* Mont Sainte Anne: Absalon siegt vor Sauser und Green – Lado Fumic wird Fünfter

* Mit Bart Brentjens (8.) und Carsten Bresser (9.) zwei weitere Magentafahrer unter den Top Ten

Julien Absalon (Frankreich) war der Triumphator beim dritten Lauf zum Mountainbike-Weltcup in Mont Sainte Anne, Kanada, über 36,40 Kilometer. Er gewann in 1:51:19 mit 47 Sekunden Vorsprung auf den Schweizer Christoph Sauser und Weltmeister Roland Green (Kanada). Dem Team T-Mobile gelang beim dritten Lauf ein toller Mannschaftserfolg: Lado Fumic (Kirchheim/T.) wurde nach einer überzeugenden Leistung Fünfter, Bart Brentjens (Niederlande) Achter und Carsten Bresser (Neustadt/W.) Neunter. Bei den Damen machte Gunn-Rita Dahle den Weltcup-Hattrick perfekt. In 1:51:43 Stunden siegte die Norwegerin über 30, 5 Kilometer vor Sabine Spitz (Murg-Niederhof), die zum dritten Mal Zweite wurde und Barbara Blatter aus der Schweiz.

Der Traum vom ersten Weltcup-Sieg des Lado Fumic platzte nicht, er schlich sich im Staub der knüppelharten Strecke von Mont Sainte Anne langsam davon. Fumic hatte das Rennen über sechs Runden bis weit in die fünfte Runde hinein mitbestimmt. Dann bemerkte er in seinem Vorderreifen einen schleichenden Plattfuss. „Ich konnte auf den Abfahrten nicht mehr mithalten. Zuerst habe ich versucht, das zu kaschieren und mir nichts anmerken zu lassen. Aber der Reifen ist hin und her gewalkt und ich konnte das Tempo von Absalon und Sauser nicht mehr mitgehen“, schilderte er sein Pech.

Solange das Material mitspielte, war Fumic immer vorne dabei. In der fünften Runde hatte er sich sogar einen Vorsprung von etwa 15 Sekunden heraus gefahren. Christoph Sauser schloß die Lücke und attackierte zu Beginn der sechsten Runde. „Als Susi angriff, bin ich mitgegangen und habe gekontert“, erläuterte Absalon den entscheidenden Moment.

Fumic war zwar am Ende des Berges wieder dran, doch auf der Abfahrt hatte er keine Chance mehr. „Ich habe versucht sicher zu fahren und ein gutes Ergebnis zu wahren. Körperlich wäre mehr gegangen. Dass von hinten noch Green und Hermida kamen, konnte ich nichts machen. Roland hat aber zuvor auch Pech gehabt“, sagte Fumic. In der Tat: Der Kanadier hatte sich bereits in der ersten Runde abgesetzt, sich dann in Runde Zwei aber einen Plattfuss eingehandelt und war hinter die Führungsgruppe zurück geworfen worden. „Ich habe vielleicht 1,15 Minuten verloren. Aber ich bin glücklich über den dritten Platz“, erklärte Green.

Bart Brentjens hatte seine liebe Mühe mit dem Kurs. „Die Strecke ist nichts für mich. Sie kostet unglaublich viel Energie und Konzentration“, schüttelte er im Ziel den Kopf. Trotzdem sicherte er sich den achten Platz und damit die Olympia-Norm des niederländischen Verbandes. „Deshalb bin ich letztlich doch zufrieden, jetzt kann ich in Ruhe weiter arbeiten“, zog er ein positives Fazit. Brentjens hatte ein konstantes Tempo gefahren und sich nach einem schlechten Start immer weiter nach vorne gearbeitet. 4:05 Minuten Differenz wies die Zeitmessung für ihn auf.

Das war 18 Sekunden schneller als sein Teamkollege Carsten Bresser. Der Pfälzer hatte eine schlechte Startposition und musste sich langsam nach vorne schleusen. „Ich habe gewusst, dass ich stark bin. In einem solch harten Rennen muss man Ruhe bewahren“. Seine Form, seine Erfahrung und das Hinterrad von Ryder Hesjedal waren seine Trümpfe an diesem Tag. Bresser wusste, dass der Kanadier noch nach vorne fahren würde. „Er ist ein optimales Tempo gefahren“, erzählte Bresser. Auf der letzten Runde konnte er noch Reserven mobilisieren und kassierte noch drei Fahrer. „Ich habe mich am Berg super gefühlt. Solche Tage hätte ich gerne öfters“, schmunzelte der 32-Jährige.

Schwere Stürze verhinderten bei Manuel Fumic und Stefan Sahm (Bissingen/T.) eine bessere Platzierung. Sahm hatte einen blendenden Start. Als Sechster brachte er den ersten langen Anstieg hinter sich. Dann stürzte er auf der ersten Abfahrt und fiel auf Rang 20 zurück. Als er in der gleichen Runde zum zweiten Mal stürzte, musste er seinen Lenker wieder gerade drehen. „Ich habe dann zwei Runden lang eine Aufholjagd gestartet. Das ging auch ganz gut. Aber dann wurden die Schmerzen immer größer. Der Handballen tat weh, so dass ich in den Abfahrten auch nicht mehr schnell fahren konnte“, erklärte Sahm, der als 55. ins Ziel kam.

