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Steinig, steiniger, Val di Sole
Steinig, steiniger, Val di Sole - die Lieblingsstrecke von Andi Kolb wurde um noch mehr Steine erweitert. | Foto: Sven Martin
Was für eine Maschine, unglaublich!
Was für eine Maschine, unglaublich! - Rechts daneben das Atherton-Downhill-Bike von Andi Kolb. | Foto: Sven Martin
Ein etwas höherer Lenker und ein paar Klicks am Rebound und schon hängt Andi am Gas!
Ein etwas höherer Lenker und ein paar Klicks am Rebound und schon hängt Andi am Gas! - Foto: Sven Martin
Mit einem lockeren Lauf auf Rang 18.
Mit einem lockeren Lauf auf Rang 18. - Foto: Sven Martin
Am Ende der super anstrengenden Strecke muss man sich noch volles Rohr in die Zielsektion reinfeuern!
Am Ende der super anstrengenden Strecke muss man sich noch volles Rohr in die Zielsektion reinfeuern! - Foto: Sven Martin
Bis auf einen kleinen Fehler hatte Andi einen super Lauf und raste auf Platz 11.
Bis auf einen kleinen Fehler hatte Andi einen super Lauf und raste auf Platz 11. - Foto: Sven Martin
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Lenzerheide ist nicht die Lieblingsstrecke von Andi Kolb
Lenzerheide ist nicht die Lieblingsstrecke von Andi Kolb - er hat hier immer Probleme mit dem Grip. | Foto: Sven Martin
Im Training ging der Grip direkt zweimal aus.
Im Training ging der Grip direkt zweimal aus. - Foto: Sven Martin
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… da macht der Reiter plumps!
… da macht der Reiter plumps! - „the Plunge“ ist nicht das eleganteste Feature einer Downhill-Strecke. | Foto: Sven Martin
Voll am Gas!
Voll am Gas! - Foto: Sven Martin
In der Schweiz waren wie immer viele MTB-Fans angereist.
In der Schweiz waren wie immer viele MTB-Fans angereist. - Foto: Sven Martin
Noch eine Schikane und ein Drop, dann ist Andi im Ziel.
Noch eine Schikane und ein Drop, dann ist Andi im Ziel. - Foto: Sven Martin
Zweimal hatte Andi Kolb Wetter-Pech und zweimal raste er dennoch in die Top 15!
Zweimal hatte Andi Kolb Wetter-Pech und zweimal raste er dennoch in die Top 15! - Wir sind schon gespannt, was uns das österreichische Talent aus den USA berichtet! | Foto: Sven Martin

Servus liebe MTB-News-User! Spät aber doch habe ich es geschafft, diesen Blog zu schreiben. Es war leider ziemlich stressig die letzten paar Wochen und beim Schreiben bin ich auch nicht gerade der Schnellste, sorry 😊. Dieses Mal darf ich euch von der Weltmeisterschaft in Val di Sole und vom World Cup in der Lenzerheide berichten.

WM Val di Sole

Mittwoch – Trackwalk

Als Erstes stand die Weltmeisterschaft in Val di Sole auf dem Plan. Auf dieses Rennen freue ich mich jedes Jahr am meisten. Die Strecke ist seit 2014, als ich dort das erste Mal Rennen gefahren bin, meine absolute Lieblingsstrecke. Auch dieses Jahr war die Strecke wieder ganz nach meinem Geschmack. Technisch, viele Wurzeln und ziemlich wilde Rockgarden … hier geht es vom Starthaus bis zur Ziellinie einfach voll zur Sache und man muss technisch wirklich gut drauf sein, um vorne mitzumischen.

Steinig, steiniger, Val di Sole
# Steinig, steiniger, Val di Sole - die Lieblingsstrecke von Andi Kolb wurde um noch mehr Steine erweitert. | Foto: Sven Martin
Diashow: WM Val di Sole und DH World Cup Lenzerheide: Doppelpack-Rennbericht von Andi Kolb
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Am Ende der super anstrengenden Strecke muss man sich noch volles Rohr in die Zielsektion reinfeuern!
Voll am Gas!
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Ein etwas höherer Lenker und ein paar Klicks am Rebound und schon hängt Andi am Gas!
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Donnerstag – Training/Bikesetup

Für mich war von Anfang an klar, dass man dieses Wochenende nicht zu viel trainieren darf, um Kraft zu sparen für den Rennlauf. Bei der Weltmeisterschaft haben wir nämlich einen Tag mehr Training als bei einem gewöhnlichen World Cup. Ich entschloss mich daher, den ersten Tag ganz entspannt anzugehen und beobachtete die anderen Fahrer. So sah ich, ohne viel zu trainieren, welche Linien funktionierten und welche ich gar nicht versuchen musste.

