# Das brandneue Lapierre DH 27,5″ 2015 in der Team-Edition. – Bild von Lapierre / Lee Trumpore
Lapierre DH 27,5″ – das Bike
Es ist noch nicht lange her, da tauchten Bilder von Sam Blenkinsop auf, die den Neuseeländer bei heimischen Rennen auf einem weiterentwickelten Lapierre DH Team mit 27,5″-Laufrädern zeigten. Umso überraschender war es, als sich Loic Bruni und Emmeline Ragot kürzlich bei einem Lauf der BDS in Fort William mit einem brandneuen Prototyp zeigten. Obwohl besagter Prototyp nach guter alter Erlkönig-Manier von oben bis unten abgeklebt war und seine Formen unkenntlich gemacht wurden, war unschwer zu erkennen, dass das neue Rad mit seinem Vorgänger nichts mehr gemein haben würde. Gestern präsentierte Lapierre die serienreife Neuheit bei einer mehr oder weniger offiziellen Vorstellung in Fort William.
# Loic Bruni und sein neuer Lapierre DH Prototyp beim BDS-Rennen in Fort Bill.
# Das neue Lapierre DH Bike
210 mm Federweg wird es bieten, auf 27,5″-Laufrädern stehen und einen einstellbaren Lenkwinkel haben – so lauten die ersten Fakten zu Lapierres neuem DH-Bike. Besonders interessant ist das Hinterbausystem, welches Lapierre auf den Namen „Supra Link Technoloy“ (SLT) getauft hat und neuerdings das „Pendbox“-Sytem verdrängt. Der Clou an dieser Form des abgestützten Eingelenkers ist die Kinematik, die Lapierre mit insgesamt zwei Umlenkhebeln realisiert haben möchte: Im Anfangsbereich des Hubs soll der Hinterbau überaus sensibel sein, um so auf kleine Schläge butterweich ansprechen zu können. Gegen Ende des Hubs soll das System eine enorme Progression aufbauen, um auch härteste Einschläge locker wegstecken zu können. Diese Auslegung der Hinterbaukinematik begründet Lapierre mit den immer härter werdenden DH-Strecken dieser Tage.
# Die Highlights des neuen DH-Bikes von Lapierre als Zeichnung.
# Geteiltes Sitzrohr als Durchführung für den Dämpfer, der tief und flach liegt. Eine Befestigung für Schmutzfänger ist vorhanden
# Schaumgummi – mit diesem Trick wird Dreck von den Hauptlagern weggehalten
# Die Anlenkung des Hinterbaus erfolgt über eine komplizierte Kinematik. So soll eine besonders gute Kennlinie erreicht werden.
# Kontrolliert wird der Hinterbau von einem RockShox Vivid Stahlfederdämpfer
In Sachen Geometrie fällt das neue DH Team/727 sehr konservativ aus. Während immer mehr Firmen (Mondraker, GT, Specialized) auf lange Hauptrahmen setzen oder race-orientierten Kunde zumindest mit einer XL-Version bei gleicher Sitzrohlänge besagtes Geometrie-Konzept anbieten, fällt der Reach des neuen Lapierre erstaunlich kurz aus. Auch eine XL-Version sei nicht geplant. Laut Lapierre wäre es wichtig gewesen, trotz flachem Lenkwinkel ausreichend Hebelkraft für viel Druck am Vorderrad zu generieren. Zudem haben man den Fokus auf viel Reifenfreiheit im Hinterbau gelegt. Hätte man den 445 mm langen Hinterbau und den bis zu 62,7° flachen Lenkwinkel mit einem langen Reach kombiniert, wäre die Handlichkeit des Bikes verloren gegangen, argumentieren die Lapierre-Entwickler.
# Die Geo des neuen Lapierre Downhillers
Ebenfalls auffällig ist der Philosophiewandel zwischen altem und neuem DH-Bike: Während man beim aktuellen Modell noch den angenehmen Flex des Hinterbaus hervor hob und betonte, dass das Rad dadurch auch in grobem Gelände oder auf wurzeldurchsetzten Schräghängen besser auf Linie zu halten wäre, setzt man beim neuen Modell auf Steifigkeit. Dank eines neuen Achssystems, welches aus den Modell-Reihen Spicy und Zesty bekannt ist, möchte man die Steifigkeit wie auch die Lebensdauer von Lagern, Achsen und der gesamten Hinterbau-Einheit drastisch verbessert haben.
# Hinterbauaufhängung am neuen Lapierre
Leider konnten wir beim Launch in Fort William nicht persönlich anwesend sein und können daher aktuell keine näheren Infos zum Bike erläutern. Wir hoffen jedoch, das neue Lapierre möglichst schnell in unseren Händen zu halten, um euch die Neuheit im Detail vorstellen zu können.
Auf einen Blick
Die Highlights
- Aluminium-DH-Rahmen
- SLT Hinterbausystem (abgestützter Eingelenker)
- ausgelegt auf 27,5″-Laufräder
- „ultra“-progressive Federkennlinie
- einstellbarer Lenkwinkel
- integrierter Matschfänger am Hinterbau
Wissenswertes
- 210 mm Federweg
- Hauptlagerposition ausgelegt auf minimale Antriebseinflüsse
- größere Lagerpunkte samt Achsen (mehr Steifigkeit, längere Lebensdauer)
- austauschbare Ausfallenden
- innenverlegte Kabelführung
- viel Reifenfreiheit im Hinterbau
- Gabelanschlag am Unterrohr
- neue Rahmenprotektoren an Sitz- und Kettenstrebe
Die Geometrie
- Reach: 429 mm (Gr. L)
- Sitzrohrlänge: 400 (Gr. L)
- Lenkwinkel: 63,7° (+/- 1° einstellbar)
- Hinterbaulänge: 445 mm
- Tretlagerhöhe: + 5 mm
Erste Bilder
# Schönes Detail: Die integrierte Kabelführung durch das Steuerohr
# 7 Gänge müssen reichen: Der X01 DH Antrieb mit spezieller Downhill-Kassette
# SRAM XO1 DH Kurbeln und e13 Kettenführung montiert an der ISCG05 Aufnahme
# Reifenfreiheit – Check.
# Die Ausfallenden sind austauschbar. 650b ist die neue Länge im DH…
# Gewindeeinsätze für einen Gabelanschlag am Unterrohr.
# Avid Code Bremsen sorgen für die richtige Verzögerung in Fort William und auf anderen steilen Strecken
# Rockshox Boxxer mit Charger-Dämpfung – Blackboxx versteht sich.
# Alles neu für 2015: Lapierres brandneues DH 27,5″ Team
# Das Einsteigermodell: Lapierre DH 727
53 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIch finds echt gelungen! Der einzige Wehrmutstropfen sind die langen Kettenstreben... Aber die tauschbaren ausfallenden lassen evt ja noch hoffen!!
Korrekt, ist zB bei der Totem auch so. Ich vermute bei der 26" Boxxer auch.
Hat jemand schon ein Bike bekommen und kann mir erklären wie die Lenkwinkel Verstellung funktioniert?
das bike is lecker (sehe es jetzt erst)
kann es sein das der lenkwinkel abgeflacht wird durch eine drehbare dämpferaufhängung am unterrohr? sieht so aus ales wäre es draufgeschraubt und man könnte es drehen, dadurch kommts tretlager tiefer und logisch wird der lenkwinkel flacher.
Die Dämpferaufnahme ist definitiv nicht drehbar da die Aufnahme seitlich versetzt ist und somit andersrum nicht passt!
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