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Der Peña Montañesa ist aus jedem Winkel Ainsas zu sehen
Der Peña Montañesa ist aus jedem Winkel Ainsas zu sehen - Foto: Harookz
Die Altstadt von Aínsa
Die Altstadt von Aínsa - Foto: Harookz
Auf dem Castello Fortaleza hat man eine hervorragende Aussicht auf die Pyrenäen
Auf dem Castello Fortaleza hat man eine hervorragende Aussicht auf die Pyrenäen - Links ist der Monte Perdido – der Verlorene Berg – und ist mit einer Höhe von 3.355 der dritthöchste Berg Spaniens. Foto: Harookz
Aussicht von der Altstadt
Aussicht von der Altstadt - Foto: Harookz
Miguel von der Brauerei Cerveza Rondadora erzählt, wie die verschiedenen Biersorten hergestellt werden
Miguel von der Brauerei Cerveza Rondadora erzählt, wie die verschiedenen Biersorten hergestellt werden - Foto: Harookz
La Tronzadora findet man hier überall...
La Tronzadora findet man hier überall...
...und die Verbindung zum Trailbau ist unverkennbar
...und die Verbindung zum Trailbau ist unverkennbar - Fotos: Harookz
Alle Trails sind mit den gleichen Schildern gekennzeichnet und dementsprechend einfach zu erkennen
Alle Trails sind mit den gleichen Schildern gekennzeichnet und dementsprechend einfach zu erkennen - Foto: Harookz
Zwar sind nicht alle auf Englisch, doch die Routen sind übersichtlich verzeichnet und mit Karten sowie GPS-Material gefüttert
Zwar sind nicht alle auf Englisch, doch die Routen sind übersichtlich verzeichnet und mit Karten sowie GPS-Material gefüttert - Der Trail-"Knubbel" in der Mitte ist Aínsa
Das Terrain reicht von silber-grauem Sand, der sich durch Fichtenwäder zieht...
Das Terrain reicht von silber-grauem Sand, der sich durch Fichtenwäder zieht...
...bis hin zu Laubwäldern
...bis hin zu Laubwäldern
Die Trails warten immer wieder...
Die Trails warten immer wieder...
...mit kniffligen Steinfeldern auf
...mit kniffligen Steinfeldern auf
Dieser süße Welpe gehört leider nicht mit zum Inventar...
Dieser süße Welpe gehört leider nicht mit zum Inventar...
...regelmäßige Flussüberquerungen jedoch schon
...regelmäßige Flussüberquerungen jedoch schon - Fotos: Harookz
Es kommt auch öfter mal vor, dass man einen Fluss befährt und nicht durchquert
Es kommt auch öfter mal vor, dass man einen Fluss befährt und nicht durchquert - Matt Hunter demonstriert die erfrischende Abfahrt. Foto: Harookz
Zustände wie bei der EWS 2015
Zustände wie bei der EWS 2015 - Foto: Harookz
Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen...
Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen... - Also Kinder: genügend trockene Socken einpacken! Fotos: Harookz
...Ende der Geschichte war, dass die Alufolie zerbröselte und die Socken hinüber waren
...Ende der Geschichte war, dass die Alufolie zerbröselte und die Socken hinüber waren
Im kleinen Dörfchen Torrelisa starten einige Touren
Im kleinen Dörfchen Torrelisa starten einige Touren - es liegt direkt am Fuß des Peña Montañes. Foto: Harookz
Wer nicht zu hungrig auf die nächste Abfahrt ist, der sollte ein paar Minuten die Aussicht in Torrelisa genießen
Wer nicht zu hungrig auf die nächste Abfahrt ist, der sollte ein paar Minuten die Aussicht in Torrelisa genießen - Foto: Harookz
In höheren Lagen kann es am frühen Morgen noch etwas frostig sein
In höheren Lagen kann es am frühen Morgen noch etwas frostig sein - Foto: Harookz
Die Trails sind einzigartig abwechslungsreich...
Die Trails sind einzigartig abwechslungsreich...
...und führen immer wieder durch verschiedenste Vegetationen
...und führen immer wieder durch verschiedenste Vegetationen - Foto: Harookz
Der untere Teil des "Cuello Planille" fuhr sich wie eine spaßige Achterbahn
Der untere Teil des "Cuello Planille" fuhr sich wie eine spaßige Achterbahn - Foto: Harookz
An der Landschaft kann man sich nur schwer satt sehen
An der Landschaft kann man sich nur schwer satt sehen - Foto: Harookz
In Sobrarbe gibt es so viel zu entdecken, dass man ab liebsten gleich ein paar Monate bleiben möchte
In Sobrarbe gibt es so viel zu entdecken, dass man ab liebsten gleich ein paar Monate bleiben möchte - Foto: Harookz
Familienfoto für die Verwandten Zuhause
Familienfoto für die Verwandten Zuhause - Foto: Harookz

