Clementz hat übrigens, so wurde mir zugetragen, nach durchlesen der Rennstrecke abgesagt – eindeutig zu anstrengend und passt nicht in seinen Trainingsplan. Er möchte ja definitiv bei der EWS aufs Stockerl. Hätte er die endgültige Strecke gewusst, die ja doch deutlich kürzer war wie zuerst mitgeteilt, wäre er evtl. doch schon mitgefahren. James Shirley hat mir etwa gesagt: „Sehr Schade dass Jerome nicht dabei ist.“ Lieber nur Zweiter und sehen wie ich im Vergleich zu Jerome stehe als ohne ihn zu gewinnen.

Die Valtellina Gegend bietet ein Traum-Panorama und ausreichend Trails, um viele Tage Spaß zu haben. Leider musste das Rennen, weil von der Region gesponsert, recht weite Wege gehen. So sind wir immer wieder mal Straßen oder Forststraßen bergab gerollt, um weiter in neue Täler zu kommen. Das Trail Netzwerk ist aber nicht immer dicht genug, um hier dann 100% Singletrail bergab zu bekommen bzw. hätten wir dann einfach nicht die Distanz geschafft.

Ich hab in meinen Karten da so einige Alternative Routen gefunden, die mir und den anderen sicherlich mehr Spaß gemacht hätten. Aber halt nicht für den Normalo MTB Tourist mit 160 mm Bike fahrbar sind weil zu anspruchsvoll oder ausgesetzt. Und die Route wird ja hiermit veröffentlicht und wenn da lange ausgesetzte Bikestolperstrecken drin sind, dann hat die Bergrettung wohl viel zu tun.

Generell, in der Gegend sollte man lieber auf Openstreetmap basierte Karten wie meine OpenMTBMap setzen als auf die offiziellen Karten. Hier sind echt die meisten interessanten Trails super beschrieben, samt Schwierigkeit bergauf und bergab. Man kann schon gut eine ein- oder zweiwöchige Tour hier planen. Hotels gibt’s genug, das Preisniveau ist ansprechend und Hütten für’s Mittagsessen (so man es nicht selber mitnimmt) gibt es zuhauf. Dazu ist es nicht überlaufen, sprich Bremswellen, Wanderer die MTBiker verfluchen oder Trailsperrungen gibt es hier einfach nicht. Gut, Bremswellen evtl. im Mottolino Bikepark in Livigno, aber auch wirklich nur dort. Außerdem ist der Park super gepflegt und hat fantastische Strecken. Taxishuttle um in der Früh auf die Berge raufzukommen gibt es wie in Italien üblich auch in jedem Ort.

Dass wir immer in fixer Reihenfolge gestartet sind kostet viel Zeit. Würde nach First Come, First Ride Prinzip vorgegangen, wäre es leichter Clives original geplante Strecke durchzufahren. Andererseits wurde ich so nur ein einziges Mal überholt (durch Stuart der sich vorher verfahren hat) bzw. hab selber kein einziges mal jemanden überholt. Das Startintervall von einer Minute ist natürlich auch sehr lang – 30 Sekunden hätten meiner Meinung nach gut gereicht.

Ein Endurorennen braucht viel mehr Aufwand als eine einfache Woche Enduro-Biketour. Ich denke das ist in meinen Berichten auch gut rübergekommen. Der Preis von 1.200 € ist klarerweise nur durch die regionalen Sponsoren, also die Valtellina Poschiavo Region, finanzierbar. Mit den Top-Hotels, allen Getränken, Wäscheservice, Lunch, Tech-Support usw. sind 1.200 GBP (1.400 €) Listenpreis spottbillig. Ob 2.000 € für ein Rennen wie die Trans Savoie mit Zeltübernachtung und Tetrapackwein angemessen sind – bei 150 Teilnehmern – tja, das muss dagegen wirklich jeder selbst wissen. Wenn man die Anfahrt zu einem 2-Tagesrennen und alles einrechnet, kann es durchaus billiger sein 2000 € für ein 6-Tagesrennen zu zahlen als drei mal auf ein Wochenendrennen zu fahren.

Durch den großen Aufwand und die benötigten Genehmigungen in Italien (in Frankreich läuft’s ja meist ohne Genehmigung) werden einwöchige Endurorennen leider weiterhin recht exklusiv bleiben. Will man mitfahren, sollte man gute Rennergebnisse bei lokalen Rennen vorweisen können oder halt Industry Relations oder Social Media Followers etc.

