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Begeisterung fürs Biken ist eine gute Voraussetzung für den Job in einer MTB Redaktion.
Begeisterung fürs Biken ist eine gute Voraussetzung für den Job in einer MTB Redaktion. - Bild: Andreas Meyer
Der Großteil des Teams nach Fertigstellung der Best Of Sonderausgabe.
Der Großteil des Teams nach Fertigstellung der Best Of Sonderausgabe. - Bild: Andreas Meyer
Testchef Johannes und Technischer Redakteur Chris bei der Testplanung für 2015. Bei gutem Wetter kann auch mal der Biertisch als Schreibtisch herhalten.
Testchef Johannes und Technischer Redakteur Chris bei der Testplanung für 2015. Bei gutem Wetter kann auch mal der Biertisch als Schreibtisch herhalten. - Bild: Andreas Meyer
Der Seitenplan. Sind alle 9 Druckbögen (144 Seiten) und der Umschlag (4 Seiten) ausgestrichen, war die Druckabgabe erfolgreich (und es gibt Schnaps).
Der Seitenplan. Sind alle 9 Druckbögen (144 Seiten) und der Umschlag (4 Seiten) ausgestrichen, war die Druckabgabe erfolgreich (und es gibt Schnaps). - Bild: Andreas Meyer
Anna und Norman sichten Bildmaterial und Texte für Storyplatzierungen.
Anna und Norman sichten Bildmaterial und Texte für Storyplatzierungen. - Bild: Andreas Meyer
Unser Redaktionshund Pina hat einen eher einfachen Zeitplan – schlafen, rennen, fressen, schlafen. Gerne auch in unterschiedlicher Reihenfolge.
Unser Redaktionshund Pina hat einen eher einfachen Zeitplan – schlafen, rennen, fressen, schlafen. Gerne auch in unterschiedlicher Reihenfolge. - Bild: Andreas Meyer
Feineinstellung steht am Anfang eines aussagekräftigen Tests...
Feineinstellung steht am Anfang eines aussagekräftigen Tests... - Bild: David Schultheiss
...anschließend geht es in ebenso aussagekräftiges Gelände.
...anschließend geht es in ebenso aussagekräftiges Gelände. - Bild: David Schultheiss
Alle Gedanken sofort aufschreiben, im Idealfall steht der Schreibtisch direkt am Trail, wie hier im Vinschgau.
Alle Gedanken sofort aufschreiben, im Idealfall steht der Schreibtisch direkt am Trail, wie hier im Vinschgau. - Bild: David Schultheiss
Nach getaner Arbeit gibt es auch mal eine Belohnung an der Strandpromenade.
Nach getaner Arbeit gibt es auch mal eine Belohnung an der Strandpromenade. - Bild: David Schultheiss
Schaut sehr schön aus und ist auch ein tolles Erlebnis. Bedeutet aber auch Aufstehen mitten in der Nacht.
Schaut sehr schön aus und ist auch ein tolles Erlebnis. Bedeutet aber auch Aufstehen mitten in der Nacht. - Bild: David Schultheiss
Die Zusammenarbeit mit den Locals ist bei der Recherche von Reisegeschichten unbezahlbar. Ebenso ist es wichtig zu respektieren, wenn sie gewisse Wege nicht veröffentlicht haben möchten.
Die Zusammenarbeit mit den Locals ist bei der Recherche von Reisegeschichten unbezahlbar. Ebenso ist es wichtig zu respektieren, wenn sie gewisse Wege nicht veröffentlicht haben möchten. - Bild: David Schultheiss
Einblick in die Reifenproduktion bei Hutchinson. Die Magazinarbeit öffnet immer wieder Türen zu spannenden Reportagen und Hintergründen.
Einblick in die Reifenproduktion bei Hutchinson. Die Magazinarbeit öffnet immer wieder Türen zu spannenden Reportagen und Hintergründen. - Bild: David Schultheiss
Multitasking – zwei Bildschirme, zahlreiche Notizen und oftmals noch ein Redakteur mit Sonderwünschen an der Strippe.
Multitasking – zwei Bildschirme, zahlreiche Notizen und oftmals noch ein Redakteur mit Sonderwünschen an der Strippe. - Bild: Constantin Fiene
Relevante Image-Anzeigen werden laut Branchenumfragen eher als Bereicherung denn als Störung empfunden.
Relevante Image-Anzeigen werden laut Branchenumfragen eher als Bereicherung denn als Störung empfunden. - Bild: Andreas Meyer
Papier für den Rollenoffsetdruck. Die Auswahl ist riesig.
Papier für den Rollenoffsetdruck. Die Auswahl ist riesig. - Bild: Hoshi K. Yoshida
Der Drucker überprüft die Farbgebung und die Passermarken, so dass alle vier Farben exakt aufeinanderpassen.
Der Drucker überprüft die Farbgebung und die Passermarken, so dass alle vier Farben exakt aufeinanderpassen. - Bild: Hoshi K. Yoshida
Hier werden die Druckplatten eingebracht. Für jede Farbe eine andere. Die Rollenoffsetmaschine kann dabei das Papier von beiden Seiten bedrucken.
Hier werden die Druckplatten eingebracht. Für jede Farbe eine andere. Die Rollenoffsetmaschine kann dabei das Papier von beiden Seiten bedrucken. - Bild: Hoshi K. Yoshida
Bis zu 13 m in der Sekunde legt das Papier in der Maschine zurück.
Bis zu 13 m in der Sekunde legt das Papier in der Maschine zurück. - Bild: Hoshi K. Yoshida
Da wir nicht jedes Magazin mit unserer Feuerwehr selbst ausliefern können gehen wir den Weg über Post und Kiosk.
Da wir nicht jedes Magazin mit unserer Feuerwehr selbst ausliefern können gehen wir den Weg über Post und Kiosk. - Bild: Andreas Meyer
Der digitale Vertrieb ist ein weiteres Standbein. Mittlerweile für alle Endgeräte.
Der digitale Vertrieb ist ein weiteres Standbein. Mittlerweile für alle Endgeräte. - Bild: Andreas Meyer

