Der Weltcup in Albstadt geht in seine heiße Phase. Am heutigen Sonntag kämpften die U23-Damen und die Elitefahrer der Damen- und der Herrenkategorie um wichtige Weltcuppunkte. Wer macht das Rennen auf der matschigen Strecke in Albstadt. Hier gibt es alle Ergebnisse!

Herren – Schurter zurück an der Spitze

Der Dominator schlägt zurück! Weltmeister Nino Schurter stellte beim zweiten Lauf des Weltcups in eindrucksvoller Art und Weise die Rangordnung des vergangenen Jahres wieder her. Über die Hälfte des Rennens hielt sich der Eidgenosse zurück ehe er kontinuierlich das Tempo erhöhte und schließlich keiner ihm folgen konnte.

Nach der Startrunde versammelten sich noch acht Fahrer an der Spitze, unter ihnen auch der deutsche Meister Manuel Fumic. Fumic konnte dem hohen Tempo von Mathieu van der Poel, Maxime Marotte, Matthias Flückiger und Nino Schurter nicht folgen, setzte sich aber in einer Verfolgergruppe um Platz sieben fest. Von hinten konnte im Folgenden Stephane Tempier aufschließen, außerdem gelang Jordan Sarrou der Anschluss. Matthias Flückiger verabschiedete sich jedoch vorzeitig aus der Spitzengruppe, ein Reifendefekt kostete ihn alle Chancen auf eine Platzierung auf dem Podest.

Erst nach Erreichen der Halbzeit des Rennens setzte im Kampf um den Sieg Bewegung ein. Schurter erhöhte stetig das Tempo, woraufhin Sarrou nicht mehr folgen konnte. Zwei Runden vor Schluss folgte eine erneute Tempoverschärfung, Mathieu van der Poel und Maxime Marotte mussten die Segel streichen. Einzig Stephane Tempier konnte noch dem Eidgenossen Schurter folgen, doch die hohe Schlagzahl von Schurter zermürbte auch den Franzosen Tempier. So konnte Schurter letzlich souverän seinen ersten Weltcupsieg der Saison feiern. Tempier landete auf dem zweiten Rang, van der Poel entschied den Sprint um Rang drei für sich, Marotte landete folglich auf dem vierten Platz. Jordan Sarrou komplettierte das Podium auf dem fünften Rang.

Souveräner Sieg von Nino Schurter - der Weltmeister schlug beim zweiten Rennen der Weltcupserie eindrucksvoll zurück
# Souveräner Sieg von Nino Schurter - der Weltmeister schlug beim zweiten Rennen der Weltcupserie eindrucksvoll zurück

Schurter zeigte sich angesichts des Malheurs beim Short Track sehr erfreut über das „Comeback“: „Ich habe mir den Start der Damen genau angeschaut und dann konnte ich schnell nach vorne fahren. Ich war etwas überrascht, dass Tempier mein härtester Widersacher war, aber ich zog mein Ding durch und bin sehr glücklich gewonnen zu haben.“

Die deutschen Fahrer lieferten eine starke Leistung bei schwierigen Bedingungen vor heimischem Publikum ab. Allen voran Manuel Fumic: „Mein Ziel war es von Beginn an vorne dabei zu sein. Wir haben im Damenrennen gesehen, dass ein schlechter Start das Rennen schon vorzeitig entscheiden kann.“ In der Verfolgergruppe musste er sich den beiden BMC-Fahrern Reto Indergand und Lars Forster und deren Landsmann Lukas Flückiger erwehren. Insbesondere die beiden BMC-Fahrer versuchten teamtaktisch Fumic entgegenzutreten, doch der Deutsche wusste sich den taktischen Spielereien zu erwehren. Trotzdem musste er noch zwei Fahrer passieren lassen: Von hinten stürmte ein entfesselt auffahrender David Valero an ihm vorbei und auch Lukas Flückiger konnte an Fumic vorbeiziehen.

Manuel Fumic belegte nach einem beherzten Rennen den 9. Rang
# Manuel Fumic belegte nach einem beherzten Rennen den 9. Rang

„In der letzten Runde war es zäh, ich konnte der Attacke von Valero einfach nichts entgegensetzen. Es war einmal mehr ein super Erlebnis im Bullentäle. Es war einfach gigantisch, wie viele Zuschauer trotz des schlechten Wetters rausgekommen sind um uns anzufeuern. Ich hatte jedes Mal Gänsehaut im Bullentäle“, so der glückliche Fumic im Ziel.

