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Team Zermatt/MTB-News.de
Team Zermatt/MTB-News.de - Bild: Sportograf
Wer sein Rad liebt
Wer sein Rad liebt - der schiebt. Und wer seine Partnerin liebt, ...?!
Nur für Teilnehmer der "Flow" Kategorie
Nur für Teilnehmer der "Flow" Kategorie - im Lift Platz nehmen
Annina in Walliser Wäldern
Annina in Walliser Wäldern - Bild: Sportograf
Blick von Grächen auf Visp
Blick von Grächen auf Visp - im Hintergrund das Bietschhorn
Einer der Gründe
Einer der Gründe - warum die Rennstrecke nicht einfach so nachfahrbar ist
Klar eines der Highlights
Klar eines der Highlights - Hängebrücken fährt man auch nicht jeden Tag
Er: Skeptisch?
Er: Skeptisch?
Plaudern mit Wildfremden
Plaudern mit Wildfremden - Das gemeinsame Ziel gibt genügend Gesprächsbedarf
Bike-Wash
Bike-Wash - Tägliche Routine
Man gönnt sich ja sonst nichts:
Man gönnt sich ja sonst nichts: - Das Gepäck wird morgens abgegeben und steht abends im nächsten Hotel. Swiss Epic Style.
Pasta + High Energy
Pasta + High Energy
Luxus #1
Luxus #1 - Flurin deckt den Jacuzzi ab
Luxus #2
Luxus #2 - Sauna
Gut erholt geht es am nächsten Tag weiter
Gut erholt geht es am nächsten Tag weiter - Auf Wahnsinns-Trails wie diesem.
In der Flow-Kategorie
In der Flow-Kategorie - ist die Uphill-Eignung nicht gar so bedeutend - regelmäßig helfen Gondeln und Shuttles bergauf
Kernige Abfahrten
Kernige Abfahrten - geben stattdessen All-Mountain-Bikes einen klaren Vorteil. Wer das Swiss Epic pur und ohne Liftunterstützung fährt, muss einen weiten Spagat zwischen Uphill und Downhill finden.
Annina auf einer der sehr lohnenden Abfahrten
Annina auf einer der sehr lohnenden Abfahrten - Bild: Sportograf
Das Erlebnis im Vordergrund
Das Erlebnis im Vordergrund - Flurin zieht Annina über die Trails. Bild: Sportograf
Landschaftlich hat das Wallis alles zu bieten
Landschaftlich hat das Wallis alles zu bieten - von Urwald bis Süd-Europa
Alltäglich
Alltäglich - Flurin zieht an einem Team mit Defekt vorbei
Privatgrundstücke und Sondergenehmigungen
Privatgrundstücke und Sondergenehmigungen - verbinden die Singletrails nahtlos
Ziel-Einfahrt
Ziel-Einfahrt - Nach 300 km und 8000 hm bergauf sind Annina und Flurin im Ziel. Bild: Sportograf
Das Wahrzeichen
Das Wahrzeichen - Das Matterhorn wurde selten so wenig bestiegen, wie diesen Sommer. Den Mountainbikern ist's gleich, sie erfreuen sich an den schneefreien Singletrails außen rum.

Das Perskindol Swiss Epic 2014 ist bereits Geschichte. Sehr gerne erzählen Annina und ich von unseren Erlebnissen in der Flow-Kategorie bei der ersten Austragung dieses doch sehr beeindruckenden Events. Wir beide hatten den Startplatz und ein dazugehöriges Trainingswochenende in Zermatt hier auf MTB-News.de gewonnen und durften eine Woche lang bei bestem Wetter atemberaubende Trails und wunderschöne Landschaften genießen. Als Team „Zermatt/MTB-News.de“ starteten wir in der Kategorie Swiss Epic Flow Mixed.