Was ich am Bikesetup machen musste, um mich auf der steilen Strecke wohlzufühlen, wusste ich schon von den vorherigen Jahren. Dazu gehört ein 5 mm höherer Lenker, 2 Klicks weniger Lowspeed-Rebound und 1 Klick weniger Highspeed-Rebound am Dämpfer als auf flacheren Strecken. Mit diesen 3 kleinen Veränderung fühle ich mich auf steileren Passagen viel wohler und kann befreit Gas geben.

Was für eine Maschine, unglaublich!
# Was für eine Maschine, unglaublich! - Rechts daneben das Atherton-Downhill-Bike von Andi Kolb. | Foto: Sven Martin
Ein etwas höherer Lenker und ein paar Klicks am Rebound und schon hängt Andi am Gas!
# Ein etwas höherer Lenker und ein paar Klicks am Rebound und schon hängt Andi am Gas! - Foto: Sven Martin

Freitag – Qualifikation

In der Quali blieb ich meiner Taktik, Kraft zu sparen, treu und qualifizierte mich mit einem lockeren Lauf auf Platz 18. Danach machte ich einen zweiten Trackwalk, um noch die ein oder andere Linie zu finden.

Mit einem lockeren Lauf auf Rang 18.
# Mit einem lockeren Lauf auf Rang 18. - Foto: Sven Martin

Samstag – Training

Beim zusätzlichen Training am Samstag habe ich langsam angefangen, in einzelnen Sektionen ordentlich Gas zu geben und hatte richtig Spaß am Bike. Nach dem eher gemütlichen Start ins Rennwochenende kam ich langsam in Fahrt und konnte die Sektionen gut miteinander verknüpfen.

Sonntag – Finale

Yiiihaa, Renntag! Am Renntag bin ich immer extrem motiviert und wache meistens 1 Stunde früher auf als sonst. Renntag bei der WM ist immer ein spezielles Gefühl. Für uns im Downhill ist das der wichtigste und zugleich beste Tag des Jahres. Viel besser als Geburtstag und Weihnachten vereint. Haha

Am Ende der super anstrengenden Strecke muss man sich noch volles Rohr in die Zielsektion reinfeuern!
# Am Ende der super anstrengenden Strecke muss man sich noch volles Rohr in die Zielsektion reinfeuern! - Foto: Sven Martin

Im letzten Trainingslauf lief’s so gut, dass ich fast einen vollen Lauf durchgezogen hätte. „Jetzt muss nur noch das Wetter halten, dann steht einem guten Ergebnis nichts mehr im Weg!“, dachte ich. Am Berg fürs Warm-up angekommen, war es dann aber soweit und ich spürte die ersten Regentropfen. Es war dann zum Glück nicht zu schlimm und hörte nach ca. 20 min leichtem Regen auf und ich konnte meine Roll-off Brille wieder einpacken.

Mental war mir der Regen eigentlich egal, da ich mir ziemlich sicher war, welche Kurven rutschig sein werden und welche nicht. Und so war es dann auch! Die Startsektion hatte ich super erwischt, danach wusste ich genau, wo ich aufpassen musste und wo ich voll pushen kann. Leider habe ich dann an einer Stelle etwas zu viel gepusht und bin viel zu spitz in eine der wichtigsten Kurven gekommen. Am Kurvenausgang war ich ungefähr halb so schnell wie im Training und der Speed für die nächste Gerade war futsch. Während ich pedalierte musste ich schreien, da ich wusste, dass dieser Fehler ca. 1–2 Sekunden gekostet hatte.

