Eine Woche nach Mont Sainte Anne zog der Weltcup-Tross weiter nach Windham in der USA, dem Mutterland des MTB Sports. Die Veranstalter hatten sich wieder Mühe gegeben und wurden mit super Wetter belohnt. Die CrossCountry-Kurs zählt eher zu den konditionellen Strecken doch auch die Abfahrten haben es in sich. Besonders im Damenrennen konnte man gut sehen wie viel Zeit man im Downhill gewinnen bzw. verlieren konnte. Mit acht Kameras war das Rennen deutlich spannender anzuschauen als das Rennen letzte Woche in Mont Sainte Anne. Das liegt auch an dem besser überschaubarem Kurs. Doch leider sah man viele technischen Stellen nicht. Laut Willow Koerber, die schwanger ist und im Frauenrennen mitkommentierte, sind alle Stellen die man nicht sah technisch.

Damen

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Den Anfang machten wie immer die Damen. Die beiden ersten im Gesamtklassement wollten es gleich wissen. Nachdem Eva Lechner wie immer die ersten Meter anführte , ergriff Catharine Pendrel, Gewinnerin von letzter Woche, die Initiative. Sie übernahm die Führung und schlug gleich ein richtig hohes Tempo an. Die Einzige die ihr folgen konnte war die Weltcuperste, Julie Bresset.
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Nach der ersten Runde hatten sie bereits einen Vorsprung von 40 Sekunden herausgefahren! Dahinter folgten Elisabeth Osl, Marie-Hélène Prémont, Annika Langvad, Katerina Nash, Irina Kalentieva und die Weltmeisterin Maja Wloszczowska. Vor allem im Downhill konnten die beiden an der Spitze viel Zeit herausholen. Besonders Bresset zählt mit zu den besten Abfahrerinnen im Weltcup-Feld. Nach der zweiten Runde sah es ganz danach aus als ob keine andere Fahrerin zu den beiden aufschließen konnte. Der Vorsprung wuchs sogar auf eine Minute fünf an. Doch dann schaffte es Prémont, sich in der dritten Runde, von der großen Verfolgergruppe zu lösen und verkleinerte den Vorsprung auf 39 Sekunden. Dahinter hatte es Annika Langvad ebenfalls geschafft sich von der Gruppe zu lösen und wird am Ende der Runde mit 48 Sekunden Rückstand angezeigt. Langvad gewann vor zwei Wochen die Marathon Weltmeisterschaft und ist momentan definitiv in einer richtig guten Verfassung.
Während die beiden Führenden, in der vierten Runde wieder richtig aufdrehten und klar ihre Vormachtstellung zeigten, schaffte Langvad den Anschluß an Premont.
Es ging in die letzte Runde. Vorne fuhr immer noch das Duo Bresset/Pendrel, dann das Duo Prémont/Langvad und dann Katerina Nash gefolgt von Georgia Gould, Irina Kalentieva und Elisabeth Osl. Im Uphill schenkten sich die Beiden an der Spitze nichts. Sie führten abwechselnd doch dahinter konnte sich Langvad von Prémont distanzieren. Georgia Gould und Irina Kalentieva schafften es der großen Verfolgergruppe davon zu fahren. Mit diesen Positionen ging es in den Downhill hinein und hier zeige sich Bressets großes Talent. Mit einem starken Antritt fuhr sie an Pednrel vorbei und gin als Erste in den Downhill. Im ersten technischem Segment verschafft sie sich ein Loch.
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Pendrel, die in der zweiten Runde an dieser Stelle leicht gestürzt war, hatte vermutlich ein wenig zu viel Respekt vor dem ersten Teil und als sie sah, dass Bresset weg war fuhr sie auf Sicherheit.
Strahlend fuhr Julie Bresset, nach 28,7km über die Ziellinie und freute sich rießig über ihren dritten Weltcupsieg diese Saison.
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In Pietmaritzburg wurde sie Zweite und letzte Woche, nach einen heftigen Sturz, Dritte. Alle anderen Weltcuprennen gewann sie. Eine beeindruckende Konstanz und das mit erst 22 Jahren, als eigentliche U23-Fahrerin. Etwas enttäuscht kam Catharine Pendrel, nach 39Sekunden ins Ziel. Ein kleiner Fahrfehler oder aber ein bisschen zu viel Vorsicht kann manchmal eben ein Rennen entscheiden. Die anderen Positionen änderten sich in der Abfahrt nicht mehr. Auf Platz drei Annika Langvad photo
dann Marie-Hélène Prémont und ganz knapp dahinter, auf dem letzten Podiumsplatz Georgia Gould aus Amerika.