Ein Artikel über ein Mountainbike Magazin? Und das auch noch online? So wie wir uns für Schweißnähte, für Produktionsstätten und CAD Zeichnungen begeistern können, so mögen wir Layout, Papierauswahl und Druck. Diese Mischung aus handgefertigtem und Industrie, aus kreativen Prozessen und intensivem Austausch. Ganz so weit entfernt von anderen Produkten in der Bikebranche sind wir damit gar nicht. Und auch wenn wir hier unser Magazin, das world of mtb Magazin, als Beispiel nehmen, so lassen sich einige Punkte doch übertragen. Auf andere Magazine, egal ob Print, Digital oder Online.

Team

Es braucht ein Team, das bereit ist, konstruktiv an der Entwicklung eines Magazins zu arbeiten. Neben der Begeisterung für das Thema Mountainbike sollten die Mitarbeiter natürlich selbst fahren, vor allem aber Expertise in den diversen Aufgabenbereichen mitbringen. Angefangen von technischem Verständnis, über Schrauber- und Vertriebskenntnisse bis hin zu redaktionellen Fertigkeiten und ordentlich Organisationstalent. Das Thema Begeisterung ist nicht zu unterschätzen, denn monatliche Abgabetermine, hoher Reiseaufwand zu Produktpräsentationen usw. und ab und an überbordende Arbeitszeiten verlangen ein großes Maß an Motivation. Spontaneität ist ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Charakterzug, denn oft muss ein wochenlang geplanter Trip in letzter Minute abgeblasen werden, weil das Wetter einfach nicht passt.

Begeisterung fürs Biken ist eine gute Voraussetzung für den Job in einer MTB Redaktion.
# Begeisterung fürs Biken ist eine gute Voraussetzung für den Job in einer MTB Redaktion. - Bild: Andreas Meyer
Der Großteil des Teams nach Fertigstellung der Best Of Sonderausgabe.
# Der Großteil des Teams nach Fertigstellung der Best Of Sonderausgabe. - Bild: Andreas Meyer

Zeitplan

Jedes Jahr kurz vor der Eurobike wird ein grober Jahresplan erstellt, in dem Tests, Geschichten, sowie Reisethemen festgehalten werden. Diese können natürlich je nach Aktualität und Interesse auch mal anderen Themen weichen, wobei unser Fokus nicht auf Tagesaktualität liegt (das kann MTB-News wesentlich besser), sondern auf einer Aufarbeitung von Themen, die auch in einem Jahr noch interessant ist und die Bandbreite unserer Leidenschaft abdeckt.

