Bei der u23-WM der XC-Fahrer in Südafrika gewinnt Titelfavorit Gerhard Kerschbaumer ungefährdet den Titel. Der Deutsche Julian Schelb holt sich trotz Sturz am Start nach einer sensationellen Aufholjagd die Silbermedaille. Platz 3 geht an Michiel van der Heijden. Zweitbester Deutscher wurde Christian Pfäffle auf Rang 7, Mitfavorit Markus Schulte-Lünzum kam nach Defekt leider nur auf Rang 10.

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# Anton Cooper vom Cannondale Factory Racing Team

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# Markus Schulte-Lünzum wurde wegen Defekt nur 10ter.

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# Christian Pfäffle kam auf den 7ten Platz.

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# Julian Schelb fuhr das Rennen des Jahres. Platz zwei für ihn.

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Teambericht vom Lexware-Rothaus Team

Julian Schelb hat mit der Silbermedaille im U23-Rennen der Weltmeisterschaft nach einer grandiosen Aufholjagd für den bisher größten Erfolg des Lexware-Rothaus Teams gesorgt. Christian Pfäffle wurde starker Siebter, Martin Gluth 20. Julian Schelb hat Geschichte geschrieben. Nicht nur für sein Team aus dem Hochschwarzwald. Auch für den Bund Deutscher Radfahrer weil er eine neun Jahre andauernde medaillenlose Zeit in der U23-Kategorie beendete. Und nicht zuletzt weil der Weg zur Silbermedaille eine wirklich sensationelle Geschichte schrieb.

Nach 200 Metern schienen alle Träume ausgeträumt. Ein Franzose hatte Julian Schelb zu Fall gebracht, hinter ihm kam Teamkollege Martin Gluth zum Stehen und die beiden Lexware-Rothaus-Biker mussten an letzter Position das Rennen aufnehmen. „Ich dachte, ich bin im falschen Film. Da kannst du eigentlich nur drüber lachen“, erzählte Julian Schelb von seinen Gedanken in diesen Sekunden. Erinnerungen an die EM wurden wach, wo ihm ebenfalls in der Startphase übel mitgespielt wurde. „In Bern bin ich mit drei Minuten Rückstand in die erste Runde rein. Also dachte ich, so schlimm ist es nicht.“ Eine Prise Sarkasmus darf man sich hinzudenken.

Schelb: Nur noch Vollgas

Ab diesem Moment gab es für den 20-Jährigen „nur noch Vollgas“, auch in den schwierigen Downhill-Passagen. An der ersten Zwischenzeit hatte er 59 Sekunden Rückstand auf den führenden Gerhard Kerschbaumer, eine mehr als im Ziel. Am Beginn der zweiten Runde erreichte er bereits die Gruppe um Teamkollege Christian Pfäffle, der an 15. Stelle lag und fortan fuhr das Duo in Hochgeschwindigkeit in die Top-Ten. In Runde drei hatten bildeten sie mit dem Niederländer Michiel van der Heijden eine dreiköpfige Verfolgergruppe zwischen Rang fünf und sieben. Zu diesem Zeitpunkt wurde klar, dass der Rückstand auf Platz drei, den der Italiener Daniele Braidot einnahm, von einer Minute auf 30 Sekunden geschmolzen war.

„Da habe ich gedacht, jetzt fahre ich weiter und dann drehe ich auf. Plötzlich tauchte der Franzose (U23-Europameister Jordan Sarrou) vor mir auf. Das hat mich zusätzlich motiviert“, schildert Schelb die Situation, als er van der Heijden und Pfäffle abhängen konnte. Es begann jetzt zu regnen und dem gemeinsam mit Kerschbaumer führenden Luca Braidot wurde das zum Verhängnis. Der Italiener stürzte in einem Steinfeld und blieb erst einmal stehen. Sein Zwillingsbruder Daniele fuhr an ihm vorbei und 15 Sekunden dahinter kam schon Julian Schelb, der Sarrou schon hinter sich gelassen hatte. Schelb war jetzt nicht mehr aufzuhalten. Nach einem weiteren Kilometer hatte er die beiden Azzurri überholt.

