Was für ein Tag in Fort William. Nach dem heftigen Crash von Sam Hill im Freitagstraining und der Disqualifikation von Johannes Fischbach im 4x hätte es ruhig ein weniger gelassener hergehen können am heutigen Samstag aber nichts da. [Bericht, Bilder und Video vom Freitag]

Heute Morgen ist bekannt geworden, dass Sam Hill wohl doch soweit beisammen wäre, um in der Qualifikation an den Start zu gehen – für die ersten paar hundert Meter. Damit ist er als Top 20 Fahrer für das Rennen qualifiziert. Gegenüber Sven Martin äußerte er jedoch starke Schmerzen in der Schulter… wird das mal wieder ein Rennen auf Schmerzmitteln (wie letztes Jahr in Maribor) für den Australier? Für einige andere lief es da schon bedeutend besser.

Downhill Qualifikation

Fort William 2010 Worldcup Qualifikation: im IBC TV ansehen

Damen

Rachel Atherton ist zurück – so viel steht nach diesem Qualifying fest. Ihr gebrochener Finger kann noch nicht zu 100% genesen sein und trotzdem qualifiziert sich Rachel mit einer Zeit von 5:19,84 Minuten souverän auf Platz 1. Mit gebührendem Abstand folgen Sabrina Jonnier und Floriane Pugin. Dass es auch diese Engländer und Franzosen sind, die beim Downhill den besten weiblichen Nachwuchs hervorbringen wird beim Blick auf das abschließende Klassement besonders deutlich: Von den Top 10 kommen fünf Fahrerinnen aus Frankreich und drei aus England. Als Exotin wieder vorne mit dabei ist die Japanerin Mio Suemasa, die sich auf Platz 6 nach vorne fährt. Wenig glücklich zeigt sich Melissa Buhl. Die US amerikanische Meisterin Melissa Buhl hat weniger Glück. Zur ersten Zwischenzeit noch ganz vorne mit dabei kann sie ihren Run nicht fehlerfrei ins Tal bringen und wird elfte. Gut verläuft die Qualifikation für die Österreicherin Petra Bernhard, die 13. wird. Knapp hinter ihr und auf Platz 17. kommt Miriam Ruchti aus der Schweiz ins Ziel, gefolgt von der besten Deutschen Harriet Rucknagel auf Platz 20, die sich damit für das Finale am morgigen Sonntag qualifiziert. Nicht qualifizieren können sich Nicole Beege auf Platz 30, Kim Annika Schauff (CH, 32) und Tamara Maria Ulrich (Ö, 34). Gar nicht erst starten können Emilie Siegenthaler (CH) und Leoni-Caroline Dickerhoff.

Herren

Wer würde auf der ruppigen Strecke die Nase vorne haben? Eines der altbekannten Tretschweine und Konditionswunder oder einer der jungen Wilden, die mit Vollgas geben? Die letzten drei Starter werden auf jeden Fall aus beiden Kategorien zusammengesetzt sein: Greg Minnaar sichert sich mit einer Zeit von 4:39,46 Minuten den letzten Startplatz im Finale, unmittelbar dahinter folgt Sam Blenkinsop, der im letzten Streckenteil sogar deutlich schneller gewesen ist als der Südafrikaner.

Hinter Sam reiht sich mit Cameron Cole ein weiterer Kiwi ganz vorne ein. Endlich scheint es für das große Talent der Junioren von 2007 auch bei den Herren vorne mit ein.

Blendend aufgelegt zeigt sich einmal mehr Aaron Gwin. Zwar sind die Dirt Masters in Winterberg nicht annäherend mit Fort William vergleichbar aber Aaron ist jedes Mal schnell. Die weiteren Fahrer in den Top 10: Matti Lehikoinen, Gee Atherton, Andrew Neethling, Marc Beaumont, Chris Kovarik und Nick Beer.

Der Schweizer bestätigt damit seine sehr starke Form und auch Teamkollege Fabien Pedemanaud, der in Maribor sensationell auf’s Podium fahren konnte, überzeugt mit Platz 20.

Auf Platz 11 landet Steve Peat, der sich damit gegen die young guns Julien Camellini (12.) und Steve Smith (15.)verteidigen kann. Bester Deutscher wird einmal mehr Markus Klausmann auf Platz 62 und wie gewohnt kommt er mit länger werdender Fahrzeit immer weiter nach vorne. Gerade noch qualifiziert ist auch Benny Strasser auf Platz 78, der zur ersten Zwischenzeit mit Platz 16 überzeugen kann, dann jedoch zurück fällt. Die anderen Deutschen, Philipp Bünnemann (119.), Tommy Herrmann (122.) und Erik Irmisch (145.) können sich nicht unter die Top 80 schießen und scheiden aus.

4x

Herren

Als es Abend wird in Fort William, werden die leichten Bikes den Berg hinauf gebracht und die 4x Aktion beginnt. Die Strecke ist richtig trocken und teilweise sehr tief, was für spannende Fights und so machen unbeabsichtigten Fehler sorgt. Besonders heftig wirkt immer die erste Kurve, in der Cedric Gracia im seinem ersten Rennen fast steckenbleibt und doch mit Vollgas durchfährt.

