Bremspower ist durch nichts als durch noch mehr Bremspower zu ersetzen? Diesen Gedanken dürfte das Team von Brake-Up bei der Entwicklung ihrer neuen Tuning-Teile mehr als nur einmal gehabt haben. Die Idee hinter den schlauen Teilen ist ebenso bekannt wie neu: Im Rennlauf sind viele Profis mit ultra-griffigen Reifen unterwegs, die kaum mehr als einen Tag im Bikepark durchhalten – dagegen kommen eigentlich immer Standard-Bremsbeläge zum Einsatz.
Stand der Technik
Zugegeben: Neu ist die Idee nicht. Auch früher, zu Zeiten von Felgenbremsen, waren Bremsbeläge für verschiedene Einsätze keine Seltenheit: Je nach Felge, Wetter und gewünschter Bissigkeit gab es unterschiedliche Gummimischungen. Heute unterscheiden fast alle Hersteller nur noch zwischen organischen („Resin“, „Nicht-Metall“) und gesinterten („Metall“) Bremsbelägen. Während die nicht-organischen ihrem Namen treu aus Materialien wie Glas, Gummi, Keramik, Kevlar, Kohlenstoffasern und Füllstoffen bestehen, werden die Metall-Beläge erneut getreu ihres Namens aus Metall gesintert. Darunter versteht man den Prozess des Formens von Metallpulver zu festen Produkten unter hohem Druck und Temperatur.
Alle aktuellen Bremsbeläge haben eines gemeinsam: Sie bestehen eigentlich aus zwei Teilen: Trägerplatte und eigentlichem Belagsmaterial. Auf die Trägerplatte aus Aluminium, Stahl oder Titan wird das Material, das mit der Scheibe in Kontakt kommt, aufgebracht.
Vor- und Nachteile bisheriger Systeme
Den ultimativen Belag gibt es bisher nicht, alle Belagsvarianten haben ihre Vor- und Nachteile. Kurz gesagt schlägt das Material stark auf die Eigenschaften durch, sprich: Metall-Beläge quietschen eher und leiten Wärme stärker ins Bremsmedium weiter, dafür halten sie länger durch und vertragen mehr Wärme. Orangische Beläge dagegen verschleißen schneller und sind hitzeempfindlich, stören aber im Gegenzug nicht mit Quietschen und isolieren die Bremsflüssigkeit besser gegen Hitze. Heißt: Die Schwäche des Einen ist die Stärke des Anderen.
Der Brake-Up-Ansatz
Hier setzt Brake-Up an. Die Konstruktion des Belags wird revolutioniert, statt des bisherigen, 2-teiligen Ansatz, werden Brake-Up-Beläge in einem Stück gefertigt. Möglich wird das durch das neue Material Ceron®, einen Faserverbundwerkstoff mit spezieller Matrix, in den Verstärkungsfasern eingebracht sind. Das Material ist sehr hitzebeständig und hochfest, kann also die auftretenden Druck- und Scherkräfte zwischen Kolben, Scheibe und Bremssattel selbst tragen, ohne dass eine Trägerplatte nötig wird. Gleichzeitig soll Ceron® eine höhere Reibung und Isolation als metallische Beläge bieten, ohne dabei zum Quietschen zu neigen. Derartige Materialien werden auch bisher schon für Bremsen verwendet: Allerdings als Material für Bremsscheiben und Beläge im Rennsport-Bereich, wo die Bremsen erst ab Temperaturen von 400°C aufwärts funktionieren.
Der Brake-Up-Vorteil
Kein Quietschen, kein Fading, geringeres Gewicht und vor allem: Eine bisher nicht gekannte Bremspower. So bewirbt Brake-Up die Vorteile der Tuning-Beläge. Tatsächlich soll sich die Bremskraft gegenüber bisher bekannten Belägen verdoppeln, da der Reibwert bei der richtigen Temperatur mit 0,6 doppelt so hoch liegen soll wie der von Compound auf Stahl (0,3). Einen Nachteil müssen Brake-Up Fahrer freilich in Kauf nehmen: Da das Matrix-Material chemisch modifiziert werden musste, um die hohe Reibung bereits bei geringen, Fahrrad-üblichen Temperaturen über 50°C zu erreichen, tritt eine Oxidation des Belagsmaterials bereits ab 75°C auf. Da Fahrradbremsen bis zu 220°C erreichen, spielt die Oxidation beim Verschleiß eine starke Rolle. Im Downhill-Einsatz sollen die Bremsbeläge so bis zu 1000 hm aushalten, eine regelmäßige Verschleißkontrolle wird empfohlen: Durch die fehlende Trägerplatte kommen Kolben und Scheibe bei verschlissenem Belag direkt in Kontakt, die Bremse zerstört sich selbst. Um den Fahrer auch ohne ständige Kontrolle auf den anstehenden Belagswechsel aufmerksam zu machen, sind die Beläge mit einer Stufe versehen: Die Bremspower verstärkt sich dann kurz vor Ende der Brake-Up-Lebensdauer nochmals deutlich, wodurch die Fahrt jederzeit noch sicher beendet werden kann. Nach Öffnen der Verpackung setzt die Oxidation der Beläge übrigens auch bei Raumtemperatur ein, allerdings nur sehr langsam. So sollen die Beläge erst nach etwa 30 Tagen zu Faserstaub degradiert sein.
Preise & Verfügbarkeit
Verfügbar sind die Tuning-Bremsbeläge ab sofort, der Versand erfolgt in einer vakuumierten Verpackung, um vorzeitige Oxidation auszuschließen.
- Revolutionärer Bremsbelag aus Ceron® Verbundmaterial
- Einteiliges Design für geringeres Gewicht und reduzierte Wärmeleitung
- Verdoppelte Bremspower
- Kein Quietschen auch bei schwierigen Bedingungen
- Verfügbar für die gängigsten Modelle von Avid, Shimano und Magura
- UVP: 64,95 €
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