Aus vier verschiedenen Ländern reisten die Fahrer und Mechaniker an – Schweiz, Schweden, Irland und Deutschland –, um einige Tage miteinander auf dem Bike zu verbringen und wieder gemeinsam trainieren zu können.
Endlich wieder gemeinsam trainieren
Zakarias Johansen, Nummer 10 der Enduro World Series-Weltrangliste, war sichtlich begeistert, als er seine Teamkollegen nach vier Monaten alleine trainieren wieder traf. „Endlich ist das Team wieder zusammen und wir können gemeinsam wieder reisen und Rennen gewinnen!“ , so der Schwede im Camp.

Für Gusti Wildhaber und Sofia Wiedenroth war die Anreise nicht ganz so weit, da sie aus der Schweiz beziehungsweise dem Allgäu kommen. Team-Mechaniker Ciarran Sullivan dagegen hatte wie Johansen eine etwas längere Anfahrt. Deshalb reiste er schon vorher an, um alles auf Vordermann zu bringen und den Mechaniker-Wagen für die Athleten vorzubereiten.

Vier Bikeparks in vier Tagen
Treffpunkt und die erste Station war der Wohnort von Teammanager Claus Wachsmann: Mittenwald. Das Örtchen in den bayerischen Alpen liegt aufgrund seiner Erreichbarkeit strategisch recht geschickt. Zudem lassen sich von dort aus relativ schnell mehrere Bikeparks erreichen.

Von dort aus ging es an vier Tagen in die Bikeparks Sölden, Kirchberg, Mutters und Serfaus Fiss Ladis, um auf verschiedenem Terrain gemeinsam zu trainieren und unterschiedliche Set-Ups auszuprobieren.
„An vier Tagen an vier verschiedenen Locations mit dem Team in Tirol zu trainieren ist eine tolle Sache und wir haben uns hier auch die schnelle und effektive Infrastruktur der österreichischen Bergbahnen zu Nutzen machen können. Im Schnitt konnten wir in vier Tagen so gute 16.000 Tiefenmeter sammeln und effektiv arbeiten!“ – Claus Wachsmann
Nachwuchstraining
Weil derzeit alle Teams auf Rennen warten, die vielleicht gar nicht stattfinden, hat sich das Team von Cube Bikes für die nähere Zukunft vorgenommen, sich verstärkt um den Nachwuchs im Gravity-Rennsport zu kümmern und die Skills weiterzugeben.

Deshalb konnten an den letzten beiden Camp-Tagen vier engagierte Biker der nächsten Generation mit den Pros fahren gehen. „Wir finden das voll cool, hinter den Pros herzufahren und die zeigen uns dann, wie man die Kurven und Sprünge besser nimmt!“, so der junge Anton Zierl aus Innsbruck.
Die Enduro-Pros staunten nicht schlecht, wie schnell mittlerweile die Nachwuchsfahrer mit sieben bis elf Jahren auf den Trails unterwegs sind, denn warten auf dem Trail musste man auf den Nachwuchs nicht. „Wichtig ist erstmal, dass wir die Kinder weg vom Computer und rauf aufs Bike bringen – und wenn Sie dann noch Spaß am Trailfahren haben, haben wir ganz schön viel gewonnen!“, so Claus Wachsmann

Auch Team Fahrerin Sofia Wiedenroth war sichtlich angetan von der Zusammenarbeit mit den Kindern.
„Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, Erfahrungen und Wissen an jüngere Nachwuchstalente weiterzugeben. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich mit acht Jahren mein erstes Rennen gefahren bin und welches Highlight es für mich war, Feedback von den älteren Fahrern zu bekommen. Zu sehen, was alles mit dem Rad möglich ist, welches Material geeignet ist und welche Wettkämpfe es auch überregional gibt, ist sehr hilfreich. Daraus entstehen Ziele, Träume und ein Weg, dem man folgen kann. Da ich bereits sechs Jahre lang die Mountainbike-Abteilung im TSV Niederstaufen geleitet habe, kann ich mir auch weiterhin gut vorstellen, Nachwuchsfahrer zu fördern. Denn Talent braucht Zuwendung, Talent braucht Zeit und Talent braucht Durchhaltevermögen!“ – Sofia Wiedenroth
Der zweifache Familienvater und Teamälteste Gusti Wildhaber weiß aus eigener Erfahrung, wie man mit Kids umgeht, da er selbst in seiner Freizeit viel mit seinen beiden Jungs und dem Rad spielerisch übt.

„Für mich steht fest: Es ist unsere Pflicht, das Wissen weiterzugeben, das wir uns über die Jahre angeeignet haben. Es ist sehr beeindruckend, wie schnell die Kids alles aufnehmen und nachmachen können. Für die Bike-Industrie denke ich, wird es auch immer wichtiger werden, mit Kindern zu testen und so wichtige Rückmeldungen sammeln zu können. In Zukunft werden sicherlich Leute mit Erfahrung gesucht, die wissen, wie man mit Kindern umgeht. Und da aktuell Rennen fahren nicht möglich ist, können wir hier klar Zeit für die Jungs investieren. Und vermutlich wird es nicht lange gehen, dann sind wir diejenigen, die etwas lernen!“ – Gusti Wildhaber
Und weil es allen soviel Spaß gemacht hat, stehen bereits jetzt schon Planungen an, wann Alt und Jung das nächste Mal aufeinander treffen könnten.
Engagement für den Nachwuchs statt Rennen – wie findet ihr diesen Plan?
2 Kommentare
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Erstes Teamtreffen nach dem Lockdown: Das Cube Action Team trifft die nächste Generation
Sehr schöne Idee! Gleich den Kids die richtige Technik auf den Weg geben, ohne das sie sich erst schwere Verletzungen zuziehen müssen.
Tolle Sache.
Mein 12-Jähriger wird mir langsam zu schnell und teilweise auch zu übermütig. Ich bin mit meinem Limit am Ende und er hat Potential nach oben. Da wäre so ein Nachwuchstraining eigentlich genau das richtige.
Wir sind ab kommenden Wochenende ein paar Tage in Serfaus. Weiß jemand ob es dort etwas Vergleichbares gibt?
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