Der Cross-Country-Europameister aus dem Jahr 2023, Vlad Dascalu, hat laut einer Pressemitteilung des Weltradsportverbands UCI gegen die Regeln des internationalen Anti-Doping-Meldesystems zur Lokalisierung einer Athletin oder eines Athleten verstoßen und wurde daher nach einem Urteil des UCI Anti-Doping Tribunals für 17 Monate suspendiert. Damit verpasst Dascalu aller Voraussicht nach die Olympischen Spielen in Paris, den Rest der XC-Weltcup-Saison 2024 sowie die gesamte folgende XC-Weltcup-Saison 2025.

Paukenschlag kurz vor dem Start des dritten Laufs der Cross-Country-Weltcupserie: Vlad Dascalu, einer der Kandidaten auf den Gewinn einer Medaille bei den Olympischen Spiele in Paris in zwei Monaten, wird wohl nicht in den Kampf um Edelmetall eingreifen können: Das UCI Anti-Doping Tribunal hat den Rumänen aufgrund von Verstößen gegen die Regeln des „Whereabouts“-Meldesystems, welches zur Lokalisierung internationaler Top-Athletinnen und Top-Athleten für unangekündigte Doping-Kontrollen dient, schuldig gesprochen.

Insgesamt dreimal hat Dascalu laut Angaben der UCI einen Verstoß gegen die Regeln dieses Meldesystems begangen. Das „Whereabouts“-Meldesystem sieht vor, dass Anti-Doping-Organisationen wie die nationalen Anti-Doping-Agenturen in der Lage sein müssen, „Athleten jederzeit ausfindig zu machen und Kontrollen ohne Vorankündigung durchführen können“. Als Mitglied des rund 1.300 Athletinnen und Athleten umfassenden Pools ist Dascalu verpflichtet, in jedem Quartal einen dreimonatigen Zeitplan mit Informationen zu seinem Aufenthaltsort zu übermitteln und für Dopingkontrollen am angegebenen Ort und zur angegebenen Zeit zur Verfügung stehen.

Eine verspätete, unvollständige oder unzureichende Meldung sind, wird als „Meldepflichtverstoß“ gewertet; bei drei derartigen Verstößen droht eine Suspendierung. Genau das ist nun im Falle von Dascalu eingetreten: Der Rumäne hat laut UCI dreimal einen derartigen Verstoß begangen und wird somit mit sofortiger Wirkung suspendiert. Konkrete Details zu den mutmaßlichen Vergehen des Rumänen sind nicht bekannt. Laut Pressemitteilung der UCI besteht für Dascalu die Möglichkeit vor den internationalen Sportgerichtshof CAS zu ziehen und das Urteil anzufechten.

Die Pressemitteilung der UCI im Wortlaut:

UCI statement concerning Vlad Dascalu

The Union Cycliste Internationale (UCI) advises that the UCI Anti-Doping Tribunal has rendered a decision against Romanian rider Vlad Dascalu.

The Tribunal found Vlad Dascalu guilty of an anti-doping rule violation (whereabouts failures by a rider) due to him committing three whereabouts failures in a 12-month period. The Tribunal has imposed a 17-month period of suspension on the rider.

In accordance with the World Anti-Doping Code and the UCI Anti-Doping Rules, the period of suspension starts on the day of notification of the decision, in this case 21 May 2024, and will remain in force until 20 October 2025.

Furthermore, in line with the Procedural Rules of the Tribunal, the decision will be published on the UCI website. The decision may be appealed before the Court of Arbitration for Sport (CAS) within one month.

The UCI will not comment further on the matter.

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  1. benutzerbild

    IgorKraputnik

    dabei seit 04/2024

    Aber eben nicht schuldig des Dopings
    sagt ja auch niemand - und, ja, die Regeln sind absurd streng. Dennoch: wer schon zweimal nicht erreichbar ist, sollte doch alles, wirklich alles tun, um beim dritten Mal erreichbar zu sein? Komischerweise kriegen das ja die meisten Profis hin... nein, er ist nicht des Dopings überführt; genau darin liegt ja die Logik seines Versagens. Es hinterläßt halt einen komischen Eindruck...
  2. benutzerbild

    IgorKraputnik

    dabei seit 04/2024

    Wenn man die Unschuldsvermutung zugrunde legt, könnte man den Antidoping Kampf auch direkt einstellen.
    Nein, wieso? Er wurde - zurecht - sanktioniert, aber eben nicht für doping, sondern für das Verunmöglichen einer Kontrolle bezüglich dopings. Er ist also formaljuristisch des Dopings unschuldig, aber schuldig, sich nicht an die Regeln gehalten zu haben. Was das Nichteinhalten der Regeln gleich dreimal hintereinander bedeutet, ist Interpretation. Ja, viele Profis waren einmal nicht erreichbar. Wer aber vorgewarnt/angeschossen zum dritten Mal nicht erreichbar war, dem unterstelle ich Vorsatz. Ist aber vollkommen wurscht, er wurde nicht wg. Verdachts auf Doping gesperrt, sondern wg. Nichterreichbarkeit.
  3. benutzerbild

    IgorKraputnik

    dabei seit 04/2024

    gibts trotzdem keine Beweise, sehe das immer noch als Unterschied ob jemandem das wirklich auch nachgewiesen wurde oder ob man es aufgrund von Verstößen nur annimmt
    Doch, es ist bewiesen, daß er sich einer Regelverletzung durch dreimalige Nichterreichbarkeit schuldig gemacht hat. Nur dafür wurde er gesperrt. Warum er gleich dreimal nicht erreichbar war, ist nicht Bestandteil des aktuellen Vorgangs.
  4. benutzerbild

    eins4eins

    dabei seit 06/2016

    Nein, wieso? Er wurde - zurecht - sanktioniert, aber eben nicht für doping, sondern für das Verunmöglichen einer Kontrolle bezüglich dopings. Er ist also formaljuristisch des Dopings unschuldig, aber schuldig, sich nicht an die Regeln gehalten zu haben. Was das Nichteinhalten der Regeln gleich dreimal hintereinander bedeutet, ist Interpretation. Ja, viele Profis waren einmal nicht erreichbar. Wer aber vorgewarnt/angeschossen zum dritten Mal nicht erreichbar war, dem unterstelle ich Vorsatz. Ist aber vollkommen wurscht, er wurde nicht wg. Verdachts auf Doping gesperrt, sondern wg. Nichterreichbarkeit.

    Mein Kommentar bezog sich nicht auf Dasculu sondern Antidoping generell. Lesen und verstehen...
  5. benutzerbild

    IgorKraputnik

    dabei seit 04/2024

    Mein Kommentar bezog sich nicht auf Dasculu sondern Antidoping generell. Lesen und verstehen...
    Und mein Kommentar ist nicht nur für D. gültig.... lesen, und verstehen ;-).
    Denn: es geht überhaupt nicht um Unschuldsvermutung ja oder nein, sondern darum, daß sanktionierbares Verhalten sanktioniert wird. Wer also, wie hier, sich, warum auch immer, Kontrollen mehrfach entzieht, wird sanktioniert. Hat nix mit Doping selbst zu tun, aber gilt für alle...

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