Ride Concepts Hellion Clip: Infos und Preise
Mit dem Hellion Clip hat Ride Concepts einen Klickschuh im Portfolio, der im Wesentlichen auf dem Flatpedal-Schuh Hellion Elite basiert. Wie dieser ist der Hellion Clip als leichter Schuh für den All-Mountain- und Enduro-Einsatz gedacht und bringt neben einer ähnlichen Optik auch eine ähnliche Ausstattung mit, wie etwa den TPU-Fersen- und Zehenschutz oder die EVA-Einlegesohle.
- Klickpedal-MTB-Schuh für Damen und Herren
- Einsatzbereich All-Mountain, Enduro
- Besonderheiten breites Cleat-Fenster von 42 mm, TPU-Fersen- und Zehenschutz, EVA-Einlegesohle
- Sohle Clip Grip
- Verschluss Schnürung, Klettverschluss
- Größe Herren EU 39.5-49.5
- Größe Damen EU 35-41.5
- Farben Damen: Charcoal/Manzanita | Herren: Khaki/Black, Black/Charcoal
- www.rideconcepts.com
- Preis 159 € (UVP)

Im Detail
Zu beanstanden gibt es auf den ersten Blick nichts beim Ride Concepts Hellion Clip. Sämtliche Nähte sind fein verarbeitet und es gibt keine Klebereste, die den Eindruck trüben. Auch das Obermaterial, das zu 70 % aus thermoplastischem Polyurethan besteht, fasst sich sauber an. Um dem Abrieb vorzubeugen, gibt es an den Zehen und der Ferse eine zusätzliche Gummierung.
Auffallend ist der Klettverschluss, der zum einen für einen sicheren Sitz sorgen soll, aber in Verbindung mit dem elastischen Schnürsenkelverschluss auch dafür sorgt, dass die doch sehr lang ausfallenden Schnürsenkel sicher verstaut werden können. Die Zunge des Schuhs ist rundum abgedichtet. So soll verhindert werden, dass Schmutz in das Innere des Schuhs gelangt.

Im Inneren kommt ein antibakterielles Mesh-Futter zum Einsatz, das Gerüche hemmen soll. Zudem gibt es neben einer EVA-Einlegesohle auch eine EVA-Zwischensohle, die nicht nur Stöße dämpfen, sondern auch Unterstützung und Halt bieten sollen.
Insgesamt macht der Schuh einen sehr steifen Eindruck. Die Zehenkappe und der Fersenschutz bestehen aus formgepresstem Gummi und bieten Schutz. Zudem sorgt der PowerDrive-Nylonschaft für zusätzliche Steifigkeit an der Ferse, die auch der Kraftübertragung zugutekommen soll. Auch die Sohle zeigt sich steif, wie es sich für einen Klickschuh gehört, aber nicht bretthart.
Beim Umdrehen des Schuhs fällt zuerst die Clip Grip-Außensohle ins Auge, die mit dem Ride Concepts-typischen Sechs-Eck-Profil daherkommt. In der Mitte des Schuhs offenbart sich dann das Cleatfenster, das mit 42 mm einen breiten Einstellbereich bietet.
Auf dem Trail
Als leichter All-Mountain- und Enduro-Schuh wurde der Ride Concepts Hellion Clip in den letzten Monaten zu meinem Alltagsschuh und war eigentlich immer dabei, wenn es auf natürliche Trails und den ein oder anderen Bikepark-Besuch ging. Beim ersten Tragen zeigte sich der Ride Concepts von seiner besten Seite, bot aber auch wegen der abgedichteten Zunge großen Füßen wenig Platz und ordentlich Widerstand, um sauber in den Schuh zu schlüpfen.
Der eher schmale Schnitt tut sein Übriges, sorgt aber auch dafür, dass der Schuh den Fuß gut umfasst und jede Menge Halt bietet. Auch der Klettverschluss verstärkt diesen Effekt. Er kann dafür aber beim Schnüren durchaus nervig werden, wenn sich der Senkel zum wiederholten Mal im Klettverschluss festbeißt.

