Der Countdown läuft: Nicht einmal mehr eine Woche bis zum Start der 14. Auflage des berühmtesten MTB-Etappenrennens der Welt – dem Cape Epic. Die Biker müssen dieses Jahr stolze 691 Kilometer und 15.400 Höhenmeter in acht Tagen absolvieren um sich am Ende in die Finisherliste des Klassikers am Kap der guten Hoffnung eintragen zu können. Während für einen Großteil der Teilnehmer das Erreichen des Ziels in Paarl am achten Tag die oberste Maxime sein wird, kämpfen einige wenige um den Sieg der „Tour de France der Mountainbiker“, wie Bart Brentjens das Rennen einst betitelte. Können die Bullen um Karl Platt und Urs Huber ihren Vorjahressieg wiederholen? Oder gelingt Christoph Sauser bei seinem Comeback aus dem Profiruhestand der große Coup mit seinem Partner Jaroslav Kulhavy? Wir geben euch einen kompakten Überblick über die Favoriten und die Route des diesjährigen Cape Epics!

Die Favoriten: Sauser/Kulhavy gegen Platt/Huber? Und was macht Nino Schurter?

So viel vorweg: Anwärter auf den Gesamtsieg des diesjährigen Cape Epics gibt es viele. Extrem viele, um es genau zu sagen. Dass ein Team Bulls um Karl Platt und Urs Huber, sowie ein Team Investec-Songo-Specialized um Christoph Sauser und Jaroslav Kulhavy zu den Favoriten zählen, ist fast schon eine Selbstverständlichkeit. Doch es gibt eine Vielzahl an weiteren Paarungen, die im Endklassement ein Wörtchen mitreden können. Damiano Ferraro und Samuele Porro (Trek-Selle San Marco), Alban Lakata und Kristian Hynek (Topeak Ergon Racing 1), Jochen Käß und Markus Kaufmann (Centurion Vaude 1) und auch Nino Schurter und Matthias Stirnemann (Scott SRAM MTB Racing) sind Mannschaften, die ganz vorne im Overallranking mitmischen können.

Feiert Karl Platt seinen sechsten Gesamtsieg?
# Feiert Karl Platt seinen sechsten Gesamtsieg? - Mark Sampson/Cape Epic/SPORTZPICS

Medial wird der Blick immer wieder auf das zuvor angesprochene Duell zwischen Bulls und Investec-Songo-Specialized gelenkt. Gewissermaßen zu recht. Denn mit Karl Platt und Christoph Sauser stehen sich zwei Konkurrenten gegenüber, die das Cape Epic in der Vergangenheit entscheidend geprägt haben. Jeweils fünfmal konnten die beiden – mit unterschiedlichen Partnern – das Etappenrennen in Südafrika für sich entscheiden. Gibt es 2017 also einen neuen, alleinigen Rekordhalter, was die Gesamtsiege angeht?

Project Zebra 2017 #1 von ChrischtiMehr Mountainbike-Videos

Platt und Huber holten sich im vergangenen Frühjahr verdient den Sieg, doch da waren Sauser und Kulhavy nicht am Start. Die Bullen konnten in den ersten Rennen der diesjährigen Saison mit überzeugenden Leistungen zwar auf sich aufmerksam machen, doch ihre Gegner, vor allem Jaroslav Kulhavy, zeigte sich beim Sunshine Cup auf Zypern in einer bärenstarken Verfassung. Die tschechische Dampflok läuft dieses Jahr schon früh auf Hochtouren, weshalb es wohl nur sehr wenige Profis im Fahrerfeld geben wird, die dem Olympiasieger von 2012 das Wasser reichen können. Eventuell nicht einmal sein eigener Teampartner Sauser. Der Schweizer hat zwar trotz seines Profiruhestandes bei vereinzelten Rennen bewiesen, dass er immer noch schnell unterwegs sein kann, doch ob er stets dem Hinterrad seines tschechischen Teampartners über acht Tage folgen kann, bleibt abzuwarten. Wenn ja, ist das Duo auf jeden Fall Favorit auf den Gesamtsieg – sofern sie defektfrei durchs Rennen kommen, was beim Cape Epic ja alles andere als selbstverständlich ist.

Party in Südafrika! Wer gewinnt die 14. Auflage des Cape Epics?
# Party in Südafrika! Wer gewinnt die 14. Auflage des Cape Epics? - Sam Clark/Cape Epic/SPORTZPICS

Dahinter lauern die ebenfalls schon angesprochenen Paarungen, denen es durchaus zuzutrauen ist, bei entsprechender Rennentwicklung ganz vorne mitmischen zu können. Lakata konnte das Cape Epic bislang nie gewinnen und will noch nach ganz oben auf den Thron. Die deutsche Paarung Käß/Kaufmann sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden und Nino Schurter will mit seinem Partner Matthias Stirnemann erstmals in der Gesamtwertung ein Wörtchen mitreden. In den Jahren zuvor nutzte der amtierende Weltmeister das Mehrtagesrennen meist zur Saisonvorbereitung, doch nach seinem Olympiasieg in Rio kündigte Schurter an, dass es durchaus sein Ziel ist, das Cape Epic einmal zu gewinnen. Ob ihm dieses Kunststück schon 2017 gelingt, wird sich am Ende zeigen.

