Die wichtigste Meldung vorneweg: Aaron Gwin kann’s auch mit Kette! Mit einem Wahnsinnsrun pulverisierte der Amerikaner einmal mehr das Fahrerfeld im österreichischen Leogang und gewann das Rennen völlig verdient vor dem jungen Franzosen Loris Vergier, der das beste Ergebnis seiner noch jungen Karriere einfahren konnte.
Für das erste Ausrufezeichen des Tages sorgte Phil Atwill vom Dirt Propain Zelvy-Team, der es sich früh im Hot Seat bequem machte und dort lange verweilen sollte. Erst Rémi Thirion und Connor Fearon, die beide im vergangenen Jahr noch auf’s Podium fahren konnten, unterboten die Zeit von Atwill. Bernard Kerr konnte ebenfalls an sein gutes Qualiergebnis anknüpfen: Nach einem schnellen Lauf mitsamt Whip über den riesigen Zielsprung leuchtete die Anzeigetafel grün. Bestzeit! Danach hieß es vor allem aus deutscher Sicht Daumen Drücken: Johannes Fischbach fuhr in der Quali auf einen überragenden achten Platz, hatte in seinem Rennlauf allerdings leider Pech. Mit einem platten Hinterreifen rollte Fischi über die Ziellinie, wurde aber trotzdem von den zahlreichen Fans gefeiert. Fischi nach dem Rennen: „Ich habe mir unterwegs die Lauffläche an etwas Scharfem aufgeschlitzt – die Milch konnte das nicht dichten. Schade dass es ausgerechnet bei diesem Rennen passiert ist, sonst hätte das ein gutes Ergebnis werden können. Ich werde jetzt versuchen, das gute Gefühl, das ich nach der Quali hatte mit in die nächsten Rennen zu nehmen!“
Und dann ging es Schlag auf Schlag. Troy Brosnan kam mit einer überragenden Zeit ins Ziel und nicht wenige dachten, dass der Australier mit diesem Lauf möglicherweise den zweiten Weltcup-Sieg seiner Karriere einfahren würde. Mit einer spielerischen Leichtigkeit meisterte Troy die obere, mittlerweile offene Waldsektion und machte sich im mittleren Tretstück so windschnittig, wie es nur geht. Auch im unteren, steilen Waldabschnitt fuhr er sehr sauber und vor allem extrem schnell. Auch Greg Minnaar und Danny Hart kamen nicht ganz an die Zeit von Troy Brosnan heran: Greg Minnaar hatte mit seinem Material zu kämpfen war deshalb für seine Verhältnisse unsauber unterwegs; Danny Hart hingegen verlor im unteren Streckenabschnitt zu viel Zeit. Erst Loris Vergier konnte die Zeit von Brosnan unterbieten und war im Ziel knapp eine Sekunde schneller als der Australier. Seinen großartigen Lauf bejubelte der Teamkollege von Loïc Bruni im Ziel mehr als ausgelassen. Doch als letzter ging ein gewisser Aaron Gwin an den Start. Auch über eine Sekunde Rückstand bei der zweiten Zwischenzeit waren für Gwin kein Hindernis. Allein im unteren Waldstück war der Amerikaner, der hier im Vorjahr ohne Kette gewinnen konnte, über zwei Sekunden schneller als die Konkurrenz unterwegs – wahnsinn! Über drei Sekunden Vorsprung sind in Leogang mehr als eine Ewigkeit. Unter dem Jubel der österreichischen Fans zeigte Aaron Gwin einmal mehr, dass er hier nahezu unschlagbar ist.
Stichwort unschlagbar: Rachel Atherton sicherte sich den zehnten Weltcup-Sieg in Folge, wenngleich ihr Tahnee Seagrave trotz Verletzung dicht auf den Fersen war. Aus deutscher Sicht sehr erfreulich: Die amtierende deutsche Meisterin Sandra Rübesam fuhr auf seinen sehr starken neunten Platz und konnte damit das beste Weltcup-Ergebnis ihrer Karriere feiern. Und auch das Ergebnis der deutschen Junioren war durchaus sehr erfreulich: Max Hartenstern konnte in seinem ersten Weltcup direkt in die Top 10 fahren, Till Ulmschneider unterstrich seine gute Form mit Platz 17.
Das Finale in Fotos
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