Der Wald ist vielleicht das beste am Mountainbiken. Zumindest sind die Trails im Wald of am besten, und damit irgendwie auch der Wald, oder? Tiefer, griffiger Waldboden, dazu saubere Luft und immer andere, spektakuläre Farben von knackigem Grün bis zu feurigem Rot, überall Wurzeln, Baumstümpfe und andere natürliche Spaßbringer – Weltklasse. Das beste am Wald aber ist: Er ist für alle da. Einmal zwischen den Bäumen verschwunden, sind alle gleich – stimmt doch, oder?
Natürlich hat der Förster das ein oder andere Privileg, es sei ihm gegönnt mit seinem Allradler nach dem rechten zu sehen. Und auch den Tieren sollte man Vorrecht lassen, Wildruhezonen beachten und keine unnötige Lärmbelästigung verursachen. Pflanzenschutz – selbstverständlich, oder? Rostige Nägel machen auch einfach nicht sonderlich viel her. Aber davon abgesehen bieten Wälder den Menschen – allen Menschen – Erholungsräume die ihresgleichen suchen.
Das möchten die Briten ändern: Zur einmaligen Aufbesserung der Staatsfinanzen soll(t)en 1,85 Millionen Morgen Land verkauft werden, das entspricht 7.5 Milliarden Quadratmetern, oder, etwas greifbarer: 1.5 Millionen Fußball-Feldern. Immer noch unklar: 3 mal das Saarland. Wenn der Forst aber in privater Hand und nicht mehr in Staatsbesitz ist, dann wird das mit der Rechtslage für Erholung suchende Mountainbiker schwierig – der Besitzer hätte für Unfälle auf seinem Grund zu haften, klar, dass er daran wenig Interesse hat, wo er doch eigentlich mit wirtschaftlichen Interessen investiert hatte.
Momentan liegen die Pläne zum Glück größtenteils auf Eis – auch Dank der Tatsache, dass sich Englands Mountainbiker nicht nur über diese Pläne geärgert haben, die neben unzähligen „gewöhlichen“ Pfaden auch einige ausgeschriebene und gebaute Trail-Resorts gefährdet hätten.
Stattdessen fanden Demonstrationen vor Ort und in den Städten statt, mit Bikes und allem drum und dran. Wichtiges Mittel sei aber auch, so die Protestorganisatoren: „Fahrt Fahrrad! Macht eure Präsenz im Wald offensichtlich!“ – na wenn’s so einfach geht, dann dürfte der Protest genügend Unterstützung finden. Wenn das nicht reicht – eine meines Erachtens nach sinnlose Maßnahme wider der Staatsverschuldung.
Ein tieferer Einstieg in die Thematik in England
Was würdet Ihr tun um euren Wald zu retten?
Und was, wenn er nicht zu retten wäre?
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