Neues Berria Bravo Cross Country Bike Mit Softtail an die Worldcup Spitze?

Neues Berria Bravo: Die Spanier statten ihr Cross Country Bike in der neusten Iteration mit einem Softtail aus und bescheren dem neuen Modell damit ganz ohne komplexe Dämpfungskomponenten  28 mm Federweg am Heck – dazu gibts vorn jetzt 110 mm Federweg sowie eine angepasste Geometrie.
Titelbild

Berria Bravo: Infos und Preise

Beim Berria Bravo handelt es sich um sogenanntes Softtail – das Cross Country Bike setzt auf einen Carbonrahmen mit einer flexiblen Hinterbau, der zusätzlich über ein Gelenk am oberen Ende der Sitzstrebe, aber nicht über einen Dämpfer verfügt. Auf diese Weise sollen in Kombination mit der ebenfalls federnden Tibia-Sattelstütze 10-30 mm Federweg zur Verfügung stehen. Das sogenannte Softex System kommt bei insgesamt vier Modellen zum Einsatz, die auf 29″-Laufräde, 110 mm Federweg an der Front und eine neue Geometrie setzen.

  • Rahmenmaterial Carbon
  • Federweg 110 mm (vorn) / 28 mm (hinten, in Kombination mit Tibia-Sattelstütze)
  • Hinterbau Softex
  • Laufradgröße 29″
  • Besonderheiten Softtail mit integriertem Drehpunkt
  • Gewicht ab 999 g (Bravo-BR-Rahmen mit HM3X-Carbon, Herstellerangabe)
  • Rahmengrößen XS / S / M / L
  • Verfügbar unbekannt
  • www.berriabikes.com

Preis Berria Bravo: 2.399 € (UVP) bis 5.599 € (UVP)

Berria Bravo
# Berria Bravo – das XC-Softtail setzt auf einen neu entwickelten flexiblen Hinterbau, der 14 mm Federweg freigeben soll. In Kombination mit der ebenfalls federnden Sattelstütze sollen so 28 mm Federweg am Heck zur Verfügung stehen. Der Carbonrahmen kommt mit 29"-Laufrädern und 110 mm Federweg an der Front ab 2.399 € (UVP).
Diashow: Neues Berria Bravo Cross Country Bike: Mit Softtail an die Worldcup Spitze?
RRSS Bravo Accion 11 06
Siftex pequeño-16
Siftex pequeño-23
Siftex pequeño-15
Kurze Kettenstreben und größenabhängige Lenk- und Sitzwinkel sind beim Berria an Bord.
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Der Hinterbau verfügt über ein Gelenk und flexende Kettenstreben.
# Der Hinterbau verfügt über ein Gelenk und flexende Kettenstreben.
In Verbindung mit der federnden Sattelstütze werden so 28 mm Federweg realisiert.
# In Verbindung mit der federnden Sattelstütze werden so 28 mm Federweg realisiert.

Das Berria Bravo setzt auf das Softex Carbon Flex Control – das neue Hinterradfederungssystem von Berria. Das soll zu einer angenehmen Dämpfung während der Fahrt führen, und dabei das Gewicht von Umlenkern und herkömmlichen Dämpfungskomponenten einzusparen.

Aber nicht nur der Hinterbau fließt in die Rechnung mit ein – mit der Tibia Sattelstütze sollen weitere 14 mm Federweg bereitgestellt werden, sodass die Spanier auf einen Federweg von insgesamt 28 mm am Heck kommen. Kombiniert wird das ganze mit 110 mm an der Front.

Berria Softex-Hinterbau im Detail

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Bei der Entwicklung des Rahmens war das Ziel, ausreichende Federung zu bieten, ohne das Gewicht des Bikes zu stark zu erhöhen. Dabei sollen zwei Rahmen entwickelt worden sein – das Topmodell Bravo BR sowie das Standardmodell Bravo.

Beide bestehen aus hochmodularem Carbon, das Bravo BR soll nur 999 Gramm wiegen und auf die Verwendung von den Carbonfasern Toray T700, T800 und T1000 setzen, auch bekannt als HM3X Carbon. Diese Kombination von Fasern erhöht die Steifigkeit in den wichtigsten Bereichen des Rahmens. Die Fasern sind unidirektional angeordnet und verbessern die laterale Steifigkeit und Performance des Bikes.

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Das Standard-Bravo verwendet das HM2X Carbon, das aus den Fasern Toray T700 und T800 besteht. Es bietet immer noch eine großartige Fahrtqualität, soll aber mit 1.270 g ein etwas höheres Gewicht aufweisen. Leider ist auf der Homepage des Herstellers noch kein Modell mit dem Bravo BR Rahmen zu finden. Sollte er kommen, dürfte er aber die Basis für das Topmodell der Reihe bilden.

