Das Cape Epic 2023 entwickelt sich mehr und mehr zu einem Kampf um Sekunden! Das 47 Kilometer Zeitfahren auf der vierten Etappe des legendären MTB-Rennens in Südafrika brachte in der Herrenkonkurrenz die führenden Spitzenteams enger zusammen, Spannung vor den drei abschließenden Etappen ist garantiert. Den Tagessieg sicherten sich bereits zum vierten Mal im Laufe des Rennens der Südafrikaner Matt Beers und der Amerikaner Christopher Blevins. Bei den Damen konnten sich die Gesamtdritten Kim le Court und Vera Looser ins Rampenlicht fahren und den Kampf um die ersten drei Plätze in der Gesamtwertung spannender machen.
Damen: Furioses Comeback von le Court und Looser
Ein munteres Wechselbad der Gefühle begleitet Kim le Court aus Mauritius und Vera Looser aus Namibia beim diesjährigen Cape Epic. Nach ihrem starken Auftritt beim Prolog und dem knapp verpassten Etappensieg folgte eine durchwachsene erste Etappe und anschließend ein famoses Comeback mit dem Tageserfolg auf der zweiten Etappe. Die dritte Etappe verlief dann wieder nicht nach Maß und nun folgte abermals ein überraschendes Comeback. Mit deutlichem Vorsprung von 2:52 Minuten sicherten sich le Court und Looser auf der 47 Kilometer langen Strecke rund um das Oak Valley den Sieg vor den Gesamtführenden Amy Wakefield / Candice Lill und dem NinetyOne-Songo-Specialized-Team um Sofia Gomez und Katerina Nash.
Als drittletztes Team gestartet, legten le Court und Looser von Beginn an ein enorm hohes Tempo vor, das die beiden nach ihnen gestarteten Duos Gomez / Nash und Lill / Wakefield nicht im Ansatz egalisieren konnten. Auch ein Sturz in einer staubigen Kurve von Looser hielt das Duo nicht davon ab, Stück für Stück ihren Vorsprung auszubauen und den zweiten Etappensieg beim diesjährigen Cape Epic einzufahren. Die Gesamtzweitplatzierten Katerina Nash und Sofia Gomez erwischten einen eher schwarzen Tag und mussten schon frühzeitig anerkennen, dass an diesem Tag die Zielvorgabe Schadensbegrenzung zum Motto wurde. Wenige Kilometer vor dem Ziel wurden beide sogar von den zwei Minuten nach ihnen gestarteten Gesamtführenden Candice Lill und Amy Wakefield überholt. Insgesamt verloren Gomez und Nash 5:13 Minuten auf le Court und Lill und liegen damit im Gesamtklassement nur noch knappe fünf Minuten vor den beiden Tagessiegerinnen auf Position zwei. Candice Lill und Amy Wakefield konnten ihren Vorsprung in der Gesamtwertung indes ausbauen. Sie liegen nun 10:42 Minuten vor Gomez und Nash.
Das war eine tolle Art, Kims Geburtstag zu feiern. Es war hart da draußen, zwei Stunden Vollgas, aber wir haben durchgehalten. Wir hörten, dass wir eine Minute Vorsprung hatten und konnten es nicht glauben. Kim war vorne und sagte: ‚Komm Vera, komm schon, komm schon, los geht’s! Ich sagte: ‚Warte, warte, meine Beine bringen mich um‘. Aber wir haben es irgendwie durchgezogen, und es war ein tolles Gefühl, das bis ins Ziel zu bringen. Ein ganz besonderer Tag.
Vera Looser
Ergebnisse
Tageswertung Top 3
1. Efficient Infiniti Insure: Kim le Court, Vera Looser – 02:09:32.1
2. e-FORT. net | SeattleCoffeeCo.: Amy Wakefield, Candice Lill – 02:12:24.7 (+00:02:52.6)
3. NinetyOne-songo-Specialized: Sofia Gomez Villafane, Katerina Nash – 02:14:45.5 (+00:05:13.4)
Gesamtwertung nach der 4. Etappe Top 3
1. e-FORT. net | SeattleCoffeeCo.: Amy Wakefield, Candice Lill – 18:58:09.3
2. NinetyOne-songo-Specialized: Sofia Gomez Villafane, Katerina Nash – 19:08:51.6 (+00:10:42.2)
3. Efficient Infiniti Insure: Kim le Court, Vera Looser – 19:14:39.2 (+00:16:29.9)
Herren: Blevins und Beers schalten in Cross-Country-Modus
Das Rennen der Herrenklasse beim Cape Epic 2023 nimmt in Bezug auf die Spannung in der Gesamtwertung zunehmend Fahrt auf. Den Tagessieg auf den 47 Kilometern gegen die Uhr rund um das Oak Valley sicherten sich einmal mehr Christopher Blevins und Matt Beers. Wesentlich relevanter im Kampf um den Gesamtsieg dürfte jedoch die Leistung der Zweitplatzierten Lukas Baum und Georg Egger einzuschätzen zu sein: Knappe 23 Sekunden verloren Baum und Egger in der Tageswertung auf die beiden Sieger Blevins und Beers, dafür schafften sie es 2:01 Minuten gegenüber den beiden Gesamtführenden Nino Schurter und Andri Frischknecht herauszufahren. Nur noch 1:11 Sekunden liegen sie hinter den beiden Schweizern in der Gesamtwertung.
