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Einsatzbereit
Einsatzbereit - Festes Schuhwerk, Pulaski, Rechen, viel Kraft und Ausdauer – darauf kommt es an als Trailbauer.
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Maschinenunterstützung? - Wenn das Gelände es hergibt und man den Spot erreichen kann, wird auch mit Maschinenunterstützung gearbeitet. Wird es unwegsam, ist reine Handarbeit angesagt.
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Holzwirtschaft und Kanada
Holzwirtschaft und Kanada - Um eine Verwertung von gefällten Bäumen muss man sich hier keine Sorgen machen.
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Alles etwas größer hier - Man setzt auf Haltbarkeit. Was haltbar ist, ist lange sicher.
Ein Anlieger auf Dirt-Merchant wird ausgebessert
Ein Anlieger auf Dirt-Merchant wird ausgebessert
Ab ins Gemüse
Ab ins Gemüse - Auf der "Creekside" entstanden einige neue Trails.
Hügel klopfen und streicheln
Hügel klopfen und streicheln - Mit einer Schaufel sollte man umzugehen wissen als Trailbuilder.
Eimerweise Erde
Eimerweise Erde - Aus sogenannten "Dirtpits" wird die passende Erde für den Belag der glatten Strecken per Hand herangeschafft.
Anlieger für Highspeed!
Anlieger für Highspeed! - Warning – This is an advanced highspeed jumptrail. Not suitable for beginner or intermediate riders!
Verteilen und verdichten
Verteilen und verdichten - Breite Strecken bringen Sicherheit. Egal ob es für den schnellen Jumptrail oder den Warmup-Lap auf Crank-it-up ist.
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We need more roooost! - Wo Biker vor Freude kreischend die Erde in den Kurven abtragen, bauen die fleißigen Minions im Hintergrund alles wieder auf. Tag um Tag, um Tag …
Highlight Crankworx
Highlight Crankworx - Neben dem normalen Bikeparkbetrieb bietet das Crankworx noch jede Menge Events zum Zuschauen und Meet and Greet mit den Profis. Auch diese Strecken wollen gebaut werden.

Kanada, Whistler Bikepark – die Traum-Destination für viele Biker. Vermutlich steht weltweit kaum ein liftunterstütztes Gebiet auf mehr To Do-Listen. Über 83 Strecken mit insgesamt mehr als 80 km sind auf dem Hang mit maximal 1.530 Tiefenmeter verteilt. Wer schonmal vor Ort war, weiß um die endlosen Stunden Fahrspaß, den man dort auf dem Bike haben kann.

Hinter den Kulissen kümmert sich eine Truppe von zirka 20 Trailbuildern konstant um die Instandhaltung und die Neugestaltung immer neuer Trails. Wie sieht der Tagesablauf aus und was muss man beachten, um den bekanntesten Bikepark der Welt am Laufen zu halten? Joshua Roth hat eine Saison lang die Schippe und den Pulaski geschwungen und gewährt uns im Interview einen Einblick in die Arbeit der Leute, die dafür sorgen, dass Whistler der wohl beste Bikepark der Welt bleibt.

MTB-News: Hallo Josh! Du hast die komplette Bike-Saison 2019 im Whistler Bikepark in der Trailcrew gearbeitet. Wie kommt man überhaupt auf die Idee, diesen Job zu machen?

Joshua Roth: Wie der Ein oder Andere mich vielleicht kennt, ist der Radport seit Kindheitstagen mit der wichtigste Bestandteil meines Lebens. Vermutlich hat jeder, der diesen Sport betreibt, diesen Traum – also einmal im Leben in Kanada, und natürlich besonders in Whistler, auf dem Rad sitzen. Mir ging es aber um mehr. Ich wollte es nicht nur aus der Sicht eines Bike-Touristen sehen, sondern auch dort leben. Die Inspiration dafür kam ganz klassisch von den Videos, die ich als kleiner Bub geschaut habe. Alles begann irgendwie mit den Videos von Tippie, Schley, Vanderham und Co., die quasi die Gründerväter der Szene und irgendwie des Bikeparks und des ganzen Mountainbike-Sports für mich sind.

