Der mehrfache Downhill World Cup-Gewinner Aaron Gwin erzählt uns einiges zu seinem neuen Racebike – dem neu vorgestellten Specialized Demo Carbon650b mit offen liegendem Dämpfer für die Saison 2015. Im Gegensatz zum Vorgängermodell handelt es sich um eine komplette Neuentwicklung, die sich optisch deutlich vom Vorgänger unterscheidet und Aaron wieder ganz nach vorne an die Spitze des Feldes bringen soll. Trotz der vielen Änderungen und Verbesserungen ist er einem Teil treu geblieben: Seinen DT Swiss Enduro-Felgen, die ihn in Leogang auch ohne Reifen sicher und schnell ins Tal gebracht haben. Warum auch nicht?
MTB-News.de: Hey Aaron, kannst du uns etwas über dein neues Race-Bike erzählen? Wie ist dein Specialized Demo Carbon 650b aufgebaut? Hast du ein paar spannende Parts verbaut wie etwa diese neuen Pedale? Welche Größe fährst du?
Aaron Gwin: Ich fahre Größe Long. Eigentlich ist alles ziemlich ähnlich zu Troys Bike [Brosnan, Team-Kollege]. Wir haben alle ein Racekit mit den neuen HT Pedalen bekommen. Wir haben vor Kurzem noch eine etwas dünnere und leichtere Version des Pedals bekommen, fahren das Pedal aber schon fast die ganze Saison. Es war schon fast perfekt als ich es bekomme habe – ich musste nur noch sicherstellen, dass man die Federhärte stark genug einstellen kann. An den Cleats wurde noch ein paar kleine Verbesserungen gemacht. Wir wollten einfach sichergehen, dass das Pedal perfekt ist, wenn es veröffentlicht wird.
Außerdem habe ich hier noch meine neuen ODI Signature Griffe montiert. Im Grunde wollte ich einen dünnen Griff, der außen keinen Ring hat und bis fast zum Lenkerende Grip bietet, weil ich den Lenker immer sehr weit außen greife. Innen ist ein Standard Lock On-Ring vorhanden. Außerdem hat der Griff ein paar Linien um extra Grip zu geben, wenn man das Vorderrad hochziehen muss.
Wie sieht es mit Dämpfer und Gabel aus? Das sieht auch nicht nach dem aktuellen Serienstand aus, oder?
Da kann ich nicht viel zu sagen – sie funktionieren einfach perfekt, aber euch interessieren sicher die Innereien. Dazu müsst ihr euch an Fox wenden ;).
Du kommst aus dem Motocross – hast du von dort viel Erfahrung in Sachen Dämpfertuning mitgebracht oder verhält sich das bei den Bikes anders?
Ich habe nicht wirklich viel Erfahrung in Sachen Dämpfer aus dem Motocross-Bereich. Ich habe die Sachen am Anfang der Saison eingestellt und bin sie dann eigentlich das ganze Jahr so gefahren. Wir hatten auch nicht genug Geld um groß zu experimentieren. Jetzt mit Fox habe ich natürlich großartige Möglichkeiten und wir arbeiten an vielen Fronten. So fahre ich für jede Strecke ein individuell angepasstes Setup, das mich noch schneller macht.
Du fährst jetzt auch eine Luftgabel? Kann die mit dem Stahlfeder-Dämpfer mithalten?
Für mich funktioniert die Kombination großartig. Ich habe eine großartige Performance und trotzdem den Gewichtsvorteil einer Luftgabel.
Wie viel Einfluss hattest du auf den ganzen Entwicklungsprozess des Bikes?
Wir konnten wirklich viel beisteuern – bei Specialized ist es nicht so, dass wir ein neues Bike hingestellt bekommen und wir es dann fahren sollen. Wir werden im Voraus gefragt, was wir brauchen und was wir damit machen möchten. Was vom alten Bike soll übernommen werden, was könnte verbessert werden? Wir bekamen viele Prototypen und Settings zum Testen. Besonders Brad (Benedict) hat viele Prototypen getestet. Es macht wirklich Spaß, dass wir so viel Einfluss nehmen können.
Fährst du morgen den Garbanzo DH mit?
Nein, ich werde morgen einfach nur zum Spaß ein paar Fahrten im Bikepark machen.
Fährst du Tubeless?
Ja, einfach DT Swiss Felgen und Specialized Reifen – nichts besonderes.
In Leogang hast du ja schon gezeigt wie hart du es den Felgen geben kannst, richtig?
(lacht) Ja, sie halten doch einiges aus.
Verrückt. Welchen Reifen fährst du?
Der Specialized Butcher 2.3″ ist das, was wir auf den meisten Strecken fahren. Ein gelungener Reifen.
Wechselst du oft die Reifen oder bleibst du meistens bei diesen?
Das kommt auf das Wetter an – wenn es regnet wechseln wir oft zu Spikes. Wir haben noch den Slaughter Reifen, der sich als Semi-Slick Reifen gut für schnelle Rennstrecken eignet. Ich bin diesen Reifen vorne und hinten in Südafrika gefahren. Wir haben auch noch den Hillbilly, der sich als Intermediate Reifen gut für leicht feuchte Strecken eignet.
Fährst du immer noch viel Motocross zum trainieren?
Ja, ich mache es aber hauptsächlich zum Spaß, aber es hilft mir auch bei meinem Training. Ich fahre zuhause fast jede Woche. Es hilft mir auch bei meiner Fahrtechnik auf dem Bike.
Ist Motocross der Schlüssel weil man sich da an die hohen Geschwindigkeiten gewöhnen kann? Wenn man einen normalen Bikepark in Europa fährt ist er normalerweise nicht so schnell wie die Strecken hier in Whistler.
Ich denke es hilft, aber ich glaube es macht keinen so großen Unterschied. Für mich ist es einfach Spaß und es hält mich fit.
Wie sieht es mit den World Championships aus – freust du dich darauf, sind sie dein Hauptziel?
Ich fahre einfach so gut ich kann – ich mache mir über die einzelnen Rennen keinen so großen Kopf. Ich will natürlich immer gewinnen, mal sehen wie es läuft.
Wir wünschen dir alles Gute.
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