Er hat es geschafft: Andreu Lacondeguy gewinnt erstmalig die Red Bull Rampage! Mit einem Wahnsinns-Run, extrem viel Speed und einem extrem hohen Score gewinnt der Spanier nach drei Jahren, an denen er immer knapp am Podium vorbeigeschlittert war, den Freeride-Event in der Wüste Utahs.

Podium
# Podium

Auf Rang 2 fährt Cam Zink, das Podium komplettiert Brandon Semenuk, der somit auch die gesamte FMB World Tour gewinnt. Der Best Trick Award geht ebenfalls an Cam Zink – für seinen technisch höchstschwierigen 360 Drop.

Cam Zink gewinnt den Best Trick Award
# Cam Zink gewinnt den Best Trick Award
Final Results
# Final Results

Hier der Live-Bericht vom Contest, Fotos und Highlight-Video folgen.

Erster Lauf

Den Anfang macht der Schweizer Ramon Hunziker – ein solider Lauf mit großem Drop dazwischen, aber ohne Tricks und leider auch einem Sturz. Carson Storch nimm die Ridge Line und flippt im oberen Teil! Eine schwierige Linie. Suicide Nohander am GoPro StepDown und einen Nofoot Can Can Indian Air, zum Schluss ein Backflip. Schöner Run.

Brendan Fairclough fährt eine krasse Linie: superflowig und steil, dann kommt sein schicker Doppel-Gap-Sprung und ein supersteiler Drop. Am GoPro-Stepdown kommt er fast etwas zu kurz, schließt einen NacNac und einen Onefooter an. Führung für Brendog!

Jeff Herb kommt mit viel Speed und einer sehr schwierigen Line und flippt das Canyon Gap! 80 Punkte und die Führung für Jeff Herbertson. Nun Szymon Godziek im Tank Top. Eine steile Linie und ein fetter Suicide Nohander den Drop hinunter – dann flippt auch er das Canyon Gap wie in der Qualifikation! Was ist denn hier los? 2. Platz und 78 Punkte für Szymon Godziek.

Louis Reboul nimmt die Ridge Line, biegt auf einen kleinen Doppeldrop ab und springt das Canyon Gap. Dann folgt ein extrem langer Step-Down, gefolgt von einem riesigen corked Backflip über die Razor Hip. Allerdings „nur“ der vierte Platz – das könnte am Canyon Gap ohne Trick gelegen haben.

Jetzt einer der Lieblinge der Szene – Kelly McGarry: „The more hair, the more air!“ Kelly McGarry fährt im unteren Teil eine recht ähnliche Linie wie Louis Reboul, trickst nicht über das Canyon Gap – stattdessen kommt er sehr nosedive in die Landung. Dann springt er ebenfalls einen Flip über die Razor Hip – extrem war der Lauf im Vergleich allerdings nicht.

Tom van Steenbergen auf dem Kurs. Ridge Line und steile Abfahrten beim Racer, eine große Hip – und nach dicken Drops springt van Steenbergen einen Frontflip über das Canyon Gap – unglaublich. Doch der Preis ist hoch, er rotiert zu langsam, der Rebound kickt ihn nach vorne und er schlägt ein – doch es scheint ihm gut zu gehen. Ein Frontflip…!

Geoff Gulevich springt statt des Canyon Gaps mehrere Step Downs und eine eigene Jump Line mit Nohands und weiteren Tricks, im Anschluss einen dicken Backflip Drop! Wirklich durchgehenden Flow hatte der Run allerdings nicht. Mitch Chubey startet und fährt eine steile, technische Linie, flippt einen kleinen Sprung und kommt zu kurz. Er verletzt sich nicht beim Sturz, aber sein Bike fliegt 10 Meter tief – der Run war nix. Trotz Sturz landet er auf Rang 8.

Kyle „Norbs“ Norbraten schickt sich an, dieses Jahr eine gute Platzierung zu holen und haut sich direkt einen dicken Drop von der Ridge Line herunter. Gefolgt von einem dicken Nohand Drop und eine gänzlich andere Line. 360 Drop von Norbs, perfekt gelandet! Das gibt ordentlich Punkte und katapultiert ihn auf Platz 1!

Brett Rheeder hat viel Speed und Flow, flippt perfekt sehr weit oben, gefolgt von einem Backflip! Drei Stepdown-Drops und ein riesiger Nohand Backflip am letzten Double! Was für ein Run von Rheeder mit 88.50 Punkten!