Bei den Teilnehmern hier waren bis auf Gilles, Sam Foos und ich alle Dauergäste bei Endurorennen. Gilles Pelzer ist dabei im Bike-Biz als ehemaliger siebter Angestellter von Santa Cruz kein Unbekannter und Sam Foos ist Brand Ambassador von Bontrager.

Schlussendlich bin ich 12 von 14 bei den Männern geworden, wobei Simon Ruchti ohne Bruch des Handgelenks klar vor mir gelandet wäre und insgesamt 16. von 20 – natürlich ein top Ergebnis. Ich bin ja hingefahren und dachte diesmal eindeutig ich werde letzter. Rebeca Baraona, Bex, ist natürlich auch ein klein bisserl schneller als ich – hat aber zwei Tage ausgelassen mit Penalty Time und ist so knapp hinter mir gelandet. 3:06:23 bei einer Gewinnerzeit von 2:18:35 sind ziemlich genau 1/3 langsamer als der Sieger, 1/6 langsamer als Tracey Moseley, die Gewinnerin bei den Damen. Das ist für mich eine deutliche Steigerung gegenüber letztem Jahr bei der Trans Savoie – bei der ich über 50% hinter der Siegergezeit gelegen bin. Dabei hab ich noch viel Potential: Fitness verbessern (ist dieses Jahr durch meine Knie OP einfach nicht da wo sie sein soll) und viel bergab ballern gehen damit meine Hand/Unterarmmuskulatur auch 700HM am Stück durchhält – dann könnte ich deutlich schneller fahren! Dank meinem Bikestolper-Hintergrund sind technische Endurostrecken für mich einfach kein Problem. Ich muss einfach schneller bergauf werden und auf langen Etappen den Speed halten können. Dann geht ein super Ergebnis auch ohne „Sam Hills“ Linie zu fahren – wobei ich die Zeiten der Pro Männer natürlich nie erreichen werde. Aber 20-25 min schneller wäre gut möglich.

Ich warte noch auf das Okay, ob ich das ganze Race Manual hochladen darf – für’s erste aber hier mal als Info für jene die gerne mal ein Enduro Rennen fahren möchten – die Regularien. Die sind echt interessant durchzulesen.

Erstmal lade ich daher einfach die GPX Tracks von jedem Tag hoch – hier zum runterladen. Nachfahren der Tour ist ausdrücklich von der Valtellina Tourismus Region erwünscht. Am Tag 6 ist mein GPS Tracklog abgestürzt. Der ist nur unvollständig.

Die original geplante Strecke gibt’s auch noch – und zwar hier.

Es gibt auf der Strecke keine Bikeverbote oder ähnliches. Ohne Rennen muss halt bergab so gefahren werden, dass man vor einem Wanderer immer anhalten kann. Racespeed geht also nicht! Wobei mein Tempo generell wohl auch fast immer so war dass ich anhalten hätte können. Mit Vollspeed durch eine Kurve oder über eine Kuppe die ich nicht einsehen kann – da muss ich noch etwas lernen.

Und zum Technik Off Topic. Hab sehr heiße Infos bekommen bezüglich 29er DH Rädern. Da wird sich schon bald was tun – Paul Aston (Pinkbike) hat da schon einige Prototypen gesehen. Im Album von heute sind auch noch ein paar Detail Pics von James‘ Gewinnerbike drinnen. Als Hinterreifen ist er übrigens einfach einen gecutteten Magic Marry Super Gravity gefahren. Hatte keinen leichtrollenden Reifen mit schwerer Karkasse mehr mit.

  1. benutzerbild

    felixh.

    dabei seit 07/2004

    Ach so - sorry für die Verzögerung des Berichts. Ich hab da auf Fotos gewartet - die nie angekommen sind (evtl wegen Eurobikestress?) - und dann hat die Bearbeitung des Artikels in der Redaktion jetzt wegen der Eurobike einen Tag länger wie gewohnt gebraucht. Falls die Fotos noch kommen - werde ich sie natürlich anhängen.

    Ansonsten bei enduro-mtb und pinkbike gibt es so einige professionelle Fotos und Videos von dem Rennen. Das wäre dann auch noch mal ein großer Kritikpunkt meinerseits. Wenn man ein Rennen veranstaltet dass durch die Presse gehen soll - dann sollte man einfach auch als Veranstalter selber die Fotographen stellen - und nicht MTB Magazine/Portale die Fotos machen lassen. Trans Savoie und Trans Provence sind in dem Punkt klar besser. Ich weiß dass ich zigfach photographiert wurde - hab aber noch kein einziges Rennfoto von mir gesehen bzw konnte hier keine professionellen Photos einbinden. Ich hab vor dem Rennen schon erwartet dass ich gute Pics für die Berichte bekomme.
    Sprich Pics zur Verfügung stellen für Alle - macht mehr Sinn wie ein paar Portale einladen.

