Gute Nachrichten für die Advanced Sports GmbH, den deutschen Vertrieb der Fahrradmarken Fuji, Breezer und SE Bikes: Die Gläubiger haben dem durch die Eigenverwaltung eingereichten Insolvenzplan zugestimmt. Alle Arbeitsplätze können laut Advanced erhalten werden.

Update 05. Januar 2024: Insolvenzplan einstimmig angenommen

Wie in einer Pressmitteilung von Advanced Sports GmbH mitgeteilt, haben die Gläubiger am 20.12.2023 beim Amtsgericht Aalen dem durch die Eigenverwaltung eingereichten Insolvenzplan einstimmig zugestimmt. Das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung kann damit erfolgreich beendet werden. Alle Infos in der Pressemitteilung:

Insolvenzplan einstimmig angenommen – damit kann das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung der Advanced Sports GmbH erfolgreich beendet werden
Die Gläubiger der Advanced Sports GmbH haben am 20.12.2023 beim Amtsgericht Aalen dem durch die Eigenverwaltung eingereichten Insolvenzplan einstimmig zugestimmt. Somit kann das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung erfolgreich beendet werden.

Advanced Sports, als Distributor für die Fahrradmarken Breezer, Fuji und SE Bikes, kann sich aus eigener Kraft sanieren, hat wichtige Grundlagen für die Zukunft geschaffen und kann somit positiv in das neue Jahr starten. Betriebsbedingte Kündigungen von Mitarbeitern waren für die Fortführung des Unternehmens nicht nötig und es konnten somit alle Arbeitsplätze erhalten werden.

Durch Beschluss des Insolvenzgerichts Aalen vom 01.04.2023 wurde über das Vermögen der Advanced Sports GmbH ein Insolvenzverfahren eröffnet und die Eigenverwaltung angeordnet, nach dem das Unternehmen auf Grund der schwierigen Marktsituation und Konsumflaute in Schwierigkeiten geraten war.
Die Advanced Sports GmbH wurde während des Verfahrens von dem Sanierungsexperten und Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht Robin Hezel von der Kanzlei HEZEL HANCKE PARTNER Rechtsanwälte durch die Eigenverwaltung geführt. Als Sachwalter hat das Amtsgericht Aalen Rechtsanwalt Dipl. Kfm. Erion Metoja, Eisner Rechtsanwälte GmbH, bestellt.

„Ein großer Dank geht an alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, ohne deren Einsatz wir dieses Ziel nicht erreicht hätten“ teilt Geschäftsführer Frank Binder mit. „Dies gilt natürlich auch all unseren Kunden und Lieferanten, die uns in dieser schwierigen Zeit die Treue gehalten und uns unvermindert unterstützt haben. Der Dank geht selbstverständlich auch an alle Verfahrensbeteiligte, die es uns nun ermöglicht haben, neu durchzustarten“ führt er weiter aus.

Advanced Sports insolvent: Fuji und Breezer Vertrieb in Schieflage

Der deutsche Vertrieb der Fahrradmarke Fuji, der Kultmarke Breezer und von SE Bikes, die Advanced Sports GmbH, befindet sich im Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Das Insolvenzverfahren über das Unternehmen mit Sitz in Mutlangen hat das Amtsgericht Aalen hat am 1. April 2023 eröffnet und den Rechtsanwalt Erion Metoja in Lauda-Königshofen zum Sachwalter bestellt.

Der Geschäftsbetrieb der Advanced Sports GmbH wird von der Geschäftsführung, Fredericus „Etienne“ Reinders und Frank Binder, vollumfänglich fortgeführt und neue Aufträge werden entgegengenommen. Eventuelle Forderungen können bis 11. Mai 2023 an den Sachwalter gestellt werden.

Advanced Sports mit Sitz in Mutlangen bei Schwäbisch Gmünd beliefert nach eigenen Angaben Fachhandelspartner in mehr als 30 Ländern. Das Unternehmen vertreibt die Marken Fuji, Breezer und SE Bikes in Europa und startete 1998 mit dem Vertrieb der Marke Fuji in Deutschland, damals noch unter dem Namen Twin Sports.

Gegenüber dem Branchenmagazin SAZbike hieß es aus dem Unternehmen, dass die allgemeine Kaufzurückhaltung durch die Energiekriese und Ukraine-Krieg sowie die Schwächung des Einzelhandels durch die Pandemie der Grund für die Schieflage sei.