Im berüchtigten Rock Garden erlebte er dann eine Schrecksekunde. „Ich bin beinahe gestürzt und nur noch auf dem Ober-Rohr drüber gekommen“, erzählt er. Der Vorsprung auf Platz drei wächst an und in der letzten Runde entscheidet sich Schelb für die Sicherheits-Variante. „Ich bin im Rock Garden gelaufen, weil ich nichts mehr riskieren wollte. Da hätte ich mir alles kaputt machen können.“ Der Jubel über die Silbermedaille ist fast grenzenlos. Bundestrainer Peter Schaupp stehen die Tränen in den Augen, BDR-Sportdirektor Patrick Moster kann es kaum fassen. „Das war sensationell, unglaublich“, schüttelte er den Kopf.

„Man muss an sich glauben und darf über Pech nicht nachdenken“, verrät Schelb sein Erfolgsrezept für diesen Tag. Dann lässt er sich den Erfolg durch den Kopf gehen. „Vize-Weltmeister, das hört sich nicht schlecht an. Ich wollte Weltmeister werden, aber unter diesen Umständen bin ich mit Silber überglücklich. Ich danke allen, die mich unterstützt haben. Mein Trainer Ralph Näf, dem Bundestrainer, meiner Familie, dem Team und allen, die an mich geglaubt haben.“

Starke Vorstellungen von Pfäffle und Gluth

Christian Pfäffle, der keinen besonders guten Start erlebte und nach der ersten Zwischenzeit an 27. Stelle lag, hatte ebenfalls Grund zum Feiern. Der Neuffener konnte Schelb ab der vierten Runde nicht mehr halten, schob sich aber in der letzten Runde sogar noch auf den vierten Rang nach vorne. „Schade, auf den letzten Kilometern hatte ich keine Kraft mehr und musste noch drei Fahrer vorbei lassen. Aber es war ein echt geiles Rennen und hat super Spaß gemacht. Top-Ten war mein Ziel. Deshalb bin ich mit Rang sieben auch voll zufrieden“, meinte Pfäffle. Und weil er ehrgeizig genug ist, merkte er an: „Zu Julian hat gar nicht viel gefehlt.“ Und zu Bronze nur ganze 33 Sekunden. Dritter wurde schließlich Michiel van der Heijden mit 1:24 Minuten Rückstand.

Martin Gluth konnte aus dem gleichen Handicap wie Schelb nicht ganz so viel machen. Dennoch gelang dem Wahl-Freiburger ein tolles Rennen, das auf Rang 20 (+5:44) endete. Die Form hätte sicherlich für ein Top-15-Resultat gereicht. Mindestens. „Ich hatte das ganze Rennen super Druck auf dem Pedal und war nur am Überholen. Es ist der Hammer, da bereitest du dich Monate lang auf so ein Rennen vor und dann ist nach 200 Metern alles dahin. Aber so ist unser Sport halt“, kommentierte Gluth sein Resultat. Gemeinsam mit Markus Schulte-Lünzum (Haltern), der nach einem Defekt eine Minute verlor und noch Zehnter wurde, sorgte auch Gluth für ein historisch starkes Mannschaftsergebnis. Bundestrainer Schaupp fand, dass sich Gluth sehr gut verkauft habe. „Das lässt für den Sprint am Sonntag hoffen“, meinte Schaupp.

