Der erste Tag des NZ Enduro 2019 war dank viel Regen und wurzeligen Dschungeltrails kein Zuckerschlecken. Nur gut, dass Tag zwei länger, härter, anspruchsvoller und genauso nass war! Hier gibt’s den kompletten Rennbericht mit packenden Fotos von der Südhalbkugel.
Tag 2 – der Rennbericht
Welch einen Unterschied eine Woche macht! Letzte Woche noch – zum vielleicht ersten Mal in der Geschichte der Nydia-Trails – waren die gesamten Stages des Rennens zu 100 % fahrbar – für ein paar erfahrene Fahrer jedenfalls. Seit drei Monaten war es auf der Südinsel Neuseelands heiß und trocken und selbst die zu den besten Zeiten noch als „sketchy“ zu bezeichnenden südlichen Stages waren erstaunlich griffig. Erzählt das mal den Fahrern, die sich unter den gestrigen Bedingungen tapfer dort durchgekämpft haben – sie werden es nicht für möglich halten. Selbst die besten Fahrer der Welt rutschten, flogen und rollten die Stages genauso hinab wie die weniger Erfahrenen. Insgesamt kann man sagen, dass die Wettervorhersage leider etwas optimistischer war als die gestrige Realität.
Mit einem Shuttle-Start um 8:45 Uhr und Fahrern, die erst spät um 18:00 Uhr zu ihren Autos zurückkehrten, war es für einige ein harter, neunstündiger Tag. Zum Glück gab es zwischen den Wolkengüssen jedoch eine Pause, in der die Fahrer ihre kalten und nassen Klamotten ablegen und in der wunderschön gelegenen On The Track Lodge, die auf halbem Weg auf dem Nydia-Track zwischen den Stages zwei und drei liegt, heißes Chili und Kaffee zu sich nehmen konnten. Hierbei handelt es sich um eine abgelegene Öko-Lodge, die man nur mit dem Boot, Fahrrad, Hubschrauber oder zu Fuß erreichen kann. Alles in allem mussten die Teilnehmer 35 km, vier Abfahrten mit zusammen 1580 hm sowie drei Anstiege über insgesamt 1162 hm zurücklegen. Lasst euch von den Daten nicht täuschen – es war ein harter Tag!
Leider musste Martin Maes das heutige Rennen absagen. Er fing sich am Vortag eine tiefe Wunde bis auf den Knochen ein, die von unseren erstklassigen mobilen Ärzten auf dem Trail genäht werden musste. Er wollte gerne mitfahren, aber ein langer schlammiger Tag im Sattel wäre einfach nicht die klügste Entscheidung – schließlich möchte er 10 Tage vor dem Start der EWS-Saison keine Infektion riskieren! Dimitri Tordo baute seine Führung heute mit drei Stage-Siegen aus, Guy Gibbs (ein norwegisch-walisischer Rennfahrer mit Wohnort in Neuseeland) schob sich auf den zweiten Platz vor, während Fabien Barel dem Dritten Brady Stone auf die Pelle rückt! Bei den Damen gewann Ines Thoma jede Etappe und sprang somit auf Platz eins vor Ella und Anja.
![Nasse, schroffe und schräge Steine, ein Fahrer liegt schon am Boden, der nächste überholt und manövriert dabei ordentlich auf dem Rad rum … so kennt man die Nydia-Tracks! Nasse, schroffe und schräge Steine, ein Fahrer liegt schon am Boden, der nächste überholt und manövriert dabei ordentlich auf dem Rad rum … so kennt man die Nydia-Tracks!](https://foto-thumbnails.mtb-news.de/cache/2400_auto_1_1_0/71/aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMS5tdGItbmV3cy5kZS92My8yMy8yMzYxLzIzNjE1NzItOG1sM3NqemRybGF5LW56ZW5kdXJvMTlfYmJfODk4YTk3MDAtb3JpZ2luYWwuanBn.jpg 2400w, https://foto-thumbnails.mtb-news.de/cache/1200_auto_1_1_0/71/aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMS5tdGItbmV3cy5kZS92My8yMy8yMzYxLzIzNjE1NzItOG1sM3NqemRybGF5LW56ZW5kdXJvMTlfYmJfODk4YTk3MDAtb3JpZ2luYWwuanBn.jpg 1200w, https://foto-thumbnails.mtb-news.de/cache/2000_auto_1_1_0/71/aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMS5tdGItbmV3cy5kZS92My8yMy8yMzYxLzIzNjE1NzItOG1sM3NqemRybGF5LW56ZW5kdXJvMTlfYmJfODk4YTk3MDAtb3JpZ2luYWwuanBn.jpg 2000w, https://foto-thumbnails.mtb-news.de/cache/1000_auto_1_1_0/71/aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMS5tdGItbmV3cy5kZS92My8yMy8yMzYxLzIzNjE1NzItOG1sM3NqemRybGF5LW56ZW5kdXJvMTlfYmJfODk4YTk3MDAtb3JpZ2luYWwuanBn.jpg 1000w, https://foto-thumbnails.mtb-news.de/cache/1500_auto_1_1_0/71/aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMS5tdGItbmV3cy5kZS92My8yMy8yMzYxLzIzNjE1NzItOG1sM3NqemRybGF5LW56ZW5kdXJvMTlfYmJfODk4YTk3MDAtb3JpZ2luYWwuanBn.jpg 