Knapp 400 Fahrer aus 16 Nationen traten beim zweiten Lauf zum iXS German Downhill Cup an, der am Ende von Bryn Dickerson und Kim Schwemmer gewonnen wurde. Die gleichzeitig ausgetragene Österreichische Staatsmeisterschaft gewannen Simone Wechselberger und Fabio Wibmer.

Im Bikepark Brandnertal wurde am zurückliegenden Wochenende der zweite Lauf des iXS German Downhill Cups und gleichzeitig die Österreichische Staatsmeisterschaft ausgetragen. Der im August 2014 eröffnete und somit erste Bikepark Vorarlbergs lieferte mit der sogenannten Tschack Norris Strecke den optimalen Schauplatz für einen anspruchsvollen Wettkampf. Der zwei Kilometer lange Kurs mit etwa 300 Metern Höhenunterschied beinhaltet viele Sprünge, Wurzelpassagen, Steilstücke und bikeparktypische Abschnitten und hat somit all das, was eine würdige Strecke benötigt. Allein die Höhendifferenz ist für ein Rennen des German Cups doch eher im höheren Bereich und somit war der einzige Stopp außerhalb Deutschlands eine Bereicherung für die Serie. Der Anspruch des Rennens wurde, wie schon bei fast allen zurückliegenden Veranstaltungen dieser Saison, durch die Wetterbedingungen erhöht. Bei strahlendem Sonnenschein begann am Freitag das Training, jedoch sollten wechselnde Verhältnisse noch eine größere Rolle am bevorstehenden Wochenende spielen.

Neben des Rennens zum deutschen Cup wurde am Samstag auch die Österreichische Staatsmeisterschaft ausgetragen. Zur Ermittlung des Titels wurde der Seeding Run genutzt, um allerdings eine bessere Vergleichbarkeit der Resultate zu gewährleisten, starteten alle österreichischen Fahrer am Ende in einem Block, so zumindest der Hintergedanke. Leider zeigte sich das Wetter bei diesem Vorhaben von seiner unfairen Seite, denn genau bei den letzten acht Fahrern der Elite Men Kategorie schüttete es wie aus Eimern. Zu diesem Zeitpunkt saß Fabio Wibmer (Specialized) auf dem Hot Seat. Somit blieb seine Bestzeit bis zum Ende stehen und keiner der Favoriten wie Markus Pekoll (MS Mondraker), David Trummer (RRP), Boris Tetzlaff (Sports Nut) oder Manuel Gruber (RRP) konnten sich noch in die Vergabe des Meistertitels einmischen. Trotzdem muss gesagt werden, die Zeit von Wibmer war extrem gut, schließlich ließ er auch alle ausländischen und bei gleichen Bedingungen startenden Fahrer hinter sich. In der Klasse der Elite Women sicherte sich Simone Wechselberger (Radstudio Innsbruck) das Meistertrikot. Schnellste und somit Seeding Run Beste war Kim Schwemmer (GER – Herobikes), die sich damit den letzten Startplatz ihrer Klasse am Sonntag sicherte.

Bryn Dickerson - GDC Brandnertal 2016
# Bryn Dickerson - GDC Brandnertal 2016
Manuel Gruber - GDC Brandnertal 2016
# Manuel Gruber - GDC Brandnertal 2016

Der Sonntag startete dann ähnlich nass und auch neblig. Auch wenn sich die Verhältnisse bis zum Beginn des Finallaufs durchaus besserten, kann von einem Abtrocknen der Strecke keine Rede sein und insbesondere die Wurzelabschnitte luden gerade zum Wegrutschen ein. Nachdem über die Mittagszeit die Fahrer der Open Kategorien an der Reihe waren, gingen dann als erste lizenzierte Klasse die Pro Masters Fahrer an den Start. Gewinnen konnte diese Klasse Benedikt Purner (AUT – Syntace/Liteville), den man eigentlich eher aus dem Endurosegment kennt. Der Innsbrucker verwies damit Nico Hunger (GER – Ruegger Bike-Sport) und Benjamin Prescher (GER – Giant Germany Off-Road Team) auf die nachfolgenden Plätze.

Die nachfolgende Klasse der U17 Fahrer gewann Marcel Merkeli (GER – Solid National Team), der in diesem Jahr bereits durch zwei Siege im Europacup in Kranjska Gora und Willingen auf sich aufmerksam machen konnte. Auf den zweiten Platz konnte Mika Hopp (GER – Race and Style Woinem) fahren, der damit ein weiteres Mal seine Qualität unter Beweis stellen konnte. Dritter wurde Felix Krüger (GER – MRC Young Guns), der es damit auch in dieser Saison endlich wieder aufs Podest schaffte.