Es ist immer wieder überraschend, wie abwechslungsreich und wunderschön die Landschaft Europas ist. Wer schonmal in den Pyrenäen war, der weiß, welch einzigartige Vegetation die Gebirgskette, die sich an der Grenze zwischen Frankreich und Spanien entlangzieht, zu bieten hat. In dem kleinen Dörfchen Aínsa, das ca. 100 km Luftlinie von Andorra entfernt liegt, befindet sich ein ungeahntes Trailparadies mit perfekt gepflegten Trails, das sich über die ganze umliegende Region Sobrarbe erstreckt. Dort fand 2015 bereits die Enduro World Series statt – auch in diesem Jahr wird sie wieder zu Gast sein. Doch auch für jeden anderen begeisterten Mountainbiker lohnt es sich, die lange Reise nach Spanien anzutreten. Warum lest ihr hier.

Wer wurde als Kind auch nachts geweckt, um in aller Herrgottsfrühe in den Campingurlaub nach Spanien zu starten? Man wurde halbschlafend ins Auto gesteckt und meist irgendwo mitten in Frankreich wieder wach und selbst von dort zogen sich die Stunden bis zur Ankunft, vor allem als Halbwüchsige(r), ewig in die Länge. Wer diese Erinnerung nicht teilt weiß trotzdem, dass einem bei der Reise nach Spanien viele Kilometer und eine komplette Frankreich-Durchquerung bevorsteht, wenn man nicht den Luxus eines Fluges genießen kann oder will. Deswegen greift man für den Bikeurlaub meist lieber auf nähere Ziele zurück, die man mit dem Auto erreichen kann und so nicht viel kostbare Urlaubszeit für die Anreise kosten. Doch das Trailgebiet – denn Center kann man es nicht mehr nennen – in Aínsa könnte euch davon überzeugen, die lange Reise oder den Flug nach Barcelona mit anschließender Autofahrt in Kauf zu nehmen.

Die Geschichte von Zona Zero Pirineos

Kommt man in dem kleinen Örten Aínsa an, überrascht zunächst die aufgefrischte Infrastruktur. Die Häuser sind frisch renoviert, das „Castillo Fortaleza“ trohnt über den Dächern der Stadt und die Bewohner sitzen gemütlich in den Cafés an den belebten Straßen. Das ist keineswegs der Eindruck, den man gewinnt, wenn man durch die Region Sobrarbe fährt – denn dort leben durchschnittlich nur 3,2 Menschen pro Quadratkilometer.

Dementsprechend kann man die Landschaft in Ruhe genießen, denn die vereinzelten Häuser stehen zwischen grau-silbernen Felsformationen, dunkelgrünen Wäldern und saftig-grünen Wiesen, über denen sich die einzigartigen Gebirgszüge der Pyrenäen entlangziehen. Das alles ist von eisblauen, glasklaren Flüssen durchzogen, die allesamt auf über 2000 m in den Pyrenäen entspringen und in Aínsa im Fluss Cinca münden. Aus jedem Winkel hat man einen hervorragenden Blick auf den Peña Montañesa, dem wir am letzten Tag mit dem Shuttle ein ganzes Stück näher kommen konnten.

Der Peña Montañesa ist aus jedem Winkel Ainsas zu sehen
# Der Peña Montañesa ist aus jedem Winkel Ainsas zu sehen - Foto: Harookz
Die Altstadt von Aínsa
# Die Altstadt von Aínsa - Foto: Harookz
Auf dem Castello Fortaleza hat man eine hervorragende Aussicht auf die Pyrenäen
# Auf dem Castello Fortaleza hat man eine hervorragende Aussicht auf die Pyrenäen - Links ist der Monte Perdido – der Verlorene Berg – und ist mit einer Höhe von 3.355 der dritthöchste Berg Spaniens. Foto: Harookz
Aussicht von der Altstadt
# Aussicht von der Altstadt - Foto: Harookz

Dass sich hier ein Mountainbike-Paradies verbirgt, darauf würde man jedenfalls nicht sofort kommen. Doch Aínsa ist der Knotenpunkt vieler Touren, die dort entweder enden oder beginnen. Nicht umsonst fand 2015 dort die EWS statt und wird es auch 2018 wieder. Das ganze Gebiet ist bekannt als „Zona Zero Pirineos“. „Zone Null“ soll dafür stehen, dass es ein Trail-Konzept in dieser Form noch nie gegeben hat.

