Die Mountainbike-Welt ist voll mit den verrücktesten Erfindungen und Gerätschaften – doch der BMB Raised Reversed Stem schießt den Vogel wirklich ab. Der Vorbau soll die Fahreigenschaften eines Enduro-Bikes bergab stark verbessern, indem er den Lenker extrem anhebt und fast in Linie mit dem Gabelschaft bringt.

BMB Raised Reversed Stem – Infos & Preise

Die Lenk-Geometrie von Mountainbikes ist bereits seit jeher ein beliebtes Diskussions-Thema. Nicht zuletzt deshalb gibt es mittlerweile Federgabeln mit verschiedenen Offsets, unterschiedlichste Vorbaulängen und sogar einen Offset-Steuersatz. Auch extrem kurze Vorbauten wurden vor 10 Jahren bereits von Mondraker und Fabien Barel propagiert (siehe Mondraker Foxy XR-Test), konnten sich jedoch nie durchsetzen. Komplett verrückt mutet nun jedoch die Kreation von Be More Bikes an. Der Raised Reversed Stem ist extrem hoch und klemmt den Lenker sogar leicht hinter dem Gabelschaft statt davor.

  • Material 7075 T6 Aluminium
  • Lenkerklemmung 31,8 mm / 35 mm
  • Gabelschaft 1 1/8″
  • Farbe Gold
  • www.bemorebikes.com
  • Preis (UVP) 400 USD
Der BMB Raised Reverse Stem kostet 400 $ und soll das Handling des Bikes spürbar verbessern.
# Der BMB Raised Reverse Stem kostet 400 $ und soll das Handling des Bikes spürbar verbessern. - Mehr Grip in Kurven und schnellere Zeiten in der Abfahrt sind laut Hersteller die Auswirkungen. | Foto: BMB-Website

Ganz neu ist uns der BMB Raised Reversed Stem tatsächlich nicht – bereits seit Wochen taucht er regelmäßig in unserem Social-Media-Feed auf. So richtig ernst genommen habttn wir den verrückten Vorbau allerdings zunächst nicht. Mittlerweile mehren sich allerdings die positiven Stimmen erster Kund*innen und YouTuber, sodass sich zumindest ein Blick auf den Monster-Vorbau lohnt. Wie hoch dieser genau ist und wie groß der Offset nach hinten ausfällt, wird nicht angegeben – nur dass die Klemmung am Gabelschaft 60 mm hoch ist. Durch den extrem hohen Lenker soll man entspannter im Rad stehen und stärker gebeugte Ellenbogen haben, dank derer sich mehr Kontrolle über das Rad ausüben lässt.

An die Optik muss man sich definitiv gewöhnen.
# An die Optik muss man sich definitiv gewöhnen. - Foto: BMB-Website.

Dass ein hoher Lenker Sicherheit in der Abfahrt bedeuten kann – auch wenn wir hier von einer sehr extremen Höhe sprechen – ist nichts ganz Neues. Doch was hat es mit dem umgedrehten Offset auf sich? Dieser Vorbau klemmt den Lenker ja tatsächlich hinter dem Gabelschaft und nicht wie zurzeit üblich 30–60 mm davor. Der Hersteller bleibt hier kryptisch und verspricht mehr Kontrolle in Kurven, da man durch die bessere Balance mehr Gewicht auf die Seiten-Stollen bekommt. Der Vorbau soll bereits ab einer Körpergröße von 1,60 m sinnvoll einsetzbar sein. Dass man mit dem Raised Reversed Stem offensichtlich nicht ganz langsam einen Trail hinabfahren kann, zeigt ein Video des YouTube-Kanals „Berm Peak Express“:

Ist der BMB Raised Reversed Stem also die nächste Lenkungs-Revolution, auf die wir alle gewartet haben?