Die nächsten deutschen Fahrer folgten im Dreierpack dicht hintereinander gereiht. Martin Gluth startete bewusst verhalten und drehte ab der zweiten Runde den Turbo auf. Ein Plattfuß zwei Runden vor Schluss warf ihn nochmals zurück, doch der Schwarzwälder konnte nochmal einige Plätze gut machen (44. Platz). Unter anderem überholte er noch Julian Schelb, der zwischenzeitlich vorbeigefahren war. Der Münstertäler zeigte sich angesichts eines sehr konstanten Rennens sehr glücklich – Platz 47 stand am Ende für ihn zu Buche.

Julian Schelb war der drittbeste deutsche Fahrer am heutigen Tag. Von Startplatz 88 konnte er sich auf den 47. Rang vorkämpfen
# Julian Schelb war der drittbeste deutsche Fahrer am heutigen Tag. Von Startplatz 88 konnte er sich auf den 47. Rang vorkämpfen

Zweitbester Deutscher hinter Fumic war aber Georg Egger, der auch richtig glücklich im Ziel war: „Ich bin heute sehr kontrolliert gefahren und hatte keine Probleme auf der Strecke. Ich hatte die Hoffnung vielleicht noch weiter nach vorne fahren zu können, aber das Gefühl stimmt. Die Strecke nächste Woche in Nove Mesto macht mir auch sehr Spaß.“

albstadt 2018 xc worldcup herren ergebnisse
herren (1 von 12)
# herren (1 von 12)
herren (3 von 12)
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herren (4 von 12)
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herren (11 von 12)
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herren (12 von 12)
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Damen – Neff fährt bergab der Konkurrenz davon

Bei besser werdenden Bedingungen hieß es um 11:20 Uhr „all out“ für die Damen. Im Startloop war es dann die junge US-Amerikanerin Kate Courtney, welche das Tempo an der Spitze bestimmte. Nach der ersten Abfahrt kristallisierte sich schon heraus, dass einige Fahrerinnen auf die falschen Reifen gesetzt hatten. Beispielsweise hatte die Siegerin des Auftaktrennens in Südafrika, Annika Langvad, große Mühe sich auf dem Rad zu halten. Die deutsche Meisterin Sabine Spitz entschied sich sogar für einen Vorderrad- und Hinterradwechsel in Runde eins, trotz dieser Entscheidung war eine Runde später vorzeitig Schluss für sie.

An der Spitze des Rennens begann hingegen schon die lange Solofahrt von Jolanda Neff. Aus dem Startloop brachte die Schweizerin schon einen komfortablen Vorsprung von 30 Sekunden mit. Den Unterschied am heutigen Tag machte Neffs konstante und sichere Fahrweise. Während in den nachfolgenden Runden jede dritte Fahrerin im „Mitas Drop“ stürzte, fuhr die Schweizerin ohne auch nur Ansätze eines Strauchelns zu zeigen über die Strecke. Mit dieser Leistung war es auch nicht überraschend, dass später im Ziel ein Abstand von 2:16 Minuten zu Platz zwei auf der Uhr stand.

Bergab war Jolanda Neff am Sonntag in einer eigenen Liga unterwegs.
# Bergab war Jolanda Neff am Sonntag in einer eigenen Liga unterwegs. - Von Beginn an fuhr sie der Konkurrenz davon und feierte souverän den Sieg.

Der Kampf um Platz zwei viel hingegen deutlich spannender aus. Bis in die letzte Runde sah alles danach aus als ob es für Alessandra Keller reichen würde Platz zwei zu sichern. Doch hinter ihr waren es Yana Belomoina, Anne Tauber, Elisabeth Brandau und Linda Indergand, die sich zu gegenseitigen spitzen Zeiten trieben. So kam es auch, dass in der letzten Runde von Platz zwei bis sechs noch alles möglich war. Durchsetzten konnte sich dann schließlich Yana Belomoina. Die Europameisterin fuhr nach langer Verletzungspause ein sehr konstantes Rennen und ließ sich auf keine Positionsspielchen ein. In der letzten Runde konnte sie ihre Kletterqualitäten nochmals voll in die Waagschale legen und sich mit der Rundenbestzeit den zweiten Rang sichern. Position drei belegte die gleiche Dame wie in Stellenbosch. Die junge Holländerin Anne Tauber konnte abermals mit einer tollen Leistung überzeugen und sicherte sich so in einem spannenden Kampf den dritten Podestplatz. Position vier ging ebenfalls an die Schweiz: Alessandra Keller musste ihren zweiten Rang leider abgeben, doch konnte den vierten Platz gegen Elisabeth Brandau noch verteidigen und feiert somit als Viertplatzierte ihr erstes Weltcuppodium

Ein überragendes Rennen lieferte Elisabeth Brandau ab. Von Position 46 arbeitete sie sich Runde um Runde nach vorne, bis ihr in Runde drei sogar der Anschluss zu den Podestplätzen gelang. Kurzzeitig sah es sogar so aus als könnte sie auf dem Treppchen stehen, doch in der letzten Runde musste die Schönaicherin ihrer Aufholjagt Tribut zollen. „Nach der herben Enttäuschung von Freitag, wollte ich mir den Frust heute ersparen“, meinte Brandau zu ihrem Kampf um Platz fünf.