Team Zermatt/MTB-News.de
# Team Zermatt/MTB-News.de - Bild: Sportograf

Einleitung

Für mich war es nach mehreren Langstreckenrennen der letzte grosse Event dieses Jahr, für Annina war es das erste Rennen überhaupt. Demzufolge war es auch unser erstes gemeinsames Rennen im Team und wir waren extrem gespannt, wie wir dieses Abenteuer zusammen meistern würden. Während des Rennens durften die beiden Teampartner höchstens einen zeitlichen Abstand von zwei Minuten haben, das Erlebnis im Team stand also im Mittelpunkt. Nach einem Test-Run letztes Jahr fand das Swiss Epic dieses Jahr zum ersten Mal statt. Angelehnt an das berühmte Cape Epic in Südafrika starteten beim Prolog 300 Zweierteams. Kurz vor Ende der Rennsaison war hier nochmals viel Weltelite am Start vertreten. Auch in der Flow-Kategorie war beispielsweise mit Enduro-Profi René Wildhaber MTB-Prominenz dabei, wobei er das Rennen als „Urlaub“ mit seiner Freundin fuhr.

Ein ungleiches Team

Er:

Für mich und Annina war das Swiss Epic eine völlig neue Erfahrung: Wir fuhren das erste Mal zusammen ein Rennen. Bisher bestanden unsere gemeinsamen Mountainbike-Erlebnisse mehr aus Abendausfahrten oder Bikepark-Ausflügen, gezieltes Training stand nie wirklich auf dem Programm. Ich selbst fahre hauptsächlich Langstreckenrennen auf dem Mountainbike, spiele Radball und arbeite nebenbei als Velokurier – ein Rennen ohne Ambitionen gab es für mich bisher noch nie. Auf einen Saisonabschluss solcher Art freute ich mich aber trotzdem. Denn schon seit einiger Zeit wollten Annina und ich mal einen Wettkampf zusammen fahren, damit sie erste Erfahrung sammeln kann und sieht ob ihr so etwas entspricht. Dass ihr erstes Rennen gerade der größte Schweizer Mountainbike-Anlass sein würde, war dann doch eine gehörige Überraschung!

Wer sein Rad liebt
# Wer sein Rad liebt - der schiebt. Und wer seine Partnerin liebt, ...?!
Nur für Teilnehmer der "Flow" Kategorie
# Nur für Teilnehmer der "Flow" Kategorie - im Lift Platz nehmen

Vor allem während des Prologs und der ersten Etappe hatte ich mental ein wenig damit zu kämpfen, dass ich nicht einfach mein Tempo fahren konnte und uns ab und zu auch andere Teams überholten. Doch einen Event wie diesen fährt man im Team, und in einem Team bestimmt nun mal das schwächere Glied das Tempo. Mit der Zeit habe ich gemerkt, wie ich Annina zureden konnte, so dass sie von Tag zu Tag schneller wurde. Wenn auch bergauf noch einiges an Potenzial da ist, hat es mich bei jeder Abfahrt beeindruckt wie schnell sie mir mittlerweile folgen kann. Nicht immer nur verbissen vorne mit zu fahren war für mich auch eine entspannende Erfahrung: Auch mal anhalten, Fotos machen, neue Leute auf dem Trail kennen lernen und die Landschaft in vollen Zügen genießen. In diesem Punkt waren wir also gar nicht so ein ungleiches Team, denn für uns beide stand das einmalige Erlebnis im Vordergrund. Wo wir uns ebenfalls einig sind: Diese Woche werden wir nie vergessen!

Sie:

