Die UCI hat das Mountainbike Reglement für das Jahr 2022 veröffentlicht und auf spektakuläre Änderungen für die neue Saison verzichtet. Einige kleine Anpassungen sind jedoch trotzdem vorgesehen: Zum einen gibt es für einen Weltcupsieg im Short Track nun weniger XC-Weltcup-Punkte und zum anderen sind ab der kommenden Saison Inner Bar Ends grundsätzlich verboten. Auch im DH wurde bei den Junior*innen die Punktevergabe modifiziert. Die wichtigsten Änderungen im Überblick!
Für den Short Track gibt’s im XC-Weltcup weniger Punkte
Die gravierendsten bzw. wichtigsten Änderungen für die Weltcupsaison 2022 werden laut aktualisiertem UCI Reglement in der Short Track-Disziplin vorgenommen. Im kommenden Jahr wird neben der Titelvergabe bei der XCC-WM erstmals auch eine Weltcupgesamtsiegerin bzw. ein Weltcupgesamtsieger in dem jungen Wettkampfformat gekürt. Für den Cross Country-Weltcup hat dies zudem Auswirkungen: Zwar werden weiterhin die besten Startplätze für die XC-Rennen am Sonntag durch den Short Track vergeben, die World Cup-Punkte, die in die Cross Country-Gesamtwertung einfließen werden jedoch deutlich reduziert. Die Änderungen im Überblick:
- Für einen Sieg im Short Track gibt es analog zum Cross Country in der kommenden Saison 250 Punkte für einen Sieg (200 für Platz zwei, usw.). Diese Punkte werden jedoch ausschließlich in der XCC-Weltcupgesamtwertung berücksichtigt.
- Ein Sieg im Short Track wird ab 2022 nur noch mit 80 Punkten (65 Punkte Platz zwei, usw.) in die Gesamtwertung des Cross Country-Weltcups einfließen. Bislang gab es für Platz eins noch 125 Punkte. Damit wird der Einfluss des Short Tracks auf die XC-Gesamtwertung etwas eingeschränkt. Ansonsten bleibt alles beim Alten: Die ersten 24 Startplätze für die XC-Rennen werden weiterhin durch den Short Track bestimmt – die Stars der Szene können es sich somit nicht erlauben, auf einen Start im XCC zu verzichten.
- Apropos Startaufstellung: Wie bereits erwähnt werden die ersten 24 Plätze im Weltcup über den Short Track ermittelt, für die Reihenfolge danach gibt es kleine Änderungen. Zwischen Platz 25 und 32 stehen die bestplatziertesten Fahrer*innen der XC-Weltrangliste, die nicht unter den besten 24 des Short Tracks zu finden sind, zwischen 33 und 40 stehen Athlet*innen die in den Top 10 einer Weltrangliste einer beliebigen Radsportdisziplin zu finden sind. Anschließend wird wieder konsequent nach der XC-Weltrangliste aufgestellt.
- Nochmals zurück zur Short Track-Disziplin: Die Renndauer muss ab kommendem Jahr zwischen 20 und 30 Minuten liegen. Bislang durfte ein Short Track laut Reglement noch stolze 60 Minuten lang sein.
Mehr Punkte in den U23-XC- und U19-DH-Klassen
Im Cross Country gibt es ab 2022 für einen Weltcupsieg in der U23-Klasse 125 anstatt 90 Punkte (Platz zwei nun 100 Punkte anstatt 70, usw.) und zudem wurde das Vergabeschema deutlich erweitert. Bislang wurden lediglich die besten 25 Fahrer*innen mit Punkten belohnt, nun bekommt noch der 60. Zähler auf sein Konto! Für die Weltrangliste gibt es dementsprechend auch mehr Punkte.
Im Downhill wurde währenddessen das Punkteschema bei den Junioren ab Platz zwei modifiziert: Für einen Sieg gibt es weiterhin 60 Punkte für Rang zwei nun aber 50 (bisher 40). Als Dritte*r erhält man 45 Zähler.
Zudem dürfen ab kommendem Jahr sämtliche U23-XC-Fahrer*innen bei einem Weltcup teilnehmen, die Mitglied eines UCI Elite MTB- oder UCI MTB-Teams sind – ungeachtet von den Punkten der Individualweltrangliste. Gleiches gilt auch für die Elite DH-Fahrer*innen!
Neuer Verletztenstatus
Die UCI führt zudem einen sogenannten „Injury status“ ein, um verletzten Athlet*innen bei der Startaufstellung des ersten Weltcups im Folgejahr entgegenzukommen. Die Regel sieht vor, dass Athlet*innen die verletzungsbedingt weniger als drei Weltcuprennen in einer Saison bestreiten konnten, im XC- und DH-Weltcup eine bessere Startposition zugewiesen bekommen. Im Detail sieht das wie folgt aus:
- Wenn ein*e Fahrer*in aufgrund von Verletzungen an weniger als drei Weltcups im Jahr teilgenommen hat, kann das Team bzw. der nationale Verband bis zum 30. Oktober einen „Injury status“ beantragen.
- Für die Startaufstellung des ersten Weltcups des folgenden Jahres wird die Punktzahl berücksichtigt, die bei den gefahrenen Rennen errungen wurde und mit der Anzahl der fehlenden Wettkämpfe multipliziert wird.
Im Wortlaut heißt es:
Ein Fahrer mit Verletzungsstatus wird in die Rangliste aufgenommen, die zur Ermittlung der Startliste verwendet wird, wobei die Punktzahl nach folgender Berechnung ermittelt wird: Die durchschnittliche Punktzahl pro Rennen, an der der Fahrer teilgenommen hat, multipliziert mit der Anzahl der Rennen in der Weltcup-Saison, in der der Fahrer verletzungsbedingt abwesend war.
Dieser Vorteil ist auf die erste Runde des UCI-Weltcups beschränkt, an der der Fahrer in der folgenden Saison teilnimmt.“
Die Regel gilt für XC und Downhill gleichermaßen.
Inner Bar Ends ab 2022 verboten
Ein unscheinbarer Satz mit einem entscheidenden Inhalt für die XC-MTB-Szene: Inner Bar Ends sind ab der kommenden Saison verboten – herkömmliche Bar Ends am Lenkerende werden hingegen weiterhin explizit geduldet. Extrem häufig konnte man Inner Bar Ends zwar nicht im Weltcup sichten, Beleibtheit erlangten sie eher in der Marathon-Szene. In Deutschland ist vor allem SQLab als Hersteller solcher Parts bekannt.
Was sprecht ihr zu den Änderungen im UCI Reglement?
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