Heute hat die Taipei Cycle Show begonnen – klingt nach fernöstlicher Plagiatenmesse, ist aber in Wirklichkeit die zweitgrößte Fahrrad-Messe der Welt, größer als z.B. auch die Interbike.
Maxxis
Bei Maxxis fallen die Neuerungen ja für gewöhnlich klein aus, Evolution statt Revolution – und damit fahren ziemlich viele Fahrer ziemlich gut. Jetzt zeigt man einen Reifen, der ziemlich nach Highroller aussieht, aber eben leicht modifiziert.
Die Stollen sind etwas anders platziert und mehr geschlitzt, außerdem ist wohl eine neue Gummimischung verarbeitet, sodass der Reifen einen geringeren Rollwiderstand bei gleichem Grip haben soll. Der Name steht noch nicht fest, dafür aber die Breite, die nun bei echten 2,4″ liegen soll, also merklich über dem bisher verbreiteten Maxxis 2,35″. Die Karkasse kommt in einer DH und einer FR-Version, also Single- und Dualply, bei der Entwicklung sollen Peat und Konsorten Pate gestanden sein.
VP
VP war mir bisher kein Begriff, zeigt aber einen interessanten Prototypen, über dessen Sinn man streiten kann: Ein Steuersatz, der es erlaubt, den Lenkwinkel nur durch lösen zweier Schrauben um 1.5° zu variieren. Dafür baut das Teil dann 15.7mm hoch, die obere Lagerschale allein wohlgemerkt. Im Video sieht man: Der Exzenter ist in Fahrtrichtung geführt, seine „Basis“ kann sich außenrum bewegen, solange die Schrauben geöffnet sind. Dadurch verstellt man wirklich nur den Lenkwinkel, während man stufenlos im Kreis dreht.
Was denkt Ihr? Macht Sinn?
MOUNTAIN CYCLE
Wer von euch kennt sie noch, die dicken Bikes von Mountain Cycle? San Andreas hieß eine der Kreationen, die mit extrem voluminösen Hauptrahmen so ziemlich einmalig gewesen ist. Nun,… die Marke kommt zurück und mit ihr das San Andreas, nun genannt San Andreas 2.0. Gefunden auf Facebook, weitere Informationen sind leider noch nicht zur Hand. Was meint ihr? Quelle: Facebook
NICOLAI
Neulich in Lübbrechtsen, vermutlich dem Dorf mit der höchsten Quote an CNC-Fräsen pro Einwohner (Selbst wenn dem nicht so ist, es sind viele) Selbst wenn man hier auf dem Land ist, die Zeit steht nicht still. Auch nicht bei Nicolai Maschinenbau, im Grunde schon gar nicht hier. Über den Winter hat man sich nicht (nur) durch Schweißgeräte und laufende Maschinen warm gehalten, sondern kräftig weiter entwickelt.
Noch ein Prototyp – für die Serie werden die Frästeile noch etwas schlanker und leichter.
So wurde jetzt auf der Taipei Bicycle Show ein neues Bike vorgestellt, das sogenannte Ion14 – und damit gleich eine neue Ära Namen eingeläutet. Führten bisher Kürzel wie AC, AFR, TST, ST oder TFR selbst den Fachmann irgendwann in die Irre, gibt es ab sofort nur noch eine einfache, verständliche Struktur – obgleich die alten Modelle, die nicht mehr zur aktuellen Kollektion gehören, natürlich nicht nachträglich umgetauft werden, ein Lambda wird immer ein Lambda bleiben. Jedenfalls gibt es nur noch die Serien Helius (Klassische Mountainbikes, 4-Gelenker), Ion (Gravity-Fullies), Nucleon (Getriebe-Bikes) und Argon Hardtails. Statt der verwirrenden Abkürzungen führt man Zahlen ein, die den maximalen empfohlenen Gabelfederweg und (logischerweise auch) annäherungsweise den Hinterbaufederweg angeben.
Den Anfang macht das Ion 14, und, alles klar? Ein Gravity-Bike mit maximal 14cm Federweg ist ein …. richtig, 4X und Slopestyle-Fully, das ein bisschen aussieht, wie ein mini Ion aussehen muss. Der Federweg kann dabei in zwei Positionen variiert werden, mit einem Dämpfer mit 50mm Hub ergeben sich 105 oder 119mm, mit einem Dämpfer mit 57mm ergeben sich 115 und 140mm Federweg. Ein Sprungbike, dessen Hinterbau nicht unnötig Energie schluckt, aber für verpatzte Landungen Reserven bietet.