Die Pressemitteilung der Advanced Sports GmbH im Wortlaut:

Pressemitteilung_Advanced_Sports_GmbH_April-2023

Was sagt ihr zu der Entwicklung bei Advanced Sports?


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Infos: Redaktion / Foto: Jan Gathmann
  1. benutzerbild

    specialized99

    dabei seit 01/2013

    Fuji habe ich live noch nie gesehen, ab und an taucht mal eins in Tests auf und bekommt regelmässig die rote Laterne . Der Hinterbau mit den Gelenken in der Kettenstrebe war ein Alleinstellungsmerkmal und wohl gar nicht so schlecht. Brezzer kenn ich noch von ganz früher....
    Schon irgendwie Schade für diejenigen die da involviert sind, ich werde nichts vermissen.

  2. benutzerbild

    Triturbo

    dabei seit 04/2007

    Meine Freundin fährt ein altes Fuji Tread, mit dem sind wir seit Jahren sehr zufrieden. Auch die Jaris sind keine schlechten Räder. Bei Breezer gibt es Modelle für 2 Meter Menschen (Radar in 60cm), ein stabiler Geheimtipp für Downgravel( smilie ) mit breiten Reifen und reisetauglich. Würde mich freuen, wenn es für alle weiter geht smilie

  3. benutzerbild

    rewelrider

    dabei seit 05/2013

    Immer die selben Stories....

    "Gegenüber dem Branchenmagazin SAZbike hieß es aus dem Unternehmen, dass die allgemeine Kaufzurückhaltung durch die Energiekriese und Ukraine-Krieg sowie die Schwächung des Einze..."

    Ich frag mich eher wie man mit solchen "Marken" irgendwas "reissen" will und wie man glauben kann dass es bei diesen Marken mal keine Kaufzurückhaltung geben wird in naher Zukunft

  4. benutzerbild

    Harry_Bosch

    dabei seit 12/2023

    Ich frag mich eher wie man mit solchen "Marken" irgendwas "reissen" will und wie man glauben kann dass es bei diesen Marken mal keine Kaufzurückhaltung geben wird in naher Zukunft

    jo, sehe ich auch so. Ich denke, die Marktlage hat sich 2022 sehr stark verändert. Die Branche durchläuft eine massive Konsolidierung. D.h. das eine Reihe von Marken und eben auch Unternehmen weggefallen sind und noch werden. Was auch nur logisch ist, "Spezialitäten" Marken wie diese hier im Artikel, oder auch "Orange bikes" und weitere Marken, die kaum bei mittel-großen und großen Plattformen zu finden sind, fallen als erste in so einem massiven Überangebot aus dem Markt.

    Das ist auch kein technisches Problem der Räder oder so, es ist vor allem die vertriebliche Sichtbarkeit, die diesen Spezialmarken fehlt.

    Ich sehe in diesem Bezug immer wieder aus dem Vorbeifahren zwei neue große Radhändler-Gebäude, die 2021/2022 bezogen worden sind. Beide stehen voll bis oben hin mit Rädern. Und das schon seit 1 bis 1 1/2 Jahren. Wenn man bedenkt, dass selbst solche Marken, die eine große Sichtbarkeit haben, nicht weggehen, ist es nur logisch, dass Marken, die keine so eine konstante Sichtbarkeit haben früher oder später vom Markt verschwinden.

    Möglicherweise gibt es im Markt auch ein generelles Problem wie sich einzelne Akteure wirtschaftlich halten. Das eine Gebäude an dem ich vorbeifahre ist so groß wie eine mittelgroße Vertragsniederlassung eines Auto-Herstellers. Der Unterschied ist nur, dass Autos immer gebraucht werden und die Vertragsniederlassung qua Konstrukt bei wirtschaftlicher Notlage von den Herstellern gestützt und am Leben gehalten werden.
    Anders als die Auto-Hersteller haben Rad-Hersteller auch keinen Jahrzehnte langen Goldspeicher aufgebaut wie es bei den 300 bis 600k Mann Automobilisten der Fall ist.
    Da hat sich möglicherweise der ein oder andere Akteur am Markt eine Illusion geschaffen, in dem man meinte man wäre bereits zu 90% ein Automobil ähnlicher Markt.

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