Nach diesem Schreckmoment styled er sich gewohnt lässig die Strecke runter und stürzt aber nicht, während hinter ihm Duncan Ferris mit einem heftigen Crash zu Boden geht. Ohnehin crasht es auf der Strecke ziemlich heftig. Guido Tschugg muss bereits im 16. Finale heftig fighten und profitiert davon, dass vor ihm Landsmann Rick Schubert über den Drop kurz vor dem Ziel stürzt und ihn so auf den zweiten Platz nach vorne lotst. Von den anderen Deutschen qualifizieren sich dann nur noch Petrik Brückner und Stefan Scherz, die dort jedoch ausscheiden (Petrik mit einem satten Crash, ich hoffe es ist nichts passiert). Im Achtelfinale zeigt Jared Graves dann mal wieder, warum er der schnellste Mann auf der Strecke ist. Er verpatzt den Start und ist doch in der ersten Kurve – wer hätte es gedacht – erster. Unglaublich zu sehen und wenn dazu noch Rob Warner brüllt, ist die 4x Übertragung schon fast perfekt.

Im Viertelfinale rollen dann die ersten großen Köpfe, manche spektakulär, manche eher gewöhnlich. Neben Roger Rinderknecht, Dan Atherton, dem miserabel gestarteten CG und Nicolai Fahrer David Graf scheidet auch Guido Tschugg aus. Er fightet das ganze Rennen um den zweiten Platz und nach einigen Feindkontakten mit Mechura geht er schließlich heftig zu Boden und bleibt vorerst sitzen. Der Crash sah übel aus aber Facebook verschafft besorgten Fans Erleichterung: Guido ist nicht nur 11. im Gesamtworldcup, sondern auch weitestgehend unverletzt! Und dann schießt sich auch schon alles auf das Finale ein, dass mal wieder von den üblichen Verdächtigen gefahren werden darf. Die RSP Crew hat sich dieses Mal hauptsächlich nur bis ins kleine Finale fighten können und so treffen Joost Wichman, Michael Prokop und Romain Saladini im FInale aufeinander. Auf der Startgeraden kann Joost Wichman noch am Ellenbogen von Graves bleiben, muss aber zur ersten Kurve zurückstecken um dann direkt vom perfekt fahrenden Michael Prokop überholt zu werden. Der macht einen Fehler, Wichman geht wieder vorbei – nur Graves an der Spitze interessiert das reichlich wenig – ein souveräner Sieg für den Australier, der damit seine Führung im Gesamtworldcup weiter ausbauen kann.

Rennergebnis Herren

Vollständiges Ergebnis

World Cup Stand Herren

Damen

Bei den Damen wird alles von Sarsha Huntingtons schwerem Crash am Ende des kleinen Finales überschattet. Die Australierin bleibt mehrere Minuten liegen und wird auf der Strecke behandelt, nachdem sie im Mittelteil schwer zu Boden gegangen ist. Eine Sequenz vom Hergang des Crashes findet ihr hier.Zuvor sind die Deutschen Steffi Marth, Dana Elena Schweika und Stephanie Teltscher leider nicht über das Viertelfinale hinausgekommen, was jedoch auch für die weiter vorne qualifizierten Angie Hohenwarter und Emmeline Ragot gilt.

Im Finale treffen dann auch die Damen mit den Startnummern 1-4 aufeinander, die jedoch ein wenig die Reihenfolge ändern, da sich Anneke Beerten nicht gegen Jana Horakova, Anita Molcik und Romana Labounkova durchsetzen kann und Vierte wird. Den Sieg schnappt sich Jana Horakova, die damit wie Graves weiterhin Führende bei den Damen ist.

Rennergebnis Damen

Vollständiges Ergebnis

World Cup Stand Damen

Video Replay 4X

http://freecaster.tv/mtb/1011048/uci…william-replay

Berichterstattung zu Fort William:

Bericht Tag 2 (Freitag)

Bericht Tag 1 (Donnerstag)

Videosammlung Tag 1

Die genialen Bilder sind einmal mehr von Hoshi Yoshida und das Video von Vittorio Platania. Vielen Dank den beiden! Checkt die kleinen Bilder, euer Lieblingsfahrer könnte dabei sein. Aber sie sehen alle so gut aus, dass man kaum eine Auswahl treffen mag.

  1. benutzerbild

    Thomas

    dabei seit 09/2000

    Update zur beim 4X heftig gestürzten Sarsha Huntington:
    sie hat sich nichts gebrochen, allerdings wird sie die kommenden Rennen in Europa wegen einer Wunde unterhalb des Knies und einer sehr tiefen Wunde im Oberschenkel nicht bestreiten.
    Gute Besserung!
  2. benutzerbild

    Bloemfontein

    dabei seit 06/2009

    Das klingt doch schonmal gut, denn so lange wie die da rumgedocktort haben, hätte ich schlimmeres erwartet.
    Gute Besserung uach von mirsmilie

  3. benutzerbild

    Marc B

    dabei seit 07/2001

    Puh, ich bin auch erleichtert. Das sah echt übel aus und ich fühlte mich an die Bilder von Tara Llanes erinnert, als sie sich bei einem 4X in den USA schwer verletzte und seitdem im Rollstuhl sitzt.

  4. benutzerbild

    scottfreakx

    dabei seit 07/2009

    nochmal ne ganz doofe frage....ich hab auf der internetseite nix gefunden....welche schüssel verwendet scott im 4X ?

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