Das Cape Epic kann kommen!
# Das Cape Epic kann kommen! - Sam Clark/Cape Epic/SPORTZPICS

Und dann gibt es natürlich noch eine große Zahl an Teams, denen zumindest ein Etappenerfolg zuzutrauen ist. Dort gilt es natürlich an erster Stelle, das Cannondale Factory Racing XC Team um Manuel Fumic und Henrique Avancini zu nennen. Aber auch Hector Leonardo Paez und Max Knox (Kansai Plascon 1), sowie Jose Antonio Hermida und Ex-Straßenprofi Joaquim Rodriguez (Merida Factory) ist dies auf alle Fälle zuzutrauen. Simon Stiebjahn und Tim Böhme (Bulls 2), Nicola Rohrbach und Daniel Geismayr (Centurion Vaude), sowie Michiel van der Heijden und Andri Frischknecht (Scott SRAM Young Guns) haben stets Außenseiterchancen, fungieren aber in erster Linie als Backup-Teams, weshalb es wohl nicht immer für eine Platzierung in der absoluten Spitze reichen könnte.

Können Manuel Fumic und Henrique Avancini sich wieder eine Etappe sichern wie im Vorjahr?
# Können Manuel Fumic und Henrique Avancini sich wieder eine Etappe sichern wie im Vorjahr? - Nick Muzik/Cape Epic/SPORTZPICS

Holt sich Spitz den Gesamtsieg?

Bei den Damen ist die Ausgangslage ebenfalls spannend vor dem Start des 14. Cape Epic. Es gibt zwar nicht so eine große Anzahl an Teams, denen man den Gewinn der Rundfahrt zutrauen kann, doch festlegen auf eine Mannschaft kann man sich im Vorfeld keinesfalls – auch weil das Cape Epic oft seine eigenen Gesetze hat. Das Team Spur um Ariane Lüthi und die Deutsche Adelheid Morath sowie Ascendis Health um Altmeisterin Sabine Spitz und ihre südafrikanische Partnerin Robyn de Groot zählen zu den heißesten Eisen im Feuer, was die Endabrechnung betrifft.

Sabine Spitz (vorne) war 2016 schon beim Cape Epic am Start. In diesem Jahr zählt sie zu den Favoritinnen auf den Gesamtsieg.
# Sabine Spitz (vorne) war 2016 schon beim Cape Epic am Start. In diesem Jahr zählt sie zu den Favoritinnen auf den Gesamtsieg. - Mark Sampson/Cape Epic/SPORTZPICS

Bei den Mixed-Teams ist das Team Scott SRAM Nextlevel mit Olympiasiegerin Jenny Rissveds und ihrem Teamchef und Mentor Thomas Frischknecht ganz klar favorisiert. Bei den Masters-Fahrern startet Bart Brentjens mit seinem brasilianischen Partner Abraao Azevedo, außerdem sind die beiden Tour de France-Legenden Cadel Evans und George Hincapie mit dabei.

Die Route: Acht Tage, 691 Kilometer, 15.400 Höhenmeter!

Die Bikerinnen und Biker, die dieses Jahr am Cape Epic teilnehmen, bekommen einmal mehr nichts geschenkt. Wie im Vorjahr beginnt am kommenden Sonntag, den 19. März, das berühmteste Mehrtagesrennen der Welt mit einem Prolog, der als Teamzeitfahren ausgetragen wird, über 26 Kilometer in Meerendal, bevor das Feld weiterzieht nach Hermanus. Dort legen die Sportler die erste Etappe mit 101 Kilometern und 2300 Höhenmetern zurück, bevor am dritten Tag ein Überführungsteilstück nach Elandskloof über 102 Kilometer führt. Während die dritte Etappe mit verhältnismäßig wenigen Kilometern auf die Mountainbiker wartet, kommt am folgenden Tag wieder ein harter Brocken für die Teilnehmer: Über 112 Kilometer und 2150 Höhenmeter zieht das Feld ins Oak Valley, in dem auch die fünfte und sechste Etappe ausgetragen wird. Das letzte Teilstück führt die Fahrerinnen und Fahrer dann über 85 Kilometer nach Paarl, wo die Biker ihr wohlverdientes Finisherpräsent in Empfang nehmen dürfen.

Weitere Infos zu den einzelnen Etappen findet ihr hier.

Auch 2017 wird es wieder traumhafte Bilder vom Cape Epic geben.
# Auch 2017 wird es wieder traumhafte Bilder vom Cape Epic geben. - Ewald Sadie/Cape Epic/SPORTZPICS
  1. benutzerbild

    Toobold

    dabei seit 01/2014

    Der Countdown läuft: Nicht einmal mehr eine Woche bis zum Start der 14. Auflage des berühmtesten MTB-Etappenrennens der Welt. Wir geben euch einen kompakten Überblick über die Favoriten und die Route des diesjährigen Cape Epic!


    → Den vollständigen Artikel „Cape Epic 2017: Landen die Bullen erneut den Coup?“ im Newsbereich lesen


  2. benutzerbild

    cocoloeres

    dabei seit 09/2012

    Wo kann man per Live stream oder Tv Sendern das Rennen verfolgen ?

  3. benutzerbild

    Hardtail-GK

    dabei seit 07/2013

    Wo kann man per Live stream oder Tv Sendern das Rennen verfolgen ?

    https://www.cape-epic.com/fans/watch-from-home/live-streaming
  4. benutzerbild

    tofino73

    dabei seit 03/2009

    Ich frag mich ja nach wie vor wie man ein solches Rennen mit Lenkerhörnchen gewinnen kann ;-) geht gemäss weitverbreiteter Meinung ja gar nicht.

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