Mit großem Lampenfieber ging es für mich an den Start vom Swiss Epic 2014 – mein erstes Rennen! Ich war wirklich sehr froh, dass ich mit Flurin einen erfahrenen Biker neben mir hatte. Zu wissen, dass wir nichts vergessen oder falsch machen hat mich einfach beruhigt. Er meinte immer, alles sei nur mental und redete mir bei den teils happigen Anstiegen gut zu. Bei steilen Laufpassagen hat er sogar ab und zu mein Bike geschoben – Ausdauer genug hat er ja. Bei den Downhill-Parts hat er mir im Rennen noch technische Tipps gegeben, so dass ich Fortschritte machte, die richtige Linie fand und einige Männerteams überholte. Im Voraus hätte ich nicht einmal im Traum daran gedacht, dass ich besser über die technischen Trails fahren würde als manche andere Männer. Ich glaube, das hat Flurin motiviert mich weiter zu pushen und mir noch mehr beizubringen. Dafür bin ich ihm wirklich dankbar, schließlich weiß ich, dass in ihm das Rennfieber brodelt und er manchmal nur zu gerne losgesprintet wäre. Mit dem Motto „alle die uns am Berg überholen, sammeln wir im Downhill wieder ein“ hatten wir die ganze Woche extrem viel Spaß zusammen.

Annina in Walliser Wäldern
# Annina in Walliser Wäldern - Bild: Sportograf

Auf jeden Fall bin ich richtig stolz, was wir als „ungleiches“ Team erreicht haben. Jetzt nach dem Swiss Epic hat auch mich das Rennfieber gepackt und das Swiss Epic Flow 2014 wird bestimmt nicht mein letztes Rennen gewesen sein. Ich kann jeder anderen rennmäßig unerfahrenen Frau empfehlen, mit einem erfahrenen Partner einen Event dieser Art zu bestreiten – solange er es schafft, bei diesem Rennen nicht zu sehr auf die Platzierung zu schielen.

Epic – Die besten Trails der Schweiz

Er:

In unserer Kategorie Flow wurde nicht die ganze Renndistanz gefahren, sondern einige lange Aufstiege mit Shuttle-Bussen oder den verschiedenen Bergbahnen vor Ort zurückgelegt. Mit dem Prolog und den folgenden 5 Etappen kamen dann aber trotzdem 300 km und etwa 8000 hm Uphill zusammen – von den teils schier endlosen Abfahrten noch gar nicht die Rede!

Gleich beim Prolog in Verbier zeigte sich was uns diese Woche erwartete: Nach einem Anstieg über 800 Meter ging es mit zuerst super-flowigen und dann aber auch super-technischen Bikepark-Trails zurück ins Ziel. Dies war der einzige Tag, an dem wir die identische Strecke wie die Epic-Kategorie fuhren und obwohl es nur der kurze Prolog war, kamen in der Abfahrt schon einige Teams an ihre fahrtechnischen Grenzen. Bei den weiteren 5 Etappen ging es dann im Stile des Prologs weiter: Lange Aufstiege mit superschönem Walliser Bergpanorama und dann noch längere Abfahrten, die sich zwischen unglaublich flowig und extrem technisch abwechselten. Die einzelnen Etappen lassen sich eigentlich recht gut mit verschiedenen Schweizer MTB-Marathons vergleichen, jedoch mit dem Unterschied, dass die Abfahrten anspruchsvoller, ausgesetzter und länger sind. Als wir nach der 3. Etappe in Grächen angekommen waren, waren Annina und ich der Meinung, soeben den bis dahin besten Trail des Rennens gefahren zu sein – nur um uns am nächsten Tag korrigieren zu müssen. Solche Momente hatten wir häufig: Du meinst gerade etwas unglaublich schönes gefahren zu sein, und in der nächsten Abfahrt oder in der nächsten Etappe wird es einfach wieder getoppt! Auch mir als Schweizer war bis hier noch nicht bewusst, dass das Wallis, was Mountainbike-Trails anbelangt, so Vielfältiges zu bieten hat.

Blick von Grächen auf Visp
# Blick von Grächen auf Visp - im Hintergrund das Bietschhorn

Dass die Strecke nicht vorab veröffentlicht wurde und auch in Zukunft nicht bekannt gegeben wird, hat einen Grund: Um die verschiedenen Teilstücke miteinander verbinden zu können, wurden einige Privatgrundstücke befahren und/oder es mussten verschiedene Sonderbewilligungen eingeholt werden. Es wird also leider nicht möglich sein, die Strecke ein zweites Mal zu fahren. Dies ist extrem schade – die einzige Möglichkeit für dieses Trailfest heißt also: Man muss im nächsten Jahr wieder teilnehmen. Die Etappenorte werden nächstes Jahr die selben bleiben, allerdings wird die Strecke abgeändert. Die Begründung ist, dass es noch viel mehr Trails solcher Art im Wallis gebe und man noch lange nicht alles gezeigt habe. Klingt, als sollte man definitiv auf nächstes Jahr gespannt sein!

