Florian Vogel – Europameister und dreifacher Schweizer Meister – zeigt uns seine Arbeitsmaschine für die WM in Vallnord/Andorra. Sein Focus Raven 29 bringt es auf leichte 8,01 kg. Wir wünschen ihm viel Glück für das Rennen am Samstag!
„Flo“ Vogel wechselte zur Saison 2015 zum Focus XC Team mit Sitz im Allgäu und ist seither am fliegen. Er gewann die ersten 6 HC Rennen vor dem Weltcup Auftakt in Nove Mesto und scheint komplett zu alter Stärke zurückgekehrt zu sein. Mit zwei dritten Plätzen, zwei vierten Plätzen und weiteren Top Ten-Ergebnissen konnte er die Worldcup-Saison 2015 hinter Schurter, Absalon und Kulhavy auf dem vierten Rang beenden. Beim letzten Rennen in Val di Sole kämpfte er bis in die letzte Runde mit Schurter und Absalon um den Sieg und wurde Dritter.
Der 33-Jährige kommt aus Gränichen und wohnt aktuell in Jona. Er verpasste mit der Schweizer Staffel beim Team-Relay mit nur 16 Sekunden Rückstand knapp das Podium. Ob der Wechsel ins neue Team oder sein neues Arbeitsgerät, das Focus Raven Max für diesen Motivationsschub gesorgt haben, bleibt offen, wir haben hier sein Bike genauer unter die Lupe genommen.
Mit 885 Gramm ist das Focus Raven 29 einer der leichtesten Massenproduktionsrahmen der Welt. Andere namhafte Teams sind teils mit eigens produzierten Rahmen unterwegs, während hier nach Focus-Angaben ein Serienprodukt zum Einsatz kommt. Die Lagersitze bestehen aus Voll-Carbon. Außerdem kommt der PF30 Tretlagerstandard zum Einsatz.
Durch die spezielle Sitzrohrknoten-Konstruktion steht das Sitzrohr frei im Rahmen und hat keine direkte Anbindung an die Sitzstreben. Das erlaubt einen Flex, der das Bike sehr komfortabel macht – es liegt satt und soll Schläge teils absorbieren.
In Flos Bike kommt eine R.A.T. Steckachse zum Einsatz. Das leichte Steckachssystem ist schnell zu bedienen und funktioniert wie ein Bajonettverschluss (s. Video):
R.A.T. Steckachse von SEB92 – Mehr Mountainbike-Videos
Die Züge verlaufen beim Raven alle im Rahmen, was für eine aufgeräumte Optik sorgt. Auch eine Vorbereitung für eine absenkbare Sattelstütze ist vorhanden. Die integrierte Zugführung befindet sich am Oberrohr. Der Rahmen wird als 1by- und als 2by-Rahmen angeboten, wobei der 1by laut Focus 33 g leichter ist als der 2by mit Umwerferaufnahme.
Flo liebt eine aggressive Geometrie und eine tiefe Front, um bergauf optimal Druck aufs Pedal zu bekommen. Er fährt einen -16° Vorbau (FSA) und verzichtet zugunsten einer tieferen Front auf die Abdeckung des Steuersatzes. Am Vorbau kommen leichte Titanschrauben zum Einsatz.
Als Kurbel kommt eine SRAM XX1 mit 175 mm Länge und einem Q-Faktor von 156 mm zum Einsatz. Die schmalere Stellung sorgt für einen optimalen Tritt. Flo verwendet nach eigenen Angaben bei Rennen immer das größtmögliche Kettenblatt, in Windham sogar ein 38er. Grund: eine effizientere Kraftübertragung, da bei „groß“ auf „groß“ die Reibungsverluste geringer sind.
Conti arbeitet eng mit den Teams zusammen und versucht immer den optimalen Reifen zu bieten. Die Erfahrungen im Worldcup fließen in die Produktion ein. Hier wird unter anderem mit anderen Gummimischungen und auch auch mit dem Aufbau der Seitenwände und der Karkasse experimentiert. In Vallnord werden sehr leichte Reifen montiert. Die 1 beim 61er Vorderreifen steht für eine sehr dünne Schicht extra weichen Gummis, speziell gemacht für den Einsatz auf nassem, aber nicht tiefem Untergrund.
Als Laufräder kommen die DT Swiss XR Spline 1501 29“ zum Einsatz. Flo fühlt sich wohl auf den Alufelgen, da diese besonders unanfällig sind und einiges wegstecken, wenn es mal grob wird oder er eine Line verpasst. Getunt ist sein Laufradsatz mit DT Swiss Aerolite Messerspeichen, die das Gewicht der Räder reduzieren und ihn in die Nähe eines vergleichbaren Carbonlaufradsatzes bringen.
Zu guter Letzt zu den auffälligsten Teilen am ganzen Rad – dem goldenen XX1 Antrieb. Von der goldenen Version des XX1 Antriebs wurden nur 10 Satz produziert, die SRAM nur an seine Top Athleten anlässlich der Weltmeisterschaft in Andorra verteilte. Die Beschichtung soll in etwa der Beschichtung von Metallbohrern entsprechen und extrem hart sein.
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