Bis auf einen kleinen Fehler hatte Andi einen super Lauf und raste auf Platz 11.
# Bis auf einen kleinen Fehler hatte Andi einen super Lauf und raste auf Platz 11. - Foto: Sven Martin

Von dort an kam ich aber immer mehr ins Fahren und ich kann mich an keine weiteren Fehler erinnern. Ich war so richtig im Tunnel und alles funktionierte von allein, ein richtig geiles Gefühl. Als es im Ziel dann auch noch Grün aufleuchtete, war ich so richtig happy und konnte es nach dem Fehler im oberen Teil kaum glauben. Am Ende belegte mein bisher bestes Ergebnis mit Rang 11 und nur 0,2 s hinter den Top 10!

Danke Val di Sole! Es war wieder einmal ein voller Genuss. Auf nach Lenzerheide zum vierten World Cup der Saison.

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Downhill World Cup Lenzerheide

Mittwoch – Trackwalk

Na ja, über die Strecke in der wunderschönen Lenzerheide kann man streiten. Die einen mögen sie, die anderen mögen sie eher ganz und gar nicht. Ich gehöre leider zu denen, die diese Strecke nicht bevorzugen. In der Vergangenheit habe ich immer extreme Probleme mit dem Grip gehabt und konnte nie so richtig den Flow finden. Mein Plan war dieses Jahr, dem ein Ende zu setzen. Mit den paar kleinen Änderungen auf der Strecke hatten mir die Streckenbauer schon einmal einen Gefallen gemacht. Die 2 Sektionen, mit denen ich immer am meisten Probleme hatte, wurden geändert und sahen sogar richtig gut aus. Meine Motivation war plötzlich um einiges gestiegen.

Lenzerheide ist nicht die Lieblingsstrecke von Andi Kolb
# Lenzerheide ist nicht die Lieblingsstrecke von Andi Kolb - er hat hier immer Probleme mit dem Grip. | Foto: Sven Martin

Donnerstag – Training

Die ersten zwei Läufe liefen mit zwei kleinen Stürzen jedoch nicht wie erhofft und mein kleines bekanntes Grip-Problem tauchte wieder auf. Ich habe mich dann beim nächsten Lauf für einen Hardpack-Reifen entschieden und auf einmal funktionierte es. Am Nachmittag im Zeit-Training hatte ich zwar noch etwas Probleme in der ein oder anderen Sektion, war jedoch mit Platz 12 ganz zufrieden und freute mich auf den nächsten Tag, um in der Quali ordentlich anzugreifen und Punkte zu machen.

Im Training ging der Grip direkt zweimal aus.
# Im Training ging der Grip direkt zweimal aus. - Foto: Sven Martin
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Freitag – Qualifikation

Der Freitag verlief nicht ganz nach meinen Vorstellungen. Den ersten Trainingslauf habe ich ganz gemütlich genommen und mir vorgenommen, im zweiten Lauf Gas zu geben, um zu sehen, wie viel ich in der Quali pushen kann.

Ich bin dann mit fast etwas zu viel Motivation in die erste Kurve gekommen und hätte fast mein Vorderrad verloren. Egal, dachte ich mir, schieb ich noch mal hoch und starte von vorne. Erste Kurve perfekt erwischt und zack musste ich auf die Bremse, da ein Fahrer vor mir im ersten Steinfeld schwer stürzte. Ich ging runter zu ihm, half ihm von der Strecke und schob mein Bike wieder hoch zum Start.

… da macht der Reiter plumps!
# … da macht der Reiter plumps! - „the Plunge“ ist nicht das eleganteste Feature einer Downhill-Strecke. | Foto: Sven Martin

Beim Start angekommen wurde mir gesagt, dass die Strecke aufgrund von Brendan Faircloughs Sturz gesperrt ist und das Training leider frühzeitig beendet werden muss. Immerhin hatten wir Fahrer, die noch oben waren, unseren Spaß auf der Freeride-Line und durften das letzte Drittel der Rennstrecke doch noch trainieren.

In der Qualifikation am Nachmittag konnte ich nicht wirklich Gas geben, da mir der eine Trainingslauf doch fehlte und ich in ein paar Sektionen etwas unsicher war. Was aber nicht weiter schlimm war, da es einigen Fahrern so erging und mit Platz 21 konnte ich mich nicht beschweren.