Cam Zink hat einiges vor – soviel wissen wir aus dem Training. Er fährt eine unfassbar steile Abfahrt direkt von der Ridge hinunter, springt zwei extreme Drops und streut in den zweiten einen wahnsinnig riskanten 360er ein – und steht ihn perfekt. Am Ende folgt nicht mehr extrem viel – aber der erste Teil war wahnsinnig gut. 89.50 Punkte für Zink und die knappe Führung.

Mike Montgomery fährt einen schnellen, guten Run, stürzt aber hart recht weit oben und trägt sein Bike wieder hoch – am Ende Rang 14. Nun kommt der Titelverteidiger Kyle Strait. Extrem steile und ähnliche Linie wie Cam Zink, inverted Table Top über eine Hip, Mega-Drop! Gefolgt von einem weiteren Drop und einem Superman über den letzten Double – allerdings muss er mit einem Fuß absteigen.

Brandon Semenuk rollt an und biegt auch direkt in die massiv steile Linie mit extrem technischen Drops ein. Highlight ist ähnlich wie bei Norbs ein 360 Drop, den er perfekt steht. Gefolgt von einem  Can Can Backflip und einem Tuck Nohand. Sehr flüssiger Run, aber „nur“ Rang 3. Andreu Lacondeguy droppt unfassbar steil im oberen Teil , whipt eine riesige Hip, springt den gleichen dicken Drop wie Kyle Strait und flippt am Ende den Razor Double. Es reicht für Rang 1 mit 95 Punkten!

Paul Basagoitia springt große Hips und fährt eine sehr differente Linie, am Schluss wird der Superman Seatgrab nicht ganz gestreckt – da waren Zink, Lacondeguy und Co. spektakulärer. Rang 8 für ihn. Pierre-Edouard Ferry rollt mehr herunter als dass er heftige Tricks zieht – 14. Platz.

Thomas Genon mit steilen Drops im oberen Teil, schneller Fahrt, einem nicht ganz gestreckten Superman Seatgrab und einem sehr neuen Kursteil – dort zieht er einen perfekten 360 Drop, der von der Höhe allerdings nicht ganz an die der Konkurrenten heranreicht. Platz 12 für Genon.

Zweiter Lauf

Ramon Hunziker fährt seine flüssigere Line, springt einen technischen Drop und nimmt auch den GoPro Stepdown mit – dann jedoch crasht er an einem kleinen Canyon Gap. Carson Storch fährt eine schnelle Ridge Line, verliert bei einem Backflip allerdings völlig die Kontrolle. Er fährt trotzdem zuende, springt einen dicken Suicide Nohander den Step Down hinunter, stürzt bei einem 360 jedoch abermals.

Kann Brendog seinen zehnten Rang noch verbessern? Er fährt den gleichen technisch schweren Kurs wie vorher mit viel Style und Nac Nacs, ist sehr sicher unterwegs – aber für die vorderen Plätze fehlen die Highlights. 8. Platz! Jeff Herbertson  fährt eine flüssige Linie mit zwei Drops und abermals einem Backflip über das Canyon Gap. Schön!

Louis Reboul fährt einen soliden, aber verhältnismäßig unspektakulären Lauf – bis er das Canyon Gap flippt und völlig unterrotiert. Ein harter Bauchklatscher ist die Folge, er wird auf der Trage abtransportiert. Auch Kelly McGarry knallt volle Kanne gegen die Canyon Gap Landung, zerstört sein Bike komplett, steht aber direkt wieder.

Geoff Gulevich baut einige Tricks in seinen Run ein, springt einen kompakten Backflip Drop, lässt aber die großen Dinger aus – stürzt dafür aber natürlich auch nicht. Mitch Chubey nimmt die rechte, steile Linie von der Ridge hinunter, flippt eine Hip, nimmt einen interessanten Wallride und muss dann zuviel pedalieren. Am letzten Drop deutet er einen Suicide Nohand an, insgesamt aber zuwenig Flow im unteren Teil.

Brett Rheeder fährt seine steile, sehr schnelle und von Gaps durchsetzte Strecke, springt wieder seinen extrem sauberen Backflip im oberen Teil, gefolgt von einem 360 und einem Backflip am Razor Double. Das wird nicht Rang 1. Cam Zink folgt und er steht unter Druck. Wieder seine extreme vertikale Linie, gefolgt vom riesigen Drop und dem 360 Drop, den er erneut steht. Danach folgt nur noch wenig und er kann sich nicht verbessern.