Zusammen mit meinem Bruder wollte ich die gleichen Sachen machen wie in den Videos und so haben wir mehr oder minder vor der Haustüre angefangen, Holzbrückchen im North Shore-Style zu bauen. Dennoch war mir irgendwie immer klar: ich muss den North Shore-Vibe irgendwann mal live sehen und fahren! Meinen dreißigsten Geburtstag nahm ich dann  als finale Motivation es anzugehen und mir selbst das größte Geburtstagsgeschenk zu machen. Ein Kindheitstraum ging damit in Erfüllung.

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# Einsatzbereit - Festes Schuhwerk, Pulaski, Rechen, viel Kraft und Ausdauer – darauf kommt es an als Trailbauer.

Diashow: Joshua Roth im Interview: Trailbuilding in Whistler
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Wie muss man sich das vorstellen? Nach Whistler gehen und sich ein Bikepark-Ticket kaufen kann jeder. Aber wie kommt man in die Trailcrew?

Im Prinzip kann sich jeder, der motiviert und ehrgeizig ist, bewerben. Man sollte sich aber vorher selbst die Frage stellen, ob man bereit ist, zehn Stunden im Regen zu arbeiten, Felsbrocken zu schleppen und wenn nötig mit Bären und Cougars zu kämpfen. (lacht)

Jedem sollte bewusst sein, dass es sich hier um einen durchaus harten Job handelt. Mit dem lockeren Homespot, an dem man hier und da mal die Schaufel für ein, zwei Stunden schwingt, hat das nichts zu tun.

Jedem sollte bewusst sein, dass es sich hier um einen durchaus harten Job handelt. Mit dem lockeren Homespot, an dem man hier und da mal die Schaufel für ein, zwei Stunden schwingt, hat das nichts zu tun.

In meinem Fall habe ich mich einfach durchgefragt bei den Locals, also mit wem ich reden müsste. Und ich bekam die Chance, mich persönlich vorzustellen. In der Regel sind dort alle Jobs recht schnell vergeben. Eine Crew steht eigentlich schon im April fest, ich war aber erst im Juni am Start. Hier hatte ich dann einfach Glück. Wenn ihr die Chance bekommt, dort zur Probe mitzuarbeiten, dann habt ihr es mit Pat und Marcos zu tun. Die beiden sind dann gleichzeitig auch eure Chefs. Die beiden entscheiden, ob ihr das Zeug dazu habt die Arbeit zu leisten – und natürlich, ob ihr in die verrückte Truppe passt. Am Ende muss man gut miteinander auskommen, wenn man die langen Tage am Berg eng zusammenarbeiten soll.

Wichtig sind: Motivation, Ehrgeiz, Durchhaltevermögen und Teamfähigkeit. Den Rest bringen euch die Profis bei. Die genauen Jobausschreibungen kann man online bei Blackcomb, dem Betreiber von Whistler, einsehen.

Wie sieht ein typischer Tagesablauf als Trailbuilder aus?

Der Tag eines Trailbuilders beginnt Morgens um 6 Uhr mit Aufstehen, Essen und Trinken für den Tag vorbereiten und – ganz wichtig! – dem Blick aufs Wetter! Warum? Ganz einfach: du solltest immer wissen, was an dem Tag auf dich zukommt, denn du stehst den ganzen Tag auf dem Berg und da sollte man schon planen, welche Kleidung man dabei hat. Profi-Tipp: Immer ein Paar Extra-Socken in den Rucksack packen!

