Trek Bikes stellt das neue RE:aktiv-System mit Thru Shaft-Technologie vor, das Ansprechverhalten und Effizienz der Luftdämpfer verbessern soll. Hier gibt es die ersten Informationen zum neuen Dämpfungssystem von Trek, das ohne IFP auskommt.

RE:aktiv mit Thru Shaft ist die nächste Stufe in der nun dreijährigen Zusammenarbeit mit Penske Racing Shocks. Bekannt aus dem Motorsport und des Nascar-Serie kooperiert Penske mit Fox und RockShox, um für Trek Fahrwerke zu entwickeln. Re:aktiv war die erste gemeinsame Entwicklung, welche auf Untergrundwechsel schneller reagieren soll als herkömmliche Dämpfer – die Thru Shaft-Technologie baut hierauf auf.

Das neue RE:aktiv mit Thru Shaft soll für deutlich besseres Ansprechverhalten sorgen.
# Das neue RE:aktiv mit Thru Shaft soll für deutlich besseres Ansprechverhalten sorgen. - Foto: Sterling Lorence

RE:aktiv mit Thru Shaft verzichtet auf den IFP (internal floating piston) und die dazugehörige Gasdruckladung dahinter. Dieser Bereich ist normalerweise notwendig, um das vom Schaft verdrängte Ölvolumen auszugleichen. Eine Gasdruckladung hinter dem IFP wird beim Einfedern komprimiert und dehnt sich beim Ausfedern wieder aus. Das Öl wird so wortwörtlich unter Druck gesetzt. In Kombination mit den, je nach dem im IFP herrschenden Druck, mitunter stark beanspruchten Dichtungen am Kolben und dem Gasgegendruck, bedeutet dies allerdings auch, dass hier mehr Initialkraft notwendig ist, um das System in Bewegung zu setzen. Man spricht auch von einem stick/slip-Effekt, der das Ansprechverhalten verzögern kann.

RockShox Dämpfer mit Thru Shaft
# RockShox Dämpfer mit Thru Shaft - Auch ohne IFP ist ein externes Öl-Reservoir möglich. RockShox löst die Aufgabe mit unter Hitze ausdehnendem Öl nicht wie Fox intern, sondern über ein kleines Piggyback.

Wie der Name schon sagt, arbeitet das Thru Shaft-Design mit einem Schaft, der sich komplett durch das Ölvolumen hindurch bewegt. Somit wird kein Öl verdrängt und es findet keine Volumenänderung statt, für die eine Bladder oder ein IFP notwendig wäre. Ziel von Penske/Trek ist es, damit vor allem das Ansprechverhalten und die Traktion deutlich zu verbessern.

Technisch bedeutet dies, dass die Kolbenstange die Ölkammer während des Einfedervorgangs verlässt (sichtbar auf den Bildern und im Video). Dieses vereinfachte Design soll eine mögliche Verzögerung und potentiell vom IFP negativ beeinflusstes Ansprechverhalten verbessern. Nutzen für den Fahrer soll ein Fahrwerk sein, das vor allem schnelle Schläge und Lastwechsel besser aufnehmen kann.

Man wird den IFP los und fügt zusätzlich eine Dichtung an der Kolbenstange hinzu: Hebt sich der Vorteil damit nicht auf?

Trek und Penske versichern, dass die Vorteile dieses Systems und das Ansprechverhalten mit der verlagerten Dichtung in Summe dem eines IFP-Designs überlegen sei.

Zusammenfassung der von Trek angekündigten Verbesserungen

Der RE:aktiv-Dämpfer mit Thru Shaft-Design verfügt über eine stark erhöhte Low-Speed-Druckstufe (gegenüber Dämpfern mit IFP) und eine satte und sehr kontrollierte High-Speed-Druckstufen-Abstimmung. Der Übergang zwischen den beiden soll nahtloser sein und hiermit die Gesamtperformance des Dämpfers sowie die Agilität des Fahrwerks unter Fahrereinput in technischem Gelände verbessern.

SLorencePhoto Trk3 1071
# SLorencePhoto Trk3 1071
SLorencePhoto Trk3 1068
# SLorencePhoto Trk3 1068

So funktioniert RE:aktiv mit Thru Shaft

ThruShaft Shock Infographic 9x11
# ThruShaft Shock Infographic 9x11

1. Haupt-Kolbenstange
2. RE:aktiv Dämpfer Kolben/Shimstack
3. Gasdruckladung hinter dem IFP
4. Ölkammer ohne Luftkammer
5. Sekundäre Kolbenstange

Cam McCaul erklärt uns das System in diesem Video noch einmal:

Die neuen RE:aktiv Dämpfer mit Thru Shaft-Technologie werden an ausgewählten Trek-Bikes wie dem Slash 9.8, Slash 9.7, Remedy 9.8, Remedy 9.8 Women’s, Fuel EX 9.9, und den entsprechenden Carbon-Rahmenkits zum Einsatz kommen.


Weitere Informationen

Website: www.trekbikes.com
Text & Redaktion: Jana Zoricic, Jens Staudt | MTB-News.de
Bilder: Trek Bikes / Sterling Lorence

  1. benutzerbild

    HiddenTrack

    dabei seit 03/2015

    Ich denke hier soll einfach eine Kundenbindung erfolgen.

    Bei Spezialiced hat man den Hub verändert damit keiner was fremdes reinhängt.
    Als es dann Lösungen gab den Hub zu verändern baute man eine besondere Dämpferaufnahme.

    Und seitdem es fertige Dämpfer mit der Aufnahme zu kaufen gibt, wird die Aufnahme von Jahr zu Jahr variiert.

    Solche Dinge zeigen eindeutig wie mit dem Kunden gespielt wird.
    Und schaue ich dann noch auf die vielen unsinnigen Standards verstehe ich auch, warum ich noch mit einem 26" Bike und 2 x 10 untergwegs bin.......
    Bei Specialized sehe ich es eher als ein Übel um eine bestimmte Kinematik zu erzeugen und dabei das Rahmendesign nicht zu zerstören. Da musste sich dann der Dämpfer in der Bauform / Einbaumaß unterordnen.
  2. benutzerbild

    bartos0815

    dabei seit 01/2015

    ja sicher soll eine kundenbindung erfolgen. problem dabei, wenn die technik nicht ordentlich funktioniert, kann der selbstentwickelte schmarn auch nach hinten los gehen.... dann sind die kunden weg!

  3. benutzerbild

    Laurenz_NRD

    dabei seit 11/2011

    Hi zusammen, meine Suchanfrage hat leider keine passenden Treffer ergeben daher hier die Frage: Ist es bedenkenlos möglich, einen Thru Shaft Dämpfer aus einem 2019er Fuel EX 9.8 in ein Fuel EX 7 aus 2018 zu bauen? Sprich ist Thru Shaft abwärtskompatibel? Vielen Dank vorab!

  4. benutzerbild

    ---

    dabei seit 07/2011

    Wichtig ist das Dämpferaufnahme, die Einbaulänge und der Hub identisch sind.

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