Ein Videolicht für die Actioncam? Klar sind GoPro und Co im dunklen Wald schon mal aufgeschmissen, aber wofür soll denn das gut sein? Wir haben die Knog Qudos Leuchte ausprobiert – die sich irgendwo zwischen Stirnlampe und Videolicht positioniert. Sie findet direkt neben z.B. einer GoPro Helmkamera Platz, bietet verschiedene Leuchtmodi und soll zumindest so lange durchhalten wie die Actioncam selbst. Wofür sie zu gebrauchen ist, erfahrt ihr in unserem Test.
Knog Qudos
Allgemeine Informationen
- Hi-Power Zubehörleuchte für Actionkameras mit 3 XB-D Cree LEDs
- CNC-gefrästes Gehäuse aus Aluminium mit Kühlrippen
- Constant Current LED Drive Technology² zur Verhinderung von Videoflackern
- Elektronische Temperaturkontrolle gegen Überhitzung
Spezifikationen
- Leuchtstärke: 400 Lumen
- Leuchtwinkel: 72° weit, 45° schmal
- Kompatibilität: GoPro Hero 2, 2+, 3, 3+ und Actionkameras mit GoPro kompatibler Aufnahme
- Linse: Optische Linsen mit 5000K Farbtemperatur
- Batterie: Auswechselbarer Lithium-Polymer Akku mit Ladestandsanzeige, per USB aufladbar
- Ladezeit: 5-6h
- Wasserdicht bis: 40m (IPX68)
Preis: 89,95 €
In der Hand
Die Qudos ist ein Streichholzschachtel-großer Alublock mit solidem Gewicht. Drei LEDs hinter mattierter Streuscheibe auf der Vorderseite, eine transparente Abdeckklappe auf der Rückseite. Unten findet sich eine Lasche, die dem „GoPro-Standard“ entspricht – zwei Laschen mit einfacher Bohrung. Außerdem finden sich der An-Aus-Knopf sowie vier LED am Gerät, die über die gewählte Einstellung und den Akku-Stand informieren.
Die angedeuteten Kühlrippen, die Verarbeitung und die Materialanmutung – all das wirkt sehr hochwertig. Der Verschluss ist nicht einfach zu öffnen, verschwindet dann aber formschlüssig mit dem Gehäuse. Wenn die hintere Klappe geschlossen ist, wird ein Dichtring satt angepresst – und die LED-Leuchte ist wasserdicht.
Der Akku ist entnehmbar – er nimmt fast das komplette Volumen der Lampe ein. So lässt sich aber im Falle eines Falles schnell wieder Licht werden, ohne nachladen zu müssen. Wenn doch aufgeladen werden muss, dann geht das mit offener Heckklappe per mitgeliefertem Micro-USB-Kabel. Ebenfalls zum Lieferumfang gehören Adapter, die die Montage der Lampe neben einer GoPro oder auf dem Blitzschuh einer Foto- oder Videokamera erlauben. Letzterer Adapter weist auf der Unterseite ein Gewinde für Stative auf.
Im Einsatz
Wir haben die Knog-Leuchte nun seit einem halben Jahr in verschiedensten Situationen ausprobiert. Die verschiedenen Leuchtmodi unterscheiden sich hinsichtlich Strahlwinkel und Leuchtkraft deutlich; über die LEDs auf der Rückseite weiß man stets, was gerade eingestellt ist. Bei voller Leistung hält der Akku etwa 45 Minuten durch – keine Meisterleistung, in Anbetracht der Größe aber ein absoluter Achtungserfolg. Wer nicht ganz so hell aufdreht, kriegt auch mehr Laufzeit.
Doch wie hell ist eigentlich hell? Die geringste Stufe mit ihrem weiten Winkel ist eine angenehme Helligkeit für den Nahbereich, z.B. im Zelt oder beim Blick auf die Karte. Zum Filmen oder Biken bei Nacht ist sie aber eindeutig zu schwach. Die stärkste Stufe reicht als alleinige Stirnlampe, um nachts unterwegs zu sein – zumindest gelegentlich. Für den „echten“ Einsatz bei regelmäßigen Night-Rides oder hohen Geschwindigkeiten hat sie aber, auch wegen der Akku-Laufzeit, nicht das Zeug. Demzufolge wird man für Nacht-Videos auch weiterhin eine starke Stirnlampe benötigen, die dann aber auch hell genug ist, um zu filmen.
Gemeinsam mit einer GoPro in ihrem wasserdichten Gehäuse ergibt sich ohnehin ein ganz schön schwerer Klops, der auf so manchem Helm ein eher unangenehmes Paket ergibt – schließlich steigt nicht nur das Gewicht, es hängt auch noch an einem längeren Hebel. Als Actioncam-Leuchte braucht es deshalb auf jeden Fall einen gut sitzenden Helm.
Was uns besonders gefreut hat: Auf Messen und in Innenräumen macht die Qudos auf der Foto- und Filmkamera eine sehr gute Figur. Sie erlaubt besseres Fokussieren, kürzere Belichtungszeiten und leuchtet bespielsweise Gesichter sehr gut aus. Glänzende Teile kriegen schöne Glanzlinien, was dem Bild mehr Tiefe gibt. Leider passt der mitgelieferte Blitzschuhadapter nur auf erhöhte Blitzschuhe („Höcker“). Bei meiner Sony A6000 passt die Leuchte prompt nicht, bei den meisten DSLR gibt es aber kein Problem. In diesem Video führen wir die 6 Leuchtstufen im Schnelldurchlauf vor:
Fazit
Die Knog Qudos ist nicht die perfekte Lampe für eine Einsatzgebiet – aber sie kann in vielen Einsatzgebieten ziemlich vieles gut. Sie gibt auf den meisten DSLR oder DSLM-Kameras ein gutes Videolicht ab, das wenig wiegt und so immer dabei sein kann. Sie ermöglicht Video-Aufnahmen mit der Helmkamera (GoPro-Adapter liegt bei) auch bei Nacht – und sie eignet sich als Stirnlampe für Gelegenheits-Nightrides. Bei Akku-Laufzeit und Systemgewicht am Helm darf man sich aber nichts vormachen.
Preisvergleich Knog Qudos
Weitere Informationen
Website: www.knog.com.au
Text & Redaktion: Stefanus Stahl | MTB-News.de 2015
Bilder: Stefanus Stahl, Jens Staudt
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