Der große Bruder und Lückenfüller zwischen Slopestyle/4X-Bike und Downhillrad Ion (ehemals ST) wird dann eines Tages das Ion18, welches das Helius AFR ablösen soll – momentan steht aber nur so viel fest, und das Carlo Dieckmann noch einiges Probe fahren wird.
FSA
Wegen ihrer Nähe zum Produktionsstandort vieler Firmen werden hier schon Anfang der Saison 2011 viele Neuheiten für die Saison 2012 erwartet, die sonst erst auf dem Sea Otter im April oder der Eurobike Anfang September zu sehen sind. Der Trend zu immer früheren Produktvorstellungen hört übrigens nicht auf, aber daran lässt sich wohl nichts ändern – so zeigte auch FSA neue Produkte in seiner Gravity-Kollektion:
Highlight ist anscheinend der Gravity Light OS Flatbar – ein 74cm breiter Flatbar aus Aluminium und Carbon.
– kein Rise
– Alukern, unidirektional Kohlefaser ummantelt
– 9° sweep, 4° upsweep
– 74cm breit
– 240g
Die Idee: Das Aluminium soll unempfindlich gegen Schläge und zu hohe Drehmomente machen, die beiden Lagen sind fest miteinander verbunden. Die Steifigkeit soll genau zwischen Carbon und Alulenkern liegen, der Preis wird über Alu aber unter Vollcarbon liegen.
Dazu passt natürlich der neue Gravity Light Direct Mount Vorbau:
Eckdaten:
– 45mm Lang
– 8.5mm Stack
– 118g
– Boxxer-Standard
MANITOU
Den Neuheiten-Anfang macht heute erst einmal Manitous neue Marvel: Eine 100/120mm Federgabel, die sich auf den klassischen Mountainbiker, der bisher eine Rock Shox Reba oder eine Fox 32 o.ä. verwendete, ausrichtet.
Die Eckdaten:
– 100/120mm Federweg
– Luftfederung „Iso Air“ mit einer Kammer
– TPC+ Dämpfung
– Einstellungen: Luftdruck, Druckstufe bis Lockout, Zugstufe
– QR15 Hexlock Steckachse
– Tapered Steuerrohr
– Gewicht: 1.5kg mit Steckachse (100mm Version)
Manitou geht also mit dem Trend und setzt auf die in diesem Segment fast schon etablierte 15mm Steckachse. Auch die Verwendung des konischen Steuerrohrs zeigt, dass man eher konformistisch unterwegs ist, im Grunde sogar schon fast progressiv: Rock Shox hatte diese Steuerrohre bisher nur bis zu den Revelation Modellen durchgesetzt, aber auf Lange Sicht werden sich Steckachsen und oversized Steuerrohre auch an XC-Gabeln durchsetzen. (Siehe 15mm RS Sid 2012)
Das neue an der Steckachse ist das alte – sagen wir bewährte – Hexlock-System von Manitou. Die Idee: Eine runde Achse kann sich eher in einer runden Fassung drehen, als ein Sechseck. Dadurch soll diese Achse mehr Verdrehsteifigkeit bieten.
Der goldene Ring muss dabei nur einmal eingestellt werden, ab dann geht alles per Schnellspann-hebel, ähnlich also zu Rock Shox Maxle System.
Am gleichen Stand zeigt Sun Ringle ein Carbon-Laufrad namens SRD mit 24 Straight-Pull Speichen. Die Felge hat 26mm Außenbreite, perfekt also auch für breitere Reifen an AM/Enduro-Bikes. Das Gewicht soll bei 1555g liegen (verdammt ähnlich zu DTs EXC 1550er Laufrad), also leicht, aber nicht unglaublich leicht, dafür dass Kohlefaser verwendet wurde. Stattdessen soll das Teil deutlich steifer und stabiler als vergleichbar leichte Alu-Felgen sein.
Das Laufrad wird in allen gängigen Maßen erhältlich sein:
Vorderrad: 9mm/15mm/20mm
Hinterrad: 10X135mm, 12X135mm, 12X142mm
Fotos via Pinkbike
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