Einer der Gründe
# Einer der Gründe - warum die Rennstrecke nicht einfach so nachfahrbar ist

Sie:

Was gibt es schöneres als alpine Luft zu schnuppern und in der Ferne schneebedeckte Gipfel zu erblicken?! Eine ganze Woche lang durften wir das fantastische Panorama des Kanton Wallis genießen. Die Rennstrecke begann in Verbier mit Feldwegen, einem Höhenweg und einer rasanten Downhillstrecke. Weiter ging’s dann auf dem Weg nach Leukerbad über viele staubige Höhenwege entlang von Suonen, welche mit vielen unberechenbaren Wurzeln bestückt waren. Der Duft von warmem Nadelholz ließ einem meinen, man sei in einem südländischen Land in den Ferien. Durch Weinreben gelangten wir dann schließlich ins Rhone Tal. Bei Leukerbad wurden wir mit langen Abfahrten durch Laub- und Nadelwälder verwöhnt. Wir durchkreuzten Urwald-ähnliche wie auch sehr südländische Gebiete. Die Trails waren einfach fantastisch – genau nach meinem Geschmack. Besonders eindrücklich war die Überquerung der Bhutanbrücke. Diese Hängebrücke überquert, mit buddhistischen Gebetsfahnen geziert, eine tiefe Schlucht und durfte wie ein North Shore befahren werden.

Klar eines der Highlights
# Klar eines der Highlights - Hängebrücken fährt man auch nicht jeden Tag
Er: Skeptisch?
# Er: Skeptisch?

Von Leukerbad ging es dann über viele Kuhwiesen und steinige Trails mit vielen Spitzkehren Richtung Grächen. Dort galt es dann die 12 km lange Downhill-Strecke zu bewältigen, welche mit vielen Wurzeln und Anliegerkurven bestückt war. Speziell bei den engen Kurven hatte ich ein wenig Mühe und musste oft vom Bike absteigen. Wunderschön waren in Grächen vor allem auch wieder die Trails entlang der Suonen (historische Wasserleitungen). Endlich führte uns die Rennstrecke in das hochalpine Gebiet rings um Zermatt. Das Matterhorn zeigte sich in seiner vollen Pracht, die Gletscher und Seen ließen es mir kalt den Rücken runterlaufen. Eine Woche lang haben wir auf unseren Bikes gestrampelt, um dieses wunderbare Panorama bewundern zu können und das Gefühl von Freiheit zu spüren. Wir wurden nach einem langen Anstieg über Feldwege mit einem technischen Trail belohnt, gespickt voller spitzigen Steinen hinunter nach Zermatt. Wow, eine ganze Woche so tolle Trails! Einfach unglaublich!

Swiss – die Organisation

Ich habe noch nie ein Rennen erlebt, dass so gut organisiert war. Mehr gibt es dazu eigentlich gar nicht zu sagen.

Unser durchaus bequemer Tagesablauf ging in etwa so:

  1. Aufstehen
  2. Frühstück geniessen
  3. das Gepäck an der Hotelrezeption abgeben
  4. schliesslich das Bike aus der riesigen Bike-Garage holen
  5. Startschuss
  6. ein paar Stunden Bergpanorama und super Trails genießen
  7. ins Ziel kommen
  8. beim Sponser-Stand die Energiespeicher wieder auffüllen
  9. im Red Bull-Zelt in den Liegestühlen chillen
  10. mit meistens wildfremden Menschen aus der ganzen Welt plaudern
  11. das Bike waschen gehen
  12. den Weg zum Hotel finden (die persönliche Tasche ist bereits vor Ort)
  13. duschen und sich frisch machen
  14. Poolanlage und Wellnessbereich/Massage genießen (je nach Hotel)
  15. bei der Siegerehrung klatschen
  16. beim Rider-Briefing die nötigen Informationen für die nächste Etappe holen
  17. ein üppiges Abendessen geniessen (sich dabei wieder mit neuen Leuten austauschen)
  18. irgendwann überglücklich im Bett einnicken!