Doch fangen wir ganz von vorne an: 6 engagierte Geschäftsmänner entschieden vor 8 Jahren, die zugewachsenen Pfade, die früher als Verbindungswege von Aínsa in die umliegenden Dörfer dienten, als Trails zu reaktivieren. Dieses motivierte Vorhaben wurde zunächst skeptisch beäugt, fand aber dank des großen Engagements der Mountainbiker schnell immer mehr Anhänger – so war Zona Zero geboren.

Mar Sanchez, Geschäftsführerin von Zona Zero, erzählt uns von der Entstehungsgeschichte der Trails:

Was ist Zona Zero? Nun, aus meiner Sicht ist Zona Zero ein wahr gewordener Traum. Es wurde vor acht Jahren dank sechs Geschäftsleuten geboren. In der Vergangenheit barg Sobrarbe eine Vielzahl von Pfaden, die von der Bevölkerung benutzt wurden, um ein Dorf mit dem anderen zu verbinden. Und einige Leute begannen, diese Pfade nur zum Spaß wiederherzustellen. Zuerst als „Friends of the Sobrarbe Ancient Trails Association“ und später als Zona Zero. Unsere sechs Unternehmer haben beschlossen, das Leben dieser Pfade in das neue Jahrhundert mitzunehmen und neue Nutzungen für dieses alte Erbe zu fördern. Zona Zero besteht aus 1200 Kilometern Trails mit 40 % Singletrail-Anteil – und die Mitglieder sind mittlerweile von 6 auf 110 gewachsen. Fast 70 Mitglieder davon repräsentieren verschiedene Unterkünfte (5 Sterne-Hotels, B&B’s, Camping o. ä.). Der Rest sind Bikeshops und -verleihe, MTB-Guides, Physiotherapeuten, Restaurants oder Produktionsfirmen wie Cerveza Rondadora, eine kleine Bierbrauerei. Rondadora ist einer unserer wichtigsten Mitglieder, weil wir mit ihnen sehr wichtige Projekte durchführen, wie zum Beispiel die Nutzung der Berge für verschiedene Nutzergruppen durch eine neue App zu erleichtern.

Das hat sich sehr positiv auf Sobrarbe ausgewirkt, die eine der Pyrenäenregionen mit sehr wenigen Einwohnern ist und nicht über ein Skigebiet als wirtschaftlichen Vorteil verfügt. Die Zentralpyrenäen haben 4 Hauptbereiche: es gibt zwei Skigebiete in einem Tal, zwei weitere im folgenden Tal. Aber Sobrarbe schafft eine eigene, nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung für die Region. Wir sind stolz darauf, dass Zona Zero das erste spanische MTB-Gebiet war und wir ständig andere Gemeinden aus verschiedenen Ländern empfangen, um die Region zu erkunden und unser Geheimnis herauszufinden. Ich verrate euch das Geheimnis: es waren die vielen Einheimischen, die dank ihrer ehrenamtlichen Arbeit zum Erfolg von Zona Zero beigetragen haben, indem sie die mehr als 50 Routen, die wir heute genießen können, geborgen und geräumt haben und regelmäßig pflegen.

