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Zwei Schweizer und drei Franzosen
Zwei Schweizer und drei Franzosen - Das Podium der Herren war fest in der Hand unserer Nachbarn
Jolanda Neff auf dem Weg zum völlig ungefährdeten Sieg in Bad Säckingen
Jolanda Neff auf dem Weg zum völlig ungefährdeten Sieg in Bad Säckingen
Weiterhin ungeschlagen im Swiss Bike Cup: Jolanda Neff.
Weiterhin ungeschlagen im Swiss Bike Cup: Jolanda Neff.
Das Podest der Damen
Das Podest der Damen
Die Namensgeberin des Events war beste Deutsche auf Platz 8
Die Namensgeberin des Events war beste Deutsche auf Platz 8
Der Däne Sebastian Carstensen Fini siegte eindrucksvoll in einem riesigen Feld der U23-Männer
Der Däne Sebastian Carstensen Fini siegte eindrucksvoll in einem riesigen Feld der U23-Männer
Das Podium der U23-Herren
Das Podium der U23-Herren - Leider ohne deutsche Beteiligung
Packend bis zum Zielstrich
Packend bis zum Zielstrich - Erst im Zielsprint distanziert der Schwede Emil Linde Markus Bauer vom Kreidler Werksteam
Schweden vor zweimal Deutschland
Schweden vor zweimal Deutschland - So sah das Podest bei den Männern im Shortrace aus
Nadine Rieder siegte souverän im Shortrace
Nadine Rieder siegte souverän im Shortrace

Doppel-Olympiasieger Julien Absalon und Weltcup-Gesamtsiegerin Jolanda Neff haben in Bad Säckingen den Auftakt zur KMC MTB-Bundesliga gewonnen. Der Franzose schlug im ewigen Duell Weltmeister Nino Schurter aus der Schweiz, Maxime Marotte (Frankreich) wurde Dritter. Bei den Damen gewann Neff vor der Schwedin Jenny Rissveds und der Polin Maja Wloszczowska. Sabine Spitz wurde Achte.

Herren: Angeschlagener Schurter kann Attacke von Absalon nicht folgen

Es war das erwartete Duell zwischen den beiden Top-Stars der Mountainbike-Szene, doch es war an diesem sonnigen Tag in Bad Säckingen keines auf Augenhöhe. Nino Schurter (Scott-Odlo) war am Morgen mit Halsweh aufgewacht und konnte seinem langjährigen Rivalen auf dem 3,9 Kilometer langen Kurs nicht Paroli bieten.
Absalon (BMC Racing) sprengte eingangs der dritten von acht Runden eine große Spitzengruppe und es war nur Nino Schurter, der ihm folgen konnte.
„Da ging es noch, aber als Julien richtig angegriffen hat, da habe ich es gar nicht mehr richtig versucht“, erklärte Schurter zur Attacke von Absalon in der fünften Runde.
Er habe dann nur noch versucht durchzukommen, ohne sich extrem zu belasten. „Ich hoffe, den Infekt bekomme ich noch in den Griff bevor es nach Australien geht“, so Schurter. Spaß hatte der Weltranglistenerste dennoch.

Zwei Schweizer und drei Franzosen
# Zwei Schweizer und drei Franzosen - Das Podium der Herren war fest in der Hand unserer Nachbarn

Er war dennoch in der Lage die große Verfolgergruppe und am Ende auch Maxime Marotte auf Distanz zu halten und mit 39 Sekunden Differenz auf Rekord-Weltmeister Absalon (1:34:56) Zweiter zu werden.
Julien Absalon zog vorne unaufhaltsam seine Kreise und war sichtlich sehr erfreut über den Sieg. „Nino war vielleicht nicht bei hundert Prozent heute, aber dennoch gibt der Sieg mir Selbstvertrauen für Cairns. Ich hatte zuhause emotional eine schwierige Woche und bin deshalb sehr glücklich.“
Maxime Marotte zeigte sich als stärkster Verfolger, nachdem Lukas Flückiger (BMC Racing) seine Chance durch einen Defekt eingebüßt hatte.
„Als Julien attackiert hat, bin ich der Gruppe drin gesteckt. Ich denke, heute hätte meine Form für mehr reichen können“, meinte Marotte, der mit 46 Sekunden Rückstand das Ziel erreichte.