Zink-Kumpel Kyle Strait fährt erneut die ähnliche Linie von Zink und wiederholt seinen tollen Lauf aus Run 1 – mit einem sauberen Suicide Nohander und einem Superman über den Razor Double, den er diesmal perfekt steht. Rang 3! Brandon Semenuk hat viel Flow, springt seinen technisch schwierigen Drop, zieht einen 360 Drop und am Ende den identischen Backflip Can Can – das reicht nicht für Rang 1, aber gerade noch für das Podium.

Paul Basagoitia fährt flowig bis hinunter, zeigt aber praktisch keine großen Tricks mehr. Pierre-Edouard „PEF“ Ferry fährt weitgehend tricklos herunter, flippt dann einen Step-Down – stürzt aber. 100m später stürzt er abermals bei einem 360er – nun rollt er mit einem Platten herunter.

Thomas Genon ist schnell unterwegs und zieht Nohander, einen dicken Backflip, im unteren Teil einen 360 Drop, den er so gerade noch rettet. Andreu Lacondeguy lässt nichts anbrennen und rollt nur noch entspannt hinunter – Glückwunsch, Andreu Lacondeguy!

Mehr von der Red Bull Rampage 2014
[posts-by-tag tags=“rampage2014″ number = „10“ excerpts = „false“ ]

Red Bull Rampage: Alle Infos und alle Sieger seit 2001 auf unserer Übersichtsseite: http://www.mtb-news.de/news/tag/redbull_rampage/

  1. benutzerbild

    Ganiscol

    dabei seit 03/2012

    Die Punkte für Lacondeguy fand ich jetzt auch 3-4 Punkte zu viel. Aber so absurd wie Straits Punkte zum Sieg letztes Jahr kam es mir dann doch nicht vor. Kann aber daran liegen, dass ich nach dem letzten Jahr nur noch wenig nachvollziehbares von der Rampage Jury erwartet hatte. Der Sieg ging aber in Ordnung. Überhaupt die ganze Reihenfolge des Podiums. Ist doch auch was wert. smilie

  2. benutzerbild

    kulak

    dabei seit 03/2008

    1. Lacondeguy
    2. Strait
    3. Rheeder
    4. Semenuk
    5. Zink

    IMHO
    Der zweite Lauf von Strait war top, er ist den gleichen zweiten fetten Drop wie Lacondeguy gesprung inkl. NoHander, dazu der Superman am Ende und die Vertikale oben.

  3. benutzerbild

    Tobias

    dabei seit 08/2001

    Die Trek Sessions waren auch alle auf 26" unterwegs. Der einzige der mir spontan auf 27.5" einfällt war Kyle Norbraten.

    Nicht zu vergessen Kelly McGarry, der erschreckend oft beide Reifen verloren hat smilie
  4. benutzerbild

    Ehrenfeld

    dabei seit 10/2001

    Nicht zu vergessen Kelly McGarry, der erschreckend oft beide Reifen verloren hat smilie
    Ach, dessen Bike kann man sicher noch übern Bikemarkt verkaufen. "Kaum Gelände, kein Bikepark"
  5. benutzerbild

    JuliusZesar

    dabei seit 04/2013

    Erst mal oben eben zum Text, wird da Steenbergen als Racer bezeichnet?

    Dann zu den Punkten, meiner Meinung nach vollkommen gerechtfertigt. Lacondeguy hat den besten Run gehabt, er hat guten Flow gehabt, die Line war kreativ und steil und gute und riskante Tricks warn auch dabei. Bei Zink fhlte zwar der Flow, aber die obere Line war halt einfach der Hammer, der 3er schwer zu toppen und im unteren Teil hat er sehr gute Whips gezeigt. Zu Rheeder kann ich nr sagen das er das Hauptbewertungskriterium, die Linienwahl und den Flow, halt einfach vergeigt hat, da war die Platzierung dann halt eben schon gerecht fertig. Doch mein Held ist eh Steenbergen.

    Just my two cents smilie

Was meinst du?

Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular:

Verpasse keine Neuheit – trag dich für den MTB-News-Newsletter ein!