Miguel von der Brauerei Cerveza Rondadora erzählt, wie die verschiedenen Biersorten hergestellt werden
# Miguel von der Brauerei Cerveza Rondadora erzählt, wie die verschiedenen Biersorten hergestellt werden - Foto: Harookz
La Tronzadora findet man hier überall...
# La Tronzadora findet man hier überall...
...und die Verbindung zum Trailbau ist unverkennbar
# ...und die Verbindung zum Trailbau ist unverkennbar - Fotos: Harookz

Das Einzigartige aus meiner Sicht ist die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Interessensgruppen. Die Trails werden nicht nur von ehrenamtlichen Mountainbikern gepflegt, sondern von Jägern, Wanderern und Reitern, die die Wege in Einklang mit den Mountainbikern nutzen. Die von Mar Sanchez erwähnte App soll diese Zusammenarbeit noch mehr verbessern und es den Jägern möglich machen, die App als Schnittstelle zu nutzen, um mitzuteilen, wo sie gerade jagen gehen. Mountainbiker und Wanderer wissen dann, welche Gebiete sie an diesem Tag meiden müssen und keiner kommt sich in die Quere. Bis jetzt wird der Standort der Jäger regelmäßig auf der Facebook-Seite von Zona Zero bekannt gegeben. Die große Bedeutung des kulturellen Erbes, das Sobrarbe mit dem Trailbau geschaffen hat, wird sogar bis in die Grundschulen weitergegeben, wo die Kinder in Projektarbeiten lernen, welche Regeln sie im Wald zu beachten haben und wie man die Natur nachhaltig nutzt und pflegt.

Specialized ist ebenfalls seit Jahren engagiert, das Projekt Zona Zero zu fördern und hat nicht nur einige Events dort veranstaltet, sondern unterstützt ebenfalls die bereits erwähnte Brauerei Rondadora: das Bier, das ihr dieses Jahr auf den Trail Days in Kranjska Gora findet, kommt aus dieser kleinen Brauerei. Das „La Tronzadora – Zona Zero Official Beer“ schmeckt nicht nur lecker, sondern kommt ebenfalls den Trails zugute: für jedes verkaufte „La Tronzadora“-Bier werden 10 Cent an die Trailpflege in Aínsa gespendet.

Die Trails in Aínsa

So viel Singletrail-Anteil mit Enduro-Charakter findet man selten. Fast jede Tour bietet mindestens einen technischen Trail oder eine Extra-Runde, die Enduro-Herzen höher schlagen lässt. Doch was besonders auffällt, ist der perfekte Zustand der Trails. Die Trails ist sichtbar gepflegt: engere Teilstücke sind ausreichend freigeschnitten und gröberes Geröll, das gefährlich werden könnte, ist weggeräumt, ohne den Trail weniger anspruchsvoll zu machen. Gefährliche Stellen sind markiert oder gesperrt und die Erde ist gleichmäßig auf dem Untergrund verteilt, nichts ist ausgewachsen oder kaputt gefahren. Man hat den Eindruck, als sei jeder Trail schon immer für Mountainbiker gedacht. Alle Touren und Strecken sind mit denselben Schildern markiert und dementsprechend sehr leicht zu finden. Unterschiede zwischen Wanderwegen und Mountainbike-Strecken sind ebenfalls sichtbar gekennzeichnet, sodass sich beide nicht in die Quere kommen.

Alle Trails sind mit den gleichen Schildern gekennzeichnet und dementsprechend einfach zu erkennen
# Alle Trails sind mit den gleichen Schildern gekennzeichnet und dementsprechend einfach zu erkennen - Foto: Harookz
Zwar sind nicht alle auf Englisch, doch die Routen sind übersichtlich verzeichnet und mit Karten sowie GPS-Material gefüttert
# Zwar sind nicht alle auf Englisch, doch die Routen sind übersichtlich verzeichnet und mit Karten sowie GPS-Material gefüttert - Der Trail-"Knubbel" in der Mitte ist Aínsa
Das Terrain reicht von silber-grauem Sand, der sich durch Fichtenwäder zieht...
# Das Terrain reicht von silber-grauem Sand, der sich durch Fichtenwäder zieht...
...bis hin zu Laubwäldern
# ...bis hin zu Laubwäldern

Tour 1 – Guaso & San Vicente

Die erste Tour startet direkt von unserer Unterkunft aus und wir treten eine Asphaltstraße hoch in das kleine Dörfchen Guaso. Uns erwarten knapp 800 Höhen- und Tiefenmeter. Direkt von der Kirche startet dort der „Bajada desde Torre“-Trail, der in den ersten beiden Abschnitten mit losen Steinen und ermüdenden Steinfeldern wartet und im letzten Abschnitt mit einem schnellen Waldstück mit spaßigen Kurven auf waldigem Boden überrascht. Von dort führte uns der Weg über kleinere Trailabschnitte und Asphaltstraßen zurück nach Aínsa, wo wir direkt am Castillo Fortaleza entlang Richtung San Vincente den Berg hochtreten.