Als monatlich erscheinendes Magazin bewegen wir uns in einem Rhythmus von zumeist vier Wochen. Kurz nach der Druckabgabe der letzten Ausgabe findet eine Redaktionssitzung statt, in der die vorher festgelegten Themen besprochen werden. Diese Sitzung findet in einer relativ großen Runde statt, um die Meinungen aller Mitarbeiter zu verschiedenen Themen zu hören. So bekommen die einzelnen Redakteure viel Input zur Aufbereitung eines Themas. Dieser Input wird dann in kleinerer Runde noch einmal gefiltert und in konkrete Arbeitsaufträge für den zuständigen Redakteur verwandelt. Dann wird der Seitenplan für die jeweilige aktuelle Ausgabe erstellt.

Dieser Seitenplan gliedert sich in Druckbögen (siehe Druck), Anzeigen (siehe Anzeigen) und den Platzbedarf der vorher festgelegten Kategorien (Tests, Geschichten, etc.) enthält. In Woche 1 und 2 wird getestet, Fotos zu den Produkten werden geschossen, Redakteure auf Reisen geschickt und Stories von externen Reportern aufbereitet. In Woche 3 und 4 beginnen unsere Grafiker nach getaner Arbeit der Redakteure mit dem sogenannten Satz der Artikel im Adobe-Programm InDesign. Die (teilweise vorher noch zu übersetzenden) Texte werden aus Word-Dokumenten importiert, die druckfähigen hochauflösenden Bilder eingefügt und angeordnet. Unsere Lektorin überarbeitet dann die Artikel. Zuletzt werden die Druck-PDFs an unsere Druckerei versandt und, wenn alle Farbmodi übereinstimmen sowie die Bilder passen, die Druckfreigabe erteilt.

Testchef Johannes und Technischer Redakteur Chris bei der Testplanung für 2015. Bei gutem Wetter kann auch mal der Biertisch als Schreibtisch herhalten.
# Testchef Johannes und Technischer Redakteur Chris bei der Testplanung für 2015. Bei gutem Wetter kann auch mal der Biertisch als Schreibtisch herhalten. - Bild: Andreas Meyer
Der Seitenplan. Sind alle 9 Druckbögen (144 Seiten) und der Umschlag (4 Seiten) ausgestrichen, war die Druckabgabe erfolgreich (und es gibt Schnaps).
# Der Seitenplan. Sind alle 9 Druckbögen (144 Seiten) und der Umschlag (4 Seiten) ausgestrichen, war die Druckabgabe erfolgreich (und es gibt Schnaps). - Bild: Andreas Meyer
Anna und Norman sichten Bildmaterial und Texte für Storyplatzierungen.
# Anna und Norman sichten Bildmaterial und Texte für Storyplatzierungen. - Bild: Andreas Meyer
Unser Redaktionshund Pina hat einen eher einfachen Zeitplan – schlafen, rennen, fressen, schlafen. Gerne auch in unterschiedlicher Reihenfolge.
# Unser Redaktionshund Pina hat einen eher einfachen Zeitplan – schlafen, rennen, fressen, schlafen. Gerne auch in unterschiedlicher Reihenfolge. - Bild: Andreas Meyer

Tests

Tests sind der zeit- und damit zumeist kostenintensivste Teil des Magazins (ein getestetes Rad schlägt, wenn alle Kosten berücksichtigt werden, dabei mit ca. 1.000 EUR zu Buche). Testfelder müssen zusammengestellt, die Produkte bei den Firmen bestellt werden, teilweise weite Strecken zu passenden Prüfständen zurückgelegt werden. Da viele Tests aufgrund des Produktzyklus der Hersteller im Winter stattfinden und unser Leser pünktlich zum Saisonanfang mit den neuesten Tests versorgt werden möchten, muss oft in südlichere Gefilde ausgewichen werden. Dort findet dann neben dem Testvorgang zumeist auch das Fotoshooting statt. Für die späteren Ausgaben sind wir mit einer anspruchsvollen und vor allen Dingen aussagekräftigen Teststrecke mit sämtlichen Untergründen (Fels, Wurzeln, Anlieger, Schottern, steile Anstiege, …) direkt vor der Haustür am Fuß des Bayerischen Waldes gesegnet. Auch der nur 20 min. entfernte Bikepark Geißkopf in Bischofsmais zählt zu unseren Testrevieren.

