Eine lange Leidenszeit liegt hinter dem schwedischen Ausnahmetalent: Nach dem überraschenden Sieg bei den Olympischen Spielen in Rio hat sich das Leben von Rissveds um 180 Grad gedreht. Ein solcher Triumph bringt zweifelsohne positive Dinge mit sich, doch der öffentliche Druck und die Verpflichtungen nehmen auch enorm zu. Bei Rissveds kamen mehrere Dinge zusammen, die ihr das Leben erschwerten. Streitigkeiten zwischen dem schwedischen Verband und ihrem Team wegen Sponsoren, der Tod beider Großväter innerhalb kürzester Zeit im vergangenen Jahr und der bereits erwähnte öffentliche Druck sorgten dafür, dass sich Rissveds 2017 mental nicht mehr dazu in der Lage fühlte Rennen zu fahren. Ende des vergangenen Jahres berichtete sie dann öffentlich im TV, dass sie unter Depressionen leidet.

Nun zog die U23-Weltmeisterin aus dem Jahr 2016 vorübergehend einen Schlussstrich und bat ihr Team um die Auflösung des Vertrags. Die Teamleitung hat den Wunsch respektiert und den Kontrakt beendet. Die 23-jährige möchte nun zunächst wieder komplett gesund werden, um dann ihr Comeback zu feiern.
„Ich bin sehr dankbar für die Jahre, die ich mit Thomas und dem Team Scott-SRAM erleben durfte. Ohne sie hätte ich niemals das erreicht, was ich in den letzten Jahren auf dem Bike geschafft habe. Ich bedanke mich auch bei Scott für die Unterstützung und den Glauben an mich, vor allem im letzten Jahr. Ich würde gerne ein Teil des Teams bleiben, aber dazu musst du auch etwas beitragen, doch dazu bin ich momentan einfach nicht in der Lage. Es war keine leichte Entscheidung, aber ich bin mir sicher, dass das für alle Beteiligten das Beste ist. Das sind nun die besten Voraussetzungen, um zurückzukommen – besser und stärker als je zuvor.“


Thomas Frischknecht wünscht seinem Schützling, mit dem er gemeinsam 2017 die Mixed-Wertung des Cape Epics gewann, eine schnellstmögliche Genesung und betont, dass die Türen für Rissveds in seiner Equipe zu jeder Zeit offen stehen:
„Die gesamte Mountainbike-Szene – und speziell das Scott-SRAM-Team – ist extrem traurig darüber was mit Jenny passiert ist. Ich respektiere nicht nur Jennys Entscheidung, sondern ich glaube es ist auch der beste Weg für sie um wieder gesund zu werden und zurückzufinden in ein geregeltes Leben. Ich bin mir sicher, dass sie zurückkommen wird und ich hoffe, dass ich ihr auf diesem Weg helfen kann. Die Tür zum Team steht für sie immer offen und Jenny kann zurückkommen wann immer sie will.“

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87 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIhr könnt mir auch gerne eure Adressen per PN mitteilen, dann lasse ich sie euch mit Freuden zukommen.
Und zum allgemeinen Verständnis:
Trends werden nicht durch den Nutzer, Konsumenten oder wie hier Patienten geschaffen! Das sollte uns allen doch langsam bewusst sein
Also über einen fremden Menschen so zu urteilen, wie es @Dodger79 und @PamA2013 hier vorexerziert haben, finde ich auch nicht sonderlich pralle. Ja, daß Leben ist hart und grausam, und damit muß ein jeder irgendwie zurecht kommen. Nichtsdestotrotz weiß keiner von uns genau wie es in ihr ausschaut, und es ist auch eine Frage des Respekts ihre Entscheidung erstmal zu akzeptieren.
Ganz einfach: Meinungsfreiheit gilt für alle
Hoffe die fährt nächstes Jahr für ein anderes Team
Würde mich interessieren was sie jetzt macht? Mit etwas aufzuhören ist ja noch nicht die Lösung.
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