Wenn man das sorgfältig erledigt hat, geht es mit Protektoren und Rucksack ab aufs Bike und man holt sich noch schnell den besten Kaffee Whistlers bei Moguls, um pünktlich um 6:50 Uhr in der Base zu sein. Dort versammeln sich alle Mitglieder der Trailcrew. Um 7:00 gehts dann mit den Diensttrucks und den Bikes auf der Ladefläche hoch auf den Berg, ab jetzt beginnt der Spaß und die Arbeit. Man trifft sich im Village und nicht direkt auf dem Trail, weil dort unten ist das Gebäude (Base) für alle Blackcomb-Angestellten. Sprich: Stechuhren, Spinde, Pausenräume usw. Die Trailcrew ist ein wenig ein Sonderfall. Auf der halben Höhe des Bergs gibt es noch eine eigene, selbstgebaute Holzhütte – so wie sich das natürlich für Kanada gehört. Dort angekommenen beginnt jeder sich vorzubereiten und verstaut seine Dinge, die er nicht zum Arbeiten benötigt.

Maschinenunterstützung?
# Maschinenunterstützung? - Wenn das Gelände es hergibt und man den Spot erreichen kann, wird auch mit Maschinenunterstützung gearbeitet. Wird es unwegsam, ist reine Handarbeit angesagt.

Vermutlich denken sich jetzt viele: Cool, mit dem Bike und Protektoren auf der Arbeit! Leider nein … die Spaßgeräte müssen bis zum Arbeitsschluss in der Hütte bleiben. Es gilt – ähnlich wie in Deutschland – Arbeitssicherheit. Man kann also nicht einfach den gerade gebauten Sprung direkt senden.

Sind dann alle in der Hütte angekommen, wird der Tag besprochen. Teams und Aufgaben werden verteilt. Dabei kann jeder seine Vorschläge einbringen, denn jeder sieht beim Fahren im Bikepark mögliche Schwachstellen oder Beschädigungen. Die Crew besteht dabei aus drei Abteilungen: Handcrew, Machine Crew und Lumbers. Je nachdem was ansteht werden diese Abteilungen oder Unterteams dann auf die jeweiligen Strecken eingeteilt.

Ist das Meeting vorbei, geht es noch kurz vor die Hütte wo alle zusammen 15 Minuten Gymnastik und Aufwärmübungen machen. Es soll sich keiner beim ersten Schwung mit dem Pulaski den Rücken verzerren. (lacht) Dann gehts los – entweder mit den Trucks oder mit den spaßigeren kleinen Side by Side-Buggies. Der Fokus liegt morgens, bevor der Park öffnet, auf der sogenannten Maintenance, also der generellen Wartung der Strecken. Das ist auch der Grund, warum man so früh loszieht. Kein Parkbesucher möchte vor einer geschlossenen Strecke stehen.

Ein neuer Streckenverlauf wird besprochen
# Ein neuer Streckenverlauf wird besprochen
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# Danach gehts ans Werk

Maintenance bedeutet dann alles zu pflegen und dem Kunden perfekt zur Verfügung zu stellen. Konkret bedeutet das das Ausbessern von Bremswellen, Löcher in den Kurven usw. Ist der Park dann offen, heißt es das Feld zu räumen. Die gesamte Crew geht nun auf einen Trail, der zur intensiveren Pflege gesperrt ist. In meinem Fall war ich einem Gebiet zugeteilt, wo ein neuer Trail entstehen sollte.

Gegen 12:00 Uhr geht es immer zurück zur Hütte oder gesammelt runter ins Village, wo meistens Burger oder Pizza auf dem Plan stehen. Bis 17:00 geht es dann wieder auf die Trails, um Pflege oder neue Projekte voranzutreiben. Kurz vor Arbeitsende kommen dann aus allen Ecken und Wegen die Buggies und Trucks zur Holzhütte angedüst. Unser letzter Job am Berg ist es aufzuräumen und alles abzuschließen, damit die Bären nicht die Tools klauen. (lacht)

So, und jetzt kommt der Teil mit den Protektoren. Feierabend ist erst dann, wenn man unten in der Base seine Stechkarte eingesteckt hat. Doch runter kommt man bekanntlich auch mit dem Bike. Eine Abfahrt gilt also noch als Arbeitszeit!

