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Nach Doping-Befund
Offizielle Statements von GT, Martin Maes und Arzt

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Kurz und knapp: Die wichtigsten Infos

Martin Maes hat sich zum positiven Befund wie folgt geäußert:

„Ich bin sprachlos. Seit 2013 widme ich mein ganzes Leben dem Radsport und dem Rennsport. Ich habe so hart trainiert, um meine Träume wahr werden zu lassen. Es gab einen Notfall zur Behandlung einer infizierten Wunde, und wir haben das Rezept von den Ärzten nicht noch einmal überprüft. Das ist einzig und allein unser Fehler. Jetzt ist es an der Zeit, sich der Situation zu stellen, härter denn je zu trainieren und sehr bald wieder zurückzukehren, um die aktuelle Frustration in Freude und Leistung auf dem Bike umzuwandeln.” – Martin Maes

# Diese tiefe Wunde war der Auslöser für die Behandlung mit der verbotenen Substanz Probenecid – das Mittel hat keine leistungsfördernde Wirkung, kann aber als Maskierungs-Mittel für andere Doping-Substanzen eingesetzt werden. Laut dem Arzt, der Martin Maes das Mittel verabreicht hat, hätte sonst aufgrund einer schlimmen Infektion eine lebensgefährliche Infektion entstehen können.

Martin Maes zog sich beim NZ Enduro, das vor den ersten beiden EWS-Rennen stattfand, einen tiefen Schnitt im Bein zu. Die Wunde entzündete sich, sodass dem Belgier von den anwesenden Rennärzten mehrere Medikamente verabreicht wurden. Martin Maes und dessen Teammanager Mark Maurissen haben vorab die Ärzte konsultiert, ob es sich dabei um verbotene Substanzen handeln würde. Die Ärzte haben dies verneint, weil die Medikamente keine leistungssteigernde Wirkung hätten, konnten dies aufgrund fehlenden Handynetzes aber nicht verifizieren. Der behandelnde Arzt Dr. Tom Jerram spricht von einer Verletzung, die unter Umständen hätte lebensgefährlich werden können, und sagt zu den Hintergründen:

„Martin erlitt eine Unterschenkelverletzung, die während des NZ Enduros (8. bis 10. März 2019) zu einer schweren Infektion führte. Die Infektion verschlimmerte sich trotz Standarddosen von Antibiotika, und sie hatte das Potenzial, lebensbedrohlich zu werden. Die Ärzte des NZ Enduros entschieden sich für Probenecid, das häufig zur Erhöhung des Blutdrucks von Penizillin-Antibiotika verwendet wird. Es war wirksam bei der Behandlung von Martins Infektion. Es ist ein fester Bestandteil aller unserer Praktiken, dieses Medikament im Falle einer schweren Infektion zu verwenden.

Damals waren weder das freiwillige medizinische Team noch Martin der Meinung, dass Probenecid auf der Liste der verbotenen Substanzen stehen würde. Es hat keine leistungssteigernden Effekte, und tatsächlich war Martins Leistung in den Wochen danach wahrscheinlich aufgrund der Schwere der Infektion beeinträchtigt worden.” – Dr. Tom Jerram, Notfallarzt und ehrenamtlicher Ärztlicher Direktor des NZ Enduro

# Nach dem positiven Doping-Befund hat Martin Maes die Strafe von 90 Tagen und die Aberkennung der beiden EWS-Siege in Rotorua und Tasmanien bereits akzeptiert.

Auch GT, seit vielen Jahren der Hauptsponsor von Martin Maes, hat sich ausführlich zu den Doping-Vorwürfen geäußert. GT habe die Sperre für Martin Maes direkt akzeptiert und setze sich für einen sauberen und fairen Sport ein. Sie unterstützen Martin Maes aber vollumfänglich und weisen auf die besonderen Umstände der Verabreichung des Mittels Probenecid. Martin Maes habe einen Antrag gestellt, dass er das verschriebene Mittel ohne Konsequenzen nutzen dürfe. Das CADF TUE-Komitee dann zwar auch bestätigt, dass das Mittel einzig und allein aus medizinischer Notwendigkeit verabreicht wurde und keinerlei leistungssteigernde Wirkung habe. Der Therapeutic Use Exemption (TUE)-Antrag wurde jedoch abgelehnt.

„Am 1. Juni 2019 erhielt Martin eine Ablehnung für seinen Therapeutic Use Exemption-Antrag (TUE). Obwohl das CADF TUE-Komitee anerkannte, dass das Probenecid rein medizinischer Natur war und dass es zu keiner Steigerung der Leistung führte, wurde das TUE nicht genehmigt.

GT Factory Racing unterstützt Martin Maes in dieser Situation voll und ganz, da weder er noch das Team Maßnahmen ergriffen haben, um vorsätzlich gegen die Anti-Doping-Bestimmungen zu verstoßen. Im Gegenteil: Martin erkundigte sich bei den offiziellen Rennärzten, ob die Medikamente, die sie ihm gegeben hatten, für einen UCI-Athleten akzeptabel waren, und die Rennärzte handelten im Rahmen ihrer medizinische Verantwortung, um eine möglicherweise lebensbedrohliche Infektion in Martins Bein zu behandeln.

GT Factory Racing hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Umfeld zu schaffen und zu fördern, in dem die Fahrer im Rahmen aller Regeln und Vorschriften, die vom Dachverband des Sports vorgeschrieben sind, nach besten Kräften arbeiten können. GT investiert wegen der Liebe zum Sport in Teams und Athleten, und der Rennsport ist eine Möglichkeit, sich mit seiner leidenschaftlichen Fangemeinde zu verbinden. Jedes GT-Team und jeder Fahrer versteht, dass die Unterstützung strenge Anforderungen an die Regeln und Vorschriften stellt, die den Sport regeln. Aus diesem Grund wird Martin das Urteil der UCI akzeptieren.” – GT

Alle Stellungnahmen im originalen Wortlaut könnt ihr hier nachlesen. Martin Maes wurde nach einem Unfall beim NZ Enduro und einer infizierten Wunde das verbotene Mittel Probenecid verabreicht, da die Wunde sonst hätte lebensgefährlich werden können. Die Ärzte wussten jedoch nicht, dass Probenecid auf der Liste der sogenannten Specified Substances steht und auch als Maskierungs-Mittel eingesetzt werden kann. Nach Doping-Tests in Tasmanien und Rotorua wurde Martin Maes nun für 90 Tage gesperrt und wird die nächsten EWS-Rennen verpassen. Außerdem wurden seine Siege der ersten beiden EWS-Rennen des Jahres aberkannt. Beim EWS-Rennen am kommenden Wochenende in Italien wird Martin Maes vor Ort sein und alle Fragen zur Thematik beantworten.

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