  2. benutzerbild

    pat

    dabei seit 01/2002

    Fotos habe ich auch vermisst. Die Berichterstattung solcher Events steht und fällt mit Qualität und Quantität der Fotos. Eine richtig tolle und umfangreiche Fotoserie ist jeweils mein persönliches Highlight.

    Und der Testcharakter der diesjährigen Durchführung war deutlich wahrnehmbar.

    Zu 29" DH bin ich gespannt, was kommen wird. Überhaupt fände ich weitere Infos zum Material der Teilnehmer lesenswert.

  3. benutzerbild

    felixh.

    dabei seit 07/2004

    Hab mal ein Album angelegt in dass ich Fotos der Bikes der meisten Teilnehmer reinkopiert habe.
    Es fehlen in dem Album:
    12_Stuart Wilcox. Nukeproof Mega 29 - Testbike im Dauertest auf enduro-mtb.
    13 Chris_Kilmurray - leider keine Ahnung mehr was der fuhr.
    15 Simon Ruchti - bin mir nicht mehr sicher. Ich glaub ein neues Pivot 29er oder wars ein Mach6?
    16 Charles Jones -- wenn ich mich nicht täusche - ein Giant Reign.
    18 Edward Kery -- Fuji Auric - genauso wie Meggie Bichards
    19 Gilles Pelzer -- Santa Cruz Nomad Carbon (2015/16 Model) (ich glaub in L)

    Hier das Album: http://fotos.mtb-news.de/s/82015


    Das auffallendste Bike war ganz klar das Pole29er von Paul Aston (Pinkbike). Das war auch am krassesten ausgestattet. Die American Classic 40mm Felgen haben das Rennen nicht mehr wirklich brauchbar überlebt - und das trotz ProCore und 1250g Minion 29er Maxxgrip.

    Gilles hatte 30mm Innenweite American Classic Felgen montiert - und trotz über 2bar sind die auch recht stark mitgenommen. So leichte Alufelgen sind bei einem Endurorennen dann doch einfach fehl am Platz - wobei die 30mm mit ProCore evtl gingen. 40mm Innenweite und der ProCore baut so flach - dass die Felge trotzdem recht viel abbekommt.

    Ach so - Sram Eagle hab ich an 2-3 Bikes gesehen. Auch an einem wo es definitiv nicht draufgehört (da Shimano als Sponsor) - war dann am letzten Tag aber wieder getauscht gegen Shimano Kassette (bei wem sag ich auch per PM nicht - sorry). Generell wollen aber viele in Zukunft auf Eagle tauschen.

  4. benutzerbild

    pat

    dabei seit 01/2002

    Wie groß ist Paul Aston, 2.15m?! smilie Der Mann vertritt def. eine eigene Philosophie. smilie

  5. benutzerbild

    felixh.

    dabei seit 07/2004

    Schätze so 185cm (perfekt geschätzt - "I am at: I am 6'1" with a 6'4" arm span and a 36" inseam") - sein Lieblings Endurobike for dem Pole - das Nicolai Geometron: --> etwas runerscrollen: http://www.pinkbike.com/news/ask-pinkbike-tires-forks-pedals-big-bikes-2016.html )
    Aber ja - lang, tief, und flach ist an seinem Bike eine neue Definition. 160er Fox 36 und dazu noch ein -2° Angleset - das Bike ist einfach nur noch riesig. Wie gesagt - 48cm Sitzrohr ist ihm zu lang! Da passt bei ihm definitiv keine 200er Stütze mehr drauf. Glaub er meinte sogar 170mm geht nicht (oder ist die schon montiert und länger geht nicht?).

    Und sein Bike war bei jedem Transport immer eine neue Herausfoderung. Kein Wunder das Pole da ja das zusammenklappsystem entwickelt hat. Weil 135cm Radstand bei 29" Rädern (und dazu den Minion 2.5) - das gibt gut 210cm Gesamtlänge!

    Hier erkennt man die Länge und die Monsterpedale:
    http://fotos.mtb-news.de/p/2054002?in=set

    Wenn man dann noch weiß dass es im Gegensatz zu allen anderen Bikes oben nicht gerade runter hing - sondern schräg (sprich 6-7cm höher) und die Bikes daneben L/XL sind werden die Dimensionen klar.

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