Bei den verschiedenen Etappenorten wurde jeweils im Dorfkern die ganze Infrastruktur mit Start, Ziel, etc. aufgebaut. Dadurch waren meistens auch nach der Etappe alle Fahrerinnen und Fahrer noch beieinander und unterhielten sich über die soeben erlebten Abenteuer.

Plaudern mit Wildfremden
# Plaudern mit Wildfremden - Das gemeinsame Ziel gibt genügend Gesprächsbedarf
Bike-Wash
# Bike-Wash - Tägliche Routine
Man gönnt sich ja sonst nichts:
# Man gönnt sich ja sonst nichts: - Das Gepäck wird morgens abgegeben und steht abends im nächsten Hotel. Swiss Epic Style.
Pasta + High Energy
# Pasta + High Energy
Luxus #1
# Luxus #1 - Flurin deckt den Jacuzzi ab
Luxus #2
# Luxus #2 - Sauna
Gut erholt geht es am nächsten Tag weiter
# Gut erholt geht es am nächsten Tag weiter - Auf Wahnsinns-Trails wie diesem.

Das richtige Material

Was für ein Bike sollte man beim Swiss Epic fahren?

In der Flow-Kategorie definitiv etwas mit viel Federweg! Denn in erster Linie geht es ja um den Spass am Fahren, und auf diesen Trails konnte man wirklich jeden Zentimeter des Fahrwerks ausnutzen. Ein weiteres Problem waren bei einigen Teams überhitzte Bremsen, deshalb genügend große Bremsscheiben montieren. In der Epic-Kategorie mussten die Teams den Spagat zwischen leichtem, aber auch robustem und komfortablem Gerät schaffen. Denn einerseits mussten sie alle Höhenmeter ohne Hilfe selbst in Angriff nehmen, andererseits fuhren sie dieselben Abfahrten wie wir – ich wünsche dabei viel Spass auf einem Race-Hardtail :)

In der Flow-Kategorie
# In der Flow-Kategorie - ist die Uphill-Eignung nicht gar so bedeutend - regelmäßig helfen Gondeln und Shuttles bergauf
Kernige Abfahrten
# Kernige Abfahrten - geben stattdessen All-Mountain-Bikes einen klaren Vorteil. Wer das Swiss Epic pur und ohne Liftunterstützung fährt, muss einen weiten Spagat zwischen Uphill und Downhill finden.

Annina und ich gingen mit AM/Enduro-Bikes an den Start: Ich fuhr ein BMC Trailfox und Annina ein GT Force. Im Voraus wurde uns einige Male gesagt, diese Bikes seien für ein Rennen dieser Art übertrieben, allerdings bereuten wir unsere Wahl in keinem einzigen Moment. Wir hatten während den 6 Tagen keinen einzigen Defekt zu beklagen, nicht einmal einen einzigen Platten hatten wir zu flicken. Dies führen wir darauf zurück, dass wir nie wirklich am Limit fuhren, sondern für uns definitiv das Erlebnis im Mittelpunkt stand. Andererseits hatten wir auch entsprechend stabiles Material montiert. Bei anderen Teams sah das manchmal ganz anders aus: Dass wir in regelmässig kurzen Abstand einem Team begegneten, welches mit Platten flicken beschäftigt war, wurde irgendwann zur Gewohnheit. Ein Mechaniker hat mir erzählt, dass sie nach der 1. Etappe keine Ersatzhinterräder mehr hatten, weil so viele Fahrerinnen und Fahrer die eigenen bereits geschreddert hatten. Nach der Etappe war bei den Service-Ständen immer eine riesige lange Schlange und die Mechaniker hatten jede Menge zu tun. Es ist einfach so, dass so technische und verblockte Singletrails wie beim Swiss Epic  das Material beanspruchen.