Holzwirtschaft und Kanada
# Holzwirtschaft und Kanada - Um eine Verwertung von gefällten Bäumen muss man sich hier keine Sorgen machen.
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Ein Anlieger auf Dirt-Merchant wird ausgebessert
# Ein Anlieger auf Dirt-Merchant wird ausgebessert

Was muss beim Trailbau beachtet werden, damit die Strecken die Frequenz und schiere Menge an Nutzern gut überstehen und man nicht konstant in Bremswellen unterwegs ist?

Bremswellen sind in Bikeparks oft das größte Problem und man kann sie nicht überall loswerden. Für das Ausbessern von diesen Bereichen muss man leider immer Zeit und Energie investieren. Es gibt aber diverse Möglichkeiten, um diese Spaßbremsen zu verhindern.

Pflastersteine, Rollsplitt und sonstiges Fremdmaterial … – letztendlich ist der haltbarste und beste Untergrund zum Arbeiten oder darauf Fahren schlicht das Material vor Ort. Also die Erde selbst und natürlich Wasser.

Betrachtet man zum Beispiel die A-Line: Dort wurden beim ersten Bau Fehler gemacht, aus denen man mittlerweile gelernt hat. Pflastersteine in Kurven oder stark beanspruchten Trail-Abschnitten, Rollsplitt und alles, was Fremdmaterial an sich ist: All das ist die absolute Pest. Es bringt kurzzeitig eine Besserung. Aber versuch mal, schiefe Pflastersteine aus der betonharten Strecke herauszubekommen und neu einzubauen. Rollsplitt kannst du noch so viel draufkippen – gut fahrbar wird das eigentlich nie. Nur gefährlich. Letztendlich ist der haltbarste und beste Untergrund zum Arbeiten oder darauf Fahren schlicht das Material vor Ort. Also die Erde selbst und natürlich Wasser.

Auf der A-Line war durch den teilweise sehr trockenen Sommer und die vielen Leute, die darauf fahren, die automatische Bewässerung ein Segen. Alles, was vorher per Hand gemacht wurde, wurde dann von einer Bewässerungsanlage übernommen. Im Grunde ein System, wie man es auch für den eigenen Garten kaufen kann. Jeden Morgen misst die Anlage die Trockenheit und dementsprechend wird Wasser versprüht, um ein Aufbrechen der Strecke zu verhindern. Es gibt keinen größeren Feind für die Haltbarkeit als Trockenheit oder zu viel Wasser auf den Strecken. Kann man diese Punkte gut steuern, dann kann man den Verschleiß einer Strecke stark reduzieren.

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# Ab ins Gemüse - Auf der "Creekside" entstanden einige neue Trails.
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# Hügel klopfen und streicheln - Mit einer Schaufel sollte man umzugehen wissen als Trailbuilder.
Eimerweise Erde
# Eimerweise Erde - Aus sogenannten "Dirtpits" wird die passende Erde für den Belag der glatten Strecken per Hand herangeschafft.

Eine automatische Anlage zur Bewässerung ist natürlich der absolute Luxus für einen Bikepark und in Whistler gibt es so eine Anlage aktuell nur auf der A-Line und auf Heart of Darkness. Für den Rest der Strecken gilt Handarbeit und manuelles Bewässern. In Summe einfach immer alles jeden Tag bestmöglich reparieren und pflegen. Das ist auch der Grund, warum der Whistler Bikepark diesen guten Ruf genießt. Die Strecken sind sehr gut gebaut, die Trailcrew ist gut organisiert und hoch motiviert. So sorgt man hinter den Kulissen dafür, dass für die Besucher alles bestmöglich fahrbar ist.

Wichtige Bestandteile für einen guten und haltbaren Trailbau sind Wasser (was quasi als Kleber fungiert), gute Erde ohne Holz, keine Steine, keine Blätter und kein Moos oder sonstiges organisches Material. Schlussendlich kommt noch die Verdichtung. Umso besser vor dem ersten Befahren alles verdichtet wird, umso länger steht ein Sprung oder ein Anlieger.