Ein weiteres Highlight soll das Anti Mud System darstellen – dabei handelt es sich laut Berria um ein spezielles Design, das die Ansammlung von Schlamm am Rahmen verhindert und dessen Ablösung erleichtert. Das soll unnötiges Gewicht durch Anhaftungen verhindern und damit auch den Widerstand minimieren.

Mit dem Anti Mud System soll das Bike bei nassem Untergrund nur wenig Schlamm aufsammeln.
# Mit dem Anti Mud System soll das Bike bei nassem Untergrund nur wenig Schlamm aufsammeln.

Geometrie

Das Bravo soll verbesserte, progressive XCO-Renngeometrie bieten. So werden beim neuen Modell über alle Größen 420 mm kurze Kettenstreben verbaut und damit eine verbesserte Wendigkeit auf kurvenreichen Streckenabschnitten sowie mehr Dynamik beim Start gegenüber dem Vorgänger erreicht werden. Der Lenkwinkel ist laut der Berria Geometrie-Tabelle dagegen größenabhängig und reicht von 66,5° in Größe XS bis hin zu steileren 68° in Größe L. Noch größer wird es übrigens nicht: Der L-Rahmen soll aber trotz eines kurzen Reachs von 465 mm auch für Fahrer bis 198 cm taugen.

Rahmengröße XS S M L
Laufradgröße 29″ 29″ 29″ 29″
Reach 397 mm 430 mm 448 mm 465 mm
Stack 599 mm 610 mm 624 mm 638 mm
STR 1,51 1,42 1,39 1,37
Lenkwinkel 66,5° 67° 67,5° 68°
Sitzwinkel, effektiv 75,1° 75,1° 74,4° 74,1°
Oberrohr (horiz.) 556 mm 594 mm 622 mm 647 mm
Steuerrohr 85 mm 95 mm 107 mm 120 mm
Sitzrohr 380 mm 431 mm 470 mm 521 mm
Kettenstreben 420 mm 420 mm 420 mm 420 mm
Radstand 1.099 mm 1.130 mm 1.147 mm 1.165 mm
Tretlagerabsenkung 63 mm 63 mm 63 mm 63 mm
Federweg (hinten) 28 mm 28 mm 28 mm 28 mm
Federweg (vorn) 110 mm 110 mm 110 mm 110 mm
Kurze Kettenstreben und größenabhängige Lenk- und Sitzwinkel sind beim Berria an Bord.
# Kurze Kettenstreben und größenabhängige Lenk- und Sitzwinkel sind beim Berria an Bord.

Ausstattung

Drei Ausstattungsvarianten präsentiert Berria in der Pressemitteilung; zudem ist eine vierte, das Bravo LTD, auf der Homepage zu finden. Wer gerne auf eine eigenständige Optik setzt, darf sich zudem über das Customizing Programm von Berria freuen – hier können verschiedene Farboptionen für Lackierung und Decals angewendet werden.

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Infos und Bilder: Pressemitteilung Berria

20 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Die wird nicht groß flexen.
    Bist du schon einmal eine Ergon CF gefahren?
    Die kann bei Bodenwellen gut 4cm nach hinten flexen und manchmal hat es sich wie 7cm angefühlt, ist natürlich auch davon abhängig wie weit die raus schaut.
    Aber da würde dein besagtes Szenario schon durchaus Sinn ergeben.
    Mich hat es schon ein paar mal schön in und nachher aus den Sattel gepumpt.
    Die wird wohl wirklich nur wenig flexen; entscheidend ist aber, daß die Zeitkonstante dieser Federblatt-Sattelstütze garantiert anders ist als die des wohl leicht bedämpften Hinterbaus, und genau dadurch entstehen diese Aufschaukeleffekte (wobei es geradezu aberwitziger Aufwand wäre, die zwei Systeme exakt gleichphasig abzustimmen - genau deshalb macht das kein vernünftiger Mensch...).
    Ich kenne die Ergon-Stützen und die Canyon-Stütze gut; so viel anders wird das Teil an dem hier besprochenen bike nicht sein. Ich habe noch eine Redshift Federsattelstütze am Gravelbike verbaut; ein Klasse-Teil, aber recht schwer, und am Marathon-Racer eine Cane Creek eeSilk Carbon, die extrem unauffällig ihre diskrete Arbeit macht... beide gefallen mir sehr gut, und die letztere ist auch nicht wirklich schwer...
  2. Das kann ich mir gut vorstellen.