Die 10.000 CHF Frage

Was ist speziell am Swiss Epic? Auf jeden Fall setzt das Swiss Epic in vielen Bereichen für mich, der schon so einige Rennen gefahren ist, neue Massstäbe: Zum einen war wirklich alles top organisiert, zum anderen ist auch die Strecke so anspruchsvoll wie kein vergleichbarer Event. Es gab einige Fahrerinnen und Fahrer, welche dieses Jahr ebenfalls das Cape Epic in Südafrika gefahren sind – und alle waren sich einig: Die Trails setzen definitiv höhere Ansprüche und die einzelnen Etappen sind um einiges härter!

Im Vorfeld wurde der hohe Preis oft diskutiert – ich begegnete keiner einzigen Person, die es bereut hat die vielen Franken Startgeld zu bezahlen. Ebenfalls muss gesagt werden, dass mit dem Startgeld wirklich alles inbegriffen ist. Wenn man nicht will, dann muss man keinen einzigen Rappen mehr ausgeben (etwaige Bike-Reparaturen ausgenommen).

Annina auf einer der sehr lohnenden Abfahrten
# Annina auf einer der sehr lohnenden Abfahrten - Bild: Sportograf

Einen weiteren tollen Aspekt finde ich, dass egal ob Profi oder Hobbysportler wirklich alle miteinander ins Gespräch kamen und man sich eine Woche wie eine riesige Familie mit demselben Ziel fühlte: Spaß haben am Mountainbiken! Das Perskindol Swiss Epic findet auch die nächsten Jahre wieder statt. Es werden dieselben Etappenorte sein, allerdings variieren die Strecken ein wenig. Ab November findet die Startplatzverlosung fürs nächste Jahr statt. Die Starter der ersten Austragung in diesem Jahr erhalten das Privileg, sich zuerst anmelden zu dürfen. Die Rennleitung möchte deren Vertrauen in die Organisation in dieser Weise belohnen. Bei der Finisher-Party deshalb der Running-Gag: „Dann ist das Starterfeld ja nächstes Jahr genau das selbe!“ Aber keine Angst, im nächsten Jahr wird es einige Startplätze mehr geben, allerdings wieder durch die Aufnahmekapazität der Bergdörfer wie Grächen begrenzt.

Das Erlebnis im Vordergrund
# Das Erlebnis im Vordergrund - Flurin zieht Annina über die Trails. Bild: Sportograf
Landschaftlich hat das Wallis alles zu bieten
# Landschaftlich hat das Wallis alles zu bieten - von Urwald bis Süd-Europa

Fazit Swiss Epic Flow 2014

Er:

Ein unvergesslicher Event in jederlei Hinsicht! Super flowige Trails bei genialem Bergpanorama und wunderbarem Wetter. Die Flow Kategorie bot für mich die richtige Kombination aus Ausdauer und Fahrspaß. Das freundschaftliche Klima unter den Teams war der Hammer, am Ende der Woche waren einige wirklich enttäuscht, dass es bereits vorbei ist. Doch nächstes Jahr geht’s in die 2. Runde dieses außergewöhnlichen Rennens.

Alltäglich
# Alltäglich - Flurin zieht an einem Team mit Defekt vorbei
Privatgrundstücke und Sondergenehmigungen
# Privatgrundstücke und Sondergenehmigungen - verbinden die Singletrails nahtlos

Sie:

Diese geniale Woche werde ich nie vergessen! Ich konnte durch die technischen Trails enorm viel dazu lernen und quasi im Rennen meine Fahrtechnik verbessert. Ganz speziell hat mir am Swiss Epic gefallen, dass Leute aus der ganzen Welt angereist kamen um das Rennen zu fahren. Auch wir haben so viele interessante Bekanntschaften machen können. Weiter hat mir die Betreuung durch Sponser gut gefallen, ich habe mich regelrecht auf die nächste Service Station oder die Zieleinfahrt gefreut. Für mich war es das erste, aber sicher nicht das letzte Rennen. Das Rennfieber hat mich durch das Swiss Epic richtig gepackt. Die Berge rufen schon wieder und ich freue mich auf die nächste Saison!