Eine Abfahrt pro Tag ist inklusive als Trailbuilder. Hat man sonst neben der Arbeit noch Zeit und genug Kraft selbst die Strecken zu befahren?

Das ist wohl die wichtigste Frage hier. Natürlich gehst du noch fahren, wenn deine Handgelenke und Muskeln noch Reserven haben … Im Sommer hat der Park bis 20:00 seine Pforten offen. Das heißt, jede Menge Spaß und ein paar Laps mit Freunden und den Buddies aus der Crew. Zudem ist es auch wichtig, das zu fahren, was man gerade gebaut hat, denn nur dann weiß man von was man spricht und ob man das noch optimieren kann.

Kannst du uns einen Ausblick geben auf neue Strecken, an denen du für die kommende Saison gearbeitet hast?

Insgesamt war ich an vier neuen Strecken beteiligt. Davon sind zwei aber zwischenzeitlich schon eröffnet und zum Teil auch von der EWS eingeweiht worden. Ansonsten wird es dieses Jahr noch einen neuen Tech-Trail geben, der schöne kanadische Features mit sich bringt, von Rockroller über gebaute Holzabschnitte bis hin zu Loam. Und dann gibt es noch mein Highlight, an dem wir bis zum Schneefall gearbeitet haben: eine World Cup Downhill-Strecke der Extraklasse! Diese sollte bis zum Crankworx stehen, wobei natürlich durch die Corona-Krise alles in der Planung durcheinander gekommen ist …

Anlieger für Highspeed!
# Anlieger für Highspeed! - Warning – This is an advanced highspeed jumptrail. Not suitable for beginner or intermediate riders!
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# Verteilen und verdichten - Breite Strecken bringen Sicherheit. Egal ob es für den schnellen Jumptrail oder den Warmup-Lap auf Crank-it-up ist.
We need more roooost!
# We need more roooost! - Wo Biker vor Freude kreischend die Erde in den Kurven abtragen, bauen die fleißigen Minions im Hintergrund alles wieder auf. Tag um Tag, um Tag …

Was war dein absolutes Highlight aus deiner Zeit in Whistler?

Als Danny Hart mit mir auf der kommenden World Cup-Strecke stand und wir über eine Stelle diskutiert haben. „Kann man das komplett senden?“ Ohne viel nachzudenken, schob er sein Bike nach oben und hat es direkt in den sogenannten Fleshcut reingescheppert. Das zu machen ist schon heftig. Im Fleshcut sind nämlich noch alle Stümpfe und sonstiges Zeug drin.

Generell war aber die Arbeit an der World Cup-Strecke das Spannendste. Downhill-Race ist doch irgendwie mein Haupt-Background und das fasziniert mich nach wie vor.

Was hast du aus deiner Zeit dort mitgenommen?

Der Trailbau ist von der Qualität deutlich über dem, was wir hier in Europa haben. Klar gibts dort auch technische Trails, die man sich vorher mal anschauen sollte vor der ersten Abfahrt. Aber eigentlich ist alles viel sicherer gebaut. Kurvenradien, Absprünge … es passt einfach alles zusammen und es gibt keine Features, die unnötig die Leute ins Krankenhaus befördern, weil der Sprung seltsam kickt oder die Landung nicht passt.

Neben den Trails ist der Umgang mit „den Mountainbikern“ auch anders. Man merkt, dass der Sport in der Gesellschaft doch auch einen ganz anderen Stellenwert haben kann, als er das aktuell hier bei uns in Deutschland hat.

Das kanadischste, was ich für mich mitnehmen konnte, ist: Lebt mehr den Sport und genießt die Zeit mit euren Buddies! Es kommt nicht auf das beste Bike und Outfit an, sondern auf euch und eure Community. Sammelt keine Bestzeiten oder Platzierungen, sondern die Trails, Erfahrungen und Freundschaften.

