Keine World Cups in der kommenden Saison Propain pausiert Downhill-Team für 2023

Ungewöhnliche Nachrichten aus dem Hause Propain: Der deutsche Versender hat beschlossen, sein 2022 ziemlich erfolgreiches Downhill-Team für die kommende Saison zu pausieren. Man möchte die Zeit nutzen, um sich auf die kommenden Änderungen im Downhill World Cup einzustellen und 2024 mit einer schlagkräftigen Mannschaft am Start stehen.
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Es bildet sich ein Muster unter deutschen Versender-Bikemarken: Nachdem bereits YT sein äußerst erfolgreiches Downhill-Team in der Saison 2022 pausiert hat (Taking A Break – Der YT Mob macht ein Päuschen) – wobei ein Comeback im nächsten Jahr noch nicht als gesichert gilt – entscheidet sich nun auch Propain zu diesem Schritt und wird 2023 kein Factory-Team an den Start schicken. Die Jungs und Mädels vom Bodensee begründen diesen Schritt allerdings mit ihrer rasch wachsenden Firma, der immer noch schwierigen Lieferfähigkeit innerhalb der Bike-Industrie und dem härter werdenden Kampf um konkurrenzfähige Fahrer.

In der kommenden Downhill World Cup-Saison soll es kein Propain-Factory-Team mehr geben
# In der kommenden Downhill World Cup-Saison soll es kein Propain-Factory-Team mehr geben – Luke Meier-Smith und sein Bruder Remy scheinen allerdings bereits ein neues Team gefunden zu haben. Propain möchte dafür 2024 wieder einsteigen.

Die Gerüchte brodelten tatsächlich schon beim Downhill World Cup-Finale in Val di Sole – wobei hier nicht klar war, ob Propain sich aus dem World Cup zurückziehen oder massiv aufstocken würde (siehe Fahrerkarussell 2023 – #1). Nun ist klar, dass das seit 2016 unter Leitung von Ex-Racer Ben Reid laufende Team 2023 nicht in den World Cup-Pits auftreten wird. Interessant ist der Verweis von Propain auf die Schwierigkeit, gute Fahrer zu halten – das deckt sich mit dem Gerücht, dass die beiden äußerst erfolgreichen Meier-Smith-Brüder im kommenden Jahr mit neuen Arbeitsgeräten an den Start gehen werden. Auch Henry Kerr hat bereits mehrfach bewiesen, dass er den Speed für ein Top-Resultat hat. Zieht man noch die großen Änderungen im World Cup – angeblich sollen auch die Gebühren für Top-Teams deutlich steigen – und den Fokus von Propain auf die Versorgung der Kunden mit Parts und weiteres Wachstum der Firma in Betracht, klingt die genannte Begründung durchaus plausibel.

In Val di Sole wäre Henry Kerr beinahe aufs Podium gerast, ist dann allerdings in der letzten Kurve gestürzt
# In Val di Sole wäre Henry Kerr beinahe aufs Podium gerast, ist dann allerdings in der letzten Kurve gestürzt – dennoch ist klar, dass der Brite (manchmal auch Ire) mit der richtigen Betreuung das Potenzial für Top-Ergebnisse hat.

I can honestly say it’s been a pleasure running the World Cup Team for Propain for the past 7 seasons. Meeting the company owners Robert and David for the first time in 2016 and seeing their passion to build the best bikes for their friends it was immediately something I felt proud to be a part of. Two extremely hard working and down to earth mountain bike riders who run their business on fairness and loyalty and it’s really no surprise that their company has grew into what it is today. Its been an easy partnership as our goals to develop the best race bike for the team were very much aligned and anything the team needed it got. Gearing up for the 2023 season this news initially came as a shock but having chased the World Cup circuit for the past 21 years of my life as a rider and manager I welcome this opportunity to focus on other projects and although not as a team manager I hope to stay involved with the brand as the guys at Propain truly have felt like family and there really is no other bike I’d rather ride. From the riders we have had over the years, staff and sponsors, thank you all very much for being part of it

Ben Reid, Teammanager, Ex-Racer

Wir hoffen, das Propain Rage spätestens 2024 unter einem schlagkräftigen Factory-Team zurück im World Cup begrüßen zu dürfen! Unklar ist noch, ob Phil Atwill 2023 weiterhin mit seinem Propain-Positive-Team antreten wird.

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Infos: Pressemitteilung Propain

29 Kommentare

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  1. Da kommt halt viel zusammen. Propain hat, wie @FloImSchnee schreibt, sicher finanziell richtig was stemmen müssen, im letzten Jahr. Und jetzt kommt noch eni WC oben drauf, der wesentlich teurer wird, und wo Red Bull ausgestiegen ist. Ich würd auch eine Pause machen... Das Risiko ist groß.

  2. Das WC Team hat doch eigentlich nix mit dem Tagesgeschäft zu tun. Oder schrauben jetzt auf einmal die Manager des Teams bei Propain Räder zusammen?
    Fahrer gab es doch letztes Jahr im Privatfahrer Sektor mehr als genug und da würde sich der eine oder andere über einen Werksvertrag freuen ohne direkt das Budget zu sprengen.

  3. Das WC Team hat doch eigentlich nix mit dem Tagesgeschäft zu tun. Oder schrauben jetzt auf einmal die Manager des Teams bei Propain Räder zusammen?
    Ich sprach von den Kosten.
  4. Ich weiß nicht, richtet man dann, wenn die Kosten ein Problem wären, noch aufwändige Testevents aus? So wie es Propain dieses Jahr gemacht hat? Inkl. Goodie-Bag für jeden, der ein Bike getestet hat?

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