Die Trails warten immer wieder...
# Die Trails warten immer wieder...
...mit kniffligen Steinfeldern auf
# ...mit kniffligen Steinfeldern auf

Ein vom Regen zermatschtes, komplett unter Wasser stehendes Trailstück (was dem vielen Regen der letzten Tage zu verschulden war) führt uns zu einem längeren Uphill, der sich durch Fichtenwälder mit rotem und grauem Gestein zieht. Der Regen hat zwar jeglichen Staub aus der Luft vertrieben, doch trotzdem steigt einem zwischendurch immer mal wieder ein waldiger, kräuterbehafteter Duft in die Nase, der an die französische Provence erinnert. Von dort geht es nochmal in einen knackigeren Uphill, der in einen dschungelartigen Trail namens „Barranco Samper“ übergeht – der wie der erste Trail vor allem mit kniffligen Steinpassagen überzeugt. Aus der „Trilogie von San Vicente“ machen wir nur ein Duett und beenden den zweiten Trail wieder zurück an der Unterkunft.

Dieser süße Welpe gehört leider nicht mit zum Inventar...
# Dieser süße Welpe gehört leider nicht mit zum Inventar...
...regelmäßige Flussüberquerungen jedoch schon
# ...regelmäßige Flussüberquerungen jedoch schon - Fotos: Harookz
Es kommt auch öfter mal vor, dass man einen Fluss befährt und nicht durchquert
# Es kommt auch öfter mal vor, dass man einen Fluss befährt und nicht durchquert - Matt Hunter demonstriert die erfrischende Abfahrt. Foto: Harookz
Zustände wie bei der EWS 2015
# Zustände wie bei der EWS 2015 - Foto: Harookz
Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen...
# Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen... - Also Kinder: genügend trockene Socken einpacken! Fotos: Harookz
...Ende der Geschichte war, dass die Alufolie zerbröselte und die Socken hinüber waren
# ...Ende der Geschichte war, dass die Alufolie zerbröselte und die Socken hinüber waren

GPX-Daten

Guaso Tour: Ainsa_1 – https://bttpirineo.com/es/rutas-btt-pirineo/zl-001-torre-esconjuradero-guaso
San Vincente Tour: https://bttpirineo.com/en/rutas-btt-pirineo/zz-006-the-trilogy-of-san-vicente

Tour 2 – Bajo Peñas

Diese Tour starteten wir mit dem Shuttle, der uns in das kleine Bergdorf Torrelisa bringt, das knapp 900 m hoch liegt. Auf den Holzbänken einer weitläufigen Wiese kann man sich kurz niederlassen und (bei klarem Himmel) eine absolut epische Aussicht auf den Peña Montañes genießen – oder direkt zum Trail starten. Man pedaliert noch weitere 100 Höhenmeter bergauf, bevor es in den ersten Trailabschnitt geht, der den Trails von den Vortagen sehr ähnlich ist. An der ersten Gabelung angekommen hat man die Wahl, links wieder ein Stück bergauf auf den „Cuello de los Muertos“ (zu deutsch: Trail des Todes) zu treten oder rechts in den „Cuello Planille“ zu starten, der ca. 8 km lang ist. Das Highlight dieses Trails folgt im unteren Teil: Nach einem kurzen Anstieg landet man inmitten der silbergrauen Gesteinsformationen, wie man sie aus den französischen „Black Hills“ kennt.

Im kleinen Dörfchen Torrelisa starten einige Touren
# Im kleinen Dörfchen Torrelisa starten einige Touren - es liegt direkt am Fuß des Peña Montañes. Foto: Harookz
Wer nicht zu hungrig auf die nächste Abfahrt ist, der sollte ein paar Minuten die Aussicht in Torrelisa genießen
# Wer nicht zu hungrig auf die nächste Abfahrt ist, der sollte ein paar Minuten die Aussicht in Torrelisa genießen - Foto: Harookz
In höheren Lagen kann es am frühen Morgen noch etwas frostig sein
# In höheren Lagen kann es am frühen Morgen noch etwas frostig sein - Foto: Harookz