Ziel unserer Tests ist es, die feinen Unterschiede zwischen den Produkten herauszuarbeiten und herauszufinden, für welchen Fahrer welches am besten geeignet ist. Mängel werden dabei ebenso benannt wie positive Ausnahmeerscheinungen. Labortests setzen wir ein, wo wir es als sinnvoll erachten. Und so lange unser Testchef Johannes Haidn den Hinterbau von Bikes mit angeblich top Tretlagersteifigkeitswerten im Sitzen so stark verwindet, dass die Kurbel an den Kettenstreben streift, verzichten wir auf Laborwerte. Das Maß ist immer der Praxisbezug. Und der liegt auf dem Trail.

Feineinstellung steht am Anfang eines aussagekräftigen Tests...
# Feineinstellung steht am Anfang eines aussagekräftigen Tests... - Bild: David Schultheiss
...anschließend geht es in ebenso aussagekräftiges Gelände.
# ...anschließend geht es in ebenso aussagekräftiges Gelände. - Bild: David Schultheiss
Alle Gedanken sofort aufschreiben, im Idealfall steht der Schreibtisch direkt am Trail, wie hier im Vinschgau.
# Alle Gedanken sofort aufschreiben, im Idealfall steht der Schreibtisch direkt am Trail, wie hier im Vinschgau. - Bild: David Schultheiss
Nach getaner Arbeit gibt es auch mal eine Belohnung an der Strandpromenade.
# Nach getaner Arbeit gibt es auch mal eine Belohnung an der Strandpromenade. - Bild: David Schultheiss

Geschichten

Es gibt einfach zu wenige Worldcup-Fahrer mit Germanistik-Hintergrund und Fotografen-Expertise oder bikende Journalisten! Nicht immer ist es deshalb so einfach, einen guten Text und gleichzeitig gute Bilder zu bekommen. Mittlerweile können wir auf einen kleinen aber feinen Pool an freien Mitarbeitern zurückgreifen, die uns genau das liefern. Einen großen Teil der Stories, Interviews und Reportagen übernehmen wir aber weiterhin selbst.

Schaut sehr schön aus und ist auch ein tolles Erlebnis. Bedeutet aber auch Aufstehen mitten in der Nacht.
# Schaut sehr schön aus und ist auch ein tolles Erlebnis. Bedeutet aber auch Aufstehen mitten in der Nacht. - Bild: David Schultheiss
Die Zusammenarbeit mit den Locals ist bei der Recherche von Reisegeschichten unbezahlbar. Ebenso ist es wichtig zu respektieren, wenn sie gewisse Wege nicht veröffentlicht haben möchten.
# Die Zusammenarbeit mit den Locals ist bei der Recherche von Reisegeschichten unbezahlbar. Ebenso ist es wichtig zu respektieren, wenn sie gewisse Wege nicht veröffentlicht haben möchten. - Bild: David Schultheiss
Einblick in die Reifenproduktion bei Hutchinson. Die Magazinarbeit öffnet immer wieder Türen zu spannenden Reportagen und Hintergründen.
# Einblick in die Reifenproduktion bei Hutchinson. Die Magazinarbeit öffnet immer wieder Türen zu spannenden Reportagen und Hintergründen. - Bild: David Schultheiss

Grafik

Spätestens hier trennen sich nun die Gemeinsamkeiten von Printmagazinen und Websites. Natürlich werden auch Artikel bei MTB-News gestalterisch aufbereitet, doch der grafische Spielraum und auch Aufwand ist wesentlich geringer.

Seit Beginn arbeiten wir hier mit dem Worldcup-Fotografen und Nicolai-Grafiker Hoshi Yoshida und seiner Agentur Whyex zusammen. Eigenständig soll die Optik sein, hochwertig und Lust aufs Mountainbiken machen. Den Themen soll der Raum gegeben werden, um in Ruhe die gezeigten Fotos und Texte genießen zu können.