Adelheid Morath landete auf dem 14.Platz. Was nach ihrem Comeback und den wenigen Rennen eine erfreuliche und bemerkenswerte Leistung ist. »Ich bin super happy. Ich habe noch ein wenig Probleme mit der Atmung, aber am Berg ging es mir trotzdem sehr gut. Ich habe versucht, meinen Rhythmus zu fahren, und das hat funktioniert«, sagte Morath im Ziel. Elisabeth Brandau stürtzte in der ersten Runde. „Danach hat der Kopf nicht mehr richtig mitgespielt“, bekannte Brandau und landete schließlich auf Platz 23. Anja Gradl und Hanna Klein wurden 28. und 34.
Ergebnisse Frauen

U23 Damen
Im U23-Rennen der Damen war keine Deutsche Fahrerin am Start. Es gewann zum vierten Mal in Folge die Französin Pauline Ferrand Prevot vor der Norwegerin Elisabeth Sveum und der Schweizerin Kathrin Stirnemann vom Central Ghost Team.
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Ergbnisse U23 Frauen

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Männer
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Kulhavy siegt erneut mit einem Start-Ziel Sieg. Dahinter Nino Schurter, Christoph Sauser, Bury Stander und Maxime Marotte. Drei Fahrer von Specialized auf dem Podium !
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Kulhavy der letzte Woche schon den Weltcup gewonnen hatte, griff gleich im ersten Uphill an. Nino Schurter war der einzige der ihm dabei folgen konnte. Dahinter führte Moritz Milatz die Verfolgergruppe an mit Marco Aurelio Fontana, Burry Stander, Maxime Marotte, José Antonio Hermida Ramos und Manuel Fumic.
photo An der gleichen Stelle, an der Julie Bresset ihre Verfolgerin distanzieren konnte schaffte es Kulhavy Schurter weg zu fahren, in der Abfahrt !
photo Im Ziel führte Kulhavy mit 10 Sekunden vor Schurter. Und dann wieder Pech für einen Deutschen Fahrer. Milatz schiebt mit einem Platten bergab und wechselt das Laufrad in der Tech-Zone. Danach sieht man ihn wie er wieder richtig Tempo macht und berghoch an Fahrern vorbeifährt. In der zweiten Runde lässt sich Schurter zu Vogel und co. zurückfallen und Milatz, der am Berg gut aussah, wird leider noch weiter hinten als in der Runde davor aufgeführt. Jetzt lässt auch Fumic reißen doch später erklärt er: „Ich hatte voll den Überblick. Ich habe mich gut gefühlt und war mir sicher, dass ich wieder heran fahren konnte“.
Während Kulhavy weiter solo in Front liegend seine Runden drehte schob sich Christoph Sauser immer mehr nach vorne. Dann in der 5ten Runde – Hoffnung für die Deutschen Fans. Manuel gibt Gas am Berg und verkürtzt den Abstand zur Gruppe vor ihm. Auch Hermida und Marotte können ihm nicht folgen. Damit waren alle Chancen auf eine Top5 Plazierung wieder da. Doch es kam wie es kommen musste. Wieder Pech und zwar wieder defektes Hinterrad, besser gesagt Hinterradplatten. Dadurch wurde er zurückgeworfen auf Platz 15. Auch Milatz lässt nichts gutes Erahnen. Er fällt immer weiter zurück und ist gerade an 38. Position.
In der letzten Runde lässt es Kulhavy ruhig angehen und sichert sich, nach 1:35:34, seinen dritten Saisonsieg. Dahiner gibt Schurter nochmal richtig Gas und rettet im Sprint Silber vor Sauser. Bury Stander und Maxime Marotte belegen die Plätze vier und fünf. Die weiteren Plätze gehen an Marco Aurelio Fontana, José Antonio Hermida, Stéphane Tempier und die Flückiger Brüder Lukas und Mathias.
Auf Platz 13 kommt Manuel Fumic schließlich knapp hinter Florian Voge ins Ziel. Eine Runde mehr und er hätte vielleicht sogar noch auf Platz 8 vorfahren können, der gerade mal 40Sekunden vor ihm lag. Aber es hilft nichts wenn man sich ausdenkt was passiert wäre wenn. Sichtlich enttäuscht erzählt Fumic im Ziel: „Ich habe so genau auf meine Linie geachtet. Da war gar nichts. Ich muss was Spitzes erwischt haben, die Luft war binnen Sekunden raus, ich verstehe das nicht.“ photo
Das ist bereits das dritte Weltcuprennen in Folge bei dem er durch einen Platten weit zurückgeworfen wurde. Besser erging es Jochen Käß der mit Platz 23 sein bestes Saisonergebnis vorweisen konnte.
Nach einen Startsturz, wie letztes Jahr, kam Wolfram Kurschat auf Platz 40 und überholte damit sogar noch Moritz Milatz der nochmals zurückfiel und als 43. finishte. Der Platten am Anfang des Rennens kann nicht die einzigste Ursache für das schlechte Abschneiden des Deutschen Meisters sein. Er machte zumindest in den ersten beiden Runden einen guten Eindruck. Möglich wäre, dass er sich bei seiner Aufholjagd übernommen hat doch das ist eher unwahrscheinlich. photo
Auf der Seite von Milatz hieß es so:
„In der anschließenden Abfahrt jedoch, handelte sich Moritz zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt einen Reifendefekt ein und fiel nach langer Laufeinheit um Rang 30 zurück. Danach schien er wie ausgewechselt und das Zusammenspiel zwischen physischer Körperarbeit und sportlicher Leistung harmonierte beim Freiburger fast gar nicht mehr. Er fand keinen Rhythmus und wurde Runde um Runde zurückgereicht – er schien nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein. (Text von Miachel Veit) “
Ergebnisse Männer