Bereits bei den ersten Zwischenzeiten kristallisierte sich in der Herrenkonkurrenz die Konstellation heraus, die letztlich das Podium gestalten sollte. Christopher Blevins und Matt Beers schlugen auf den ersten Metern ein enorm hohes Tempo an, das alle zuvor und insbesondere die später gestarteten Teams nicht halten konnten. Einzig Georg Egger und Baum blieben in Schlagdistanz und konnten im Verlauf der Etappe ihren Rückstand zur Spitze auf knappe sieben Sekunden reduzieren. Auf den letzten Kilometern drückten Beers und Blevins jedoch abermals aufs Gaspedal und brachten noch mehrere Sekunden zwischen sich und die Kontrahenten.
Ich fühlte mich einfach großartig. Ich weiß nicht warum, aber heute war einer dieser Tage, an denen mein Körper einfach alles lieferte. Der Wind machte es etwas schwieriger, aber ich hatte eine Menge Spaß draußen auf den Trails. Ich hoffe, dass die Beine, die ich heute hatte, auch in den nächsten drei Tagen noch da sind, denn dann könnten wir dieses Rennen gewinnen. Wir sind wieder glücklich über den Etappensieg, aber nun wollen wir unbedingt das Gelbe Trikot.
Christopher Blevins
Die beiden Gesamtführenden Nino Schurter und Andri Frischknecht gingen im Gegensatz zu ihren Konkurrenten beim Zeitfahren über 47 Kilometer nicht „All-In“. Mit dem Ziel einige Körner für die letzten drei Etappen zu sparen, reduzierten Schurter und Frischknecht ihren Kraftaufwand und nahmen dabei in Kauf etwas Zeit gegenüber der Konkurrenz zu verlieren. Die nunmehr knappen 1:11 Minuten Vorsprung gegenüber Georg Egger und Lukas Baum schienen zumindest Nino Schurter nur kaum zu beunruhigen.
Unser Ziel war es immer, ein gutes Tempo zu fahren und auf der Etappe nicht zu hart zu arbeiten. Wir sind immer noch in Führung und ich denke, wir haben heute nicht so viel Körner liegen lassen wie einige andere Fahrer. Wir haben noch drei Tage mit guten Etappen vor uns und sind bereit dafür.
Nino Schurter
Hinter Schurter und Frischknecht auf Position drei folgten in der Tageswertung der deutsche Marathonmeister Andreas Seewald mit seinem Teampartner Martin Stosek auf Rang vier, Fabian Rabensteiner und Wout Alleman vom Team Wilier Pirelli folgten auf Rang fünf. Der Deutsche Simon Schneller landete mit seinem Schweizer Teampartner Urs Huber auf dem siebten Tagesrang: Beide liegen nun auf der achten Position in der Gesamtwertung, mit etwas mehr als 30 Minuten Rückstand zur Spitze.
Ergebnisse
Tageswertung Top 3
1. Toyota-Specialized-NinetyOne – Matthew Beers, Christopher Blevins – 01:45:09.5
2. Orbea X Leatt X Speed Company Racing: Georg Egger, Lukas Baum – 01:45:32.1 (+00:00:22.6)
3. SCOTT-SRAM MTB-Racing: Nino Schurter, Andri Frischknecht – 01:47:33.5 (+00:02:23.9)
Gesamtwertung nach der 4. Etappe Top 3
1. SCOTT-SRAM MTB-Racing: Nino Schurter, Andri Frischknecht – 15:20:31.2
2. Orbea X Leatt X Speed Company Racing: Georg Egger, Lukas Baum – 15:21:42.7 (+00:01:11.5)
3. Toyota-Specialized-NinetyOne – Matthew Beers, Christopher Blevins – 15:25:47.5 (+00:05:16.3)
Fotostory
Absa Cape Epic 2023 auf MTB-News.de
Wir berichten auch in diesem Jahr täglich ausführlich vom Absa Cape Epic – wie gewohnt liefern wir euch zusammen mit großen Fotostories einen ausführlichen Bericht über die Renngeschehnisse. Alles dazu findet ihr auf unserer Kategorie-Seite zum Cape Epic 2023.
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