Voll am Gas!
# Voll am Gas! - Foto: Sven Martin

Samstag – Finale

Das Abschlusstraining lief wirklich gut für mich und ich fühlte mich bereits vom ersten Meter an schneller als in der Quali. Alles fühlte sich perfekt an und ich konnte es kaum erwarten, den Rennlauf hinter mich zu bringen. Als ich auf dem Weg zum Warm-up war und in die Gondel einstieg, sah ich ziemlich viele Regentropfen auf den Fenstern und dachte mir: „Nicht schon wieder!“. Dieses Jahr ist beim Wetter echt der Wurm drinnen. Mental habe ich mich genau gleich wie in Val di Sole vorbereitet und ich wusste, in welchen Sektionen ich aufpassen musste und in welchen ich pushen konnte. Die ersten paar Kurven hatte ich perfekt erwischt, jedoch wäre mir in der ersten Wiesenkurve fast mein Vorderrad weggerutscht und ich habe es gerade noch geschafft am Bike zu bleiben. Danach war ich etwas verhalten unterwegs, was dank der unzähligen Fans, die entlang der Strecke standen, nicht lang dauerte.

In der Schweiz waren wie immer viele MTB-Fans angereist.
# In der Schweiz waren wie immer viele MTB-Fans angereist. - Foto: Sven Martin

Im oberen Streckenabschnitt gab es eine Fansektion inklusive Sprecher und die Leute schrien wie verrückt. Ich habe mich von der Stimmung richtig anstecken lassen und ging so richtig ans Limit. In der letzten Sektion habe ich noch einmal alles gegeben und überquerte die Ziellinie als Führender. Mega geiles Gefühl – und das auf der Strecke, mit der ich immer am meisten Probleme hatte.

Am Ende landete ich auf Platz 15, womit ich äußerst zufrieden bin.

Noch eine Schikane und ein Drop, dann ist Andi im Ziel.
# Noch eine Schikane und ein Drop, dann ist Andi im Ziel. - Foto: Sven Martin

Bilanz

Im Großen und Ganzen bin ich mit dem 11. Rang bei der WM und mit dem 15. Rang in Lenzerheide mega happy. Mein Ziel war zwar, bei beiden Rennen in die Top 10 zu fahren, jedoch hatte ich bei beiden Rennen kein Glück mit dem Wetter. Aber na ja – so ist es bei einem Outdoorsport nun mal. 😊

Zweimal hatte Andi Kolb Wetter-Pech und zweimal raste er dennoch in die Top 15!
# Zweimal hatte Andi Kolb Wetter-Pech und zweimal raste er dennoch in die Top 15! - Wir sind schon gespannt, was uns das österreichische Talent aus den USA berichtet! | Foto: Sven Martin

Alles nächstes geht es bei mir weiter nach Snowshoe in die USA, wo die letzten zwei World Cups der Saison stattfinden werden – beide auf derselben Strecke. Wird bestimmt eine großartige Zeit und freue mich, euch wieder von dort berichten zu dürfen.

Bis dann, Andi

Was sagst du zu Andis super Ergebnissen diese Saison?


Alle Infos zur Downhill WM 2021 in Val di Sole und dem Downhill World Cup 2021 | Alle Blog-Beiträge von Andi Kolb:

Fotos: Sven Martin
  1. benutzerbild

    pat

    dabei seit 01/2002

    Guter Bericht, danke! smilie

    Und super Rennen gewesen, zweimal gut abgeliefert. smilie

    Alles Gute und viel Erfolg für die restliche Saison! smilie

  2. Super Bericht und tolle Saison die du ablieferst!!! Viel Erfolg diese Woche!!!

  3. benutzerbild

    Faszi

    dabei seit 04/2016

    Danke für den Einblick und viel Glück in Snowshoe 🙂



  4. benutzerbild

    pseudosportler

    dabei seit 04/2004

    Danke für dein Einblick ins Renngeschehen, kommt gerade mit etwas Abstand immer sehr glaubwürdig und ehrlich rüber smilie.

    MfG pseudosportler

  5. benutzerbild

    Nenoflow

    dabei seit 05/2019

    Wieder vielen Dank für die beiden Berichte und auch viel Glück mit einer Top 10 Platzierung in den beiden Rennen. Das Ziel rückt ja immer näher bei dir.

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