Infos und Bilder: BMB-Website
  1. benutzerbild

    Falco

    dabei seit 11/2011

    Das kann nicht richtig sein. So ist das viel sinnvoller:

    WhatsApp Bild 2023-08-14 um 12.52.05.jpg

    WhatsApp Bild 2023-08-14 um 12.52.04.jpg

  2. benutzerbild

    NukaCola

    dabei seit 12/2015

    Cannondale hatte früher mal schöne Räder... smilie

  3. benutzerbild

    alles-fahrer

    dabei seit 07/2011

    Also ich fahre jetzt den Nullvorbau aus BaWü, der 40mm kürzer und 35mm höher ist als mein vorheriger. An einem XL Spindrift Mullet mit etwas über 500mm Reach.

    Von Anfang an hat mich enorm verblüfft wie stark sich das auf das Fahrgefühl Meines Bikes ausgewirkt hat. Es fährt sich merklich agiler als vorher, fühlt sich aber gleichzeitig deutlich kontrollierter an. Irgendwie animiert mich die neue Position mehr zu spielen und abzuziehen.

    Was mich aber am meisten erstaunt, ist dass sich das Bike kein Stück schlechter klettert als vorher. Und ich rede nicht von 10% Forststraßen, sondern von echt technischem Gelände bis über 30% Steigung.
    Ich bin nicht sicher weshalb das So ist - widerspricht ja irgendwie der Intuition. Meine aktuelle Theorie ist, dass ich durch die nähere Lenkerposition beim Klettern weniger an der Front ziehe, und dadurch vorne besseren Bodenkontakt habe, ohne zu weit nach vorne gehen zu müssen.

    Bisheriges Fazit - der bleibt dran!

  4. benutzerbild

    Falco

    dabei seit 11/2011


    Grade bei Vital MTB gefunden. So viel zum Thema "raised reversed stem"... Das illustriert gut, warum man eben doch zentral auf dem Rad stehen und genug Druck auf dem Vorderrad haben will.
    Kann aber auch bedeuten: Wer zu viel Zeit mit dem Setup verbringt, der trainiert zu wenig Fahrradfahren. Oder wer zu wenig Fahrradfahren trainiert, der ist der Meinung es muss am Fahrrad liegen und verbringt dann wieder zu viel Zeit mit dem Setup smilie

    Man kann so viel im Bewegungsablauf ausgleichen, dass es am Ende außer der unterschiedlich hohen körperlichen Beanspruchung keinen Unterschied macht. Funktioniert natürlich nur, wenn man ausreichend viele Fahrstunden Bewegungserfahrung mit der jeweiligen Fahrposition gesammelt hat. Manches lässt sich leichter fahren und braucht weniger Lernphase und anderes erfordert eben mehr Kompensation durch den Körper.
    Ob man objektiv ermitteln kann, was nun einfacher/leichter ist, hat im Bikesport noch keiner so richtig bewiesen. Aber das Ergebnis macht immer das aus, was der Fahrer mit seinen Erfahrungen daraus machen kann.
  5. benutzerbild

    Ralf_T

    dabei seit 05/2014


    Grade bei Vital MTB gefunden. So viel zum Thema "raised reversed stem"... Das illustriert gut, warum man eben doch zentral auf dem Rad stehen und genug Druck auf dem Vorderrad haben will.
    Also was man in dem Video hervorragend sieht ist, wie aktiv die guten Fahrer am Anfang den gesamten Bewegungsumfang ihrer Arme (und sicher auch der Beine) einsetzen um die groben Absätze wegzuschlucken und dynamisch, schnell und sicher durch das Felsenmeer zu navigieren.
    Der Typ mit dem RRS dagegen scheint erstens kein besonders guter Fahrer zu sein, und das hohe Cockpit zwingt ihn in eine aufrechte eher hecklastige Position, und nimmt ihm sehr viel Bewegungsspielraum beim Beugen der Arme. Entsprechend passiv und unsicher stochert er in den Felsen rum. 🙈

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