Chapeau! Hut ab! Congrats! Nino Schurter hat es geschafft und sich ein weiteres Mal in die MTB-Geschichtsbücher eingetragen. Als erstem XC-Piloten überhaupt gelang es dem amtierenden Olympiasieger, alle Weltcuprennen in einer Saison zu gewinnen. Dass ihm der Franzose Stephane Tempier lange Zeit dicht auf den Fersen war und dem Schweizer so nahe kam wie kaum ein anderer in dieser Saison, spielt am Ende – bei diesem Triumph von Schurter – keine Rolle mehr. Bei den Damen sicherte sich Jolanda Neff den Sieg und meldet pünktlich vor der WM Ansprüche auf die Goldmedaille an.
Herren: Schurter gelingt die perfekte Saison
Vor dem Finale im Val di Sole war die Weltcup-Gesamtwertung schon zu Gunsten von Nino Schurter entschieden. Nichtdestotrotz blickte die gesamt MTB-Szene gespannt auf den Schweizer vor dem letzten Rennen der Weltserie. Kann der Ausnahmeathlet wirklich alle Weltcup-Rennen in einer Saison für sich entscheiden? Klare Antwort: Ja, er kann! Zwar konnte der Scott-SRAM-Biker keinen Start-Ziel-Sieg feiern, doch am Ende war Schurter der Cleverste.
Schon früh setzte er sich gemeinsam mit Manuel Fumic leicht vom Rest des Fahrerfeldes ab. Doch als der deutsche Meister aufgrund von Kettenproblemen zurückfiel, gelang es Schurter nicht alleine an der Spitze davonzuziehen, da Stephane Tempier die Verfolgung des Eidgenossen aufnahm und ihm früh auf die Pelle rückte. Der Franzose investierte viel und zeigte sich meistens an der Spitze, da er so seine Chance wahren wollte, im Gesamtweltcup noch auf den zweiten Rang zu klettern. Schurter blieb clever am Hinterrad des Bianchi-Fahrers und setzte kurz vor dem letzten Downhill die entscheidende Attacke, die ihm seinen sechsten Weltcupsieg im sechsten Rennen 2017 bescherte. Auch ein kleiner Sturz in Runde vier konnte den Weltmeister nicht bremsen.
Stephane Tempier fuhr schlussendlich sicher auf Platz zwei ins Ziel und sicherte sich somit auch den gleichen Platz in der Endabrechnung. Auf Rang drei folgte der Doppel-Olympiasieger Julien Absalon, der vor allem in der zweiten Rennhälfte mächtig am Gashahn drehte.
Bester Deutscher war am Ende Manuel Fumic auf Rang 23, nachdem er vor allem in der ersten Runde viel Pech hatte. In Führung liegend sprang dem Kirchheimer unglücklich die Kette vom Ritzel, sodass er 45 Sekunden verlor und auch die Chancen auf ein Top-Ergebnis einbüßen musste. Auf Platz 29 folgte Markus Schulte-Lünzum, der zwischenzeitlich ein kleines Leistungstief überstehen musste, am Ende aber wieder Plätze gut machen konnte. Als 41. überquerte Julian Schelb die Ziellinie im Val di Sole.
Damen: Neff ist zurück auf dem Thron
Eindrucksvoll hat sich bei den Damen Jolanda Neff zurückgemeldet. Die Kross-Fahrerin, die im Winter ein Studium begonnen hatte, feierte im Val di Sole ihren insgesamt neunten Weltcupsieg und deutete damit kurz vor der WM an, dass mit ihr in zwei Wochen in Cairns ernsthaft zu rechnen ist. Nachdem für die Schweizerin dieses Jahr einzelne Rennen nicht wie gewünscht verliefen, zeigte sie bei heißen Temperaturen wieder ihre altbekannte Stärke.
Neff war das gesamte Rennen über in der Spitzengruppe vertreten und setzte sich im zweiten Umlauf gemeinsam mit der Gesamtweltcupsiegerin Yana Belomoina vom Rest des Feldes ab, als Annika Langvad hinter diesem Duo stürzte und so die weiteren Verfolgerinnen erstmal aufhielt. Die Beiden machten fortan gemeinsame Sache und ließen so der Konkurrenz keine Chance, den Anschluss wieder herzustellen. In der vorletzten Runde griff die Schweizerin an und baute ihren Vorsprung in der folgenden Abfahrt auf Belomoina aus. Schlussendlich fuhr sie ungefährdet dem Sieg entgegen – vor der Ukrainerin. Auf dem dritten Rang folgte Maja Wloszczowska vor Irina Kalentieva und Annika Langvad.
Auf dem sechsten Platz überraschte Adelheid Morath, die ein starkes Rennen ablieferte. Die Schwarzwälderin erwischen keinen guten Start und kämpfte sich sukzessive – unter anderem mit der schnellsten Runde im dritten Umlauf – nach vorne. Sabine Spitz verlor durch einen Bruch der Sattelstütze zu Beginn des Rennens viele Positionen und musste sich am Ende mit Rang 18 zufriedengeben. Helen Grobert musste das Rennen aufgrund eines Sturzes vorzeitig beenden.
Herren
Damen
U23-Herren
U23-Damen
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