1500w, https://foto-thumbnails.mtb-news.de/cache/750_auto_1_1_0/71/aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMS5tdGItbmV3cy5kZS92My8yMy8yMzYxLzIzNjE1NzItOG1sM3NqemRybGF5LW56ZW5kdXJvMTlfYmJfODk4YTk3MDAtb3JpZ2luYWwuanBn.jpg 750w, https://foto-thumbnails.mtb-news.de/cache/480_auto_1_1_0/71/aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMS5tdGItbmV3cy5kZS92My8yMy8yMzYxLzIzNjE1NzItOG1sM3NqemRybGF5LW56ZW5kdXJvMTlfYmJfODk4YTk3MDAtb3JpZ2luYWwuanBn.jpg 480w, https://foto-thumbnails.mtb-news.de/cache/320_auto_1_1_0/71/aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMS5tdGItbmV3cy5kZS92My8yMy8yMzYxLzIzNjE1NzItOG1sM3NqemRybGF5LW56ZW5kdXJvMTlfYmJfODk4YTk3MDAtb3JpZ2luYWwuanBn.jpg 320w)
In der Master-Klasse hatte Matt Patterson einen besseren Tag und rückte hinter Cam Bisset, der in diesem Gebiet viel Trailbau betreibt, auf den zweiten Platz. Bei den Amateuren liegt Max Hides vor Todd Balance und Pete Robinson – Renee Wilson, die auf ihren Flitterwochen ist, führt die Kategorie der Frauen. Ihr Mann tut sich nicht viel schwer, denn er liegt auf dem 5. Platz der Pro-Männer direkt hinter Barel. Sind sie das schnellste Paar in Neuseeland?
Einer der Gründe, warum wir dieses Enduro-Abenteuer in Neuseeland begonnen haben, war, etwas Aufmerksamkeit auf diesen Teil der Welt zu lenken, auf diese Art des Fahrens im naturbelassenen, abgelegenen Dschungel – sowie damit einhergehend unsere Initiativen zur Förderung von Trails. Wir treiben jedes Jahr Tausende von Dollar durch Verlosungen ein, die zurück in die Trails fließen, über die das Rennen führt, sowie in die Entwicklung zukünftiger Trails (wie der Pukaka Valley-Trail am Vortag). Normalerweise würden man überall sonst unter diesen Bedingungen das Rennen absagen, um die Trails zu schonen. Zu unserem Glück sind die lokalen Trails jedoch unglaublich robust und bestehen zu großen Teilen aus Wurzeln und Felsen. Da es keine künstlichen, von Menschenhand gebauten Abschnitte gibt, können die Trails sowohl bei Regen als auch bei Trockenheit befahren werden.
Drückt die Daumen, dass sich das Wetter nochmal wendet und am Sonntag klar genug ist, um 140 Rennfahrer mit Hubschraubern zum finalen Startpunkt zu fliegen. Wenn nicht, gibt es jedoch einen nicht minder spaßigen Plan B … und wir haben noch jede Menge Moa-Bier über!
Statement von Fabien Barel zu den ersten beiden Tagen
„Die ersten zwei Tage des NZ Enduro lassen sich am ehesten als ‘episch’ bezeichnen. Wenn du ans andere Ende der Welt reist, um dort eigentlich den Sommer vorzufinden, in Shorts und Flip Flops bei Sonnenschein landest, um vor Ort dann aber einen der stärksten Regenfälle zu erleben, die du in letzter Zeit gesehen hast, mit einigen der technischsten Trails überhaupt … das ist das NZ Enduro.
Wie ihr euch vorstellen könnt, trainiere ich nicht so viel, wie eigentlich nötig wäre, aber meine Referenzen zu Geschwindigkeit, technischen Fähigkeiten und Engagement habe ich immer vor Augen und somit auch eine gewisse Erwartung an mich selbst. Alles, was ich sagen kann, ist, dass Tag 1 für mich sch**** war ;-). Ein Teppich aus Wurzeln mit engen Bäumen, super-schmalen Trails mit heftigem Regen und Schlamm war super sketchy, aber … das war toll! Sich selbst herauszufordern, die richtigen Linien zu fahren, die Geschwindigkeit im Steilhang zu kontrollieren. Ich hatte eine tolle Zeit auf dem Rad und definitiv mehr Spaß, als es die nassen Wurzeln vorher hätten vermuten lassen.
Tag 2 war eine andere Geschichte: lange Transfers, alle auf schönen Singletrails, atemberaubende Orte. Die Stages waren mit etwa 10 Minuten sehr lang und erforderten viel Antizipation, um sich auf dem Rad zu halten. Fuß raus, Grinsen im Gesicht – was für ein toller Tag. Außerdem eine super Führung von Dimitri Tordo und Ines Thoma für den Moment!
Mal sehen, was morgen mit dem Wetter los ist und ob der Heli fliegen wird.“ – Fabien Barel
Mittlerweile wissen wir, dass der Helikopter leider nicht abheben kann – die Rennorganisatoren Anka und Sven Martin haben jedoch einige Alternativ-Stages im Petto!
Tag 2 – die Ergebnisse
NZ Enduro Results After Day 21500 Tiefenmeter über nasse Offcamber-Wurzeln … klingt gut, oder?
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