Geht raus, baut Trails – auch wenn das bei uns in Deutschland aufgrund von Gesetzeslagen leider gar nicht so einfach ist – und habt Spaß!

Wirst du die Erfahrung aus der Trailbaucrew in Whistler in Deutschland nutzen?

Definitiv! Ich konnte sehr viel lernen und hatte Einblicke in ein System, wo Radfahren respektiert und verstanden wird. Leider kann ich mir aber auch aktuell nicht vorstellen, solche Projekte hier zu verwirklichen mit der endlosen Bürokratie hier … Potenzial gäbe es in Europa mehr als genug und fähige Leute auch. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, mit meiner Truppe auch hier was zu verändern und dem Sport die Anerkennung und Aufmerksamkeit zu geben, die er verdient, dann werde ich die wahrnehmen.

Danke dir Josh!

Gerne und hoffentlich sehen wir uns bald auf den Trails.

Highlight Crankworx
# Highlight Crankworx - Neben dem normalen Bikeparkbetrieb bietet das Crankworx noch jede Menge Events zum Zuschauen und Meet and Greet mit den Profis. Auch diese Strecken wollen gebaut werden.

Einige Videoimpressionen dieser Zeit:
https://www.instagram.com/tv/B24hXciJrFJ/?igshid=onh1qo9o24jn


Traumjob Trailbuilder oder lieber selber machen lassen?

Fotos: Joshua Roth
  1. benutzerbild

    Haentz

    dabei seit 07/2008

    Ich find vor allem auch, dass die abseits von den Parks gebauten Trails an der North Shore so unglaublich gut gebaut sind und so viel Fahrspaß bereiten, das gibts in Europa kaum. Hier fahren wir halt nur auf mehr oder weniger langweiligen Wanderwegen rum… Kann man machen, ist halt ein Kompromiss und nicht ideal zum radeln. Gibt schon einige gute Trailgebiete, in Italien und Frankreich aber sonst…

    Ich glaub wenn ich könnt würd ich in Squamish leben…

  2. benutzerbild

    lemonsoda

    dabei seit 06/2013

    Ich find vor allem auch, dass die abseits von den Parks gebauten Trails an der North Shore so unglaublich gut gebaut sind und so viel Fahrspaß bereiten, das gibts in Europa kaum. Hier fahren wir halt nur auf mehr oder weniger langweiligen Wanderwegen rum… Kann man machen, ist halt ein Kompromiss und nicht ideal zum radeln. Gibt schon einige gute Trailgebiete, in Italien und Frankreich aber sonst…

    Ich glaub wenn ich könnt würd ich in Squamish leben…
    Absolut!!! In Squamish hat mich auch einfach die Menge der Trails komplett umgehauen!
  3. benutzerbild

    buddlersen

    dabei seit 05/2009

    Gibt's denn einen Leitfaden zu Kurven- und Absprungradien, Abständen usw.?

  4. benutzerbild

    Milsani

    dabei seit 09/2001

    Gibt's denn einen Leitfaden zu Kurven- und Absprungradien, Abständen usw.?
    Das würde mich auch interessieren, auch wie das so mit der Trassenplanung und der konkreten Umsetzung vor Ort im Gelände aussieht.

    Oder gibt es da einfach ein Trail-Superhirn dessen Visionen dann die Schüppenschwinger und Hacker ins Gelände dengeln müssen.

    Respekt vor der Handarbeit im Gelände!
    Wer mal im Garten- und Landschaftsbau gearbeitet hat, ahnt vielleicht was ich meine...

    M.
  5. benutzerbild

    Haentz

    dabei seit 07/2008

    Ich glaubt statt nach DIN Norm wird das eher nach Erfahrung und jedes Mal mit ein bissl Trial&Error gebaut, oder?

    Gibt einige Youtuber, da kann man manches lernen. Backyard Trailbuilder, Seth, BCPOV...

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