Und auch in der U19 Klasse setzte sich ein Deutscher am Ende durch, obwohl es nach dem Seeding Run Ergebnis mit dem besten Deutschen auf Platz 6 gar nicht so aussah. Florian Werres (GER – IK-Pivot Cycles Germany) sicherte sich die Bestzeit vor Dario Lantschner (AUT – SportOkay.com Racing) und Andrea Persterer (AUT – Solid National Racing).

Die Klasse Elite Women war am Ende nur noch sehr gering besetzt. Die Bestzeit sicherte sich erneut Kim Schwemmer und verwies Nina Hoffmann (GER – ERTS Racing Team) und Lea Rutz (SUI – iXS Gravity Union) auf die nachfolgenden Plätze.

In der Elite Men Klasse legte als erster Fahrer Bryn Dickerson (NZL) eine ernstzunehmende Zeit vor. Mit über zehn Sekunden Vorsprung und einer Zeit von 3:17.821 Minuten nahm der weitgereiste und trotzdem fast schon Stammgast des iXS Cups im Red Bull Hot Seat platz. Etwa 50 Fahrer fehlten aber noch im Ziel und somit schien diese Zeit wohl nicht das einzig Mögliche zu sein. Trotzdem dauerte es eine ganze Weile, bis seiner Zeit dann wenigstens ein paar Fahrer sehr nahe kamen. Als erstes schrammte Silas Grandy (GER – Fun & Bike) mit über 3 Sekunden Rückstand vorbei, dann war es James Maltman (AUS) mit einer ähnlichen Zeit. Danach kam Timo Pries (GER – Herobike MG Sports) schon auf 2,8 Sekunden ran. Zu diesem Zeitpunkt waren unter den Top 10 vier neuseeländische und ein australischer Fahrer. Dann war es Janik Rebmann (GER – Team Bikepark Albstadt), der sich zwischen Maltman und Pries schob. Anschließend waren es nur noch drei Fahrer, die etwas an der Podestverteilung ändern konnten. Tom Bersselaar (NED – IK-Pivot Cycles Germany), Basil Weber (SUI – Team Project) und Fabio Wibmer. Basil Weber hatte Probleme auf der Strecke und rangierte sich im Mittelfeld ein. Der Niederländer blieb längere Zeit überfällig und konnte somit auch nicht mehr eingreifen. Also war es nur noch der frisch gebackene Österreichische Meister, der aber seinen Erfolg vom Vortag nicht wiederholen konnte und sich mit einem 28. Platz zufrieden geben musste.

Unglaublich aber wahr, Bryn Dickerson gewann das Rennen, gefolgt von Timo Pries und Janik Rebmann. Weitere Informationen und die vollständigen Ergebnisse gibt es wie immer unter www.ixsdownhillcup.com.

Hier findest du alle Neuheiten zum iXS German Downhill Cup 2016

Text & Fotos: iXS / Racement
  1. benutzerbild

    Burnhard

    dabei seit 08/2007

    Die Strecken beim GDC zumindest sind aber schon auch eine andere Hausnummer als bei der BDS, oder täusch ich mich da?

    Sind die Strecken dann anspruchsvoller wird auch gejammert... siehe oben.
  2. benutzerbild

    herb

    dabei seit 06/2008

    ........ Viele Fahrer sind dann
    auch nicht mehr gestartet weil sie es zu gefährlich fanden. Die Sprünge sind auch nicht ohne auf der Strecke.
    Letztes Jahr in Willingen beim GDC hat man viele Sprünge entschärft weil sich auch viele verletzt hatten, in Brandnertal war alle Sprünge offen. Das hat viele Fahrer überfordert.


    smilie
  3. Sind die Strecken dann anspruchsvoller wird auch gejammert... siehe oben.

    Jammern ist nunmal des deutschen liebstes Hobby. Aber es ist nunmal so, dass man an seinen Aufgaben wächst. Die unterschiedliche Mentalität ist aber wohl auch ein Faktor, da geb ich dir dann schon Recht.
  4. benutzerbild

    Wristbreaker

    dabei seit 01/2011

    Das war der einzige Kritikpunkt, den ich letztes Jahr bei den Verantwortlichen anbringen konnte. Gerade die untere Sprunglinie hat leider das Potential für "friss oder stirb". Wer das nicht gewöhnt ist, hadert do schon ein wenig mit sich, da bei voller Geschwindigkeit abzuziehen. Von daher kann man von allen, die aus diesem Grund nicht gestartet sind, den Hut ziehen. Manchmal muss man seine Grenzen einfach akzeptieren.

    Es gab doch überall super chickenways? Grade den bei der unteren Jumpline haben viele Fahrer nachher genommen, ist ja auch ok.
  5. benutzerbild

    Deleted 8566

    dabei seit 12/2015

    Würd lachen, wenn Fabio Wibmer demnächst für Specialized Downhill Weltcups fährt. smilie

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