Die deutschen Biker waren nicht unter den besten Zehn zu finden. Markus Schulte-Lünzum (Haltern, Focus XC) belegte im Weltklasse-Feld Rang 16 und war damit nicht unzufrieden. „Es geht aufwärts. Ich denke, das ist beim Weltcup ein Top-30-Ergebnis wert und damit kann ich für heute leben“, meinte Schulte-Lünzum (+3:27).
Markus Bauer (Kirchzarten) wurde 21. (+4:57), während sein Kreidler-Teamkollege Moritz Milatz (Freiburg) am Start Pech hatte, als sich direkt vor ihm ein Sturz ereignete, so dass er nur als 42. aus der ersten Runde kam und am Ende als 26. (+5:50) das Ziel erreichte.

Damen: Jolanda Neff nicht zu schlagen – Sabine Sitz beste Deutsche

Jolanda Neff (Stöckli Pro Team) wurde ihrer Favoritenrolle eindrucksvoll gerecht. Die Weltranglistenerste setzte sich bereits in der ersten Runde alleine an die Spitz, ließ ihre letzte Begleiterin Jenny Rissveds (Schweden, Scott-Odlo) zurück und surfte mit Eleganz durch den 3,9 Kilometer langen Kurs.
„Ich bin dann meinen Rhythmus gefahren“, erklärte Jolanda Neff, die sich in der Folge eigentlich nicht mit der Konkurrenz, sondern nur mit dem Kurs beschäftigen musste. „Es war ja mein erstes Mal hier, aber die Strecke hat echt Spaß gemacht, das konnte ich richtig genießen. Es ist sicher nicht das letzte Mal, dass ich hier war.“

Jolanda Neff auf dem Weg zum völlig ungefährdeten Sieg in Bad Säckingen
# Jolanda Neff auf dem Weg zum völlig ungefährdeten Sieg in Bad Säckingen
Weiterhin ungeschlagen im Swiss Bike Cup: Jolanda Neff.
# Weiterhin ungeschlagen im Swiss Bike Cup: Jolanda Neff.
Das Podest der Damen
# Das Podest der Damen

Neff musste nicht alles aus sich herausholen, überquerte aber die Ziellinie mit 52 Sekunden Vorsprung auf Jenny Rissveds, die ihren zweiten Rang souverän verteidigte. Ex-Weltmeisterin Maja Wloszczowska drehte in der zweiten Hälfte des Rennens auf und fuhr von Rang sieben noch auf den dritten Platz nach vorne.

Beste Deutsche war Sabine Spitz. Die Olympiasiegerin von 2008 hatte lange um ihren Start gebangt, hatte sie Anfang der Woche doch noch eine Schwellung im Knie. Sie verlor zwar den Anschluss an eine Verfolgergruppe, verteidigte dann aber ihren achten Platz gegen Elisabeth Brandau, die immer wieder bis auf wenige Sekunden aufschließen konnte.
„Lisa war sicher sehr motiviert“, lachte Sabine Spitz, „aber man kämpft ja um jeden Platz.“ Mit dem Knie habe sie keine Probleme mehr gehabt. „Es ist jeden Tag besser geworden und mir war es hier vor heimischem Publikum schon sehr wichtig, dabei zu sein. Mein Handicap ist eher, dass ich seit der Cape Epic wegen eines Infekts und jetzt wegen der Verletzung im Knie mein geplantes Training nicht durchziehen konnte“, so Spitz, die mit 2:51 Minuten Rückstand das Ziel erreichte.
Zehn Sekunden hinter ihr wurde Elisabeth Brandau Neunte. „Sabine hatte im technischen Bereich Vorteile, aber ich bin mit mir ganz zufrieden. Hier hat es bei mir bisher ja noch nie geklappt“, meinte die Schönaicherin vom Radon-EBE Racing Team.
Die Deutsche Meisterin Helen Grobert (Remetschwiel, Ghost Factory Racing) wurde Zehnte (+3:39) „Heute war es schon besser als in Mailand. Ich bin ganz zufrieden und bis zum Weltcup bleiben ja noch zwei Wochen“, so Grobert.

Die Namensgeberin des Events war beste Deutsche auf Platz 8
# Die Namensgeberin des Events war beste Deutsche auf Platz 8

U23 Herren: Däne Carstensen holt sich den Sieg

Bereits in der zweiten Runde setzte sich der Däne Sebastian Carstensen Fini (CST Superior Brentjens) aus der Spitzengruppe des U23-Feldes ab. „Ich habe am Asphalt-Anstieg Tempo gemacht und dann bin ich Vollgas gefahren“, erklärte Fini.
Er baute seinen Vorsprung immer weiter aus, blieb aber immer kontrolliert. „Ich habe geschaut, dass ich für die letzte Runde noch was übrig lasse. Der Sieg freut mich sehr. Das ist ein super Start in mein neues Team“, so der Elfte der U23-WM 2015.

