Auf der dritten Etappe stand für die Teilnehmer des Perskindol Swiss Epic 2018 die Königsetappe an. Als Ausrichter der XCM UCI World Championships 2019 bietet die Region rund um den Etappenort Grächen alles, was das Mountainbiker-Herz begehrt. Die heutige dritte Etappe beinhaltete die meisten Höhenmeter aller fünf Tage, doch mit dem Panoramablick auf der Moosalp wurden die Fahrer dafür reichlich belohnt. Die richtige Pace war heute besonders wichtig, denn der letzte Anstieg von Kalpetran nach Grächen hat den Athleten alles abgefordert.
Herren – USA-Duo furios zum Tagessieg
Die Geschehnisse der 3. Etappe glichen denen von denen des Vortages – während einem Großteil der Etappe führten das Team USA Red und Scott-SRAM das Rennen zusammen an der Spitze an, mit dem Team BiXS dahinter, welches nach und nach Plätze gut machte. Dieses Mal gab es jedoch kein Happy End für Looser und Stauffer. Sie konnten die Lücke nach ganz vorne nicht mehr schließen und mussten daher vielleicht für ihren gestrigen Effort ein wenig büßen. Nachdem Scott-SRAM und Team USA Red nach dem ersten Anstieg schon das gesamte Feld abgehängt hatten, arbeiteten sie gut zusammen. Der als Multitalent bekannte Blevins ist ein versierter Taktiker und sein Karriereweg führt steil nach oben. Er war sich bewusst, dass der heutige Einsatz wichtig sein würde für das Gesamtklassement am Ende der Woche.

Christopher Blevins and Keegan Swenson vom Team USA Red teilten sich ihre Kräfte gut ein und legten vor dem letzten Anstieg nochmals einen Zahn zu, womit sie Andri Frischknecht und Matthias Stirnemann vor der Ankunft in Grächen überholen konnten. Obwohl Scott-SRAM den Anschluss hielt, reichten ihre Kräfte nicht mehr aus für den Sprint, womit die jungen Amerikaner den Etappensieg holten.
Mit seiner Silbermedaille bei den U23-Weltmeisterschaften wusste Blevins, dass er das Zeug dazu hat, Frischknecht und Stirnemann – der eine zweimaliger Etappensieger und der andere auch schon Gesamtsieger beim Absa Cape Epic – zu besiegen. „Keegan und ich hielten das Tempo beim Aufstieg konstant hoch – Marathon ist etwas ganz anderes als Cross-Country“, so der 20-jährige. Durch die hervorragende Leistung konnte sich Team USA Red damit auf den dritten Platz des Gesamtklassements hieven und zogen damit am Team Buff Scott vorbei, welche über 10 Minuten verloren.
Scott-SRAM führt das Gesamtklassement zwar weiterhin an, doch Andri Frischknecht und Matthias Stirnemann jagen immer noch einem Etappensieg nach und hoffen dies morgen nachholen zu können.
Frauen – Ghost-Mädels überraschen
Auch im Feld der Frauen gab es einen neuen Etappensieger. Das Ghost Factory Racing Team durchquerte die Ziellinie als Erstes. Nachdem das Dou Barbara Benko/Anne Terpstra relativ bescheiden in die Woche gestartet waren – was natürlich auch mit Barbara Benkos Krankheit und Anne Terpstras Knöchelverletzung zusammenhing – konnten sie heute die Königsetappe des Perskindol Swiss Epic 2018 für sich entscheiden. Benko meinte dazu: „Anne legte bei den Anstiegen ein so schnelles Tempo vor, dass ich ihr sagen musste sie solle es ein weniger langsamer angehen, denn es war noch ein langer Weg nach oben. Dafür musste sie mich bei den Abfahrten bremsen, ansonsten wären wir vielleicht noch gestürzt.“

Ein platter Reifen früh im Rennen erhöhte den Druck auf die Gesamtführenden Catharine Pendrel und Haley Smith vom Team Canada, welche allerdings nicht in Panik ausbrachen und ihre Energie für den langen Anstieg aufsparten. Rund eineinhalb Stunden nach ihrem Zwischenfall zogen sie an Keller und Stirnemann vom Team Thömus RN vorbei, welche zuvor auch einen platten Reifen erlitten.

Nachdem sie dem Team Thömus RN über eine Minute abgenommen hatten, konnte das Team Canada sogar zu Ghost Factory Racing aufschließen. Aber im letzten Teil der Etappe legten Terpstra und Benko nochmals mehrere Gänge zu und konnten eine Minute und 47 Sekunden auf Pendrel und Smith herausfahren. Auf den letzten Kilometern verlor Thömus RN nochmals wertvolle Sekunden und Stirnemanns Batterien waren sichtlich leer. Die Hoffnung auf den Gesamtsieg sank damit weiter.

Morgen steht die 61 Kilometer lange Überführungsetappe nach Zermatt an – wo die Fahrer gebührend vom Matterhorn empfangen werden. Ein weiterer Tag voller Highlights erwartet die Fahrer, mit dem schönen Europaweg und dem Sunegga-Flowtrail. Spaß ist also garantiert für die 334 Teilnehmer. Zermatt ist bereit, um die Fahrer nach einem weiteren anstrengenden Tag herzlich willkommen zu heißen.
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