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U23 Männer
Gerhard Kerschbaumer hat auch den U23-Weltcup in Windham gewonnen. Der Italiener siegte vor Matthias Stirnemann und Sebastian Carrabin.
Die beiden Deutschen Fahrer Andy Eyring von Bergamont und Fabian Strecker vom Lexware Racing Team erfüllten beide ihr Ziel den Plätzen 12 und 13. Damit haben die die WM-Norm (Top15) geschafft. Gerade für Andy Eyring der letzte Woche aus dem Rennen aussteigen musste ist das ein gutes Ergebnis. Vor allem auch aus psychologischer Sicht.
Ergebnisse U23 Männer

Alle Bilder wieder von Hoshi. Vielen Dank an ihn !

  1. benutzerbild

    powderJO

    dabei seit 08/2004

    wenn ich so viele platten hätte wie fumic, würde ich mal ganz gewaltig über einen anderen reifen oder schlauchlos (sofern das nicht eh fährt) nachdenken.

  2. benutzerbild

    baloo

    dabei seit 01/2004

    wenn ich so viele platten hätte wie fumic, würde ich mal ganz gewaltig über einen anderen reifen oder schlauchlos (sofern das nicht eh fährt) nachdenken.

    oder über eine andere Fahrweise?!
  3. benutzerbild

    Deleted 57408

    dabei seit 12/2015

    ....oder einfach nur Pech?

  4. benutzerbild

    powderJO

    dabei seit 08/2004

    oder über eine andere Fahrweise?!

    seine fahrweise umzustellen ist erstens gar nicht so leicht und zweitens hat fumic eigentlich eine sehr saubere, solide technik. die ideale linie kann man eh nicht immer 100prozentig treffen - immerhin fährt man auf zeit und ist auch nicht alleine auf dem trail. insofern könnte man schon auch zu dem schluss von petejupp kommen:

    ....oder einfach nur Pech?

    aber: pech ist es imho, wenn es einen mal erwischt. wenn es einen mehrmals erwischt, sollte man schon mal über die wirklichen ursachen nachdenken und sich mehr als einen gedanken über sein material machen. vielleicht passt der reifen nicht zur fahrweise, vielleicht ist der luftdruck doch zu sehr an der grenze und vielleicht ist das leichteste in diesem fall doch dann nicht auch das schnellste...
  5. benutzerbild

    baloo

    dabei seit 01/2004

    saubere und solide Technik muss man aber auch unter hoher Belastung bringen können, und da klemmt es bei vielen!

    Was ich aber Fumic nicht unterstellen möchte, dazu kenne ich ihn nicht.

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