Der Däne Sebastian Carstensen Fini siegte eindrucksvoll in einem riesigen Feld der U23-Männer
# Der Däne Sebastian Carstensen Fini siegte eindrucksvoll in einem riesigen Feld der U23-Männer

Hinter ihm gewann Short-Race-Sieger Emil Linde (Schweden) das Duell gegen den Belgier Kevin Panhuyzen.
Die deutschen U23-Fahrer konnten in den Kampf um die Podiums-Plätze nicht eingreifen. Der Deutsche Meister Georg Egger (Lexware Mountainbike Team) fühlte sich „noch nicht so richtig frisch“ und belegte schließlich Rang neun. „Ich habe mir schon mehr vorgestellt, aber es war jetzt auch nicht schlecht“, erklärte Egger.
Direkt hinter ihm erreichte Martin Frey (Team Bulls) das Ziel. Er war gut ins Rennen gestartet, fiel dann kurz in ein Leistungsloch und musste dann in der zweiten Runde auch noch einen Ast aus dem Rad entfernen. „In der vierten Runde habe ich mich erholt, dann lief es richtig gut“, meinte Frey, der von einer Allergie allerdings immer noch leichte Atemprobleme hat.

Das Podium der U23-Herren
# Das Podium der U23-Herren - Leider ohne deutsche Beteiligung

Junioren: Schweizer Doppelsieg

Mit Vital Albin und Nick Burki dominierten zwei Schweizer das Junioren-Rennen. Albin hatte sich bereits einen Vorsprung heraus gearbeitet, ließ aber seinen Landsmann wieder heran kommen. „Ich habe gesehen, dass er nur fünf, sechs Sekunden hinter mir ist“, erklärte der Schweizer Junioren-Meister.
In der vorletzten Runde griff er dann aber wieder an und setzte sich ab, so dass er mit 40 Sekunden Vorsprung den Sieg feiern konnte. „Coole Strecke“, lachte Albin.
Bester Deutscher wurde Alex Bregenzer (Haibike-KMC) aus Lohr am Main, der sich in der letzten Rund mit einer Attacke aus der Verfolgergruppe lösen konnte. „Die letzten beiden Rennen musste ich krankheitsbedingt aussteigen. Deshalb hatte ich am Anfang Mühe in meinen Rennrhythmus reinzukommen. Aber zum Schluss lief es super“, so Bregenzer, der mit 55 Sekunden Rückstand das Ziel erreicht.

Juniorinnen: Anna Saier auf dem Podest

Bei den Juniorinnen waren die Podiumsplätze schnell geklärt. Ida Jansson, die WM Vierte im Jahr 2015, biss sich ab der ersten Runde auf dem ersten Platz fest. Sie legte über die insgesamt 4 Runden einen beachtlichen Start-Ziel-Sieg hin und baute ihren Vorsprung auf die Zweitplatzierte Anna Spielmann immer mehr aus.

„Alles war perfekt, ich hatte ein gutes Gefühl und sogar die Sonne scheint. Da habe ich mein eigenes Ding durchgezogen und nicht mehr auf die anderen Mädels geachtet“ sagte sie nach dem Rennen. Auch für Anna Spielmann (Haibike-Ötztal), der man heute neben dem zweiten Platz auch zum Geburtstag gratulieren konnte, lief das Rennen gut und es war ein toller Erfolg. „Heute ist es echt gut gelaufen“, meinte Anna Spielmann strahlend.

