Der DOSB hat der Mountainbike Olympiasiegerin Sabine Spitz für Ihre Haltung gegen jede Manipulation im Sport die „IOC-Trophy 2009 for Sport and the fight against doping“ verliehen.

DOSB-Präsident Thomas Bach und DOSB-Generaldirektor Michael Vesper überreichten Sabine Spitz in Anwesenheit von Innenminister Thomas De Maizière anlässlich der Mitgliederversammlung des DOSB Düsseldorf die Auszeichnung.

Sabine Spitz empfand die Auszeichnung als große Ehre und Ansporn zugleich. „Nur fairer Sport hat eine Zukunft. Die jüngsten Entscheidungen stimmen mich optimistisch, dass dieser Weg konsequent weiter beschritten wird“ sagte die erfolgreichste Deutsche Mountainbikerin und plädierte für eine strafrechtliche Verfolgung bei Doping: „Warum soll Doping was anderes als Betrug sein? Nur ohne Doping ist Sport erfolgreich.“

„Erfolg um jeden Preis lehnt Sabine Spitz ab,“ sagte Claudia Bokel, die als deutsches IOC-Mitglied die Laudatio hielt. Spitz beweise Entschlossenheit als Verfechterin der Menschenrechte und vor allem als angriffslustige Antidoping-Kämpferin. „Das vertritt sie auch außerhalb der Rennpisten,“ so Bokel weiter und zitiert einen Satz der geehrten Sportlerin: „Ein Sieg, den ich durch Betrug erreicht habe, ist für mich wertlos.“

Diese Vorbildfunktion übernimmt sie für die gesamte Radsport Szene, wobei ihr auch der Nachwuchs- sowie Freizeitsport wichtig ist. Deshalb wird Sabine Spitz mit Unterstützung der Central auch 2010 zahlreiche Aktionen durchführen, um ihren kompromisslosen Standpunkt zum Thema Doping zu untermauern und auf dessen große Gefahren für Sport und Gesundheit hinzuweisen.

Die seit 1995 jährlich vom Internationalen Olympischen Komitee vergebene IOC-Trophy steht in diesem Jahr unter dem Motto „Sport and the Fight against Doping“. Vor einem Jahr in Rostock erhielten Christiane Wenkel und Paul Wedelei von der Thüringer Sportjugend die IOC-Trophy für ihre Verdienste um die Vermittlung der olympischen Werte (Sport and Youth).

Zu den deutschen Preisträgern zählen unter anderen Prof. Ommo Grupe (1998/Sport Ethics), Dieter Graf Landsberg-Velen (2000/Sport and Universality und 2003/Sport Excellence), und das Publikum der im Jahr 2007 in Deutschland durchgeführten Weltmeisterschaften. Dafür nahm damals Bundeskanzlerin Angela Merkel die Trophy stellvertretend entgegen.

Foto von Ralf Schäuble: Sabine Spitz wird die IOC Trophy 2009 überreicht. v.l.n.r: Walther Tröger, Dr. Thomas Bach, Sabine Spitz, Claudia Bokel

  1. benutzerbild

    diddie40

    dabei seit 11/2008

    Es ist immer riskant einem Sportler eine Auszeichnung für den Einsatz gegen Doping zu geben. Es gibt halt zu viele Lügner. Ich möchte allerdings Sabine Spitz nichts unterstellen. Meine Begeisterung für den Profisport ist auf jeden Fall dahin. Bin mir auch bewust, wenn ich mtb-marathon fahre, dass dort bestimmt auch nicht alles clean ist. Ich habe mich bewust dafür entschieden garnichts zu nehmen. Kein extra Magnesium, keine zusätzlichen Vitamine, keine Recoverydrinks .... Doping fängt im Kopf an und nicht mit den Mitteln, die auf der Dopingliste stehen. Der Nahrungsmittelmarkt bei uns in Deutschland gibt genug her, um sich mit natürlichen Lebensmitteln zu ernähren.

  2. benutzerbild

    uwe50

    dabei seit 12/2005

    Gefunden bei Google News mit Veröffentlichung unter FAZ.NET

    Sabine Spitz
    Couragierter Gegenkurs einer Radfahrerin
    Von Anno Hecker, Düsseldorf


    Olympiasiegerin Sabine Spitz kennt den Unterschied zwischen Bronze und Gold
    06. Dezember 2009 Da hat sich der Sport die Richtige ausgesucht: Ehrung für die Mountainbikerin Sabine Spitz bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) am Samstag in Düsseldorf. Fast alles von Rang und Namen im organisierten Sport um DOSB-Präsident Thomas Bach sitzt im Plenum. Aus Berlin ist ein gewichtiger Teil der Regierung angereist; der neue Bundesinnenminister Thomas de Maizière und sein Vorgänger, Finanzminister Wolfgang Schäuble. Die Sportfamilie will die Courage der Olympiasiegerin im Namen des Internationalen Olympischen Komitees würdigen. Wegen ihrer kompromisslosen Haltung gegen Doping, ihrer glaubwürdigen Bereitschaft, selbst zweifelhafte persönliche Einschränkungen beim Kampf für einen sauberen Sport hinzunehmen. So ein öffentlicher Dank aber soll auch belegen, dass Funktionäre im mühsamen, schleppenden sportpolitischen Geschäft letztlich nur eines im Auge haben: des Athleten Wohl.