Den Rückschlag von Freitag verdaut.
# Den Rückschlag von Freitag verdaut. - Elisabeth Brandau schlug am heutigen Tag zurück und konnte als Fünfte das Podium erklimmen.
albstadt 2018 xc worldcup damen ergebnisse
Das Bullentäle ist voll! Die Show kann beginnen!
# Das Bullentäle ist voll! Die Show kann beginnen!
Damen (2 von 33)
# Damen (2 von 33)
Damen (1 von 33)
# Damen (1 von 33)
Damen (5 von 33)
# Damen (5 von 33)
...entschieden sich ihre Konkurrentinnen für die B-Linie.
# ...entschieden sich ihre Konkurrentinnen für die B-Linie.
Während Jolanda Neff mit einer Eleganz den Drop bewältigt...
# Während Jolanda Neff mit einer Eleganz den Drop bewältigt...
Damen (9 von 33)
# Damen (9 von 33)
Damen (16 von 33)
# Damen (16 von 33)
Damen (19 von 33)
# Damen (19 von 33)
Damen (18 von 33)
# Damen (18 von 33)
Es war für die Fahrerinnen extrem schwer.
# Es war für die Fahrerinnen extrem schwer. - Kate Courtney macht unfreiwillig mit den Albstädter Strohballen Bekanntschaft.
Damen (21 von 33)
# Damen (21 von 33)
Bergab war Jolanda Neff am Sonntag in einer eigenen Liga unterwegs.
# Bergab war Jolanda Neff am Sonntag in einer eigenen Liga unterwegs. - Von Beginn an fuhr sie der Konkurrenz davon und feierte souverän den Sieg.
Damen (28 von 33)
# Damen (28 von 33)
Damen (32 von 33)
# Damen (32 von 33)

U23-Damen – Weltmeisterin Frei wird Favoritenrolle gerecht

U23-Weltmeisterin Sina Frei sicherte sich den Sieg beim ersten Rennen am heutigen Sonntag im Albstädter Bullentäle. Letztlich ungefährdet setzte sie sich vor der Britin Evie Richards und der Siegerin des Auftaktrennens des Weltcups in Südafrika, Malene Degn durch. Großes Pech für die Albstädter Lokalmatadorin Ronja Eibl: Auf Position vier liegend riss der jungen Deutschen das Schaltwerk ab.

Vom Start weg dominierte Sina Frei das Rennen. Einzig die Britin Evie Richards konnte mit Mühe folgen, jedoch gelang ihr der Anschluss an die Spitzenreiterin nie komplett. Im gesamten Rennverlauf trennten die beiden stets etwa 20 Sekunden, doch die Weltmeisterin Frei ließ nie locker und sicherte sich somit souverän den Sieg und durfte sich somit das Leaderjersey der Gesamtweltcupführenden überstreifen. Dieses musste ihre Teamkollegin Malene Degn hergeben, die dank einer konstanten Leistung als Drittplatzierte das Podium erklimmen konnte. Evie Richards landete zwischen den beiden Ghost-Fahrerinnen auf dem zweiten Rang.

Vom Start weg dominierte Sina Frei das Rennen und streift sich nun das Leaderjersey der Gesamtweltcupführenden über.
# Vom Start weg dominierte Sina Frei das Rennen und streift sich nun das Leaderjersey der Gesamtweltcupführenden über.

Der Pechvogel des Tages war die Deutsche Ronja Eibl. Vor heimischem Publikum kämpfte sich die Albstädterin schon in der Startrunde unter die ersten Fünf. Schnell machte sie Jagd auf die Drittplatzierten Degn, lediglich 20 Sekunden trennte sie noch von der Gesamtweltcupführenden ehe sie der Defektteufel einholte. Schlamm, der sich im Schaltwerk verfangen hatte sorgte bei einem Schaltungsmanöver dafür, dass sich die Ketter verfing und schließlich das Schaltauge abriss.

