Welche simple aber effektive Maßnahme auf dem Bike sorgt stets verlässlich für Adrenalinschübe und vermehrten Ausstoß von Glückshormonen? Die klare Antwort lautet: Bremsen auf und laufen lassen! So ein Geschwindigkeitsrausch kann in vielen Fällen zur Sucht werden, die nicht immer ungefährlich verläuft – der Grad zwischen Glücksgefühl und Baumkuss ist häufig schmal. Doch man kommt einfach nicht davon und das ist auch gut so!
Die Droge Geschwindigkeit ist im Fahrradbereich allerdings kein Privileg der Downhiller oder Bikepark-Fans – auch Rennradfahrer und XC-Racer können dem Rausch der Tempohatz nicht widerstehen. Das Gleiche gilt für Touren-Fahrer, sind doch schnelle Abfahrten stets eine willkommene Belohnung für die kräftezehrenden Anstiege davor. Das Gefühl auf dem Bike ohne einen Motorantrieb ordentlich schnell zu werden (ohne Schnee und Kufen), ist einzigartig und besser als jede Achterbahn, soviel ist sicher!
Da nun jedoch im Downhill-Racing bergab auf Zeit gefahren wird, bleibt die Geschwindigkeit nicht nur eine Spaß- und Genuss-Angelegenheit – es geht schließlich um Ruhm, Geld und Triumphgefühle. Steve Peat sagt als erfahrener und vor allem erfolgreicher Worldcup-Downhiller immer wieder einen Satz:“You have to carry your speed through the rocks and corners!“ – denn in einer Gerade bergab Gas geben ist einfach, wenn jedoch wie im Downhill-Sport kniffelige Kurvenkombinationen und heftige Wurzel- oder Steinfelder die Strecke schmücken, ist ein außerordentliches Fahrkönnen gefragt. Denn nur wer bei Kurven und schwierigen Passagen nicht zuviel Sekunden verliert, hat noch Chancen auf eine Top-Platzierung.
Ein Fallbeispiel der Dauerabhängigkeit in Sachen Tempohatz: Die lebende 4X-Legende Brian Lopes ist nach dem Ende seiner Worldcup-Karierre einem Geschwindigkeitsrausch verfallen, der ihn dazu zwingt einmal im Jahr nach Whistler/BC zu reisen und dort die Weltelite im Downhill zu verblasen und trotz seiner fast 40 Jahre beim Air-Downhill auf der A-Line den Sieg zu erringen. Auch dieses Jahr war Lopes wieder vor Ort dabei und sogar internationale Top-Stars sahen nur sein Hinterrad.
Brian Lopes im Geschwindigkeitsrausch:
Was bedeutet euch der Faktor Geschwindikeit beim Biken?
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