James Shirley fährt für das Radon Factory Enduro Team. Er nimmt dieses Jahr an der Trans Savoie teil und berichtet direkt vom harten Enduro-Rennen. Bei der Trans Savoie gilt es für die Fahrer an 6 Tagen auf 27 gewerteten Stages 25.000 Tiefenmeter und 5.000 Höhenmeter zu überwinden.
Am ersten Tag machten nasse Holzbrücken und rutschige Felsen den Fahrern das Leben schwer. Viel Spaß beim Bericht von Tag 1:
Hallo, ich heiße James Shirley und fahre für das Radon Factory Enduro Team.
Ich reise das ganze Jahr über in meinem selbstgebauten Camper von Rennen zu Rennen.
Ich mag Abenteuer und Entdeckungsfahrten und deshalb dachte ich, die Trans Savoie sei genau das richtige für mich.
Gestern Abend bin ich am Val D’Isere Campingplatz angekommen und wusste noch nicht was mich erwarten würde. Vor allem rechnete ich mit krassen Stufen und viele Gondel-Action. Doch aktuell geht es meinen Händen gut, es sind meine Beine die sich müde anfühlen. So erging es mir am ersten Tag der Trans Savoie:
Am Morgen ging es mit der Gondel zum Start von Stage 1. Die Fahrer erwartete ein entspannter Trail mit einfachen Kurven und kleinen Sprüngen. Der Trail war generell recht einfach zu fahren, bis auf die Tatsache, dass es am Vortag geregnet hatte und die Holzbrücken damit unfassbar rutschig waren. Hier erwischte es einige Fahrer, unter anderem auch mich. Ich bin auf einer Holzbrücke extrem quer gerutscht und hatte auf der anderen Seite fast einen Highsider. Zum Glück konnte ich auf dem Rad bleiben, es kostete mich allerdings einige Schmerzen in den Weichteilen. Autsch.
Stage 2 war deutlich technischer. Es ging auf einem alten Wanderweg mit rutschigen Felsen und engen Kurven bergab. Es war schwierig auf diesem Trail schnell und flüssig unterwegs zu sein. Ich war ganz okay unterwegs bis ich eine Kreuzung verpasste und in die falsche Richtung weiterfuhr. Lektion gelernt. Ab jetzt werde ich die Augen offen halten.
Stage 3 war sehr schön. Es gab ein paar gefährliche Kurven mit steilen Vorsprüngen auf der Außenseite, aber der Rest lief ganz gut – bis auf die steilen Gegenanstiege natürlich! Ich biss die Zähne zusammen und kam gut im Ziel an.
Stage 4 war nur zwei Minuten lang – kurz aber spaßig.
Zu Stage 5 mussten wir einen zweistündigen Transfer pedalieren. Zum Glück war es die Mühe wert. 9 Minuten Abfahrt mit einigen kniffligen Traversen, die als Verbindung zwischen den Trailstücken dienten. Ich traf ein Mädchen, das ihren großen, haarigen, schwarzen Hund spazieren führte und verschwendete leider einige Zeit darauf bis diese schwarze Flusenwolke den Weg freigab. Naja, es war irgendwie süß.
Stage 6 war der Wahnsinn. Um ehrlich zu sein, war ich nicht besonders gestoked über den Tag, bis ich auf diesen Trail startete und es war fantastisch (meiner Meinung nach). Sofort fand sofort in den Fahrfluss und konnte konzentriert bleiben, obwohl ich auf den Trails vorher so meine Probleme hatte. Ein Fehler auf diesem Trail könnte ernste Folgen haben. Der ganze Weg ist mit Felsbrocken übersät. Einige konnte man zum abspringen verwenden, andere sollte man lieber umfahren. Der Trail bot so ziemlich alles: Lose Steine, enge Kurven, große Wurzeln und Steilabfahrten. Leider beschädigte ich meine Hinterradbremse bei dem Versuch, jemanden auf halber Strecke zu überholen. Es stellt sich heraus, dass meine alternative Linie deutlich schwieriger als die Linie war, auf der er sich befand und ich verbog meine Bremsscheibe an einem Felsen. Zum Glück war dies die letzte Stage des Tages und ich konnte die Bremsscheibe abmontieren und entspannt zurück zum Camp rollen.
Ich bin sicher, dass meine Zeiten heute nicht allzu schnell waren, aber Tag 1 war schonmal großartiges Abenteuer für jeden Fahrer. Es war ein interessanter Tag und ich freue mich schon auf morgen …
Bis dann
Jamesy Boy
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