6. Tag: Schöneck (Vogtland) – Oberwiesenthal (Erzgebirge)

82,56 km, 2017 Höhenmeter bergauf, 1841 Höhenmeter bergab

Mein Körper kapiert es so langsam

Zuerst wieder die Daten aus meinem GPS: Zuerst wieder die Daten aus meinem GPS: Total Time: 04:33:02; Distance: 81.11 km; Elevation Gain/Loss: 2,004 m / -1,831 m; Calories: 3,515 C, Avg Speed: 17.8 kph; Max Speed: 66.7 kph, Avg. Heart Rate 137 bpm; Max Heart Rate 154 bpm. http://connect.garmin.com/activity/159030

Letztes Jahr war diese Etappe die Abschlussetappe und entsprechend befreit sind wir sie damals gefahren. NUR 82 km und NUR 2000 Höhenmeter.

Da uns unsere Platzierung egal ist – Holger verfolgt das ab und zu, ich habe mit dieser Tagebuchschreiberei so viel zu tun, dass ich mich sowieso immer sputen muss, um noch rechtzeitig zur Pasta-Party zu kommen, dass ich die Zeit kaum habe – starten wir auch wieder eher locker. Aber irgendwie geht es bei uns beiden recht gut. Bei Holger sowieso, bei mir überraschender Weise auch.

Heute hat es wieder „richtige“ Steigungen – will heißen, nicht so viele von diesen kleinen Dingern, die man so böse durchdrücken muss – und zwischendrin ist es eher flach. Anfangs legen wir einen satten Zahn hin. Bis etwa km 60, wo die Steigung auf dem Fichtelberg beginnt, dürfte unser Schnitt fast bei 20 km/h gelegen haben! So schnell war ich auf dem Bike noch nie unterwegs.

Daran hatten Ellen und Silke schuld, die beiden Mädels, die aufgrund des Gewinnspiels zu den CRAFT & Friends gestoßen waren. Irgendwann haben wir – mit 6 oder 7 weiteren Teams – von hinten auf sie aufgeschlossen. Ellen interpretierte das als Startsignal mal so richtig loszulegen. Sie führt auf einer eher flachen Passage, teils waldig, teils auf windigen Lichtungen ein Gruppetto von 16 bis 20 Bikern an – und zwar mit einem solchen Druck, dass hinten ein Team nach dem anderen wegplatzte. Aber das allerbeste dabei: Sie merkte gar nicht mal, dass sie die Lokomotive für die ganzen Männer hinter ihr war. Ich glaube außerdem, keiner von uns wäre in der Lage gewesen, mit gleichem Tempo die Führungsarbeit zu machen.

Mit ihr und Silke blieben Holger und ich bis zur Steigung hinauf zum Fichtelberg zusammen. Ellen kurbelte mit Holger vorneweg, ich mit Silke hinterher – fast die gesamten 650 Höhenmeter in schöner Eintracht. Wenn wir heute recht gut platziert waren, so sind die beiden Mädels schuld. Sie haben uns gezogen, nicht wir sie. Danke ihr Zwei!

Mir kommt es so vor, als mein Körper so langsam anfängt zu kapieren, was hier so passiert. Ich fühle mich eigentlich von Tag zu Tag besser (den Pöppes natürlich ausgenommen; der ist nicht eben in Bestform). Mir kommt es vor, als könnte ich immer besser regenerieren (oder zu mindesten relativ besser als die anderen). Außerdem ist es sicher eine meine Stärken, die ich auf vielen langen Touren und Expeditionen erlernt habe, auch auf Tage im Voraus zu überblicken, wie viel „Sprit noch im Tank“ ist. Aber vielleicht war es ja auch die Curry-Wurst mit Pommes, die ich gestern zur Abrundung meines Speiseplanes gegessen habe…

Die Abfahrt hinab nach Oberwiesenthal war wieder ein Knüller: Herrliches Wetter, blau-weißer Himmel, man kann das Ziel schon von ganz oben sehen und hören, und dann noch ein richtig schöne Trails hinab. Cool! Und es war echt nett gemeinsam mit Ellen und Silke über die Ziellinie zu rollen. Und dann wieder alkoholfreies Weißbier am CRAFT-Stand, herrlicher Sonnenschein, gute Laune, viele lachende Gesichter!

Abschließend will ich noch etwas Technisches loswerden: Ich hatte in den Wochen vor der CRAFT Bike Trans Germany immer wieder mal den Anflug einer Sehnenscheidentzündung von der Arbeit am Computer. Da das Biken ja auch ziemlich auf die Handgelenke geht, machte mir das ziemlich Sorgen. Also wollte ich noch diese Ergon Lenkergriffe montieren. Leider hätte ich sofort nur die dicken und schweren Normalmodelle bekommen. So habe ich erst unterwegs die Race Carbon-Modelle montiert, vor drei Tagen. Ich will ganz ehrlich sein: Ich dachte anfangs, dass da viel Marketing-Blabla dahinter steckt und die Dinger eigentlich nicht viel bringen. Aber nach drei Tagen Intensivtest bin ich ehrlich begeistert: Ich merke eine deutliche Entlastung der Handgelenke, sie greifen sich so gut, dass man auch bei Downhills im Renntempo jederzeit guten Grip hat und sie verdrehen sich nicht.

Ja ich gebe zu, ich habe sie von Kim bei Ergon als kostenlose Testmuster bekommen (danke Kim!). Aber meine Begeisterung ist ernst gemeint. Ich würde hier nichts „schönschreiben“, nur weil ich es kostenlos bekommen habe. Die Dinger sind klasse und sie bleiben auf jeden Fall dran an meinem Bike!

So, einmal treten wir dann noch in die Pedale. Ich freue mich schon auf die Ankunft, auf das letztmalige Überqueren der Ziellinie…

Video mit Till von der Transgermany:

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Tills Transgermany Tagebuch: Tag 1Tag 2Tag 3Tag 4Tag 5Tag 6Tag 7

  1. benutzerbild

    Thomas

    dabei seit 09/2000

    6. Tag: Schöneck (Vogtland) – Oberwiesenthal (Erzgebirge)
    82,56 km, 2017 Höhenmeter bergauf, 1841 Höhenmeter bergabMein Körper kapiert es so langsam
    Zuerst wieder die Daten aus meinem GPS: Zuerst wieder die Daten aus meinem GPS: Total Time: 04:


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  2. benutzerbild

    CannondaleENO

    dabei seit 12/2015

    er hat vergessen das in schöneck 13 bikes im wert von 70000 euro geklaut wurden und unter den 13 bikes war ein prototyp dabei!!!!!!!

  3. benutzerbild

    thaper

    dabei seit 12/2005

    irgendwie sieht das 1. bild eher aus wie irgendn foto von bösen männern aus der 1.seite der bild-zeitung.

  4. benutzerbild

    sickmaster

    dabei seit 02/2007

    Macht wieder mal schwer lust mitzumachen!!

  5. benutzerbild

    Roitherkur

    dabei seit 06/2007

    Sehr schönes Video und sympathischer Typ. Von wem ist das Lied das im Hintergrund läuft?

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