    Ich kann nicht mitreden, weil ich noch nie ein derart gefedertes Bike gefahren bin. Nur rein subjektiv kann ich mich nicht mit einem Gerät anfreunden, wo irgendwas zu irgendeinem Moment herum federt und ich mich darauf einstellen muss. Geht das nicht das Feedback zum Untergrund verloren?
    Es war am Anfang mit der Redshift Federsattelstütze ein irritierendes Gefühl: man spürt nicht die Einschläge, sondern die Verkürzung der Beine durch das Einfedern. Man gewöhnt sich schnell daran; ich wollte den positiven Effekt - nämlich mehr Stabilität beim biken, weil ich viel mehr Arschkontakt haben kann, weniger Streß für den Körper, und den Untergrund fühlt man halt -s.o. - einfach nur etwas anders. Total irritierend ist auch die federnde Vorbau/Sattelstützen-Geschichte an meinem Marathon-Racer: da wunderte ich mich am Anfang auf meiner Hausstrecke plötzlich über das laute Kettenschlagen - das hatte ich früher nie wahrgenommen, weil der Streß auf den Handgelenken, und die Konzentration darauf, die Einschläge am Sattel durch aus-dem-Sattel-gehen etc. "ausreiten" zu müssen, mich nie das Kettenschlagen haben wahrnehmen lassen... aber selbst die Redshift-Federsattelstütze mit nutzbaren 35mm reicht für richtig derbes Gelände nicht aus, und XC-Fullys sind mittlerweile so leicht und gut geworden, daß ich wirklich keine ökologische Nische für Hartschwanz-MTBs mehr sehe (habe meinen Titan-Hartschwanz schon vor Jahren verkauft - entweder "richtig starr" mit Gravel, oder halt Fully...
  3. Grundsätzlich gilt es als kapitaler Fehler, zwei Feder/Dämpfungssystem an einer Achse zu verbauen - hier kann es zu sehr ungesunden Verstärkungseffekten kommen, wenn die Systeme nicht exakt gleichphasig arbeiten. Wenn jetzt z.B. nach einem bump ein zweiter Einschlag kommt, und der Hinterbau artig nachgeben will, aber die Sattelstütze - die ja fast nur als Feder, und kaum als Dämpfer funktioniert - ihre gespeicherte Energie gerade an das System zurückgibt, dann "pumpt" die Sattelstütze den Hinterbau, so daß der schon am Limit ist. Es ist aus guten Gründen verboten, an Fullys wie auch z.B. Falträder mit Hinterbaufederung zusätzlich Federsattelstützen zu verbauen, und es bringt auch nix!
    Der sog. Federweg der Sattelstütze arbeitet ja eher horizontal, der des Hinterbaus vertikal. Bin daher eher nicht das Problem. Aber trotzdem Käse, das addieren zu wollen. Nach der Rechnung hätte mein Rennrad ja auch hinten eine Federung.
  4. Der sog. Federweg der Sattelstütze arbeitet ja eher horizontal, der des Hinterbaus vertikal. Bin daher eher nicht das Problem. Aber trotzdem Käse, das addieren zu wollen. Nach der Rechnung hätte mein Rennrad ja auch hinten eine Federung.
    würde die Resultierende der Sattelstütze wirklich nur horizontal arbeiten, würde sie nicht als Federung gegen vertikal auftretende Kräfte agieren, wäre somit wirkungslos - sie würde aber auch nicht durch vertikale wirkende Kräfte angeregt werden. Auch Parallelogramm-Sattelstützen beschreiben eine Bahnkurve mit auch horizontaler Komponente, aber es muß definitiv die Masse des Fahrers gegen den Untergrund vertikal verschoben werden, sonst nix Federung. Umgekehrt ist die Horizontalbewegung ein Weg, einem eigentlich ungedämpftem System durch das Hin-und Herschaukeln der Hauptmasse - dem Fahrer - in einer weiteren Achse eine gewisse Eigendämpfung zu geben... elegant ist das aber nicht...
  5. Einer Firma die den "Federweg" einer Sattelstütze ersthaft zum Federweg eines Rades addiert traue ich mal schon grundsätzlich nicht über den Weg. So mieses Marketinggewäsch wirkt auf mich eher verzweifelt und schwerst peinlich und nicht verkaufsfördern.

    Aber gut, man kann auch noch die Verformung der Griffe dazurechnen, Lenkerdurchbiegung sowie Felgen und Reifenverformung addieren, ich denk wenn man ALLES addiert hat ein solches Rad durchaus noch ECHTES Enduropotential was den Federweg betrifft

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