Ronja Eibl lag in Schlagweite zu dem dritten Rang - musste dann aber das Rennen aufgrund eines abgerissenen Schaltauges aufgeben.
# Ronja Eibl lag in Schlagweite zu dem dritten Rang - musste dann aber das Rennen aufgrund eines abgerissenen Schaltauges aufgeben.

Unter dessen lieferte Nina Benz als bestplatzierte Deutsche auf dem 16. Rang ein starkes Rennen ab. Benz zeigte sich sehr erfreut über ihren Auftritt: „Zum ersten Mal hat mir die Strecke in Albstadt richtig Spaß gemacht. Ich habe heute wenige Fehler gemacht, das war der Schlüssel zum Erfolg“.

albstadt 2018 xc worldcup damen u23 ergebnisse
U23-Damen (5 von 23)
# U23-Damen (5 von 23)
Evie Richards wurde schon Weltmeisterin im Cyclocross.
# Evie Richards wurde schon Weltmeisterin im Cyclocross. - Die Bedingungen waren für sie wohl nicht komplett fremd. Nichtdestotrotz war es selbst für die besten Matsch-Fahrer eine echte Herausforderung.
Sina Frei überzeugte mit einer sauberen Fahrtechnik bei den schweren Bedingungen.
# Sina Frei überzeugte mit einer sauberen Fahrtechnik bei den schweren Bedingungen.
U23-Damen (4 von 23)
# U23-Damen (4 von 23)
U23-Damen (1 von 23)
# U23-Damen (1 von 23)
Defekte und Probleme mit dem Antrieb waren an der Tagesordnung.
# Defekte und Probleme mit dem Antrieb waren an der Tagesordnung.
U23-Damen (22 von 23)
# U23-Damen (22 von 23)
U23-Damen (23 von 23)
# U23-Damen (23 von 23)
U23-Damen (18 von 23)
# U23-Damen (18 von 23)

Alle Artikel zum XC World Cup in Albstadt 2018:

  1. benutzerbild

    kleinerblaumann

    dabei seit 11/2014

    Was trägt denn Fumic für einen (Retro) Helm?

    Und was ist ein(e) Startloop smilie?
    Die Startrunde in Albstadt kann ich auch nicht nachvollziehen. Entweder man nimmt eine Runde, auf der es sich ohne solche Staus in die Länge zieht oder man fährt gleich die normale Runde, denn die Startrunde hat ja keinen wirklichen Effekt.

    Der Helm von Fumic ist nicht retro sondern aero.
  2. benutzerbild

    kleinerblaumann

    dabei seit 11/2014

    Fahren beim Shorttrack eigentlich die ersten 40 der Weltcup-Gesamwertung oder der UCI-Weltrangliste mit?

  3. benutzerbild

    cluso

    dabei seit 01/2003

    War schon ein schweres Rennen.

    Ja, die Blicke der Fahrer unten am Deep Hole sprachen Bände und die Gedanken waren sicherlich alles andere als jugendfrei. smilie

    Ist doch bei jedem Rennen so. Auch bei jedem Festival, Testival und Messe. Unzureichend gesichert und aufpassen tut auch keiner. Hinterher wird geheult weil irgendwelche Prototypen weg sind. Ich kann es nicht mehr hören.

    Ja, stimmt leider.
  4. benutzerbild

    punky

    dabei seit 04/2003

    Fahren beim Shorttrack eigentlich die ersten 40 der Weltcup-Gesamwertung oder der UCI-Weltrangliste mit?
    Es dürfen die ersten 16 der Weltcup-Gesamtwertung plus dann die 24 Besten der UCI Weltrangliste starten. Die Startaufstelung beim Short-Race ist entsprechend.

    Noch ein Satz zur Strecke in Albstadt. Leider kann man den Streckenbauern kein Kompliment aussprechen. Da scheint jegeliches Gefühl zu fehlen, wie eine attraktive Cross-Country Runde aussehen sollte, die auch bei Nässe von mehr als einzelenen Ausnahmekönnern vernüftig zu befahren ist und nicht extrem gefährlich wird. Dass die vielen Stürze weitestgehend glimpflich ausgegangen sind, war reines Glück. Schade, dass mit der Gesundheit der Athleten so fahrlässig umgegagnen wird. Aber da ist Albstadt leider kein Einzelfall.
  5. benutzerbild

    hemorider

    dabei seit 03/2012

    Mittlerweile müsste ich nicht mal mehr überlegen mit derart langen Sattelstützen solche Absätze zu befahren, ich würde es einfach lassen. Man ist echt Vario Stützen Geschädigt....

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