    Nur Sabine Spitz ist in Düsseldorf nicht mehr wohl nach den mit großem Beifall bedachten Reden der bedeutenden Sportpolitiker. Deshalb greift sie auf dem Podium, allein vor den Delegierten, zum Mikrophon: „Ich muss noch was zu Minister de Maizière und Thomas Bach sagen. Doping ist so ein Betrug wie er jetzt bei der Wettaffäre geschildert wird. Aber warum wird er nicht genauso geahndet? Ich kann nicht nachvollziehen, dass mit zweierlei Maß gemessen wird.“ Bach schaute verdutzt. De Maizière lächelte milde.

    Größer konnte der Widerspruch nicht sein zu Deutschlands Sportführer sowie zum Chef des wichtigsten Spitzensportförderers in der Republik. Beide lehnen es mit Hinweis auf das „strenge“ Sportrecht ab, dopenden Sportlern den Staatsanwalt zu schicken. Der soll sich um die vom Sportrecht weitgehend unantastbaren Hintermänner kümmern.

    Spitz quält die Praxis

    Doch Sabine Spitz, fast 38 Jahre alt, kurze dunkle Haare, adrett, im Hosenanzug, hält unbeirrt Kurs. Der Spitzensport hat sie äußerste Strenge gelehrt. „Doping-Kontrollen in allen Ehren“, sagt sie später in der Wandelhalle: „Aber man muss die Hemmschwelle so hoch wie möglich setzen. Die Sorge, eine Vorstrafe bekommen zu können oder sogar in den Knast zu kommen, gewährleistet die höchste Hemmschwelle.“ Spontan hatte sie auf der Bühne ihre Erfahrung formuliert und dabei offenbar eine große Distanz überbrückt: „So nah kommt man ja als Athlet nie heran.“ Als müssten die Schaltstellen der Sportpolitik von der Basis hören, was gut für Athleten ist. Angst vor einer „Kriminalisierung“ des Sportlers, die Bach fürchtet, hat sie jedenfalls nicht.

    Zum Thema

    Spitz quält die Praxis: „Doping ist nicht nur höchst unfair, es entsteht ja auch ein Vermögensschaden, falls ein Doper gewinnt“, sagt sie. „Ich kenne doch den Unterschied zwischen Bronze und Gold.“ In Athen wurde sie Dritte, in Peking Erste. Das Gold brachte der professionellen Sportlerin endlich auch einen halbwegs zählbaren Mehrwert. Jetzt rief sie coram publico um Hilfe: „Die Funktionäre sagen doch immer, sie tun alles gegen Doping. Wenn man aber alles tut, dann muss man auch ein Gesetz schaffen.“

    Regierung stützt Bach

    Es wird wohl nicht kommen. Der Bundesinnenminister lobte zwar den Mut der Sportlerin. „Toll, dass sie sich das traut im großen Kreis, das verdient Respekt.“ Spitz' Vorstoß aber soll keine Folgen haben, zumindest für die Antidoping-Bekämpfung. Zwar will de Maizière den Fall noch einmal prüfen. „Trotzdem würde man dem Sport möglicherweise einen Bärendienst erweisen, wenn man jedes Doping-Vergehen strafrechtlich als Betrug ansehen würde und entsprechende Ermittlungen aufnähme. Bei dieser Linie bleibe ich bis zum Beweis des Gegenteils.“

    Die Haltung lässt Spielraum im Umgang mit dem Athleten. Wäre die Eisschnell-Läuferin Claudia Pechstein nicht vom Sport, sondern auch vom Staat wegen Blutdopings verurteilt worden, dann hätte der Innenminister am Samstag vor den Delegierten der Sportverbände wohl kaum die „menschliche Dimension“ der Affäre angesprochen. Die Olympiasiegerin ist Bundespolizistin, de Maiziere ihr Dienstherr: „Ich habe Disziplinarmaßnahmen zu treffen, aber ich habe auch eine Fürsorgepflicht.“ Will sagen: Vielleicht kann man wenigstens die berufliche Zukunft der verurteilten Athletin beim Staate sichern. Und begründen mit einer Teilverlagerung der Schuldfrage. De Maizière zeigte mit dem Finger auf mögliche böse Mächte im Hintergrund der allerdings mit 37 Jahren selbstbestimmten Berlinerin: „Doping auf einem so hohen wissenschaftlichen Niveau betreibt ein Sportler nicht allein. Dazu braucht man ein Vertuschungsumfeld.“

    Da nickte Gastgeber Bach. Es waren auch seine Worte, seine Gedanken, die de Maizière und Finanzminister Schäuble als erklärte Freunde des Sports weit über das Thema Doping hinaus formulierten. „Sie machen das Leben reicher“, rief Schäuble den Delegierten zu. Die neue Regierung, das wurde am Samstag schnell deutlich, stützt Bachs Politik nach Kräften.