Beste Deutsche war Anna Saier (Lexware Mountainbike Team), die sich von ihren Magenkrämpfen in Rivera ganz gut erholt zeigte.
„Es war mal wieder richtig schön. In der dritten Runde wurde es schon richtig schwer, aber die schöne Strecke ließ die schmerzenden Beine vergessen lassen“ schilderte sie mit einem Grinsen auf dem Gesicht. „Es gibt noch Potenzial, aber es hat sich einigermaßen gut angefühlt. Deshalb bin ich jetzt glücklich.“

Short-Race Herren: Markus Bauer verliert knapp im Zielsprint

Nach zwei Vorläufen über vier Runden (á 1km) standen zum Finale des Short Track Race 30 Herren am Start. Es war Vorjahres-Sieger Simon Stiebjahn (Team Bulls), der sich an die Spitze setzte, doch nach wenigen Runden kristallisierten sich fünf Fahrer heraus, die den Sieg unter sich ausmachten.
Durch taktische Spielereien, schlossen vier Runden vor Schluss zwar noch einmal weitere Fahrer auf, doch als Simon Stiebjahn Ende Runde neun, Anfang Runde zehn attackierte, da waren die Fronten rasch wieder geklärt.
Doch bevor es nach dem Anstieg wieder in die technischen Passagen ging, war Markus Bauer (Kreidler Werksteam) vorbei gegangen. Hinter Stiebjahn ließ sich auch Emil Linde nicht abschütteln, sondern passierte den Schwarzwälder.
„Ich habe eine kleine Lücke bekommen und die nicht mehr zubekommen. Ich war einfach kaputt und habe versucht den dritten Platz abzusichern“, erklärte Stiebjahn.
Bauer hatte versucht noch mal auf Stiebjahn zu warten, musste sich dann aber dem Duell mit Linde stellen.

Packend bis zum Zielstrich
# Packend bis zum Zielstrich - Erst im Zielsprint distanziert der Schwede Emil Linde Markus Bauer vom Kreidler Werksteam

Eingangs der letzten Runde griff Bauer an und holte sich einen Vorsprung von rund zehn Metern heraus. Doch dann war ihm ein überrundeter Fahrer im Weg, was ihm seinen gesamten Vorsprung kostete. Linde blieb an seinem Hinterrad und als es auf die Zielgerade ging, hatte der Schwede ein wenig mehr Reserven und zog auf den letzten Metern an Bauer vorbei.
„Es hat sehr viel Spaß gemacht“, lachte Linde. „Die anderen waren auf der Asphalt-Passage immer sehr stark. Ich habe versucht im Technik-Teil dran zu bleiben.“
Der knapp geschlagene Markus Bauer war nicht unzufrieden, von dem unglücklichen Umstand mit dem überrundeten Fahrer abgesehen. „Als wir weg waren, musste ich die Chance nutzen. Schade, dass es nicht gereicht hat, aber Emil war am Schluss einfach stärker“, meinte Bauer.

Schweden vor zweimal Deutschland
# Schweden vor zweimal Deutschland - So sah das Podest bei den Männern im Shortrace aus

Short-Race Damen: Nadine Rieder souverän – Duell um Platz zwei

Die Deutsche Sprint-Meisterin Nadine Rieder (AMG-Rotwild) ließ bei den Damen nichts anbrennen. In Abwesenheit von Vorjahres-Siegerin Sabine Spitz, die sich für den Sonntag schonen wollte, übernahm Rieder sofort die Spitzenposition. „Als ich gesehen habe, dass ich am Berg die Stärkste bin, habe ich es einfach bis zum Ende durchgezogen“, erklärte Rieder, die mit 25 Sekunden Vorsprung gewann. „Das letzte Mal die Brücke hoch hat weh getan, aber insgesamt habe ich mich super gefühlt“, fügte sie noch lachend hinzu.
Hinter ihr entwickelte sich ein spannendes Duell um Platz zwei. In der letzten Runde blockte Linn Gustafzzon (Borlänge CK) ihre Konkurrentin Hanna Klein (Superior Bikes) und ging als Erste in die technische Passage.

Nadine Rieder siegte souverän im Shortrace
# Nadine Rieder siegte souverän im Shortrace

Doch mit einem hervorragenden Manöver schlüpfte Hanna Klein in einer engen Kurve innen vorbei und übernahm die Führung, die sie dann auch auf der Zielgeraden verteidigen konnte. „Es hat sehr viel Spaß gemacht, auch wenn es ziemlich hart war, weil man sich nirgends erholen kann. Ich denke, das passt als Vorbelastung für Sonntag“, kommentierte Hanna Klein.
Die 21-jährige Gustavzzon, die erst für diese Saison von der Straße aufs Mountainbike gewechselt ist, strahlte ebenfalls: „Für mich sind solche Rennen völlig neu, aber es hat sehr, sehr viel Spaß gemacht.“

Alle Ergebnisse findet ihr hier.

Pressemitteilung KMC MTB-Bundesliga

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