U23m Medaillengewinner v.l.n.r. Schelb, Kerschbaumer, VanDerHeijden - Foto by Kuestenbrueck
# U23- Medaillengewinner v.l.n.r. Schelb, Kerschbaumer, VanDerHeijden – Foto by Kuestenbrueck

U23m ceremony - Foto by Kuestenbrueck
# U23m ceremony – Foto by Kuestenbrueck

U23m - Foto by Maasewerd
# U23 – Foto by Maasewerd

U23m Shaw stürtzt Schelb zieht davon - Foto by Maasewerd
# Shaw stürzt, Schelb zieht davon – Foto by Maasewerd

Julian Schelb risikierte alles um wieder nach vorne zu kommen - Foto by Kuestenbrueck
# Julian Schelb risikierte alles um wieder nach vorne zu kommen – Foto by Kuestenbrueck

Ab der vierten Runde warSchelb wieder vorne zu sehen - Foto by Maasewerd
# Ab der vierten Runde warSchelb wieder vorne zu sehen – Foto by Maasewerd

Nach einer fulminanten Aufholjagd sicherte sich Schelb den zweiten Platz - Foto by Kuestenbrueck
# Nach einer fulminanten Aufholjagd sicherte sich Schelb den zweiten Platz – Foto by Kuestenbrueck

Julian Schelb im Ziel - Foto by Kuestenbrueck
# Julian Schelb im Ziel – Foto by Kuestenbrueck

Was wäre wohl gewesen wenn er beim Start gut weggekmmen wäre - Foto by Maasewerd
# Was wäre wohl gewesen, wenn er beim Start gut weggekommen wäre – Foto by Maasewerd

Doch mit dem zweiten Platz kann er vor allem nach so einem rennverlauf mehr als zufireden sein und das zeigt er auch - Foto by Kuestenbrueck
# Doch mit dem zweiten Platz kann er vor allem nach so einem Rennverlauf mehr als zufrieden sein – und das zeigt er auch – Foto by Kuestenbrueck

Julian Schelb zog voll durch - Foto by Kuestenbrueck
# Julian Schelb zog voll durch – Foto by Kuestenbrueck

Sein Teamkollege Christian Pfäffle fuhr lange Zeit mit Schelb zusammmen - Foto by Kuestenbrueck
# Sein Teamkollege Christian Pfäffle fuhr lange Zeit mit Schelb zusammmen – Foto by Kuestenbrueck

Er kam bis auf den vierten Platz nach vorne musste dann aber 3 Fahrer ziehen lassen und finishte auf Rang 7  - Foto by Kuestenbrueck
# Er kam bis auf den vierten Platz nach vorne, musste dann aber 3 Fahrer ziehen lassen und finishte auf Rang 7 – Foto by Kuestenbrueck

Martin Gluth war ebenfalls in den Sturz am Start verwickelt - Foto by Kuestenbrueck
# Martin Gluth war ebenfalls in den Sturz am Start verwickelt – Foto by Kuestenbrueck

Vor allem durch sene gute Fahrtechnik verbesserte er sich kontinuierlich verbessern - Foto by Kuestenbrueck
# Vor allem durch seine gute Fahrtechnik verbesserte er sich kontinuierlich – Foto by Kuestenbrueck

Martin Gluth - Foto by Maasewerd
# Martin Gluth – Foto by Maasewerd

Herzlichen Glückwunsch an Julian Schelb ! - Foto by Kuestenbrueck
# Herzlichen Glückwunsch an Julian Schelb! – Foto by Kuestenbrueck

  1. benutzerbild

    Dommaas

    dabei seit 05/2011

    Bei der u23-WM der XC-Fahrer in Südafrika gewinnt Titelfavorit Gerhard Kerschbaumer ungefährdet den Titel. Der Deutsche Julian Schelb holt sich trotz Sturz am Start nach einer sensationellen Aufholjagd die Silbermedaille. Platz 3 geht an Michiel van der Heijden. Zweitbester Deutscher wurde Christian Pfäffle auf Rang 7, Mitfavorit Markus Schulte-Lünzum kam nach Defekt leider nur auf Rang 10.


    → Den vollständigen Artikel "WM 2013 Pietermaritzburg - XC U23: Kerschbaumer siegt, Julian Schelb holt Silber" im Newsbereich lesen


  2. benutzerbild

    chorge

    dabei seit 05/2002

    Congratz!!!!
    Auch an Speedy - Grüße von nem Ex-Ulmer...

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