    Dem DOSB droht keine Opposition

    Dagegen ist die Widerstandskraft geschrumpft. Mit SPD-Mann Peter Danckert hat sich ein Quälgeist aus dem Sportausschuss verabschiedet. Seine Nachfolgerin und Parteifreundin Dagmar Freitag tritt wesentlich moderater auf. Jedenfalls nicht so beschwingt wie die Bundesvorsitzende der Grünen Claudia Roth bei ihrer ersten Rede vor dem „Parlament des Sports“ (Bach).

    Es wurde ein Lobesschwall, so erdrückend, dass Delegierte nach schwachem Beifall über die Ursache rätselten. „Glückshormonone?“ Jedenfalls droht dem DOSB vorerst keine gefährliche Opposition auf der politischen Bühne. Da kann man sich eine kritische Athletin gut leisten. „Sabine Spitz“, erklärte Bach nach dem Solo der Mountainbikerin, „ist ja in Kenntnis ihrer Position für die Ehrung vorgeschlagen worden.“ Ändern tut es nichts.

    Text: F.A.Z.

  3. benutzerbild

    JaDuWerSonst

    dabei seit 12/2015

    Ich kann das ganze Blabla von allen Seiten nicht mehr hören.
    Warum so naiv? "Doping" fängt doch schon beim Material an! Wollte man gleiche Chancen, dann müssten für je ein Rennen alle immer das gleiche Material haben.

    Und wer in diesem Forum dopt eigentlich nicht? Wie viele Menschen können nur noch in dieser Arbeitswelt bestehen (die vollkommen krank ist), weil sie sich täglich mit irgendetwas zudröhnen und seien es nur 10 Tassen Kaffee am Tag!!
    Und wer geht mit einer akuten Erkranken arbeiten, obwohl das Bett der richtige Platz wäre! Ich jedenfalls kenne viele die selbst mit Fieber ihren Job machen, nur aus Angst ihren Arbeitsplatz zu riskieren!

    Und die Politiker sollten besser ganz schweigen! Fast durchgehende Nachtsitzungen, mehre Jobs gleichzeitig..... Soll das ein Vorbild für ein gesundes Leben sein?!

    Ich glauben das gesamte Lebens- und Menschenbild ist in den letzten Jahren auf den Kopf gestellt worden, und niemanden scheint dass noch zu interessieren.
    Warum bekommt jemand der mit top Material etwas schneller um einen asphaltierten Rundkurs fährt Millionen dafür und der, der jeden Tag sein Leben z.B. im Krankenwagen auf der Straße riskiert, um andere Menschen zu retten, nur so wenig Geld dafür. Und niemand von euch beschwert sich darüber!!!

    Also, lasst die Sportler bitte auch in Ruhe! Die sind nur das Spiegelbild der Gesellschaft!! Kehrt vor der eigenen Tür. Wir wollen doch alle die "Helden" sehen. Selbst bei den Hobbyrennen sehe ich Fahrer, die kurz vorm Abka.... sind und trotzdem glauben sie könnten das immer ohne Körperschäden so weitertreiben.

    Außerdem bezweifel ich doch, dass viele Menschen trotz Dopings in der Lage wären 100m unter 9,7 Sek. zu laufen oder in einer Siegerzeit die Tour zu überleben! Ergo, Doping hilft, wenn überhaupt, nur den Besten, noch etwas schneller zu sein. Im übrigen glaube ich auch das nicht. Es wird ähnlich wie beim Rauchen sein, der Kopf glaubt es würde einen leistungsfähiger machen und in Wirklichkeit tötet der Nutzer sich nur schneller als es biologisch vorgeben ist.smilie

  4. benutzerbild

    dubbel

    dabei seit 12/2015

    Ich kann das ganze Blabla von allen Seiten nicht mehr hören.
    Warum so naiv? "Doping" fängt doch schon beim Material an!
    [...]
    smilie

    du faselst: doping ist klipp und klar definiert.
    du redest von etwas ganz anderem.
  5. benutzerbild

    JaDuWerSonst

    dabei seit 12/2015

    smilie

    du faselst: doping ist klipp und klar definiert.
    du redest von etwas ganz anderem.

    Richtig "Mützen"-dubbel: doping ist klipp und klar definiert.smilie
    DUDEN: Doping = Aufputschmittel
    DUDEN: Aufputschmittel = ...Weckmittel, Schnellmacher, ..beim Sport: Doping; ... Medikamente, Rauchmittel,.... Zigaretten..!!


    NOCH BESSER ALS DER DUDEN:
    "Im Zeitalter der Sucht" Anne Wilson Schaef
    "Nicht die Droge ist's" Walther H. Lechler

    Jeder Verband hat das Recht eine Sprache einseitig für die Erklärung von gesellschaftlichen Problemen, die sich bei seinen Mitglieder (Radsportler) manifestieren haben, zu verwenden.

    Diesmal hast du mich enttäuscht, dubbelsmilie.
    Globales Denken wäre hier angebracht.

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