Auch die steife Sohle gefällt. Beim Pedalieren bietet sie einen guten Kraftschluss zum Pedal, hat aber gerade im Bereich der Zehen ausreichend Flex, um abseits der Pedale ein unauffälliges Tragegefühl zu haben. Beim Fahren vermittelt der Schuh durch die steife Sohle und den guten Seitenhalt durch Schnürung und Klettverschluss stets ein stabiles Gefühl und sorgt auch für ein verwindungsfreies Ausklicken. Das Sechskant-Profil bietet abseits des Pedals wiederum ausreichend Grip, um auch staubige und steinige Trail-Abschnitte zu erklimmen, ohne sich Gedanken um den Halt machen zu müssen.

Auch wenn der Hellion Clip als leichtester Clip-Vertreter von Ride Concepts aufgeführt wird, konnten wir uns nicht über fehlenden Schutz beklagen – der Schuh wirkt von vorne bis hinten steif. Auch die Zehenbox hat uns vor der ein oder anderen Blessur auf ausgewaschen, steinigen Trails durch aufgewirbelte Felsbrocken bewahrt. Für einen Schuh, der sich selbst als leicht und zwischen Trail und Enduro einordnet, ist das Schutzlevel mehr als passabel. Dazu kommt die EVA-Innensohle, die Schläge in den gesamten Fuß leitet und somit nicht punktuell auf Höhe des Pedals für Schmerzen sorgt.
Weniger gut gefallen hat indes die Atmungsaktivität des Schuhs. Vielleicht auch dem überdurchschnittlich heißen Sommer geschuldet, der auch den Haupttestzeitraum eingenommen hat, können wir die Belüftungslöcher auf dem Schuh nicht wirklich ernst nehmen. In der Tat sorgte eigentlich jede Ausfahrt dafür, dass wir mit schweißnassen Füßen wieder am Ende des Trails ankamen. Positiv hierbei: der Geruchstest fiel bis zum Ende positiv aus. Das antibakterielle Meshmaterial leistet ganze Arbeit und reduziert die Gerüche erheblich. Das haben wir von anderen Schuhen schon deutlich herber erlebt. Getestet haben wir den Schuh mit diversen Klickpedalen, unter anderem dem Acros Klickpedal und dem Time Speciale 12.
Das ist uns aufgefallen
- Gute Verarbeitung Auch nach einigen Monaten zeigt sich der Hellion Clip noch immer von seiner besten Seite. Sowohl Nähte als auch Verklebungen zeigen keinen Grund zur Beanstandung. Einzig die Sohle hat im Bereich der hinteren Pedalpins Löcher zu verzeichnen, was sich aber gerade bei Pedalen mit Pins schlecht vermeiden lässt.
- Atmungsaktivität Zwar muss vorangeschickt werden, dass wir den Hellion Clip auch in einem der wahrscheinlich heißesten Sommer der letzten Jahre gefahren sind. Aber mit Atmungsaktivität konnte uns der Schuh mit dem synthetischen Obermaterial nicht überzeugen. Das geht deutlich besser.
- Antibakterielles Mesh-Material Im gleichen Zug ebenso auffällig, und zwar positiv: trotz langen Einsätzen hatte der Schuh nach dem Testzeitraum, wenn überhaupt, nur einen minimalen Geruchsfaktor bekommen – ansonsten ließ er sich auch gefahrlos in der eigenen Wohnung aufstellen.
- Klettverschluss Ein schönes Feature, das einerseits den Halt im Schuh verbessert, andererseits aber beim Schnüren immer wieder Probleme durch hängen bleibende Senkel verursachte.
Fazit: Ride Concepts Hellion Clip MTB-Schuh
Der Ride Concepts Hellion Clip passt auf Anhieb wie angegossen – der leichte All-Mountain- und Enduro-Schuh bietet mit seiner engen Passform und der steifen Sohle jede Menge Rückhalt und damit Stabilität im Schuh. Überzeugen konnte auch die Verarbeitung, die auch nach dem Testzeitraum keine Mängel aufzeigt. Weniger gut gefallen hat uns hingegen die Atmungsaktivitität, die besser hätte sein können. Wer nicht unbedingt im Gravity-Bereich unterwegs ist, dürfte mit dem Ride Concepts Hellion Clip aber einen verlässlichen Klickpedal-Schuh für alle Fälle finden.