Eine steile, blinde Kuppe jagt die nächste und der Nervenkitzel ist grenzenlos, wenn man von einem Bergkamm über den nächsten fährt und es rechts und links steil hinab geht. Kaum vorstellbar, so einen Trail auf Zeit zu fahren, wie die Teilnehmer der EWS 2015 es getan haben. Der Trail endet buchstäblich in einem Fluss, den man mehrere Male durchqueren muss, bis man wieder am Shuttlepunkt angekommen ist. Zum Abschluss nahmen wir den Abzweig auf den „Trail des Todes“ – der eigentlich „nur“ im Anstieg die Beine mit einem knackigen, technischen Singletrail tötet, aber dafür mit einer spaßigen, steinigen und schnellen Abfahrt entschädigt und wieder im mittleren Teil vom „Cuello Planille“ endet. Mit 3 Abfahrten auf dem Planille-Trail inklusive Todesschleife konnten wir einen ganzen Tag füllen und der Trail wurde aufgrund seines abwechslungsreichen Terrains nie langweilig. Sich einen Tag Shuttle dorthin zu gönnen lohnt sich also.

GPX-Daten

Da ich ein sehr schlechter Strava-Nutzer bin, habe ich vergessen, diesen Tag aufzuzeichnen. Deswegen könnt ihr euch die Runde bei meinem Mitfahrer Shaun hier anschauen.

Offizielle Karte: https://bttpirineo.com/en/rutas-btt-pirineo/zz-007-route-penas

Die Trails sind einzigartig abwechslungsreich...
# Die Trails sind einzigartig abwechslungsreich...
...und führen immer wieder durch verschiedenste Vegetationen
# ...und führen immer wieder durch verschiedenste Vegetationen - Foto: Harookz
Der untere Teil des "Cuello Planille" fuhr sich wie eine spaßige Achterbahn
# Der untere Teil des "Cuello Planille" fuhr sich wie eine spaßige Achterbahn - Foto: Harookz
An der Landschaft kann man sich nur schwer satt sehen
# An der Landschaft kann man sich nur schwer satt sehen - Foto: Harookz

Aínsa – Reise, Organisation & Unterkunft

Wenn man weiß, dass nach drei Tagen feinsten Trails noch über 1000 weitere Kilometer Strecken warten, wird man schnell von einer Welle „FOMO“ (Fear Of Missing Out) eingeholt und möchte am liebsten erst wieder gehen, wenn man jeden Trail mindestens einmal gesehen hat. Es ist erfrischend, mit so viel Begeisterung von den Einheimischen empfangen zu werden – man bemerkt sofort, dass Zona Zero hier eine große Rolle für alle spielt. Die Trails sind alle auf der Webseite zu finden und mit Bildern und Karten dokumentiert. Man kann aber auch einfach selbst in das Tourismus-Büro gehen und sich dort alles erklären lassen. Oder direkt den passenden Guide finden und einen Shuttle buchen.

In Sobrarbe gibt es so viel zu entdecken, dass man ab liebsten gleich ein paar Monate bleiben möchte
# In Sobrarbe gibt es so viel zu entdecken, dass man ab liebsten gleich ein paar Monate bleiben möchte - Foto: Harookz

Anreise

Für die Anreise gibt es zwei Möglichkeiten: Flug oder Auto. Der nächstgelegene Flughafen ist Barcelona, dorthin findet man von jedem größeren Flughafen Flüge ab 99 €. Dafür muss man aber mit zusätzlichen Kosten wie Bike-Transport und Mietwagen rechnen, denn von Barcelona fährt man nochmal 3 Stunden bis nach Aínsa.

Fährt man mit dem Auto, muss man mit einer satten Entfernung von weit über 1000 km aus Deutschland rechnen. Um eine Frankreich-Durchquerung kommt man trotzdem nicht herum, deswegen liegt es nahe, einen weiteren (Bike-)Zwischenstopp einzuplanen – wie zum Beispiel in Montpellier oder Marseille.

Unterkünfte

Wie bereits erwähnt, sind viele verschiedene Unterkünfte Partner von Zona Zero und heißen dementsprechend Mountainbiker herzlich willkommen. Man hat die Wahl zwischen Bed & Breakfast, vielen verschiedenen Hotels oder Campingplätzen. Alles ist in Aínsa in unmittelbarer Nähe – so kann jeder seinem Budget entsprechend was finden. Eine komplette Liste aller Partner-Unterkünfte findet ihr hier.