Multitasking – zwei Bildschirme, zahlreiche Notizen und oftmals noch ein Redakteur mit Sonderwünschen an der Strippe.
# Multitasking – zwei Bildschirme, zahlreiche Notizen und oftmals noch ein Redakteur mit Sonderwünschen an der Strippe. - Bild: Constantin Fiene

Anzeigen

Klar ist, dass weder ein Print- oder ein Onlinemagazin noch eine große Tages/Wochenzeitung ohne Anzeigen auskommt. Sie tragen einen großen Teil der kostenintensiven Produktion und ermöglichen so aufwendige Tests und Reportagen. Würde man die Anzeigen weglassen, müssten die Magazine ein Vielfaches des jetzigen Verkaufspreises kosten. Für die Firmen sind Magazine die wichtigste Möglichkeit der Imagewerbung. Deshalb berücksichtigen wir zwar im gewissen Maße die Produkte unserer Partner bei der Auswahl für Reisegeschichten. Auf die Ergebnisse von Produkttests haben die Anzeigenschaltungen keinerlei Einfluss. Denn wir leben von der Glaubwürdigkeit unseres Mediums und vom Vertrauen unserer Leser. Der Verkauf (siehe Vertrieb) unserer Magazine ist das erste Standbein unserer Tätigkeit.

Relevante Image-Anzeigen werden laut Branchenumfragen eher als Bereicherung denn als Störung empfunden.
# Relevante Image-Anzeigen werden laut Branchenumfragen eher als Bereicherung denn als Störung empfunden. - Bild: Andreas Meyer

Druck

An diesem Punkt unterscheiden sich nun auch Print- von Onlinemagazinen. Vor dem Druck steht erst einmal die Auswahl des richtigen Papiers an. Die Auswahl ist riesig. Haptik, Opazität und Weißegrad sind hier Stichwörter. Ersteres meint das Erlebnis beim Anfassen, also ob raue Oberfläche, geschlossen oder lackiert. Opazität ist der Gradmesser, wie durchlässig ein Papier ist. Je weniger von der anderen Seite durchscheint, desto besser, denn man möchte beim Lesen natürlich nicht den Text von der Rückseite störend vor Augen haben. Der Weißegrad erklärt sich von selbst, gerade sehr hochwertige Fotobücher wie die Random greifen auf spezielles Papier mit extrem hohen Weißegrad zurück. Dieser ist natürlich aber auch eine Preisfrage.

Wir beziehen unser Papier von einer Firma, die ca. 13 km entfernt liegt. Praktischerweise produziert einer unserer Teamfahrer genau unser Papier, welch glücklicher Zufall!

Der Druck eines Magazins ist nicht weniger beeindruckend als die Produktion eines Bikes. Die Rollenoffset-Maschine unserer Druckerei in Miesbach bearbeitet das Papier mit einer Geschwindigkeit von 13 m/ Sekunde. Diese Maschine druckt, veredelt mit Lack und faltet die Druckbögen direkt. Gedruckt werden dabei Druckbögen, d.h. jeweils 16 Seiten, die anschließend mit den weiteren Druckbögen und dem Umschlag zum fertigen Magazin zusammengeklebt werden. Rollenoffset bedeutet übrigens, dass das Papier von einer großen Rolle kommt.

Papier für den Rollenoffsetdruck. Die Auswahl ist riesig.
# Papier für den Rollenoffsetdruck. Die Auswahl ist riesig. - Bild: Hoshi K. Yoshida
Der Drucker überprüft die Farbgebung und die Passermarken, so dass alle vier Farben exakt aufeinanderpassen.
# Der Drucker überprüft die Farbgebung und die Passermarken, so dass alle vier Farben exakt aufeinanderpassen. - Bild: Hoshi K. Yoshida
Hier werden die Druckplatten eingebracht. Für jede Farbe eine andere. Die Rollenoffsetmaschine kann dabei das Papier von beiden Seiten bedrucken.
# Hier werden die Druckplatten eingebracht. Für jede Farbe eine andere. Die Rollenoffsetmaschine kann dabei das Papier von beiden Seiten bedrucken. - Bild: Hoshi K. Yoshida
Bis zu 13 m in der Sekunde legt das Papier in der Maschine zurück.
# Bis zu 13 m in der Sekunde legt das Papier in der Maschine zurück. - Bild: Hoshi K. Yoshida

Vertrieb

Das Magazin soll nun seinen Weg zum Leser finden. Dazu gibt es drei Möglichkeiten, einmal über den Kiosk, als Abonnement oder Einzelheft direkt über unseren Verlag und natürlich auch als digitale Variante per App. Zusätzlich sind wir selbst auf zahlreichen Veranstaltungen vertreten und haben stets Magazine im Gepäck. Um den Verkauf am Kiosk kümmert sich ein Pressevertrieb, der die einzelnen Kioske beliefert. Der sogenannte Pressegrosso ist übrigens einer der letzten Wirtschaftszweige die ihn Deutschland als Monopol geregelt sind. Lediglich in Berlin und Hamburg gibt es eine bedingte Konkurrenz.