Pro / Contra
Stärken
- fester Sitz und Halt in allen Situationen
- hochwertige Verarbeitung
- Mesh-Material entwickelt wenig Gerüche
- vergleichsweise günstig
Schwächen
- nicht besonders atmungsaktiv
- Klettverschluss mitunter störend beim Schnüren
Was sagt ihr zum Ride Concepts Hellion Clip?
7 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIch fahre nun seit einigen Jahren das etwas höhere Modell "Transition". Es ist mit Abstand (!) der beste Schuh, den ich bisher hatte und ich hatte bereits viele mehr oder weniger bike-taugliche Treter:
Allein der RC Transition ist bisher ungeschlagen:
So long. Ich bleibe bei RC, so lange die Qualität nicht nachlässt.
Könnt ihr beide denn die schwitzenden Füße bestätigen/dementieren?!
Habe aktuell einen Specialized F2O als Flat. Den gebe ich nicht mehr her (fahre ihn jetzt im 5?! Jahr). Null Verschleißerscheinungen, sieht nicht klobig aus und ist super bequem.
Dann bin ich vor ein paar Monaten nach 25 Jahren Flat wieder auf Clickies gegangen. Zumindest erst mal beim Trail-Bike. Das Enduro bleibt vorerst bei Flats.
Mein zweiter Schuh, der nach 10 Jahren am Lebensende ist, hat die Click-Möglichkeit, die ich zum Testen genutzt hatte.
Dann habe ich mir einen CB Schuh geholt, den ich in natura nicht wirklich schön fand und der für meine Füße/mein Empfinden eine zu niedrige Fersenkappe hatte. Also wieder verkauft. Dann habe ich mir den Endura MT500 gekauft, der in der stehen ich gigantisch viel Platz bietet. Für meine Begriffe etwas zu viel. Dadurch baut er eher hoch, ähnlich einem Sicherheitsschuh (nicht ganz so krass, ist etwas übertrieben). Gefahren bin ich ihn noch nicht. Aber irgendwie wäre es ein wenig wir „aneinander gewöhnen). Aber der Funke will irgendwie nicht so richtig überspringen.
Jetzt überlege ich mir den RC mal kommen zu lassen.
Aber Schweißfüße z.B. kann ich gar nicht gebrauchen.
Könnte man ihn auch bei nässeren Tagen fahren? Denn der F2O ist so luftig, was geil für den Sommer ist, dass er im Herbst, Winter mit leichtem Schnee und nassen Frühjahr nicht wirklich der passende Schuh ist. Und mit wasserabweisenden Socken fange ich erst gar nicht an.
Vielleicht könnt ihr dazu noch ein paar Worte zu verlieren.
Danke.
Sascha
Ich habe mir den Tallac Flat gekauft und bisher auf 2 Touren gefahren. Ich finde ihn sehr gut verarbeitet. Von der Passform etwas breiter als der Freeride Pro von 5.10, aber mit guter Führung des Fußes. Überhaupt wirkt er wie ein Kind vom Freeride.Pro und vom Impact. Der Sohlengrip ist 98% von 5.10. Es gibt ihn auch als clipless Variante. Was ich sehr spannend finde, ist, dass die Sohle nicht zu steif und nicht zu schwer ist.
Aktuell würde ich ihn empfehlen.
Da, wie geschrieben, der Schuh insgesamt (für mich) etwas eng insgesamt ausfällt, habe ich tatsächlich das Gefühl das er nicht wirklich besonders gut belüftet ist. Ich bin aber ein vielschwitzer. Daher ist aber egal, ob an Fuss oder woanders, bin immer relativ schnell nass.
Wenn man das ganze quantitativ bewerten sollte von 0 --> dicht, zu 10 --> kein Windschutz, wäre für mich:
5/10 freerider --> 5
Adidas Terrex --> 8
RC --> 3.5
Edit.
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