10 Tipps für eine Reise nach Aínsa

  1. Den Ausblick auf die Pyrenäen vom Castello Fortaleza genießen
  2. Ein „La Tronzadora“ Bier trinken – am besten in der Bar vom Hotel Sánchez
  3. Tapas mit selbstgemachtem Manchego-Käse und frisch geschnittenem Iberico-Schinken probieren
  4. Mindestens einmal durch das silber-graue Gestein surfen
  5. Genügend Ersatz-Socken einpacken
  6. Die Stauseen „Mediano“ und „El Grado“ erkunden – mit oder ohne Bike (Highlights: die „Iglesia de la Asunción de Mediano“, das kleine Dorf Mipanas und die große Staumauer in El Grado)
  7. Einen Kurztrip nach Barcelona machen und dort im Surf House einen Burger essen gehen
  8. Die Steinadler beim Segeln beobachten
  9. Auf Prozessionsspinner Acht geben
  10. Durch die Altstadt Aínsas schlendern und nicht auf den glatten Steinen ausrutschen
Familienfoto für die Verwandten Zuhause
# Familienfoto für die Verwandten Zuhause - Foto: Harookz
Fotos: Harookz
  1. benutzerbild

    morph027

    dabei seit 04/2007

    Nur mal so: ich würde mich nicht als unfit bezeichnen. Die uphills in Ainsa sind teilweise Trails bergauf und kosten Körner und Zeit. Ich müsste schauen welche Runden ich gefahren bin, würde aber am Anfang erstmal kleine Brötchen backen.
    Das ist der Plan, daher liebe kleine Runden, da kann man dann einfach nach der ersten am Ende der Körner aufhören und Bier trinken gehen 😜

    Bin auch einigermaßen fit und alpines Gelände gewöhnt.

    Daher bin ich für Tipps dankbar, ansonsten kalibriere ich mich nach dem ersten Trail einfach neu.
  2. benutzerbild

    Eisbein

    dabei seit 01/2005

    Ich habe noch diese Maxivalanche als shuttle unterstützte Tour in Erinnerung.
    Wir waren da vor ? 5 Jahren.
    Das war echt klasse. Hat sowohl meiner Freundin als auch mir richtig viel Spaß gemacht. Die nervenden gegenanstiegen und trails „entlang der höhenlinie“ hat man recht schnell vergessen.

    Start am Sattel la Collada, dann einmal halb um den Berg rum.
    War auch mit Shuttle ein gutes Tagesprogrammsmilie

  3. benutzerbild

    KaskiaRacing

    dabei seit 08/2005

    Gerade nochmal geschaut, ich bin die ZZ07 zum Auftakt gefahren. Die hat nur 780 hm laut meiner Aufzeichnung. Als wir da waren hatte es 35 Grad nachmittags und auf der runde waren einige sacksteile und technische Anstiege, so dass ich nicht mehr die verlängerte version der Runde gefahren bin, da ich im Sack war und die Zeit hintenraus knapp wurde. Hat sich angefühlt wie 1500 hm.

  4. benutzerbild

    morph027

    dabei seit 04/2007

    Morgen. Zurück vom Kurztrip. Als erstes: Obergeil 😍 Ich komm wieder.

    Hab mich ja extra nur in der Area Centro nahe an Ainsa aufgehalten und kurze Loops gewählt, so dass ich bei nachlassender Kondition und Kraft einfach hätte abbrechen können. Hab dann an Tag 1 die ZZ-007 und ZE-011 (gesamt ~1530hm, 5h mit Pausen) gemacht, an Tag 2 dann ZZ004 + VAR-ZZ001 (~1370hm, 4,5h mit Pausen). War schon ordentlich anstrengend und die Uphills sind wirklich knackig und teils technisch, wie angekündigt. Aber hatte geiles Wetter (~20° und sonnig), da ist mir das egal, wie lang ich hoch grinde.

    Trails sind Mega, von allem was dabei, Gerappel, flowig, steinig, lose, steil, moderat. Und ich hab ja nur an der Oberfläche gekratzt. Hatte mein Banshee Phantom (130mm/115mm) mit, war für mich ausreichend. Bergab minimal überfordert, das konnte ich mit einem mehr an Kraft und Attacke aber im Zaum halten. Bergauf perfekt, mein Enduro hätte ich tatsächlich ungern hochgetreten 😁











    Thema Prozessionsspinner: Ich hab zum Glück kaum welche gesehen, auch nur ganz vereinzelt Nester in den Bäumen. Glück gehabt.

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