Manuel Fumic wollte sich in der ersten Rennphase diesmal zurück halten. Er reihte sich an 20. Stelle ins Feld ein. „Das war so geplant und ich habe mich super gut gefühlt. Dann bin ich auf einer Abfahrt an einem Ast hängen geblieben, schwer gestürzt und auf den Rücken gefallen“. Erst auf den letzten drei Runden fand er seinen Rhythmus wieder und kämpfte sich von Position 40 bis Platz 24 nach vorne. „Schade, dass ich das U23-Leaderjersey an Liam Killeen verloren habe“, meinte der Kirchheimer nach dem Rennen.

Jochen Käß (Oberstenfeld) kämpfte ebenfalls mit dem Defekt-Teufel. „Es ging eigentlich ganz gut. Aber dann hattte ich einen schleichenden Plattfuss. Ich habe es erst mit einem Spray versucht, aber das hat nichts gebracht. Dann habe ich den Schlauch gewechselt“. Vermutlich drückte er dann zuviel Luft in den Reifen. „Danach hat es mich richtig durchgeschüttelt und ich hatte Schmerzen im Rücken“, erzählte er. Mit einer starken letzten Runde machte er noch viele Plätze gut und rettete Rang 53 ins Ziel.

Marc Gölz (Weilheim/T.) war der Pechvogel schlechthin. Prächtig gestartet, hatte er schnell das Hinterrad von Lado Fumic erwischt und war ohne größere Mühe den ersten Berg hoch gekommen. Als er die erste Abfahrt hinter sich hatte, war das Rennen schon gelaufen. Er stellte einen Plattfuss fest und musste den Schlauch wechseln. Das dauerte mindestens fünf Minuten. So jagte er mit großem Abstand als Letzter dem Feld hinterher. „Ich habe mich richtig gut gefühlt“, ärgerte er sich. Zwei Runden lang fuhr er dem Vorletzten hinterher, dann machte er Platz um Platz gut. Als 71. wurde er schließlich eine Runde vor Schluss aus dem Rennen genommen.

In der Weltcup-Gesamtwertung liegt Lado Fumic jetzt auf Rang Drei. Sauser führt vor Absalon, Bart Brentjens ist Zehnter.

Die Damenkonkurrenz war eine Kopie des Rennens von Fort William. Gunn-Rita Dahle bot den Zuschauern am Mont Sainte Anne einen eindrucksvollen Soloritt. Die Weltmeisterin setzte sich schon in der ersten Runde ab und ließ sich auch von einem kapitalen Sturz nicht bremsen. „Am Berg war sie einfach zu stark“, konstatierte ihre Merida-Teamkollegin Sabine Spitz. Sie hatte versucht vom Start weg das Geschehen zu bestimmen. Doch als Dahle vor einem Singletrail vorbei ging, konnte sie ihr nicht mehr folgen. „Ich kann trotzdem zufrieden sein. Im Vergleich zum letzten Jahr, als ich Fünfte war, ging es schon besser“, sagte Spitz, die schließlich 1,48 Minuten Rückstand auf Dahle hatte.

Ergebnisse Herren 36,4 Kilometer:

1. Julien Absalon (Frankreich/Motorex-Bianchi) 1:51:20

2. Christoph Sauser (Schweiz/Siemens-Cannondale) 1:52:07

3. Roland Green (Kanada/Trek-Volkswagen) 1:52:17

4. Jose Antonio Hermida (Spanien/Motorex-Bianchi) 1:52:17

5. Lado Fumic (Kirchheim/T./Team T-Mobile) 1:52:50

6. Roel Paulissen (Belgien/Siemens-Cannondale) 1:54:42

7. Christophe Dupouey (Frankreich/Giant) 1 :54 :51

8. Bart Brentjens (Niederlande/Team T-Mobile) 1:55:25

9. Carsten Bresser (Neustadt/W./Team T-Mobile) 1:55:43

10. Ryder Hesjadal (Kanada/Subaru-Gary Fisher) 1:56:01

24. Manuel Fumic (Kirchheim/T./Team T-Mobile) 2:01:06

40. Torsten Marx (Hechingen/Team Alb-Gold) 2:04:31

53. Jochen Käß (Oberstenfeld/Team T-Mobile) 2: 07:34

55. Stefan Sahm (Bissingen/T./Team T-Mobile) 2:08:23

57. Karl Platt (Ludwigshafen/Rocky Mountain) 2:08:34

71. Marc Gölz (Weilheim/T./Team T-Mobile) eine Runde zurück.

(Foto+ Text : Team t-mobile)

  1. benutzerbild

    Thomas

    dabei seit 09/2000

    * Mont Sainte Anne: Absalon siegt vor Sauser und Green - Lado Fumic wird Fünfter
    * Mit Bart Brentjens (8.) und Carsten Bresser (9.) zwei weitere Magentafahrer unter den Top Ten
    Julien Absalon (Frankreich) war der Triumphator beim dritten Lauf zum


    → Den vollständigen Artikel „XC- Weltcup Mont Sainte Anne“ im Newsbereich lesen


  2. benutzerbild

    der alte ron

    dabei seit 06/2003

    Ein schön erstellter bericht . Danke !

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