Um eine ordentliche Sichtbarkeit zu gewährleisten, müssen natürlich sehr viele Verkaufsstellen mit mehreren Exemplaren beliefert werden, die aber längst nicht alle verkauft werden. Deshalb landet ein großer Teil aller eingelieferten Special-Interest-Titel im Papier-Recycling und pro eingeliefertem Magazin bleibt meist weniger als ein Euro Erlös übrig. Abonnements gewähren den Verlagen eine bessere Planbarkeit, einen höheren Verkaufserlös, der reinvestiert werden kann, und erlauben es, umweltbewusster und ressourcenschonender zu arbeiten.

Da wir nicht jedes Magazin mit unserer Feuerwehr selbst ausliefern können gehen wir den Weg über Post und Kiosk.
# Da wir nicht jedes Magazin mit unserer Feuerwehr selbst ausliefern können gehen wir den Weg über Post und Kiosk. - Bild: Andreas Meyer
Der digitale Vertrieb ist ein weiteres Standbein. Mittlerweile für alle Endgeräte.
# Der digitale Vertrieb ist ein weiteres Standbein. Mittlerweile für alle Endgeräte. - Bild: Andreas Meyer

Zusammenfassung

Wenn sich das im Schnelldurchlauf nach jeder Menge Spaß und Spannung anhört, so können wir das natürlich bestätigen. Zusätzlich ist es aber jede Menge Arbeit und nervenaufreibende Teamwork. Dafür haben wir die Möglichkeit einzigartige Menschen kennenzulernen, spannende Regionen und neue Produkte. Wir haben die Chance, Menschen an unserer Neugier teilhaben zu lassen und im Idealfall zu inspirieren. Zu einer guten Zeit auf der Couch mit dem Magazin und viel wichtiger, zu einer guten Zeit auf dem Bike.

www.worldofmtb.de


Text: Norman Bielig
Fotos: Andreas Meyer, David Schultheiss, Constantin Fiene, Hoshi K. Yoshida

  1. benutzerbild

    s1monster

    dabei seit 10/2013

    Schön das ihr über den Entstehungsprozess eines Magazins berichtet.
    Die Menschen und deren harte Arbeit hinter den Kulissen wird viel zu selten erwähnt und gewürdigt.
    Da ich selbst als Art Director arbeite, freut mich das umso mehr smilie

    Weiter so!

  2. benutzerbild

    ride2befree

    dabei seit 05/2012

    Sehr schöner Artikel!...

    Ich arbeite beruflich selber mit Prozessen.. Der Weg von der Entstehung über die Optimierung bis hin zur Vermarktung/Nutzung ist ein hartes Stück Arbeit.
    Klasse Job den die Jungs und Mädels in Deggendorf da auf die Beine stellen! smilie

    Ich werd´s mir vielleicht abonnieren.. die Fotos und der Schreibstil des Mag´s ist gut gemacht und interessant, informativ und unterhaltsam gestaltet.

  3. benutzerbild

    MSVF

    dabei seit 10/2014

    Schöner Artikel und das Mag scheint mal einen Blick wert zu sein.

  4. benutzerbild

    flowbike

    dabei seit 10/2005

    schöner Bericht, nur schade, daß es das Magazin nicht auch im kindle shop gibt.

  5. benutzerbild

    joe-ker

    dabei seit 05/2013

    Ich lese die WOMB gerne. Besonders weil mehr Wert auf Touren- und Reiseberichte und andere Stories gelegt wird, als den Leser auf Krampf für neue Teile zu begeistern. Den Werbeanteil schätze ich auch als geringer ein als bei der Konkurrenz in grün und orange...
    Interessant sind auch die "Kurvenreich"-Beiträge, die speziell Frauen ansprechen sollen...
    Ich finde es ist ein sehr gelungenes Magazin, auch wenn manchmal auffällig viele Schreibfehler zu finden sind, oder bei Vergleichstest der Fehlerteufel am Werk war...

    ...meine To-Ride-Liste wird jedenfalls mit jeder neuen Ausgabe um ein paar Einträge länger smilie

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