Ziel-Einfahrt
# Ziel-Einfahrt - Nach 300 km und 8000 hm bergauf sind Annina und Flurin im Ziel. Bild: Sportograf
Das Wahrzeichen
# Das Wahrzeichen - Das Matterhorn wurde selten so wenig bestiegen, wie diesen Sommer. Den Mountainbikern ist's gleich, sie erfreuen sich an den schneefreien Singletrails außen rum.
  1. benutzerbild

    felixh.

    dabei seit 07/2004

    Pro Person - allerdings nicht mit dem oben teils gezeigtem 4-5Sterne Hotel Standard, sondern Gasthäuser... Mit 4-5 Sterne Standard dann 7490CHF / Person...

    Viele der Trails sind schon bekannt im Wallis - aber offiziell halt nicht freigegeben. Ich hab die meisten der Trails (gab ja im Livetracking die genaue Strecke zum anschauen - also zumindest die der nicht Flow Fahrer) schon gekannt...

    Also in meinen Karten sind die fast durchwegs mit Singletrailskala beschrieben...


    Aber - das Startergeld hats eindeutig einfach in sich. Ich fahr da lieber allein/mit Freunden durchs Wallis und campe. Dann kostet auch die Schweiz kaum mehr als anderswo... Grad die Bergbahnen sind im Wallis billiger als etwa in Italien oder Österreich. Campingplätze nicht teurer, nur Essen kostet halt mehr (dafür auch tendenziell höhere Qualität im Supermarkt).


    Gerne mitfahren würde ich bei einem der französischen Trans Rennen. Die sind im Vergleich - auch halt dank übernachtem im Zelt statt Zimmer, gut erschwinglich... Aber klar, Scheiz mit Orga und Zimmer kostet einfach, denke die Startgebühren tragen etwa die Kosten, Der Gewinn - so es ihn den gibt für die Organisatoren kommt von Sponsoren und Tourismusregionsmarketingsbudgets...
    Und im Gegensatz zu Österreich, wird man im Wallis als Biker wirklich gern gesehen.... Ist also nicht so eine Verarsche wie die MTB Touren in AT...

  2. benutzerbild

    Mtb_Chris

    dabei seit 01/2007

    Wir nähern uns langsam der Wahrheit betreffend dem Preis an...
    Währung und Betrag stimmen schon mal; ist derjenige für das teuerste Package. Es gibt noch andere, günstigere Packages. Kann man alles nachlesen, wenn man will: http://swissepic.com/event/startplatze-und-packages/
    Preise sind PRO TEAM.

    Zum Wallis:
    Ist auf jeden Fall eine Reise wert - es gibt Trails für jeden Geschmack und ein super Panorama noch oben drauf.

  3. benutzerbild

    felixh.

    dabei seit 07/2004

    ups ja- falsch gelesen. Damit ist es für die CH ja fast günstig... Also 18xx € pro Person für 7 Tage Rennen und Unterkunft in Pensionen/Gasthäusern inkl. Essen (nur exklusive Getränke beim essen).

  4. benutzerbild

    MissesDee

    dabei seit 08/2012

    Schöner Bericht, der die Lust auf's Mitmachen weckt - schade nur, der Preis ist dann doch reichlich happig.

  5. benutzerbild

    -habicht-

    dabei seit 09/2013

    Ich finde den Preis jetzt auch nicht so überrissen.
    Klar knapp 2000Euro pro Person ist schon was aber wenn man anschaut was alles dabei ist an Lifttickets (225Euro pro Person), Hotel, Essen und sonstigem Service finde ich es gar nicht so überteuert. Wenn ich mal so fit bin geb ich mir das Race wohl mal smilie

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